Haplodrassus
Haplodrassus Chamberlin, 1922 |
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Nachtjäger |
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Haplodrassus umbratilis, Weibchen mit Kokon |
Systematik |
Ordnung: Araneae (Webspinnen) |
Familie: Gnaphosidae (Plattbauchspinnen) |
Weitere Informationen |
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidergen:02429 |
Typusart: Haplodrassus hiemalis (Emerton, 1909)

Merkmale
Kleine bis mittelgroße Plattbauchspinnen mit kompaktem Körperbau und kräftigen, mittellangen Beinen.
Prosoma in der Regel braun mit kurzer Dorsalfurche. Chelizeren mit zwei bis drei Zähnchen auf dem oberen bzw. unteren Klauenfurchenrand. Gnathocoxen nach anterior konvergierend (zusammenlaufend). Beide Augenreihen leicht prokurv (vergleiche z.B. mit Gnaphosa). Der Abstand zwischen den beiden hinteren Mittelaugen beträgt maximal den halben Durchmesser (oft jedoch weniger) eines Auges (vergleiche Scotophaeus). (Grimm 1985)
Opisthosoma ebenfalls in der Regel bräunlich bis grau. Beim Männchen ist kein dorsales Scutum vorhanden, wie bei einigen anderen Gattungen (z.B. Gnaphosa) oftmals ausgeprägt. (Grimm 1985)
Beine einfarbig, meist in der Farbe des Prosomas, distal mitunter dunkler. Tibia IV dorsal ohne Stacheln, (Ausnahme H. silvestris, hier mitunter ein dorsaler Stachel ausgeprägt). Tarsen mit leichten Scopulae. (Grimm 1985)
Epigyne mit auffällig dunkel sklerotisierten, lateral gelegenen Cuticularfalten (schwarz markiert), welche durch ein medianes Septum getrennt werden (Platnick & Shadab 1975).
Tibialapophyse des männlichen Pedipalpus nicht geteilt (Platnick & Shadab 1975). Bulbus mit großer und breiter Distalapophyse, außen mit kleiner hakenförmiger Apophyse. Embolus dorsal gelegen und abgeplattet. Oftmals findet man an der Dorsalseite des Embolus artcharakteristische Strukturen. (Grimm 1985)
Galerie der Merkmale
Determination
Wie bei den meisten anderen Gattungen der Familie muss für eine sichere Identifikation der einzelnen Arten eine mikroskopische Genitaluntersuchung stattfinden.
Ähnliche Gattungen
Insbesondere größere Arten der Gattung Haplodrassus werden regelmäßig mit Vertretern der Gattung Scotophaeus verwechselt. Diese können jedoch im Zweifelsfall relativ einfach über den wesentlich größeren Abstand zwischen den beiden hinteren Mittelaugen zueinander (ungefähr einen Augendurchmesser) unterschieden werden. Die Genitalien der beiden Gattungen sind zudem sehr unterschiedlich strukturiert. (Grimm 1985)
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Tibia I des Weibchens (von außen gesehen). Gegenüberstellung von Haplodrassus, Zelotes und Gnaphosa |
Lebensraum
Arten der Gattung sind in sehr unterschiedlichen Lebensräumen zu finden, dort meist am Boden in der Streu oder unter Steinen. So lebt z.B. die euryöke Haplodrassus signifer in feuchten wie auch trockenen Lebensräumen, H. dalmatensis und H. kulczynskii auf xerothermen Flächen, während H. silvestris die Laubstreu lichter Wälder bevorzugt. (Grimm 1985)
Arten und Verbreitung
In Europa und im Maghreb kommen nach Datenlage dieses Wikis 42 Arten der Gattung Haplodrassus vor.[A]
Legende/Legend & Features
? | Checkliste nicht verfügbar | No checklist available |
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× | Art nachgewiesen. Link gibt Nachweisreferenz an. |
Species documented. Link shows literature reference. |
(×) | Art nachgewiesen, aber nicht etabliert. Link gibt Nachweisreferenz an. |
Species documented, but not established. Link shows literature reference. |
– | Art aus der Liste gestrichen. Link gibt Nachweisreferenz an. |
Species removed from list. Link shows literature reference. |
Checkliste enthält Art nicht | Checklist consulted, but species not found | |
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Nicht etablierte Arten/unsichere Nachweislage
Quellen
- Grimm U (1985): Die Gnaphosidae Mitteleuropas (Arachnida, Araneae). Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg 26, 318 S., ISSN 0173-7481.
- Platnick NI & Shadab MU (1975): A Revision of the Spider Genera Haplodrassus and Orodrassus (Araneae, Gnaphosidae) in North America. American Museum Novitates 2583, 40 S.
Quellen der Nachweise
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2020): Spinnen Europas. Online https://www.araneae.nmbe.ch (automatisch synchronisiert), doi:10.24436/1.