Scotophaeus
Scotophaeus Simon, 1893 |
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Mausspinnen |
Scotophaeus scutulatus, Weibchen |
Systematik |
Ordnung: Araneae (Webspinnen) |
Familie: Gnaphosidae (Plattbauchspinnen) |
Weitere Informationen |
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidergen:02474 |
Typusart: Scotophaeus quadripunctatus (Linnaeus, 1758)
Merkmale
Prosoma vorne schmaler und dorsal mit Thorakalfurche. Insgesamt fein hell behaart, einzelne dunkle Borsten vorhanden. Vordere Augenreihe schwach prokurv (frontal betrachtet), hintere Augenreihe länger als vordere, von dorsal leicht prokurv. Die hinteren Mittelaugen sind kreisrund und stehen in deutlichem Abstand nebeneinander (in etwa wie zu den Lateralaugen; vergleiche Haplodrassus und siehe auch Galerie). Chelizeren mit 3 bis 4 Zähnchen auf dem oberen Klauenfurchenrand, 1 Zähnchen auf dem unteren Klauenfurchenrand. Sternum oval, länglich. Labium und Gnathocoxen länger als breit. (Grimm 1985)
Opisthosoma durch die Behaarung silbern und samtartig glänzend. Beim Männchen ist dorsal ein braunes Scutum mit etwas über ⅓ der Opisthosomalänge ausgeprägt, welches bei alten Exemplaren mitunter durch Abnutzung der Behaarung sichtbar wird. (Grimm 1985)
Beine mit Scopulae an Tarsus Ⅰ-Ⅳ zwischen den Klauen, an Metatarsus Ⅰ-Ⅱ bis zur Basis. Distal auch an Tibia Ⅰ-Ⅱ, hier jedoch weniger dicht. (Grimm 1985)
Bulbus des Pedipalpus mit hakenförmiger Apophyse (ähnlich wie bei Gnaphosa; siehe auch Galerie). Tegulum relativ geschlossen, ringförmig. Basis des Embolus nicht verbreitert (Platnick & Shadab 1977).
Epigyne bestehend aus symmetrischen leistenartigen Aufwölbungen (Grimm 1985). Vulva mit Lateraldrüsen (siehe auch Galerie), die als kleine Kugeln ausgeprägt (Größe artvariabel) sind und relativ mittig sitzen.
Galerie der Merkmale
Ähnliche Gattungen
Insbesondere größere Arten der Gattung Haplodrassus werden oft mit Scotophaeus-Arten verwechselt. Die Gattungen können leicht über die anders geformten und angeordneten hinteren Mittelaugen getrennt werden. Diese sind bei Haplodrassus eher mandelförmig und stehen eng gruppiert, bei Scotophaeus sind diese rund und stehen in verhältnismäßig (mindestens den Abstand eines Augendurchmessers) weitem Abstand zueinander (siehe auch jeweilige Gattungsbeschreibungen).
Determination
Die Arten der Gattung sind nur durch eine Genitaluntersuchung zu trennen.
Lebensraum
Die Arten der Gattung Scotophaeus leben ursprünglich an Bäumen, unter deren Rinde und in natürlichen Höhlungen. Sie haben daneben aber vor allem in unserer urbanen und semiurbanen Umgebung einen Lebensraum gefunden, so dass man die Arten heute häufiger synanthrop, also in Wohnungen, Gartenlauben, Garagen, Scheunen und ähnlichem finden kann. (Grimm 1985)
In den Nachweiskarten tauchen relativ wenige Funde der Scotophaeus-Arten auf. Das steht im Widerspruch zu eigenen Erfahrungen und den undeterminierten Fundmeldungen von Laien im Forum mitteleuropäischer Spinnen.
Lebensweise
Scotophaeus-Arten sind streng nachtaktiv und sehr lichtscheu. Tagsüber verstecken sie sich in Gespinstsäcken, die sie mit Vorliebe in Ritzen und Spalten anlegen. Nachts streifen sie auf der Suche nach Nahrung umher.
Arten und Verbreitung
In Europa und im Maghreb kommen nach Datenlage dieses Wikis 21 Arten der Gattung Scotophaeus vor.[A]
Name | NO | SE | FI | IE | GB | GB-NIR | DK | DE | NL | BE | LU | PL | LT | LV | EE | CH | AT | LI | CZ | SK | HU | |
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Scotophaeus blackwalli | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | |||||||
Scotophaeus gridellii | (×) | |||||||||||||||||||||
Scotophaeus mauckneri | (×) | |||||||||||||||||||||
Scotophaeus nanus | × | × | ||||||||||||||||||||
Scotophaeus quadripunctatus | × | × | × | × | × | × | – | × | × | × | × | × | × | × | × | |||||||
Scotophaeus scutulatus | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × |
Name | UA | BY | MD | RU-KGD | RU-RUW | RU-RUC | RU-RUE | RU-RUN | RU-RUS | TR-EUR | TR-ASI | CY | AM | AZ | GE | MA | DZ | TN | LY | EG | MT | |
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Scotophaeus blackwalli | × | × | × | × | × | × | × | × | ||||||||||||||
Scotophaeus microdon | × | |||||||||||||||||||||
Scotophaeus peninsularis | × | |||||||||||||||||||||
Scotophaeus quadripunctatus | × | × | × | × | × | × | × | – | ||||||||||||||
Scotophaeus scutulatus | × | × | × | × | × | × | × | × | × | × | ||||||||||||
Scotophaeus validus | × | × | × | × |
Legende/Legend & Features
? | Checkliste nicht verfügbar | No checklist available |
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× | Art nachgewiesen. Link gibt Nachweisreferenz an. |
Species documented. Link shows literature reference. |
(×) | Art nachgewiesen, aber nicht etabliert. Link gibt Nachweisreferenz an. |
Species documented, but not established. Link shows literature reference. |
– | Art aus der Liste gestrichen. Link gibt Nachweisreferenz an. |
Species removed from list. Link shows literature reference. |
Checkliste enthält Art nicht | Checklist consulted, but species not found | |
Hinweise zur Nutzung der Tabellen: Die Spalten können durch Anklicken des Landeskürzels markiert werden. Durch einen zweiten Klick wird diese Markierung wieder gelöscht. Durch Klicken auf ein Nachweiskreuz in der Tabelle wird die entsprechende Literaturreferenz angezeigt. |
Quellen
- Grimm U (1985): Die Gnaphosidae Mitteleuropas (Arachnida, Araneae). Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg 26, 318 S., ISSN 0173-7481.
- Platnick NI & Shadab MU (1977): A revision of the spider genera Herpyllus and Scotophaeus (Araneae, Gnaphosidae) in North America. Bulletin of the American Museum of Natural History 159, S. 1–44.
Quellen der Nachweise
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2020): Spinnen Europas. Online https://www.araneae.nmbe.ch (automatisch synchronisiert), doi:10.24436/1.