Gesiebekiste
Die Gesiebekiste ist eine Technik der Gesiebeproben.
Herkunft
2011 haben ein paar Mitglieder des Spinnen-Forums an einer Sammelexkursion in Nordnorwegen (Umkreis von Kirkenes (maps.google)) teilgenommen. Einer der Organisatoren, Glenn Halvor Morka benutzte eine Kiste zum Sieben, auf die er sich zum Auslesen bequem drauf setzte. Leicht abgewandelt hat Lemke eine direkt aufs Draufsetzen ausgerichtete Box nachgebaut, die hier vorgestellt werden soll.
Beschreibung
Die Konstruktion der Gesiebekiste ist ganz simpel. Es ist eine Holzkiste, welche anstelle eines Bodens, ein Sieb aufweist. Dazu passend wird eine Leseschale eingesetzt, in die die Gesiebekiste genau hinein passt. Die kurzen der vier Flanken weisen Eingriffe auf, damit die Kiste gut gehandhabt werden kann.
Handhabung
Schritt 1: Die Kiste wird in die Schale gestellt und mit Substrat (hier Laubstreu) gefüllt (dabei sollten Handschuhe getragen werden). Wie viel eingefüllt wird, hängt davon ab, wie viel unzersetztes Pflanzenmaterial und Mineral in der Leseschale landet. Ist es so viel, dass man nichts mehr findet, muss man die Substratmenge mindern. Das muss man von Standort zu Standort ausprobieren.
Schritt 3.b: Erst danach wird nach den kleinen Arten geschaut, die sinnvollerweise mittels Exhaustor aufgenommen und ins Sammelgefäß verbracht werden.
Aussieben von Moospolstern
Es bringt nicht viel, ein Moospolster abzunehmen und so wie es ist, durch die Kiste zu schütteln.
Man nimmt das Moospolster ein eine Hand und zwerfastert es mit der anderen indem an die pfanzlichen Strukturen so heraus zieht, wie sie gewachsen sind. Wenn es sehr schwer geht, in eine andere Richtung heraus ziehen. Dadurch wird erzielt, das im Moos befindliche Arthropoden heraus fallen.
Wenn mehr Moos in der Kiste ist, als dass bloß das Sieb dünn bedeckt ist, muss man die Moosmenge vor dem Sieben reduzieren. Das heißt, mit den Händen umgraben und das Moos immer wieder auflockern und die oberen Schichten nach und nach ausschütteln und heraus nehmen bis nur noch wenig Moos das Sieb bedeckt. Dann Schütteln wie gehabt. Wenn man zu viel Moos in der Kiste belässt, verklumpt das Moos zu einem Ballen.
Transport
Die Gesiebekiste ist natürlich nicht so kompakt wie beispielsweise das Käfersieb. Aber wenn die Kiste aus einer leichten Holzart gefertigt ist, wie etwa Pappelholz, kann sie relativ einfach mit einer Hand getragen werden. Die Handschuhe kann man dabei in die Kiste legen.
Vor- und Nachteile
Vorteile
- Es kann längere Zeit weitgehend ermüdungsfrei damit gearbeitet werden.
- Weniger einzelne Arbeitsschritte als beim Käfersieb.
- Kann als Sitzbock auch für die Auslese von Streifkescherfängen verwendet werden, was sehr zu empfehlen ist, weil man sehr kleine Arten sonst leicht übersieht.
Nachteil
Relativ sperrig. Nicht dazu geeignet, längere Wanderungen damit zu unternehmen. Es ist aber denkbar, eine Tragevorrichtung dafür zu konstruieren.