Linyphiidae

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Linyphiidae Blackwall, 1859
Zwerg-/Baldachinspinnen
Linyphia triangularis f.jpg
Linyphia triangularis, Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spiderfam:0103

Typ-Genus: Linyphia Latreille, 1804

Die Familie der Linyphiidae stellt in Mitteleuropa mit Abstand die meisten Arten (493, Stand 2004). (Blick 2004)

Verbreitung

Insbesondere in den gemäßigten Ländern weit verbreitet (Kaestner 1956), aber auch in warmen Ländern vorkommend (Platnick 2013).

Beschreibung

Kleine bis sehr kleine Arten (1,5 bis 6 mm). Drei Tarsenklauen, ecribellat und entelegyn. Acht Augen in zwei Reihen. Chelizeren meist mit Stridulationsrillen. Colulus vorhanden. (Jocqué & Dippenaar-Schoeman 2007)

Netzkonstruktion und Beutefang

Baldachinnetze bestehen aus einer in Gebüsch, auf Zweigen oder zwischen niedrigen Pflanzen waagerecht oder kuppelartig aufgespannten Decke. Von deren Oberseite ziehen zahlreiche vertikale Fäden aufwärts zu darüber liegenden Ästen. Von der Unterseite ist das Netz mit weniger Fäden mit der Umgebung verknüpft. (Kaestner 1956)

Die Spinne läuft auf der Unterseite der Decke und eilt hervor, wenn ein Insekt beim Flug an das obere Fadenhindernis („stopping web” – auch „Absturzfäden” genannt (Foelix 1996)) gestoßen ist und auf die Decke fällt. Ein Biss der Chelizerenklauen, die durch die Netzdecke geschlagen werden, bringt das zappelnde Opfer in die Gewalt der Spinne. Fehler! Referenz name='Kaestner 1957' kann nicht zugeordnet werden Die dabei auftretenden Beschädigungen der Netzdecke werden nach dem Fressen wieder ausgebessert. (Foelix 1996)

Sowohl in den Absturzfäden als auch in der Decke konnten Klebefäden nachgewiesen werden, doch dürften diese im Linyphiidennetz eher eine untergeordnete Rolle spielen. (Foelix 1996)

Gattungen in Mitteleuropa

In Mitteleuropa kommen die folgenden Gattungen vor (Blick 2004) (Anzahl der in Mitteleuropa vorkommenden Arten jeweils in Klammern):

Abacoproeces saltuum m.jpg
Abacoproeces (2): um 2 mm, Männchen mit hochgewölbter Kopfregion
Pabulator Rennsteig 08-08 01.jpg
Centromerus (25): 1,2–4 mm, gelblich bis braun ohne Zeichnung
Diplocephalus picinus w.jpg
Diplocephalus (15): um 2 mm, Männchen mit Doppellappen am Kopf
Dismodicus bifrons i.jpg
Dismodicus (2): bis 3 mm, Männchen mit hochgewölbter Kopfregion
Speciosa Belvedere 07-07 01.jpg
Donacochara (1): bis 5 mm, helle Art, auf Schilf
Socialis Buchfahrt 07-07 01.jpg
Drapetisca (1): bis 4 mm, auf Baumrinde, geringelte Beine
Erigone-dentipalpis Ettersberg 09-03 01.jpg
Erigone (10): 2–3 mm, schwarz mit hellen Beinen, M. mit Kopfauswüchsen
Floronia bucculenta m augen-800.jpg
Floronia (1): bis 5 mm, auffällig Gemustert
Rubellum Dammbachsgrund 08-02 02.jpg
Gonatium (5): um 3 mm, rötlich ohne Muster, gedrungener Körperbau
Gongylidium rufipes.jpg
Gongylidium (1): um 3 mm, Kopf dunkel abgesetzt
Ipa-keyserlingi Schmieden 09-03 03.jpg
Ipa (2): bis 2 mm, schwarz mit weißen Flecken und hellen Beinen
Lepthyphantes minutus M 8-02692.jpg
Lepthyphantes (6): um 3 mm, Opistosoma und Beine gemustert
Dentichelis 7BogenBruecke 08-08 02.jpg
Lessertia (1): um 3 mm, blassbraun, Feuchteliebend
Linyphia triangularis f.jpg
Linyphia (4): bis 7,5 mm, gemusterte Arten
Rufus Koetsch 08-10 01.jpg
Macrargus (2): bis 4,5 mm, rotbaun, große Cheliceren
Mansuphantes-mansuetus Schmieden 09-03 01.jpg
Mansuphantes (6): um 2 mm, hell, gelblich
Microlinyphia pusilla lauterbach.jpg
Microlinyphia (2): bis 4 mm
Neriene radiata W 7-6945.jpg
Neriene (7): bis 7,4 mm, gemusterter Hinterleib
Palliduphantes pallidus W 8-04141.jpg
Palliduphantes (9): bis 2,5 mm, oft in Höhlen
Longidens Dammbachsgrund 07-12 01.jpg
Tapinopa (1): bis 5 mm, kräftiges Prosoma, im Moos
Tenuiphantes cristatus W 8-02789.jpg
Tenuiphantes (10): bis ca. 3 mm, meist in niedriger Vegetation
Walckenaeria acuminata.jpg
Walckenaeria (24): bis 4 mm, Männchen teilw. mit ungewöhnlicher Kopfform

Weitere Gattungen

Quellen