Cheiracanthium erraticum

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Cheiracanthium erraticum (Walckenaer, 1802)
Heidedornfinger
Erraticum 2-1-.jpg
Männchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Cheiracanthiidae (Dornfingerspinnen)
Gattung: Cheiracanthium (Echte Dornfinger)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:023304
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinss===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh=(↓) *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalenh<(↓)=*
[D] Schleswig-Holsteinmh>-D*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Cheiracanthium carnifex
  • Cheiracanthium dumetorum
  • Cheiracanthium erroneum

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 6 bis 9 mm, Männchen 5 bis 6,5 mm (Roberts 1996).

Prosoma und Beine gelbbraun bis grünlich. Opisthosoma grüngelb mit einem durchgehenden, dunkelroten Längsstreifen. Spitzen der Chelizerengrundglieder dunkel. (Bellmann 2010)

Besonders bei den Weibchen ist oftmals eine deutliche, grau-grüne Prosomazeichnung vorhanden, die von der Fovea radial ausstrahlt und sich in Richtung Augenbereich in drei bis an die Chelizeren reichende Längsstriche auflöst.

Männchen

Cheiracanthium erraticum Nds Misselhorner Heide 19062014 Linker Pedipalpus-DEAIL.jpg Die Pedipalpen unter den unterschiedlichen Cheiracanthium-Arten ähneln sich stark. Für Cheiracanthium erraticum sollte man auf die Kante hinter der Cymbium-Spitze achten, welche bei den anderen Arten weniger ausgeprägt ist oder fehlt.

Ähnliche Arten

Cheiracanthium pennyi besitzt eine sehr ähnliche Färbung und Zeichnung und kann wohl nur genitalmorphologisch von Cheiracanthium erraticum abgegrenzt werden.

Lebensweise

Cheiracanthium erraticum errichtet ein Wohngespinst im Gras. Das Weibchen spinnt hierin auch einen Kokon und bewacht später die Spiderlinge. (Bellmann 2010)

Lebensraum

Ökologischer Typ: Eurytope Freiflächenart (lebt in allen unbewaldeten Lebensräumen unabhängig von der Feuchtigkeit) (Platen & von Broen 2005). Sonnige Waldränder, Feuchtwiesen und Heideflächen und im Gras (Bellmann 2010). Halotolerant, auch auf Salzwiesen der Nordsee vorkommend (Finch 2008).

Hinweise auf Vertrittempfindlichkeit der Art in Grauen Dünen;(hemi)photophil, (hemi)xerophil (Reinke & Irmler 1994).

Verbreitung

Paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
  • Finch OD (2008): Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione der Ostfriesischen Inseln. Schriftenreihe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer 11, S. 103–112.
  • Platen R & von Broen B (2005): Gesamtartenliste und Rote Liste der Webspinnen und Weberknechte (Arachnida: Araneae, Opiliones) des Landes Berlin. Der Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege/Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Hrsg.): Rote Listen der gefährdeten Pflanzen und Tiere von Berlin., 79 S.
  • Reinke HD & Irmler U (1994): Die Spinnenfauna (Araneae) Schleswig-Holsteins am Boden und in bodennaher Vegetation. Faun.-Ökol. Mitt. Supplement 17, S. 1–147, ISSN 0430-1285.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-26, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise und Checklisten