Arctosa cinerea: Unterschied zwischen den Versionen

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==Merkmale==
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'''Körperlänge''': Weibchen werden 12 bis 17 mm groß, Männchen 12 bis 14 mm <ref name="roberts_field">{{lit_roberts_field}}</ref>.


Langbeinige und auffällig große Art mit kryptischer Färbung.
Langbeinige und auffällig große Art mit kryptischer Färbung.  
'''Prosoma''' grau-gelblich gemustert mit dunkel behaarten Chelizeren. Mitunter mit einem Rand aus verwaschenen, hellen Flecken. '''Opistosoma''' grau bis bräunlich mit einem dunkelgrauen Spießfleck im vorderen Bereich, der von sechs hellen Punkten gesäumt wird. Dahinter oftmals eine Reihe von hellen Winkelflecken. Lateralflächen oftmals stark aufgehellt. '''Beine''' und Pedipalpen kontrastreich hell-dunkel geringelt.
'''Prosoma''' grau-gelblich gemustert mit dunkel behaarten Chelizeren. Mitunter mit einem Rand aus verwaschenen, hellen Flecken.
 
'''Opistosoma''' grau bis bräunlich mit einem dunkelgrauen Spießfleck im vorderen Bereich, der von sechs hellen Punkten gesäumt wird. Dahinter oftmals eine Reihe von hellen Winkelflecken. Lateralflächen oftmals stark aufgehellt.
 
'''Beine''' und Pedipalpen kontrastreich hell-dunkel geringelt.


===Männchen===
Bei reifen Männchen scheint die Ringelung der Beine schwächer ausgeprägt zu sein.<ref name="SpiMi">{{Lit uniBern}}</ref>
Bei reifen Männchen scheint die Ringelung der Beine schwächer ausgeprägt zu sein.<ref name="SpiMi">{{Lit uniBern}}</ref>
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==Taxonomie==
Es gibt Autoren, welche die Auffassung vertreten, dass es zwischen den Flussuferpopulationen und den Küstenpopulationen signifikante Unterschiede gibt, die nahe legen, dass es sich hier um Subpopulationen, Subspezies oder gar verschiedene Arten handelt (zit. {{Autor|Cordes, Blick, Helversen, Tongiori}}). <ref name="komposch">{{Literatur
|titel=Flussufer-Riesenwolfspinne (Arctosa cinerea) in Österreich
|autor=Komposch, C.
|verlag=Kärntner Naturschutzberichte, Band 8
|jahr=2003
|seiten=65–75
}}</ref>
{{Autor|Buchar & Thaler}} (1995) zitieren dagegen Ergebnisse von {{Autor|Knülle}} (1959), der Exemplare von der Nord- und Ostsee mit Tieren aus dem Binnenland verglich, dabei jedoch keine signifikanten Unterschiede feststellen konnte. Auch zwei Weibchen von der Meeresküste der Toscana konnten eindeutig als ''{{PAGENAME}}'' bestimmt werden.<ref name="Thaler & Buchar">{{Lit Buchar & Thaler 1995 Lycosidae}}</ref>


==Verbreitung==
==Verbreitung==
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Das Verbreitungsgebiet in Europa erstreckt sich vom Mittelmeergebiet über Großbritannien bis nach Skandinavien, sowie Tschechien, Slowakei und Ungarn im Osten. Aus der Schweiz liegen lediglich historische Funde vor. In Österreich sind aktuell lediglich räumlich eng begrenzte Vorkommen, isolierte Populationen bzw. Einzelmeldungen bekannt. <ref name="komposch"/>
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===Quellen der Nachweise===
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Version vom 11. November 2015, 22:55 Uhr

Arctosa cinerea (Fabricius, 1777)
Flussufer–Riesenwolfspinne
Arctosa Benedikt 01.JPG
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Lycosidae (Wolfspinnen)
Gattung: Arctosa (Wühlwölfe)
Reifezeit (Harvey 2014)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:017562
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten CR
[CZ] Tschechien CR
[CZ] Karpaten CR
[CZ] Oberschlesien NT
[D] Deutschlands<<<(↓)=2
[D] Berlinex 0
[D] Brandenburg 2
[D] Baden-Württemberg 0
[D] Bayern 1
[D] Bayern Av/A 1
[D] Bayern SL 1
[D] Bayern T/S 1
[D] Mecklenburg-Vorp.mh<(↓) V
[D] Niedersachsen 0
[D] Niedersachsen (T) 0
[D] Nordrhein-Westfalenss<<↓↓=1
[D] Schleswig-Holsteins==-DV
[D] Sachsen 1
[D] Sachsen-Anhalt 2
[HU] Karpaten *
[NO] Norwegen EN
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz ?
[PL] Karpaten *
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau ?
[RO] Karpaten *
[SK] Slowakei V*
[SK] Karpaten CR
[UA] Karpaten *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Hyaenosa invasa
  • Lycosa cinerea
  • Trochosa cinerea

Nach Bundesartenschutzverordnung streng geschützt (Bundesministerium der Justiz 2005).

Arctosa cinerea war europäische Spinne des Jahres 2007 (Kreuels et al. 2007).

Taxonomie

Es gibt Autoren, welche die Auffassung vertreten, dass es zwischen den Flussuferpopulationen und den Küstenpopulationen signifikante Unterschiede gibt, die nahe legen, dass es sich hier um Subpopulationen, Subspezies oder gar verschiedene Arten handelt (zit. Cordes, Blick, Helversen, Tongiori). (Komposch 2003)

Buchar & Thaler (1995) zitieren dagegen Ergebnisse von Knülle (1959), der Exemplare von der Nord- und Ostsee mit Tieren aus dem Binnenland verglich, dabei jedoch keine signifikanten Unterschiede feststellen konnte. Auch zwei Weibchen von der Meeresküste der Toscana konnten eindeutig als Arctosa cinerea bestimmt werden. (Buchar & Thaler 1995)

Merkmale

Körperlänge: Weibchen werden 12 bis 17 mm groß, Männchen 12 bis 14 mm (Roberts 1996).

Langbeinige und auffällig große Art mit kryptischer Färbung. Prosoma grau-gelblich gemustert mit dunkel behaarten Chelizeren. Mitunter mit einem Rand aus verwaschenen, hellen Flecken. Opistosoma grau bis bräunlich mit einem dunkelgrauen Spießfleck im vorderen Bereich, der von sechs hellen Punkten gesäumt wird. Dahinter oftmals eine Reihe von hellen Winkelflecken. Lateralflächen oftmals stark aufgehellt. Beine und Pedipalpen kontrastreich hell-dunkel geringelt.

Männchen

Bei reifen Männchen scheint die Ringelung der Beine schwächer ausgeprägt zu sein. (Nentwig et al. 2012)

Verbreitung

In der Paläarktis und im KKongo verbreitet (World Spider Catalog 2015).

Das Verbreitungsgebiet in Europa erstreckt sich vom Mittelmeergebiet über Großbritannien bis nach Skandinavien, sowie Tschechien, Slowakei und Ungarn im Osten. Aus der Schweiz liegen lediglich historische Funde vor. In Österreich sind aktuell lediglich räumlich eng begrenzte Vorkommen, isolierte Populationen bzw. Einzelmeldungen bekannt. (Komposch 2003)

Lebensraum

Lebensraum am Meer (Ostseestrand in Mecklenburg-Vorpommern)

Arctosa cinerea kommt an Flussufern und am Meeresstrand vor. An der Ostseeküste ist die Art durch starken Badebetrieb in seinem Lebensraum bedroht.

Das Foto zeigt einen Fundort dieser Art bei Rosenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) in der Lübecker Bucht (Google Maps).

Lebensweise

Die Aktivitätsphase liegt zwischen März und November. In dieser Zeit halten sich die Tiere in Wohnröhren auf, die sie für ihre nächtlichen Beutezüge verlassen. Die Y-förmigen (Nentwig et al. 2012) Wohnröhren werden in den sandigen Untergrund hineingegraben und liegen meist unter größeren Steinen oder unter Treibgut, wie Holzbalken oder Holzbrettern. Die Anlage der Wohnröhren orientiert sich am Gewässerrand. Die Tiere sind dort in einem Streifen von 0,5 bis 1,5 m entlang der Gewässerlinie zu finden. Als Beutetiere dienen am Land lebende Laufkäfer, Fliegenlarven, Heuschrecken und Spinnen. (Kreuels et al. 2007)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise