Ozyptila atomaria: Unterschied zwischen den Versionen

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==Biologie==
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==Etymologie==
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==Verbreitung==
==Verbreitung==
Paläarktisch verbreitet <ref name="platnick">{{lit platnick}}</ref>. Es existieren Nachweise aus Deutschland, Niederlande, Belgien, Schweiz, Österreich, Slowakei, Tschechien und Polen <ref name="blick">{{lit checkliste}}</ref>.
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==Bilder==
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Ozyptila_atomaria_Teichel_03-2007.jpg|Jungtier
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Ozyptila atomaria hunn ovenfra.jpg
Ozyptila atomaria hunn fra siden.jpg
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Atomaria_Reinstaedt_07-09_02.jpg|Weibchen mit anhaftendem Bodenpartikeln
Ozyptila atomaria hunn undenfra.jpg|Unterseite
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Ozyptila-atomaria_Mordtal_09-04_07.jpg
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Atomaria_Belvedere_08-07_02.jpg|subadultes Männchen
Ozyptila-atomaria Saalborn 09-09 03.jpg
Ozyptila atomaria hann skraatt forfra ovate.jpg
Ozyptila atomaria hann front.jpg
Ozyptila_atomaria_male_prosoma_HLovbrekke.jpg|Prosoma
Ozyptila atomaria hann undenfra.jpg|Unterseite
Ozyptila-atomaria Saalborn 09-09 05.jpg
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Ozyptila_atomaria_tibialapophysis_retrolateral_HLovbrekke.jpg|Tibialapophyse (retrolateral)
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==Weblinks==
==Weblinks==
===Verbreitungskarten===
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===Weitere Links===
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==Quellen==
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===Quellen der Nachweise===
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Aktuelle Version vom 9. Dezember 2023, 16:53 Uhr

Ozyptila atomaria (Panzer, 1801)
Große Zwergkrabbenspinne
Ozyptila-atomaria Rotenstein-5135 10-10 04.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Thomisidae (Krabbenspinnen)
Gattung: Ozyptila (Zwergkrabbenspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2001)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:030828
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinss<↓↓=2
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh<(↓) V
[D] Niedersachsen 3
[D] Niedersachsen (H) 3
[D] Niedersachsen (T) 3
[D] Nordrhein-Westfalenh===*
[D] Schleswig-Holsteinmh=(↓)-D*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Ozyptila horticola
  • Ozyptila pallida

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 4–6 mm, Männchen 3–4 mm (Roberts 1996).

Im Vergleich zu manch anderen Ozyptila-Arten ist Ozyptila atomaria recht kontrastreich gezeichnet. Die Grundfarbe ist blass gelblich bis rötlich gelb. Das Prosoma trägt beiderseits zwei breite dunkelbraune Seitenbänder, die vorne miteinander verschmelzen. Manchmal ist die helle Trennung zwischen den beiden Bändern einer Seite nur undeutlich ausgebildet, sodass es wirkt, als seien die Seiten einheitlich dunkel. Das Prosoma ist ganz fein weißlich gerandet. Das Opisthosoma besitzt nur eine sehr zurückhaltende Zeichnung aus dunklen Flecken, die sich an den vorderen Seitenrändern verdichten. In der Mitte befindet sich meist eine typische Anordnung von vier dunklen Flecken, zwei ganz dicht bei der Körperlängsachse und zwei größere etwa auf gleicher Höhe weiter außen. Von den mittleren Flecken laufen oft dunkle Verbindungslinien zu den äußeren. Bei Exemplaren mit ausgeprägterer Zeichnung ist manchmal auch eine dunkle Umrandung des Herzmals zu erkennen. Die Beine sind hell, wie der Körper, und von völlig ungezeichnet bis kräftig dunkel gefleckt. An den Patellae und Tibia der Vorderbeine bilden die Flecken dunkle Längslinien. (siehe Bilder)

Pedipalpus mit dreiteiliger Tibialapophyse und peitschenförmigem Embolus. Epigyne mit zwei deutlich voneinander getrennten Einführöffnungen. (siehe Bilder)

Etymologie

Atomarius/-a entstammt dem Lateinischen (atomus = unteilbar [klein] / Teilchen, in Verbindung mit der Adjektivendung -arius); das auf Linnaeus zurückgehende Kunstwort bedeutet in etwa kleine Punkte tragend (Parker 1999).

Lebensraum

Ozyptila atomaria lebt auf dem Boden und wird unter Grasbüscheln, in Laubstreu, Moos und Geröll gefunden. Nachts steigt die Art auch in höhere Vegetation auf. (Roberts 1996)

Verbreitung

Von Europa über Zentralasien und China bis nach Japan (World Spider Catalog 2021).

In Deutschland weit verbreitet und häufig nachgewiesen (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
  • Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
  • Parker JR (1999): Names of Spiders. British Arachnological Society – Member's Handbook 1.1, S. 1–18.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • World Spider Catalog (2021): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 21.5, abgerufen am 2021-01-18, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise