Larinioides sericatus: Unterschied zwischen den Versionen

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(Infos zur Parasozialität eingefügt und Reife rausgenommen, da vielfach andere Angaben in der Literatur)
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==Lebensweise==
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Bei Tag halten sich die Tiere oft in Ritzen und Winkeln verborgen. Erst in der Dunkelheit setzen sie sich ins Zentrum ihres Radnetzes. Ab und zu findet man sie aber auch tagsüber lauernd in ihrem Netz.
Bei Tag halten sich die Tiere oft in Ritzen und Winkeln verborgen. Erst in der Dunkelheit setzen sie sich ins Zentrum ihres Radnetzes, welches gerne unter oder neben künstlichen Lichtquellen gebaut wird. Ab und zu findet man sie aber auch tagsüber lauernd in ihrem Netz.


''{{PAGENAME}}'' ist eine der wenigen mitteleuropäischen Spinne, die in ihrem Lebensraum regelmäßig in großen, bis zu mehreren hundert unterschiedlich alten Individuen umfassenden Kolonien vorkommt. Dabei werden Fangnetze oftmals in einem gemeinsamen Rahmenfaden angelegt und hängen teilweise unmittelbar nebeneinander. Mitunter kann es auch vorkommen, das die Radnetze aufgrund sehr hoher Individuendichte degenerieren und einem wirren Netzteppich weichen. Beutefang und Verzehr werden trotzdem nie gemeinsam begangen. Auch Kannibalismus kommt vor, obwohl die Spinnen untereinander deutlich toleranter als andere Arten sind.  
''{{PAGENAME}}'' ist eine der wenigen mitteleuropäischen Spinne, die in ihrem Lebensraum regelmäßig in großen, bis zu mehreren hundert unterschiedlich alten Individuen umfassenden Kolonien vorkommt. Dabei werden Fangnetze oftmals in einem gemeinsamen Rahmenfaden angelegt und hängen teilweise unmittelbar nebeneinander. Mitunter kann es auch vorkommen, das die Radnetze aufgrund sehr hoher Individuendichte degenerieren und einem wirren Netzteppich weichen. Beutefang und Verzehr werden trotzdem nie gemeinsam begangen. Auch Kannibalismus kommt vor, obwohl die Spinnen untereinander deutlich toleranter als andere Arten sind.  
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==Bilder==
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Version vom 26. Januar 2011, 01:53 Uhr

Larinioides sericatus (Clerck, 1757)
Brückenkreuzspinne
Larinioides sclopetarius f-800.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Araneidae (Radnetzspinnen)
Gattung: Larinioides (Feuchtkreuzspinnen)
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:016292
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien ?
[D] Deutschlandmh>=*
[D] Berlinmh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalenh>=*
[D] Schleswig-Holsteinh?==*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz ?
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau ?
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Araneus sclopetarius
  • Araneus sericatus
  • Cyphepeira sericata
  • Epeira sclopetaria
  • Larinioides sclopetaria jacobea
  • Larinioides sclopetarius

Merkmale

Körperlänge: Weibchen werden 10 bis 14 mm lang, Männchen 8 bis 9 mm (Roberts 1996).

Die Art ist grau bis graubraun gefärbt. Das Prosoma besitzt einen deutlichen hellen Rand und V-rörmige Linien hinter dem Kopf. Die Zeichnung auf dem Opisthosoma ist klar und mit einer deutlichen weißen Linie umrandet.

Lebensraum

Man findet die Tiere – wie der deutsche Name schon nahelegt – häufig an Brückengeländern, aber auch an Gebäuden und Felsen in unmittelbarer Nähe von stehenden und fließenden Gewässern. (Nentwig et al. 2012)

Verbreitung

Holarktisch verbreitet. (World Spider Catalog 2020)

In Deutschland weit verbreitet und relativ häufig (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Lebensweise

Bei Tag halten sich die Tiere oft in Ritzen und Winkeln verborgen. Erst in der Dunkelheit setzen sie sich ins Zentrum ihres Radnetzes, welches gerne unter oder neben künstlichen Lichtquellen gebaut wird. Ab und zu findet man sie aber auch tagsüber lauernd in ihrem Netz.

Larinioides sericatus ist eine der wenigen mitteleuropäischen Spinne, die in ihrem Lebensraum regelmäßig in großen, bis zu mehreren hundert unterschiedlich alten Individuen umfassenden Kolonien vorkommt. Dabei werden Fangnetze oftmals in einem gemeinsamen Rahmenfaden angelegt und hängen teilweise unmittelbar nebeneinander. Mitunter kann es auch vorkommen, das die Radnetze aufgrund sehr hoher Individuendichte degenerieren und einem wirren Netzteppich weichen. Beutefang und Verzehr werden trotzdem nie gemeinsam begangen. Auch Kannibalismus kommt vor, obwohl die Spinnen untereinander deutlich toleranter als andere Arten sind.

Diese Form des Zusammenlebens wird als parasozial bezeichnet und ist bislang fast nur von Arten aus den Subtropen oder Tropen bekannt. Zurückzuführen ist dies auf ein örtlich stark erhöhtes Vorkommen von Beutetieren, wie häufig an Gewässern zu beobachten. (Schmitt & M. 2004)

(Schmitt et al. 2007)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise