Gnaphosa lucifuga
Gnaphosa lucifuga (Walckenaer, 1802) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Nachtplattbauchspinne | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weibchen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Systematik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ordnung: Araneae (Webspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Familie: Gnaphosidae (Plattbauchspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gattung: Gnaphosa (Eigentliche Plattbauchspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Reifezeit (Bellmann 2010) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verbreitung in Europa[Quellen] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
etabliert, nicht etabliert, nicht betrachtet
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Weitere Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:027245 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gefährdung nach Roter Liste | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Synonyme und weitere Kombinationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Merkmale
Größte Art der Gattung in Mitteleuropa.
Körperlänge: Weibchen 12 bis 19 mm, Männchen 10 bis 15 mm (Heimer & Nentwig 1991).
Grundfarbe dunkelbraun bis fast schwarz. Die Femora der Beine sind etwas heller.
Weibchen
Die Epigyne ist anhand der medianen Einführgänge zu erkennen, welche stark gekrümmt sind, ebenso an dem sehr breiten Scapus (Ovtsharenko et al. 1992).
Männchen
Der Embolus des männlichen Pedipalpus hat auf der retrolateralen Seite eine Reihe auffälliger, spitzer Höcker (Ovtsharenko et al. 1992).
Ähnliche Arten
Die etwas kleinere Gnaphosa lugubris besiedelt ähnliche Lebensräume (manchmal auch zusammen mit Gnaphosa lucifuga) und ist nur genitalmorphologisch sicher von dieser Art zu unterscheiden.
Gnaphosa lucifuga besitzt jedoch einen wesentlich breiteren und längeren Scapus, der mitunter an die Seitenränder der Epigyne reicht. Der Pedipalpus von G. lugubris hat eine massive und leicht geschwungene, distale Bulbusapophyse. Diese ist bei Gnaphosa lucifuga nur als kleiner Haken vorhanden.
Lebensraum
Xerotherme Lebensräume wie Trockenrasen an Hängen, Felsheiden und Felssteppen. Wahrscheinlich ist eine Bindung an Kalk-Untergrund. Tagsüber unter Steinen und in Felsspalten. Gemieden werden Standorte mit geschlossener Vegetation wie Wälder. (Grimm 1985) An sonnigen Abhängen (Bösenberg 1899).
Verbreitung
Paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016).
Auch in Skandinavien, z.B. in Schweden (Kronestedt 2001).
In Deutschland nur in der Mitte und im Südwesten. Dort vor allem entlang der großen Flusstäler.
Lebensweise
Es liegen Untersuchungen an Beutetierresten aus Baden-Württemberg vor, die belegen, dass das Beutespektrum von Gnaphosa lucifuga zu einem großen Teil aus Lauf- und Sandlaufkäfern (Carabidae) bestehen kann, welche ebenfalls meist räuberisch leben und mitunter sehr wehrhaft sein können. Darunter waren auch eine hohe Anzahl großer, bis zu 2 cm messende Arten (z.B. Carabus convexus), die damit die ungefähre maximale Körperlänge von Gnaphosa lucifuga erreichen, wobei diese Käfer das Gewicht der Spinne bei weitem übertreffen. Ebenso wurden stark sklerotisierte (sehr hart gepanzerte) und bei Bedrohung Wehrsekrete abgebende Laufkäferarten unter den Beutetierresten identifiziert. Weitere registrierte Beutetiere waren z.B. der gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia), verschiedene Rüsselkäfer, Schnellkäfer und Weichkäfer. Daneben fand man auch einige Reste verschiedener Hautflügler. (Trautner 1994)
Mitunter wurde eine große Zahl von Beutetierresten in einem einzelnen Versteck gefunden, was darauf hindeutet, dass es von den Spinnen längere Zeit genutzt wird. (Trautner 1994)
Bilder
Weblinks
Nachweis- und Verbreitungskarten
- Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
- Tutelaers P (2025): Benelux spider distribution maps.
- Muséum national d’Histoire naturelle [Ed.] (2003–2019): Inventaire National du Patrimoine Naturel (https://inpn.mnhn.fr) (Nachweiskarten Frankreichs).
- Harvey P [Koord.] (2014): Spider and Harvestman Recording Scheme. British Arachnological Society.
- Czech Arachnological Society (2015): Distribution Maps of Arachnids in Czechia. Online at: www.arachnology.cz.
- Koponen S, Pajunen T & Fritzén NR (2013): Atlas of the Araneae of Finland – Finnish Expert Group on Araneae.: Nachweise von Gnaphosa lucifuga (PDF)
- Dimitrov D, Indzhov S (2021): Spiders (Araneae) of Balkan Peninsula. online at http://balkan-spiders.com. Version 2021..
Weitere Links
- Beschreibung von Gnaphosa lucifuga in „araneae - Spiders of Europe”
- Bilder von Gnaphosa lucifuga auf den Seiten von Pierre Oger auf Piwigo.com
- Barcode of Life – Bold Systems: PUBLIC DATA PORTAL - RECORD LIST
- Barcode of Life – Taxonomy Browser
- Gnaphosa lucifuga im World Spider Catalog
Quellen
- Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
- Bösenberg W (1899): Die Spinnen der Rheinprovinz. Verh. Nat. Ver. Rheinl. Westf. (Stuttgart) 56, S. 69–131.
- Grimm U (1985): Die Gnaphosidae Mitteleuropas (Arachnida, Araneae). Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg 26, 318 S., ISSN 0173-7481.
- Heimer S & Nentwig W (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. ISBN 3-489-53534-0, 543 S.
- Kronestedt T (2001): Checklist of Spiders (Araneae) in Sweden. Department of Entomology, Swedish Museum of Natural History, Stockholm.
- Ovtsharenko VI, Platnick NI & Song DX (1992): A review of the North Asian ground spiders of the Genus Gnaphosa (Araneae, Gnaphosidae). Bulletin of the American Museum of Natural History 212, S. 1-88.
- Trautner J (1994): Zum Beutespektrum von Gnaphosa lucifuga (Araneae: Gnaphosidae). Arachnologische Mitteilungen 7, S. 41 – 44, doi:10.5431/aramit0704.
- World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-19, doi:10.24436/2.
Quellen der Nachweise
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2020): Spinnen Europas. Online https://www.araneae.nmbe.ch (automatisch synchronisiert), doi:10.24436/1.