Episinus maculipes: Unterschied zwischen den Versionen

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==Merkmale==
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'''Körperlänge''': Weibchen 4,3 bis 5,6 mm, Männchen 3,9 bis 4,3 mm <ref name="SpiMi">{{Lit uniBern}}</ref>.
'''Körperlänge''': Weibchen erreichen 4,3&ndash;5,6 mm, Männchen 3,5&ndash;4,3 mm<ref name="Le Peru">{{Lit Le Peru Synthesis A-T 2011}}</ref>.


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'''Prosoma''' dorsal gelblich weiß mit einem braunen Medianband, dunkler Randung und dazwischenliegenden dunklen Zeichnungselementen. Augen auf einem vorstehenden Hügel. '''Sternum''' dunkel, mit einem hellen Mittelstrich der sich anterior erweitert <ref name="Thaler">{{Lit Thaler med Theridiidae II}}</ref>. '''Opisthosoma''' weißlich mit einem dunkelbraunen Folium, welches hinten besonders deutlich ausgeprägt ist. Ventral mit dunklen Markierungen an den Spinnwarzen und der Epigastralregion. '''Beine''' gelbweiß und braun geringelt, was mitunter undeutlich ausgeprägt ist.<ref name="Le Peru"/>


'''Opisthosoma''' flach und mit undeutlichem Folium, dessen Ränder hell.
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'''Beine''' hell-dunkel geringelt.
==Ähnliche Arten==
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==Lebensraum==
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Auch {{Autor|Knoflach}} et al. geben hauptsächlich Büsche und Bäume als Fundorte an, darunter viele Klopfschirmfunde <ref name="Thaler">{{Lit Thaler med Theridiidae II}}</ref>.


Dies scheint die Art von den anderen beiden mitteleuropäischen Arten zu unterscheiden, die eher am Boden gefunden werden.
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==Verbreitung==
==Verbreitung==
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In Deutschland bisher nur wenige Male im Süden und Südosten nachgewiesen (siehe Nachweiskarte).


==Bilder==
==Bilder==
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Bild:Maculipes nah.JPG|Nahaufnahme
Episinus-maculipes Alpen-Ceriale 14-09 01-female.jpg|Meeralpen (Italien)
Bild:Episinus maculipes A2877 PS3702.jpg|Epigyne
Episinus-maculipes Alpen-Ceriale 14-09 03-female.jpg|Meeralpen (Italien)
Datei:Episinus maculipes female A2877 PN1991.jpg|Vulva
Maculipes.JPG
Maculipes nah.JPG|Nahaufnahme
Episinus-maculipes Alpen-Ceriale 14-09 05-female.jpg|Prosoma lateral
Episinus-maculipes Alpen-Ceriale 14-09 06-Epigyne.jpg|Epigyne
Episinus maculipes A2877 PS3702.jpg|Epigyne
Episinus maculipes female A2877 PN1991.jpg|Vulva
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Episinus_maculipes_m_3,8mm_detail_Garten_SuedFrakreich_FBroekhuis_IMG_6208.jpg|Nahaufnahme
Episinus_maculipes_m_3,8mm_la_Garten_SuedFrakreich_FBroekhuis_IMG_6193.jpg|lateral
Episinus-maculipes Alpen-Ceriale 14-09 07-Ped.jpg|Pedipalpus
Episinus_maculipes_m_3,8mm_pp_Garten_SuedFrakreich_FBroekhuis_IMG_6212a.jpg|Pedipalpus
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==Weblinks==
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===Nachweis- und Verbreitungskarten===
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===Quellen der Nachweise===
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Aktuelle Version vom 9. Dezember 2023, 03:57 Uhr

Episinus maculipes Cavanna, 1876
Fleckbein-Kabelspinne
Episinus-maculipes Alpen-Ceriale 14-09 04-female.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Theridiidae (Kugelspinnen)
Gattung: Episinus (Kabelspinnen)
Reifezeit (Nentwig et al. 2012)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:007645
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[D] Deutschlandss>=*
[D] Baden-Württemberg D
[GB] Großbritannien RA

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 4,3–5,6 mm, Männchen 3,5–4,3 mm (Le Peru 2011).

Prosoma dorsal gelblich weiß mit einem braunen Medianband, dunkler Randung und dazwischenliegenden dunklen Zeichnungselementen. Augen auf einem vorstehenden Hügel. Sternum dunkel, mit einem hellen Mittelstrich der sich anterior erweitert (Knoflach et al. 2009). Opisthosoma weißlich mit einem dunkelbraunen Folium, welches hinten besonders deutlich ausgeprägt ist. Ventral mit dunklen Markierungen an den Spinnwarzen und der Epigastralregion. Beine gelbweiß und braun geringelt, was mitunter undeutlich ausgeprägt ist. (Le Peru 2011)

Öffnung der Epigyne breiter als lang und nicht die Spermatheken überlappend. Ein schmales medianes Septum ist ausgeprägt (Knoflach et al. 2009).

Ähnliche Arten

Die drei in Deutschland vorkommenden Arten sind sich sehr ähnlich: Episinus maculipes, E. angulatus und E. truncatus. Episinus maculipes hat einen hellen Mittelstreifen auf dem Sternum, welchen die anderen beiden nicht haben (Nentwig et al. 2012). Zusätzlich ist im mittleren Bereich der Femora des vierten Beinpaares in der Regel eine zusätzliche Ringelzeichnung vorhanden, die den beiden letztgenannten Arten fehlt (siehe Bilder).

Ähnelt insbesondere im männlichen Pedipalpus der mediterran vorkommenden Episinus algiricus, diese hat jedoch einen kleineren Bulbus und eine stärker ausgeprägte Apophyse im Endbereich (Knoflach et al. 2009).

Lebensraum

Auf Büschen und Bäumen in Laub- und Mischwäldern, oft auf Koniferen. Auch z.B. in der Garrigue, an Flussbänken oder in Heideland. (Le Peru 2011) Staudt (1997) konnte Episinus maculipes in Rheinland-Pfalz mit dem Klopfschirm in einem stillgelegten, teilweise verbuschten Melaphyr-Steinbruch nachweisen (Staudt 1997). Auch Knoflach et al. (2009) geben hauptsächlich Büsche und Bäume als Fundorte an, darunter viele Klopfschirmfunde.

Für den mediterranen Raum: In Gebüsch und auf Eichen (Pantini et al. 2013).

Verbreitung

In Deutschland bisher nur wenige Male im Süden und Westen (Rheinland-Pfalz) nachgewiesen (siehe Nachweiskarte).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise