Meta menardi

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Meta menardi (Latreille, 1804)
Große Höhlenspinne
Meta menardi PF0606.JPG
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Tetragnathidae (Streckerspinnen)
Gattung: Meta (Höhlenradnetzspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2001)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:013879
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandh===*
[D] Berlinex 0
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.es<(↓) 1
[D] Niedersachsen 3
[D] Niedersachsen (H) 3
[D] Niedersachsen (T) 3
[D] Nordrhein-Westfalenmh===*
[D] Schleswig-Holsteines===R
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *

Meta menardi war Spinne des Jahres 2012 (Hörweg 2011).

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 15–17 mm, Männchen 11–12 mm (Nentwig et al. 2012).

Das Prosoma ist rotbraun, Rand und Augenregion sind dunkler. Sternum und Chelizeren rotbraun, wie auch die Beine, die dunkel geringelt oder gefleckt sind. Opisthosoma gelblich, dorsal mit dunklen Querstreifen oder großen Flecken – lateral aber oft ganz schwarz. (Nentwig et al. 2012)

Weibchen

Epigyne: Der Vorderrand ist halbmondförmig. (Nentwig et al. 2012)

Männchen

Pedipalpen: Der Konduktor ist etwa rechtwinklig gebogen. Der dorsale Teil des Paracymbiums ist distal ebenso breit wie an der Basis.

Reifezeit

Die Angaben zur Reifezeit in der Literatur sind unterschiedlich. Der Bestimmungsschlüssel der Uni Bern gibt Frühjahr an, Bellmann (2001) und Roberts (1995) hingegen fast das gesamte Jahr. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Populationen aus Habitaten mit stärkerer Bindung an das Außenklima (Kellerschächte, Geröllspalten) noch einen stenochronen Entwicklungszyklus zeigen, während Populationen, die in tieferen Höhlen von Klimaschwankungen weitestgehend abgeschnitten sind, zu einem eurychronen Zyklus übergegangen sind.

Lebensraum

Fundort Kecskelyuk Höhle, Ungarn

Die Art lebt in Geröllspalten, Höhlen, Kellern und Brunnen (Nentwig et al. 2012). In Höhlen kann die Art in großer Anzahl auf engem Raum gefunden werden.

Verbreitung

Meta menardi ist in Europa, der Türkei und im Iran verbreitet (World Spider Catalog 2020).

Lebensweise

Oftmals leben die Tiere in völliger Dunkelheit (Roberts 1996). Sie legen ein auffallend kleines, selten mehr als 30 cm messendes Radnetz mit stets unter 20, in manchen Fällen auch nur 8 Radien an (Bellmann 2001).

Meta menardi verlässt sich aber nicht nur auf ihr Netz, sondern fängt auch aktiv Beute, die sich auf den Felswänden in direkter Umgebung des Netzes befindet. Das erweitert ihr Futterspektrum enorm, u.a. um Nacktschnecken und Tausendfüßer. Wahrscheinlich ist dieses Verhalten eine Anpassung an die Seltenheit von fliegender Beute im Inneren von Höhlen. (Novak et al. 2010) (Smithers 2005)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Videos

Quellen

Quellen der Nachweise