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Version vom 20. Dezember 2016, 02:00 Uhr
Callilepis nocturna (Linnaeus, 1758) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Ameisenfressende Plattbauchspinne (Buchholz et al. 2010) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weibchen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Systematik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ordnung: Araneae (Webspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Familie: Gnaphosidae (Plattbauchspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gattung: Callilepis (Ameisendiebe) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Reifezeit (Nentwig et al. 2012) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verbreitung in Europa[Quellen] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
etabliert, nicht etabliert, nicht betrachtet
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Weitere Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:026717 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gefährdung nach Roter Liste | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Synonyme und weitere Kombinationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Merkmale
Körperlänge: Weibchen erreichen 3,5 bis 6 mm, Männchen 3 bis 4,5 mm (Roberts 1996).
Grundfarbe von Prosoma und Opisthosoma rotbraun bis schwarzbraun.
Das Prosoma ist dicht mit goldglänzenden Schuppenhärchen bedeckt, die hinter der Rückengrube ein dunkles Dreieck freilassen (siehe Bilder). Mit feiner dunkler Randung und mit dunklem Radiärstreifenmuster (Grimm 1985).
Das Opisthosoma zeigt am Vorderrand mittig einen breiten gelblichen Fleck und jeweils ein Fleckenpaar in der Hälfte und kurz vor den Spinnwarzen. Opisthosoma beim Männchen dorsal mit Scutum. (Grimm 1985)
Beine: Femur bis Tibia I-II dunkler. (Grimm 1985)
Epigyne mit durchgehendem, nicht unterbrochenem oberen Rand (Heimer & Nentwig 1991).
Da Anzahl und Dichte der Schuppenhaare mit jeder Häutung erst allmählich zunehmen, sind Jungtiere noch wesentlich unscheinbarer, bzw. kaum gezeichnet (siehe Bilder). Die unterschiedlich gefärbten Beinsegmente sind jedoch schon deutlich zu erkennen.
Ähnliche Arten
Die seltenere und etwas größere Callilepis schuszteri ist von dieser Art nur genitalmorphologisch sicher zu unterscheiden.
Verbreitung
Callilepis nocturna ist paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016).
Lebensraum
Sonnige, xerotherme, häufig vegetationsfreie Flächen bis 2200 m (Heimer & Nentwig 1991), zusammen mit bestimmten xero- und thermophilen Ameisenarten wie z.B. Tapinoma erraticum oder Formica rufibarbis. Die Gespinstsäcke liegen in der Nähe der Ameisenester. (Grimm 1985)
Kann syntop mit C. schuszteri vorkommen (Steinberger 1991).
Lebensweise
Callilepis nocturna ist, trotz des irreführenden Artnamens, tagaktiv und auf Ameisen als Beute spezialisiert, die sie mit einer besonderen Fangtechnik erbeutet. Dabei sucht die Spinne aktiv Ameisennester auf und dringt mitunter sogar in die Nesteingänge ein. Angreifenden Ameisen weicht sie durch rasche, ruckhafte Bewegungen geschickt aus. (Wunderlich 1994)
Fangtechnik
Bei der Jagd beißt die Spinne einer ihr frontal gegenüberstehenden, drohenden Ameise durch einen blitzschnellen Vorstoß in die Fühlerbasis. Dabei spreizt sie die Beine ab, um diese dem Zugriff der Ameisenmandibeln zu entziehen. Nach dem Biss lässt sie sofort los und weicht zurück. Nach einer Wartezeit von ungefähr einer Minute ist die Ameise beinahe vollständig gelähmt. Während dieser Minute beginnt die Ameise sich im Kreis zu drehen, und zwar nach rechts, wenn sie in den linken Fühler gebissen wurde (bzw. in die umgekehrte Richtung, wenn der rechte Fühler einer Attacke ausgesetzt war). Anschließend sucht die Spinne ihre durch die Drehbewegung kaum von der Stelle gewichene Beute wieder auf, setzt einen längeren Biss und schleift die Beute in ein Versteck, das sie mit einem Gespinst umgibt. Selbst Während dem Transport schafft es die Spinne, anderen angreifenden Ameisen auszuweichen. Die Beute wird anschließend cuticulaschonend ausgesaugt. (Foelix 1996)
Anscheinend spielt die Fühlerbasis eine elementare Rolle im Beutefangverhalten und stellt eine Art Schlüsselreiz da. So attackiert Callilepis nocturna auch myrmecomorphe Spinnen, bei denen aber kein Biss erfolgt. (Wunderlich 1994)
Beutespektrum
Kleine Jungspinnen erbeuten vor allem kleinere Tapinoma- oder Lasius-Arten, während ältere und adulte Tiere Formica-Arten nachstellen. (Wunderlich 1994)
Bilder
Weblinks
Nachweis- und Verbreitungskarten
- Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
- Staudt A. [Koord.] (2008): Europäische Verbreitung. AraGes e. V.
- Tutelaers P (2024): Benelux spider distribution maps.
- Harvey P [Koord.] (2014): Spider and Harvestman Recording Scheme. British Arachnological Society.
Weitere Weblinks
- Beschreibung von Callilepis nocturna in „araneae - Spiders of Europe”
- Bilder von Callilepis nocturna auf den Seiten von Pierre Oger auf Piwigo.com
Quellen
- Buchholz S, Hartmann V & Kreuels M (2010): Rote Liste und Artenverzeichnis der Webspinnen - Araneae - in Nordrhein-Westfalen. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen 3. Fassung, Stand August 2010, S. 1–25.
- Foelix RF (1996): Biology of Spiders. Oxford Thieme. 2. Auflage. ISBN 0-19-509594-4, 330 S.
- Grimm U (1985): Die Gnaphosidae Mitteleuropas (Arachnida, Araneae). Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg 26, 318 S., ISSN 0173-7481.
- Heimer S & Nentwig W (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. ISBN 3-489-53534-0, 543 S.
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2012): Spinnen Europas. Version 01.2012. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1.
- Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
- Steinberger KH (1991): Epigäische Spinnen an der Martinswand, einem weiteren Xerothermstandort der Umgebung von Innsbruck (Nordtirol)(Arachnida: Aranei). Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 78, S. 65–78.
- World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-19, doi:10.24436/2.
- Wunderlich J (1994): Über "Ameisenspinnen" in Mitteleuropa (Arachnida: Araneae). Beitr. Araneol. 4, S. 447–467.
Quellen der Nachweise
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2020): Spinnen Europas. Online https://www.araneae.nmbe.ch (automatisch synchronisiert), doi:10.24436/1.