Arctosa perita

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Arctosa perita (Latreille, 1799)
Bunter Sandwühlwolf
Arctosa-perita Renate 09-04-07.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Lycosidae (Wolfspinnen)
Gattung: Arctosa (Wühlwölfe)
Reifezeit (Harvey 2014)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:017652
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[CZ] Tschechien EN
[D] Deutschlandmh<?=V
[D] Berlins<(↓)-3
[D] Brandenburg *
[D] Baden-Württemberg 2
[D] Bayern 3
[D] Bayern SL 3
[D] Mecklenburg-Vorp.mh<(↓) V
[D] Niedersachsen 3
[D] Niedersachsen (H) 2
[D] Niedersachsen (T) 3
[D] Nordrhein-Westfalenmh<(↓)=V
[D] Schleswig-Holsteinh===*
[D] Sachsen 3
[D] Sachsen-Anhalt 3
[NO] Norwegen VU
[SK] Slowakei Ex
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Lycosa picta
  • Trochosa picta

Merkmale

Körperlänge: Beide Geschlechter erreichen 6,5–9,0 mm (Roberts 1996).

Diese bunte Wolfspinne hat ein dunkles Prosoma mit einigen hellen Flecken, von denen die zwei größten neben den hinteren Augen liegen. Auf dem Opisthosoma finden sich vorn eher gelbe und hinten mehr rötliche Töne, durchzogen von schwarzen Flecken und weißen „Doppelpunkten”. Farbgebung und Muster sind sehr variabel. Relativ konstant ist aber ein leicht verschwommener, hellgrauer Spießfleck vorn. Das unregelmäßige Muster dient dazu, den Körperumriss auf strukturreichem Untergrund aufzulösen. Die Spinne ist damit z. B. auf Sandböden hervorragend getarnt.

Wie bei vielen anderen Arctosa-Arten sind die Beine kontrastreich geringelt (Bellmann 2001).

Lebensraum

Offene, lockere Sandflächen mit spärlichem Bewuchs, also sowohl auf Sandwegen und Waldlichtungen als auch auf Dünen am Meer oder an Süßgewässern. Wo immer in Mitteleuropa diese Bedingungen erfüllt sind, ist sie häufig anzutreffen. Der allgemeine Rückgang offener Sandflächen gefährdet die Art jedoch. (Bellmann 2001)

Halotolerant, auf Salzwiesen vorkommend (Finch 2008).

Lebensweise

Im Winter zieht sich die Spinne in eine bis zu 30 cm tiefe, etwa 5 mm breite selbst gegrabene Röhre zurück, welche innen mit Spinnseide ausgekleidet ist. Verschlossen wird dieser Gang ebenfalls mit Gespinst, welches zudem durch anhaftende Sandkörner den Zugang tarnt. Sobald im Frühjahr – etwa ab März – die Sonne die Sandflächen zu erwärmen beginnt, schiebt die Spinne diesen „Vorhang” beiseite und sonnt sich, indem sie sich seitlich in die Öffnung ihres Ganges legt. So kann sie die größtmögliche Körperoberfläche zur Erwärmung nutzen. Bei Annäherung verschwindet sie jedoch blitzschnell wieder in der Röhre. Wer sie beobachten will, muss längere Zeit unbeweglich vor ihrem Tunnel ausharren. (Bellmann 2001)

Verbreitung

Holarktis (World Spider Catalog 2016).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
  • Finch OD (2008): Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione der Ostfriesischen Inseln. Schriftenreihe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer 11, S. 103–112.
  • Harvey P [Koord.] (2014): Spider and Harvestman Recording Scheme. British Arachnological Society.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-30, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise und Checklisten