Xysticus desidiosus

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Xysticus desidiosus Simon, 1875
Alpenrasen-Krabbenspinne
Xysticus desidiosus female A6398 PP0650.JPG
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Thomisidae (Krabbenspinnen)
Gattung: Xysticus (Echte Krabbenspinnen)
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:031866
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
[D] Deutschlandss=?=*
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Xysticus glacialis

Merkmale

Körperlänge: Weibchen werden 4,6–7,8 mm und Männchen 3,3–4,3 mm lang (Jantscher 2001).

Prosoma dunkelbraun bis hellbraun.

Weibchen: Körper ist variabel braun bis olivbraun, mit weißem bis cremefarbenem, V-förmigem Abzeichen, mit hellem Augenfeld. Sternum ist hellbraun bis beige, Rand ist dunkelbraun. (Jantscher 2001)

Die Chelizeren des Männchens besitzen je einen langen, dünnen Stachel, bei dem Weibchen einen langen und einen kürzeren Stachel, selten mit zusätzlichen Borsten. Beine sind hell- bis dunkelbraun, kaum weiß, außer z.T dorsale Längsstreifen. Opisthosoma ist teilweise sehr kontrastreich, weiß und braun, mit weißem Rand und unscharf abgegrenzter variabel braunen oder grauem Folium. (Jantscher 2001)

Pedipalpus: mit polsterförmigem Tutaculum (eine Art Apophyse, die die Embolusspitze trägt), mit 2 Bulbusapophysen: eine ventrale, hakenförmige, um 90° gebogene Apophyse, die leicht schräg gestellt ist und eine laterale, die meißelartig, gerade ist.Tibialapophyse ventral und basal blasenförmig. Der Pedipalpus trägt eine weitere retrolaterale Apophyse mit breiter Basis, die sich zur Spitze hin verjüngt. Embolus eher massiv. (Jantscher 2001)

Epigyne mit medianem Septum und dunkler Randung. Epigynengruben sind von variabler Form, oft mit dunklem, harten Drüsensekret verschlossen (auf dem Bild unten schon entfernt). (Jantscher 2001)

Taxonomie

Die Verbreitung und Taxonomie der Art bedarf weiterer Untersuchungen. So listen verschiedene Autoren Nachweise unter diesem Namen aus nicht-alpinen Lebensräumen: Simon (1875) nennt als Typuslokalität die Bergregionen der Insel Korsika, Jantscher (2001), die sehr wahrscheinlich kein Typusmaterial aus Korsika, allerdings anderes Simon'sches Material aus den Alpen vorliegen hatte, listet ein Weibchen aus "Lorch, Rhein" , Dentici (2019) beschreibt einen zweifelhaften Nachweis aus Sizilien und Bösenberg (1902) nennt Material aus "Nassau" (ehemaliges Herzogtum Nassau bei Wiesbaden, Hessen). Da aktuell unter dem Artnamen vor allem Individuen aus den Hochlagen der Alpen erfasst werden, erscheint möglich, dass Simon (1875) ursprünglich eine andere (bisher weitgehend unbekannte?) Art beschrieb. (Bösenberg 1902) (Simon 1875)

Lebensraum

Alpin (Arachnologische Gesellschaft 2023).

Die Art kommt in Gebirgen vor, unter Steinen in alpinen Rasen und Zwergstrauchheide. Die Fundorte liegen zwischen 960 und 2300 m. (Jantscher 2001) Wie viele Arten der alpinen Hochlagen ist Xysticus desidiosus unter Umständen zumindest regional durch die globale Erwärmung bedroht, z.B. durch das Verschieben der Baumgrenze und dem Verlust ihres (offenen) Lebensraums.[Literaturzitat fehlt]

Verbreitung

Eine Art der Hochlagen der Alpen (Jantscher 2001). Nachweise außerhalb dieses Gebiets, z.B. in Osteuropa oder im Mittelmeerraum (Dentici A. 2019) sind zu überprüfen und betreffen eventuell unbeschriebene aus diesem Gebiet nicht bekannte, ähnliche Arten (World Spider Catalog 2020).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise