Eukoenenia spelaea: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. Juli 2015, 10:06 Uhr
| Eukoenenia spelaea (Peyerimhoff, 1902) |
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| Eukoenenia spelaea (Balken = 1 mm) |
| Systematik |
| Ordnung: Palpigradi (Tasterläufer) |
| Familie: Eukoeneniidae |
| Gattung: Eukoenenia |
| Verbreitung in Europa (Blick 2007) |
etabliert, nicht etabliert, nicht betrachtet
|
| Gefährdung nach Roter Liste |
| Rote Liste-Daten liegen uns für dieses Taxon nicht vor. |
Taxonomie
Die Palpenläufer (auch Tasterläufer) (lat. Palpigradi, engl. microwhip scorpion) sind eine wenig bekannte Ordnung der Spinnentiere, mit nur einer Familie weltweit. Die einzige Gattung, die auch in Europa gefunden wird, ist Eukoenenia. (Blick 2007)
Die Art Eukoenenia spelaea hat vier Unterarten in Europa: E. spelaea hauseri, E. spelaea spelaea, E. spelaea strouhali, E. spelaea vagvoelgyii. (Blick 2007)
Merkmale
Körperlänge: Beide Geschlechter erreichen 1,8 mm.
Färbung: weiß. Das Opisthosoma hat 11 Segmente, die drei letzten sind schmal und das letzte trägt eine lange Geißel (Flagellum). Der ganze Körper ist behaart. Zwischen den vielen kurzen Haaren stehen einzelne längere. Das Flagellum ist 15-gliedrig und 0,94 mm lang. Das 15. Glied verschmälert sich am Ende, und trägt eine lange gewimperte Borste. (Szalay 1968)
Weibchen
Der Genitaldeckel ist etwas variabel, hinten abgerundet, mit wellenförmigem Rand. (Dózsa-Farkas K & Loksa 1970)
Lebensraum
In Europa sind alle Palpenläufer auf subterrane Lebensräume bzw. Höhlen beschränkt. Die Mittel- und Ost-Europäischen Unterarten sind nur aus einigen Höhlen bekannt. (Blick 2007)
Lebensweise
Wie andere Arten der Ordnung benutzt Eukoenenia spelaea die drei hinteren Beinpaare und die Pedipalpen zum Laufen. Das erste, lange Beinpaar wird zum Tasten benutzt. (Szalay 1968) (Dózsa-Farkas K & Loksa 1970)
Wenig ist von der Lebensweise dieser Gruppe bekannt. Eukoenenia spelaea läuft schnell auf dem Boden der Höhlen und auch auf Tropfsteinen, dabei zieht es das Flagellum hinter sich her oder hebt es (manchmal gleichzeitig mit dem Opisthosoma) an. Die kleinen Tiere verschwinden schnell, wenn sie gestört werden. Feuchtigkeit ist für diese Tiere sehr wichtig. (Szalay 1968)
Oft werden Exemplare mit gebrochenem oder fehlendem Flagellum gefunden. (Dózsa-Farkas K & Loksa 1970)
Es gibt einige Beobachtungen, dass Eukoenenia-Arten sich von den Eiern anderer kleiner Gliederfüßer ernähren (diese sind z.B. die auch in Höhlen vorkommenden Springschwänze (Collembola). (Szalay 1968)
Verbreitung
Die Verbreitung der verschiedenen Unterarten: (Blick 2007) (Dózsa-Farkas K & Loksa 1970)
- E. spelaea hauseri: Italien, Kroatien, Slowenien;
- E. spelaea spelaea: Frankreich;
- E. spelaea strouhali: Österreich;
- E. spelaea vagvoelgyii: Ungarn, Slowakei; in Höhlen von Gömör-Tornai-Karst.
Bilder
Weblinks
- Dr. Jaroslav Stankovič: Seite von der Tierwelt des Slowakischen Teil des Gömör-Tornai-Karst, mit Foto von Eukoenenia spelaea vagvoelgyii.
Quellen
- Blick T (2007): Tasterläufer in Europa / Palpigradi in Europe – Arachnida, 4 S.
- Dózsa-Farkas K & Loksa I (1970): Die systematische Stellung der Palpigraden-Art Eukoenenia austriaca vagvoelgyii (Szalay, 1956) und die bisher bekanntgewordenen Fundorte aus Ungarn. Opuscula zoologica Instituti Zoosystematici et Oecologici Universitatis Budapestiensis 10./2., S. 253–261.
- Szalay L (1968): Fauna Hungariae: Arachnoidea I. Akadémiai Kiadó Budapest XVIII/2, 121 S.