Phantomarten

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Eine Reihe von Spinnenarten wurde nach mitteleuropäischen Exemplaren beschrieben aber seit der Erstbeschreibung vor mehr als 100 Jahren nie wieder gefunden. Diese „Phantomarten“ (oder species inquirendae) werden zwar in Datenbanken und Katalogen erwähnt, nicht aber in den aktuellen Checklisten. Einige dieser Arten werden hier aufgelistet und diskutiert, mit Schwerpunkt auf Arten aus dem deutschsprachigen Raum.

In seiner umfassenden Analyse der arachnologischen Literatur bis 1939 bemerkt Pierre Bonnet zu diesem Thema: "Et je répèterai à nouveau qu'une espèce citée une seule fois, et que l'on n'a plus retrouvée depuis cinquante ou cent ans, n'est pas une espèce rare mais une espèce inexistante que l'on ne sait pas reconnaître d'après la description qui en a été donnée." ("Und ich wiederhole nochmals: eine Art, die nur einmal genannt wurde und die man seit 50 oder 100 Jahren nicht mehr wiedergefunden hat, ist keine seltene Art, sondern eine nicht existierende Art, die man nach der gegebenen Beschreibung nicht wiedererkennen kann.") (Bonnet 1961)

Eine große Zahl der hier besprochenen Arten wurde zuerst von Bösenberg beschrieben. Beinahe alle seine Arten wurden 1928 in Roewers weit verbreitetem Bestimmungsschlüssel der Spinnen Mitteleuropas als valide Arten aufgenommen, oft auch illustriert (Roewer 1928). In der Folge wurden viele dieser Arten aus Osteuropa (von Polen bis Jugoslawien) gemeldet, oft irrtümlich. Eine detaillierte Diskussion der Bösenberg-Arten und ihrer „balkanischen Wiederfunde“ hat Braun zusammengestellt (Braun 1982). Seine Kommentare sind unten bei den einzelnen Arten dokumentiert, ebenso wie der Eintrag der Art im World Spider Catalog (Platnick 2014).

Der Übersicht halber erfolgt die Darstellung nachfolgend alphabetisch gruppiert nach Familien: AgelenidaeAmaurobiidaeAnyphaenidaeAraneidaeClubionidaeGnaphosidaeLinyphiidaeLiocranidaeLycosidaePhilodromidaeSalticidaeTheridiidaeThomisidae.

Geklärte Fälle, deren Status inzwischen auch im World Spider Catalog korrekt angegeben wird, werden am Ende zu Referenzzwecken dokumentiert.

Clubionidae

Clubiona facilis

f Clubiona facilis O. P.-Cambridge, 1910....................England (introduced) [1]
C. f. O. P.-Cambridge, 1910: 50, 68, pl. A, f. 1-3 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Pickard-Cambridge O (1910): On British Arachnida noted and observed in 1909. Proc. Dorset nat. Hist. Field Club 31, S. 47–70. (Seiten 47, 50, 68–69).

Abbildungen

Epigyne, Seitenansicht des Prosoma und Habitus des Typusweibchens.

Typusmaterial

Locus typicus: Shipley, Yorkshire, „near the canal betwen Earby and Gargrave, in the West Riding of Yorkshire, among vegetation under a wall“. Typus in der Sammlung Cambridge in Oxford (Bottle 2312.1); die Art wird jedoch in der Liste der Cambridge-Typen nicht erwähnt (Locket 1964), möglicherweise aufgrund ihres unklaren Status als einheimische Spinne.

Diskussion

Die Art wurde von Simon für „exotic“ gehalten, und er spezifiziert später, dass sie wahrscheinlich aus Australien eingeschleppt wurde (Simon 1932). Die Art wurde daher bis in jüngster Zeit als "alien species" eingestuft (Nentwig & Kobelt 2010). Cambridge und Wilson halten das aufgrund der Fundumstände für unwahrscheinlich (Wilson 2011). Es ist unklar, worauf sich Simons Einschätzung stützt, zumal Cambridge die Clubioniden Australiens gut kannte (mehrere der von Koch zuerst beschriebenen Arten stammten aus seiner Sammlung) und trotzdem die große Ähnlichkeit mit Clubiona holosericea (=Clubiona phragmitis) betonte. Möglicherweise liegt hier ein ähnlicher Fall vor wie bei Philodromus depriesteri, wo große somatische Ähnlichkeit bei gleichzeitiger extremer Abweichung der Genitalien auf eine Missbildung hindeutet.

Clubiona saltuum

f Clubiona saltuum Kulczyński, 1898....................Austria [2]
C. s. Kulczyński, 1898: 95, pl. 2, f. 74 (Df).
C. s. Sterghiu, 1985: 96, f. 28f (f). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Kulczyński W (1898): Symbola ad faunam aranearum Austriae inferioris cognoscendam. Rozprawy Akademii Umiejętności Wydziału Matematyczno-Przyrodniczego 36, S. 1–114.(Seite 95–97)

Typusmaterial

Locus typicus: Österreich, Oberer Adlizgraben 710-930 m (B. Kotula leg.). Holotypus-Weibchen im Zoologischen Museum der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Warschau (IZ PAN 223099).

Abbildungen

Tafel Ⅱ, Abbildung 74 in der Originalbeschreibung (Epigyne; Kopien in Roewer (1928) und Sterghiu (1985)).

Diskussion

Sterghiu diskutiert die Art kurz, hält sie jedoch für zweifelhaft und mit Simon (1932) aufgrund der Abbildung der Epigyne (bei Roewer nach Kulczyński) für ein mögliches Synonym von Clubiona caerulescens. Kulczyński vergleicht die Art mit Clubiona saxatilis, die lange als Synonym oder Unterart von C. caerulescens galt.

Linyphiidae

Canariphantes zonatus lucifugus

Simon beschriebt eine Farbvariation von Canariphantes zonatus als Subspecies, welche seit der Beschreibung nie wieder nachgewiesen wurde.

Simon E (1929): Les arachnides de France. Synopsis générale et catalogue des espèces françaises de l'ordre des Araneae; 3e partie. Paris 6, S. 533–772. Seite 606.

Entelecara klefbecki

Wunderlich legt diese Vermutung nahe: Entelecara klefbecki Tullgren, 1955: 304, f. 6a-b (Df; N.B.: may be a S of Gnathonarium dentatum, see Wunderlich, 2011: 277) (Nentwig et al. 2015).

Erigone remota dentigera

m Erigone remota dentigera Simon, 1926....................Switzerland [3]
E. r. d. Simon, 1926: 444, 520 (Dm). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Simon E (1926): Les arachnides de France. Tome VI. Synopsis générale et catalogue des espèces françaises de l'ordre des Araneae; 2e partie. 6, S. 309–532.(Seite 444 und 520)

Abbildungen

Es existieren keine Abbildungen der Art.

Typusmaterial

Locus typicus: „Glacier du Rhône“, Schweiz. Männchen. Möglicherweise in der Sammlung Simons im Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris.

Diskussion

Simon gibt an, dass die Typusexemplare gemeinsam mit der Nominatform auf dem Rhônegletscher gefunden wurden. Damit ist ausgeschlossen, dass es sich um eine Unterart im modernen Sinne handelt. Als Artname in der Gattung Erigone ist dentigera jedoch nicht verfügbar, denn dabei handelte es sich um ein jüngeres Homonym von Erigone dentigera (O.P.-Cambridge). Anhand der Beschreibung Simons ist die Art nicht zu identifizieren; bei Bonnet wird sie als Synonym der Nominatform aufgelistet (Bonnet 1955).

Linyphia polita

Siehe Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2019): Spinnen Europas. Version 10.2019. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1..

Oedothorax agrestis longipes

m Oedothorax agrestis longipes (Simon, 1884)....................Switzerland [4]
Gongylidium longipes Simon, 1884a: 496, f. 283-284 (Dm).
O. a. l. Simon, 1926: 453, 523. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Simon E (1884): Les arachnides de France. Tome V(2)., S. 180–885.(Seite 603–604, als Gongylidium longipes)

Nachbeschreibung und Neubewertung als Unterart von Oedothorax agrestis in (Simon 1926).

Abbildungen

Abbildung 283 und 284 der Originalbeschreibung, und Abbildung 115 und 116 in (Lessert R de 1910) (als Oedothorax agrestis; die Abbildungen sind jedoch nach den Typen von longipes angefertigt Simon E (1926): Les arachnides de France. Tome VI. Synopsis générale et catalogue des espèces françaises de l'ordre des Araneae; 2e partie. 6, S. 309–532.).

Typusmaterial

Locus typicus: "Valais: glacier du Gorner, à 1800 mètres d'altitude" (Gornergletscher bei Zermatt), Schweiz. Material möglicherweise in der Sammlung Simons im Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris.

Diskussion

In seiner Nachbeschreibung gibt Simon an, dass er die ursprünglich bemerkten genitalen Unterschiede nicht länger für charakteristisch hält. Als einzige trennende Merkmale im Vergleich zur Nominatform bleiben längere Beine und kleinere Tibia und Tarsus des Pedipalpus. Simon bewertet die Art daher als hochalpine Form von Oedothorax agrestis und meldet die Form gleichzeitig aus England. Es handelt sich also wahrscheinlich höchstens um eine klimatische oder individuelle Variation, nicht aber um eine eigene Unterart. Die Synonymie wird implizit auch von (Lessert R de 1910) bestätigt, und auch bei Bonnet wird die Form als Synonym der Nominatform aufgelistet (Bonnet 1955).

Lycosidae

Alopecosa pulverulenta tridentina

f Alopecosa pulverulenta tridentina (Thorell, 1875)....................Austria [5]
Tarentula p. t. Thorell, 1875c: 150 (Df).
A. p. t. Roewer, 1955c: 220. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Thorell T (1875): Descriptions of several European and North-African spiders. Kongl. Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar 13(5), S. 1–203.(Seite 150–151, als Tarentula pulverulenta (Clerck), var. Tridentina)

Typusmaterial

Locus typicus: Südtirol („Tirolia merid.“), bei Trento. Zwei von Giovanni Canestrini gesammelte Weibchen. Eines der Typusweibchen befindet sich in der Sammlung des Naturhistoriska Riksmuseet, Stockholm.

Diskussion

Entgegen den Angaben bei (Platnick 2014) wurde die Art nicht aus Österreich, sondern aus Italien beschrieben. Thorell spekuliert am Ende der Beschreibung zwar, dass es sich möglicherweise um eine eigene Art handelt, aber die angegebenen diagnostischen Merkmale zur Unterscheidung von der "gewöhnlichen oder Hauptform" (etwas längere Beine und vor allem hellere Färbung, zum Beispiel an der Unterseite der Femora und Coxen, sowie die bleichere Epigyne, wobei "Struktur und Form jedoch der Hauptform gleich sind") scheinen eher auf eine individuelle Variation, vielleicht frisch nach der Häutung, hinzuweisen. Bei Bonnet wird die Form als Synonym der Nominatform aufgelistet (Bonnet 1955).

Pardosa agricola fucicola

mf Pardosa agricola fucicola (Dahl, 1908)....................Finland, Germany [6]
Lycosa monticola maritima Dahl, 1883: 67 (Dmf, preoccupied).
Lycosa arenicola f. Dahl, 1908: 375, 435, f. 68 (Dmf).
Lycosa arenicola f. Dahl & Dahl, 1927: 51, f. 136-138 (mf).
P. arenicola f. Roewer, 1955c: 159. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Dahl F (1883): Analytische Bearbeitung der Spinnen Norddeutschlands mit einer anatomisch-biologischen Einleitung. Schrift. nat. Ver. Schlesw. Hol. 5(1), S. 13–88.(Seite 67; als Lycosa monticola maritima).

Nachbeschrieben in (Dahl 1908) als Lycosa arenicola subsp. fucicola (im Text auch als L. mont. fucicola), da er annimmt, dass die Unterart nicht identisch ist mit Beckers Pardosa monticola var. maritima.

Abbildungen

Im Bestimmungsschlüssel (Dahl 1908) (Pedipalp und Vulva).

Typusmaterial

Locus typicus: Dahme, Ost-Holstein, am Strand; zahlreiche Exemplare beider Geschlechter. Die Syntypen befinden sich in der Sammlung des Museums für Naturkunde, Berlin.

Diskussion

Eine Form der Pardosa monticola-Gruppe. Nach der Form des Pedipalpus wahrscheinlich synonym mit Pardosa agricola und besonders ähnlich den oft als eigene Art oder Unterart aufgefassten arenicola-Exemplaren, deren Status noch genauerer Untersuchung bedarf. Der Nachweis aus Finnland in (Platnick 2014) beruht auf einer Meldung von Palmgren, der zwei Exemplare als möglicherweise zu dieser Form gehörend identifiziert. Dabei bezweifelt er aber den Unterartstatus und verweist auf Übergangsformen zu P. agrestis (sic!).

Pardosa subalpina

f Pardosa subalpina Schenkel, 1918....................Switzerland [7]
P. s. Schenkel, 1918: 97, f. 3 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Schenkel E (1918): Neue Fundorte einheimischer Spinnen. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel XXIX, S. 69–104. (auf Seite 97)

Abbildungen

Abbildung der Epigyne in der Originalbeschreibung.

Locus typicus: Kleine Scheidegg-Männlichen, Berner Oberland, Schweiz. Das Holotypus-Weibchen im Naturhistorischen Museum Basel.

Diskussion

Im Katalog Bonnets wird die Art mit einem Fragezeichen versehen, also vermutlich als nomen dubium aufgefasst (Bonnet 1955). Schon Schenkel erwähnt die Möglichkeit, dass es sich um ein aberrantes Exemplar handelt, möglicherweise ein Hybrid von Pardosa blanda und einer anderen Art (vgl. auch den Fall von Lepthyphantes beckeri).

Theridiidae

Steatoda albomaculata infuscata

mf Steatoda albomaculata infuscata (Schenkel, 1925)....................Switzerland [8]
Lithyphantes albomaculatus infuscatus Schenkel, 1925d: 288, f. 5 (Df).
Lithyphantes albomaculatus infuscatus Schenkel, 1926: 306, f. 1 (Dm). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Schenkel E (1925): Beitrag zur Kenntnis der schweizerschen Spinnenfauna. Revue suisse de zoologie 32(19), S. 253–318.(Seite 288, als Lithyphantes corollatus (Linné) var. infuscata nov. var.)

Abbildungen

Abbildung 5 in der Originalbeschreibung.

Typusmaterial

Locus typicus: "Rafgarten–Ober-Titer, nach Süden exponierter, felsiger Weidhang, darüber Wäldchen, 1350-1580 m." Acht Weibchen; Material möglicherweise im Naturhistorischen Museum Basel.

Diskussion

Bei Bonnet wird die Form als Synonym der Nominatform aufgelistet (Bonnet 1955).

Geklärte Fälle

Dokumentation der bereits geklärten Phantomarten (alphabetisch)

Aelurillus simoni

mf Aelurillus simoni (Lebert, 1877)....................Switzerland [9]
Aelurops s. Lebert, 1877: 310, pl. 6, f. 45-47 (Dmf). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Lebert H (1877): Die Spinnen der Schweiz, ihr Bau, ihr Leben, ihre systematische Übersicht. Neue Denkschr. schweiz. naturf. Ges. 27, S. 1–321. (Seite 310–312, als Aelurops Simonii)

Abbildungen

Tafel 6, Abbildungen 45–47 in der Originalbeschreibung (Kralle und Schuppenhaare des Fußes, Pedipalpus, Epigyne).

Typusmaterial

Locus typicus: Mund, Ober-Wallis, Schweiz, Höhe 1230m. 3 adulte Weibchen, 1 subadultes Männchen. Verbleib unbekannt, vermutlich verschollen.

Diskussion

Die Beschreibung basiert auf 3 adulten Weibchen und einem „nicht ganz reifen“ Männchen. Trotzdem wird der Pedipalpus eines adulten Männchens abgebildet und auch im Text als solcher besprochen; Lebert meint anscheinend ein frisch gehäutetes Männchen. Die Abbildung der Kralle und Schuppenhaare ist unsicher, denn die Abbildungslegende verweist nicht nur auf Aelurops Simonii, sondern auch auf Hasarus riparius.

Die Erstbeschreibung erwähnt, dass die Art von L. Koch als neu bestätigt und auch aus Südtirol gemeldet wurde. Der Fundort in 1280 m Höhe könnte auf Identität mit einer montanen Art hinweisen, z.B. Pellenes lapponicus. Die Genitalabbildungen scheinen dem nicht zu widersprechen (zumindest, wenn man die Epigynenabbildung um 180 Grad dreht), aber eine zuverlässige Identifizierung scheint nicht möglich.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Agelena mengeella

mf Agelena mengeella Strand, 1942....................Germany [10]
Agalena brunea Menge, 1871: 285, pl. 52, f. 165 (mf, misidentified).
A. m. Strand, 1942: 394 (Dmf). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Menge A. (1871): Preussische Spinnen. Schrift. naturf. Ges. Danzig IV. Abtheilung, 265–296. (Seite 285, als Agalena brunea)

Abbildungen

Typusmaterial

Locus typicus: "Im Heubuder Walde im Haidekraut". Heubude (Stogi) ist heute ein Stadtteil von Danzig. Typen ursprünglich wohl mit dem Rest von Menges Sammlung im Westpreußisches Provinzial-Museum Danzig und vermutlich im II. Weltkrieg verschollen; die Typen Menges sind jedenfalls nicht mehr aufzufinden (Kraus 2009).

Diskussion

Da Menges A. brunea nicht identisch mit Blackwalls Agroeca brunnea ist, wurde von Strand 1942 ein Ersatzname gewählt (Strand 1942). Strand diskutiert die nomenklatorische Situation, gibt aber keine neuen Angaben zur Art, und sein nomen novum scheint unnötig, denn schon 1942 war die tatsächliche Identität der Art unklar. Bereits Menge stellte in der Originalbeschreibung eine Ähnlichkeit mit Agalena gracilens (=Allagelena gracilens) fest, und Bonnet führt, wohl zurecht, A. brunea als jüngeres Synonym dieser Art (Bonnet 1955). Die Abbildungen von Pedipalpus und Epigyne und die Lebensraumangaben scheinen gut zu dieser Art zu passen, auch wenn Strand anmerkt, eine sichere Identifizierung sei anhand von Menges Angaben nicht möglich, zumal A. gracilens lange mit A. labyrinthica verwechselt wurde. Zu der ursprünglich Verwirrung in Menges Beschreibung kam es vermutlich vor allem durch die irrtümliche Zuordnung eines Agroeca-Eikokons zu den neubeschriebenen Exemplaren. Entgegen den Angaben von (Platnick 2014) wurde diese Art nicht aus Deutschland, sondern aus der Umgebung von Danzig (Gdańsk) im heutigen Polen beschrieben. Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Allagelena gracilens geführt.

Agelena mengei

f Agelena mengei Lebert, 1877....................Switzerland [11]
A. m. Lebert, 1877: 211, pl. 6, f. 42 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Lebert H (1877): Die Spinnen der Schweiz, ihr Bau, ihr Leben, ihre systematische Übersicht. Neue Denkschr. schweiz. naturf. Ges. 27, S. 1–321. (Seite 211–216, als Agalena Mengii)

Abbildungen

Tafel 5, Abbildung 42 in der Erstbeschreibung.

Typusmaterial

Locus typicus: "Bremgarten bei Aarau (Canton Aargau)". Nur weibliche Exemplare (Anzahl?). Verbleib unbekannt, vermutlich verschollen.

Diskussion

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Agyneta resima

m Agyneta resima (L. Koch, 1881)....................Eastern Europe [12]
Erigone r. L. Koch, 1881b: 50, pl. 2, f. 4 (Dm).
Microneta r. Simon, 1884a: 441.
Meioneta r. Roewer, 1942a: 517. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Koch L (1881): Beschreibungen neuer von Herrn Dr. Zimmermann bei Niesky in der Oberlausitz entdeckter Arachniden. Abh. naturf. Ges. Görlitz 17, S. 41–71. (S.50, als Erigone resima)

Abbildungen

Typusmaterial

Locus typicus: Umgebung von Niesky, Oberlausitz. Nur das Männchen der Art wurde beschrieben. Typusmaterial nicht in der Sammlung Kochs im Natural History Museum, London.

Diskussion

Die durch Roewer 1942 vorgenommene Einordnung in der Gattung Meioneta (=Agyneta) scheint sicher, auch angesichts der von Koch diskutierten Ähnlichkeit mit Agyneta rurestris, aber ohne Untersuchung des Typusmaterials ist eine genauere Identifizierung kaum möglich. Auch diese Art wurde von Roewer (1928) in seine Arbeit über die Spinnen Deutschlands aufgenommen und in der Folge aus Osteuropa (Cieszyn, Südpolen) gemeldet (Książkówna 1936). Die Quelle von Roewers zusätzlichen Angaben zu Lebensraum ("am Boden") und Reifezeit ("I–XII") ist unklar. Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Amaurobius spominimus

f spominimus Taczanowski, 1866....................Poland [13]
A. s. Taczanowski, 1866: 4 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Taczanowski W (1866): Spis pająków zebranych w okolicach Warszawy w ciągu roku 1865. Wykaz Szkoly Glownej Warszawskiego 5, S. 1–14.(S. 4)

Abbildungen

Abbildungen der Art scheinen nicht zu existieren.

Typusmaterial

Locus typicus: Pragą and Dąbrowa (beide bei Warschau, Polen). Material nicht im Zoologischen Museum der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Warschau; wahrscheinlich verloren.

Diskussion

Die Beschreibung dieser Art ist zwar sehr kurz (weniger als drei Zeilen), aber sie lässt wohl doch eine eindeutige Identifizierung zu. "Prosoma rotbraun; Opisthosoma kurz, rundlich, haarig, schwarz; Beine rötlich-schwarz behaart; Länge: Weibchen 4mm. Etwa zehn Exemplare gesammelt im Sand unter einem Rasen von Rentierflechte." In dieser Kombination gibt es im Fundgebiet nur eine einzige passende cribellate Art: Titanoeca psammophila. Die Art wurde lange mit Titanoeca quadriguttata verwechselt, unterscheidet sich aber durch das Fehlen von weißen Flecken, die geringere Grösse und die psammophile (nicht titanophile) Lebensweise. Braun hatte vom Mainzer Sand diese Art vorliegen, die er als "melanistische und nanistische Form" von T. quadriguttata auffasst (Braun 1969). Auch die von Koch aus dem "Keuperlande der Umgebung Nürnbergs" als "sehr selten" gemeldeten Exemplare, "ausschliesslich unter der Cladoniendecke des Sandbodens trockner Föhrenwälder" gefunden, gehören möglicherweise zu dieser Art, im Gegensatz zu den "sehr gemeinen" Funden "im ganzen Juragebiete [d.h. auf Kalkstein], wo sie sich unter Steinen vorfindet" (Koch 1872). Im WSC seit 20. Oktober 2015 als älteres Synonym von Titanoeca psammophila geführt.

Antistea elegans propinqua

mf Antistea elegans propinqua (Simon, 1875)....................France [14]
Hahnia propinqua Simon, 1875a: 138, pl. 6, f. 4 (Dmf).
Antistea elegans propinqua Simon, 1937: 1032, 1047.

Erstbeschreibung

Simon E (1875): Les arachnides de France. Tome II, S. 1–350.(auf Seite 138 als Hahnia propinqua und auf Seite 130 und 131 im Schlüssel der Gattung Hahnia.)

Abbildungen

Typusmaterial

Locus typicus:"Alpes: Sappey, Briançon, Savines, Digne, Faillefeu" (Frankreich). Material möglicherweise in der Sammlung des Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris.

Diskussion

Diese Form wurde von Simon ursprünglich als eigene Art beschrieben, die sich durch enger stehende hintere Mittelaugen und geringe Unterschiede der Tibia-Apophyse des männlichen Pedipalpus unterscheide. Im 1937 erschienenen Update seiner Arbeit, revidiert er diese Auffassung und stuft die Form nur noch als Varietät ein, die sich nur durch geringere Größe und dunklere Färbung unterscheide, während die anderen Merkmale variabel seien. Angesichts von Denis' Beobachtung, dass reife Weibchen von A. elegans nach der Paarung deutliche Veränderung in Größe und Färbung zeigen (Denis 1931, zitiert nach (Harm 1966)), ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich hier in der Tat nur um innerartliche Variationen handelt, ganz sicher nicht um eine Unterart im heutigen Sinne. Im WSC seit 17. März 2015 als Synonym von Antistea elegans geführt.

Anyphaena accentuata obscura

mf accentuata obscura (Sundevall, 1831)....................Central Europe [15]
Agelena obscura Sundevall, 1831: 21, 1832: 128 (Df).
A. a. o. Lebert, 1877: 242.
A. obscura Bösenberg, 1902: 258, pl. 24, f. 373 (Dm). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Sundevall CJ (1831): Svenska Spindlarnes Beskrifning. Fortsättning., S. 1–41.(S.21; als Agelena obscura).

1877 beschrieb Lebert eine dunkle Variante ("Spielart") von Anyphaena accentuata unter dem Namen obscura, übersah dabei aber offenbar die frühere Verwendung durch Sundevall: Lebert H (1877): Die Spinnen der Schweiz, ihr Bau, ihr Leben, ihre systematische Übersicht. Neue Denkschr. schweiz. naturf. Ges. 27, S. 1–321. (S.242; als Anyphaena accentuata var. obscura).

Bertkau ordnete bei Bonn gefundene dunkle Tiere der von Lebert nach Weibchen beschriebenen Form zu und erhebt sie wegen der Verschiedenheit der männlichen Genitalien in den Artrang (Förster & Bertkau 1883). Dieselben Exemplare werden von Bösenberg gemeldet (Bösenberg 1899) und das Männchen abgebildet (Bösenberg 1902).

Abbildungen

Mögliche Abbildungen von A. a. obscura Lebert in (Bösenberg 1902); die korrekte Zugehörigkeit zu der von Sundevall oder Lebert beschriebenen Form ist jedoch zweifelhaft.

Typusmaterial

Locus typicus: Blekinge, Südschweden. Material nicht im Naturhistoriska Riksmuseet, Stockholm; vermutlich verschollen. (Locus typicus für Leberts A. a. obscura ist "Martingy (423M.)", im Kanton Wallis, Schweiz. Das Material ist vermutlich ebenfalls verschollen.) Bertkaus Exemplar, ein Männchen, wurde am 13 Mai 1879 auf dem Venusberg bei Bonn gefunden, und am selben Ort mehrere Jungtiere.

Diskussion

Die Erstbeschreibung der Art durch Sundevall stellt obscura in die Gattung Agelena und vergleicht sie sowohl mit Agelena civilis (=Tegenaria domestica) und Agelena murina (=Tegenaria parietina), und erwähnt, dass A. obscura in Proportionen und Körpergröße große Ähnlichkeit mit T. domestica zeigt. Das scheint eine Zuordnung zu Anyphaena zunächst auszuschließen. Im folgenden Teil der gleichen Arbeit erkennt Sundevall (1833) die neue Art jedoch als Synonym von Clubiona accentuata (=Anyphaena accentuata) und merkt an, dass sich seine vorherige Beschreibung auf ein Weibchen nach der Eiablage bezog, bei dem die charakteristische Rückenzeichnung "ausgelöscht" ("obliterata") war.

Lebert beschreibt obscura als eine "Spielart" von Anyphaena accentuata, und auf ihn bezieht sich die spätere Beschreibung eines Männchens durch Bertkau und Bösenberg. Es ist deutlich, dass Lebert, ebenso wie Sundevall, die dunkle obscura-Form nicht für eine Unterart im modernen Sinn hielt, auch wenn er subtile Unterschiede in der Augenstellung bemerkt. Bonnet führt A. obscura Sundevall und A. obscura Lebert als Synonyme der Nominatform A. accentuata (Bonnet 1955).

Das von Bösenberg illustrierte Männchen zeigt nur entfernte Ähnlichkeit mit Anyphaena accentuata, und Bösenberg betont die Unterschiede in der Form der Tibia-Apophyse (die also nicht nur auf zeichnerischen Ungenauigkeiten beruhen, zumal auf der gleichen Tafel auch die entsprechenden Ansichten eines typischen A. accentuata-Pedipalpus abgebildet sind). Ursprünglich hatte Bertkau das Tier sogar als Anyphaena sabina aufgefasst, bevor Simon diese Zuordnung korrigierte. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht hinsichtlich der Tibialapophyse mit dem Palpus von Anyphaena furva, einer Art bei der regelmäßig sehr dunkle Exemplare ("schwarze Tiere") gefunden werden (Bauchhenss 2009). Nomenklatorisch ist die genaue Identität von Bösenbergs Exemplaren jedoch nicht relevant.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Anyphaena accentuata geführt.

Araneus quadratus minimus

f Araneus quadratus minimus (Gétaz, 1889)....................Switzerland, France [16]
Epeira quadrata minima Gétaz, 1889: 60 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Araneus quadratus minimus Gétaz ist ein nomen nudum, d.h. die Art wurde (als "Varietät" von Epeira quadrata = Araneus quadratus) ohne Beschreibung publiziert, und zwar in einer Liste von Spinnen aus dem Pays-d'Enhaut (Kanton Waadt, Schweiz) (Gétaz 1889). Der Name ist daher nicht verfügbar (Artikel 12.1 des International Code of Zoological Nomenclature).

Die erste Beschreibung der Form erfolgte durch Simon, der die seiner Meinung nach von Gétaz beschriebene Lokalform ausdrücklich als einzige valide der benannten A. quadratus-Varietäten anerkennt. Die Grundlage für seine kurze Beschreibung und die Verbreitungsangabe ("sur les buissons rabougris des hautes prairies alpestres" = auf verkrüppelten Büschen der hochalpinen Wiesen) ist unklar; sie bezieht sich wohl entweder auf eigene Beobachtungen oder persönliche Mitteilungen durch Gétaz. Araneus quadratus minimus Simon ist aber in jedem Fall ein valides Taxon.

Diskussion

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Araneus quadratus geführt, mit Simon als verantwortlichem Autor.

Araniella silesiaca

f Araniella silesiaca (Fickert, 1876)....................Europe [17]
Epeira silesiaca Fickert, 1876: 70 (Df).
A. s. Blanke, 1982: 302 (removed f from S of A. alpica; not a S of Araneus crispulus Tullgren, 1952, which is not an Araniella, contra Grasshoff, 1976: 150). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Fickert C (1876): Verzeichniss der schlesischen Spinnen. Zeitschr. f. Ent. Breslau (N. F.) 5, S. 46–76.(Seite 70, als Epeira silesiaca)

Abbildungen

Es existieren keine Abbildungen der Art

Typusmaterial

Locus typicus: Bei Breslau. Typen vermutlich verschollen.

Diskussion

Der World Spider Catalogue (Platnick 2014) nennt als Verbreitungsgebiet Europa, korrekt wäre jedoch Polen. Außerdem wird die Art, im Gegensatz zu den Katalogangaben, von Blanke als nomen dubium betrachtet: "Das einzige aus der Nähe von Breslau bekannte ♀ von A. silesiaca wird von Fickert (1876) als Vertreterin einer “A. alpica äußerst nahestehenden Art” bezeichnet. Eine Überprüfung des Typusexemplars war nicht möglich. Kulczyński (1905), Simon (1929) und Wiehle (1931) betrachten A. silesiaca als Synonym für A. alpica. Braun (1976) hält eine Synonymie von A. silesiaca und Araneus crispulus Tullgren für möglich; eine ähnliche Auffassung vertritt Grasshoff (1976). Nach Untersuchung des Typusexemplars von Araneus crispulus erscheint mir dies sehr unwahrscheinlich, da sich die Art im Hinblick auf das abdominale Zeichnungsmuster und die Struktur der Epigyne stark von den Arten der Gattung Araniella unterscheidet und damit sicher nicht zu dieser Gattung gehört. A. silesiaca nur auf Grund der Beschreibung Fickerts (1876) als gültige Araniella-Art anzuerkennen, ist meiner Ansicht nach nicht zu rechtfertigen." (Blanke 1982) Eine ausführliche Diskussion der nomenklatorischen Geschichte dieser Art bringt (Braun 1976), der die Synonymisierung mit Araniella alpica durch Kulczyński, Simon, Roewer, Wiehle für "not established with certainty" hält. In Abwesenheit des Typusmaterials bleibt Epeira silesiaca ein nomen dubium. Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Asthenargus placidus

m Asthenargus placidus (Simon, 1884)....................France, Switzerland [18]
Gongylidiellum placidum Simon, 1884a: 603, f. 419 (Dm).
A. p. Simon, 1926: 458, 525. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Simon E (1884): Les arachnides de France. Tome V(2)., S. 180–885.(Seite 603–604, als Gongylidiellum placidum)

Nachbeschreibung und Transfer zu Asthenargus in (Simon 1926).

Abbildungen

Abbildung 283 und 284 der Originalbeschreibung.

Typusmaterial

Locus typicus: „Cantal: le Lioran“, Frankreich. Möglicherweise in der Sammlung Simons im Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris.

Diskussion

Der Nachweis aus der Schweiz bezieht sich vermutlich auf Simons Vermutung, dass die aus Aire-la-Ville bei Genf beschriebene Art Gongylidiellum Simoni de Lessert (=Trichoncyboides simoni) ein Synonym von A. placidus sei. Thaler widerspricht jedoch dieser Einschätzung (Thaler 1973), und die Identität von A. placidus bleibt vorläufig unklar.

In Frankfreich bestätigt (Lecigne et al. 2022).

Attus viridimanus

Abbildungen

Diskussion

Das Typusmaterial dieser Art ist, wie bei den anderen europäischen Arten Doleschalls, verschollen. Abbildungen sind jedoch in der Sammlung des Naturhistorischen Museums Wien erhalten (Thaler & Gruber 2003). Zusammen mit der Beschreibung im Text zeigen sie klar, dass es sich hier nicht um ein Synonym von Evarcha arcuata handelt, wie im World Spider Catalog angegeben, sondern um eine Heliophanus-Art, vermutlich Heliophanus auratus oder H. cupreus.

Bathyphantes enslini

j Bathyphantes enslini Strand, 1910....................Germany [19]
B. e. Strand, 1910a: 48 (Dj). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Strand E (1910): Bemerkungen über einige Arachniden aus württembergischen und fränkischen Höhlen. Arch. Naturg. 76, S. 44–52. (Seiten 48–50)

Abbildungen

Es existieren keine Abbildungen dieser Art.

Typusmaterial

Locus typicus: Zwergloch bei Hollenberg, Franken. Typen nicht im Museum für Naturkunde, Berlin.

Diskussion

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine nach einem unreifen Tier beschriebene Art jemals wieder gefunden und zuverlässig identifiziert wird, ist praktisch null. Formal ist diese Beschreibung zwar gültig, es handelt sich aber mit einiger Sicherheit um ein nomen dubium, selbst wenn die Typen noch existieren sollten. Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Clubiona alpicola affinis

f alpicola affinis Schenkel, 1925....................Switzerland [20]
C. a. a. Schenkel, 1925d: 305, f. 12 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

C. alpicola affinis ist ein nomen nudum: Schenkel beschreibt ein Exemplar, dass er als Clubiona alpicola identifiziert, mit dem Zusatz, "a. sp. affinis" = "oder eine nahestehende Art", um eine Restunsicherheit der Bestimmung anzudeuten. Er schlägt also keinen neuen Namen oder eine neue Unterart oder Varietät vor (diese sind durchgehend als "nov. spec." oder "nov. var" und durch Kursivschrift gekennzeichnet).

Schenkel E (1925): Beitrag zur Kenntnis der schweizerschen Spinnenfauna. Revue suisse de zoologie 32(19), S. 253–318.(Seite 305–306)

Abbildungen

Typusmaterial

Das von Schenkel als C. alpicola identifizierte Weibchen stammte vom "Weg zum Ritterpass (Talboden des Kummen, südlich Kummenbord, c. 2100 m)". Es befindet sich möglicherweise im Naturhistorischen Museum Basel.

Diskussion

Im Gegensatz zu den Angaben bei (Platnick 2014) ist Clubiona alpicola affinis kein verfügbarer Name, da er von Schenkel – und auch durch spätere Autoren vor 1931 – nicht als gültiger Name für ein Taxon verwendet wurde (Artikel 11.5 des International Code of Zoological Nomenclature). Der Fehler, der auf einen fehlerhaften Eintrag in Roewers Katalog zurückgeht, wurde bereits von Thaler richtiggestellt (Thaler 1981). Der Name wird auch durch Roewers Verwendung, ohne eine Beschreibung oder Definition, nicht valide (Artikel 13.1 des ICZN). Im WSC seit 10. Dezember 2014 als nomen nudum geführt.

Centromerus ludovici

f Centromerus ludovici Bösenberg, 1899....................Germany [21]
C. l. Bösenberg, 1899: 115, pl. 1, f. 2 (Df).
C. l. Bösenberg, 1902: 134, pl. 12, f. 174 (f). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1899): Die Spinnen der Rheinprovinz. Verh. Nat. Ver. Rheinl. Westf. (Stuttgart) 56, S. 69–131. (Seite 115, als Centromerus Ludovici, auch Centromerus Ludowici in Fundortverzeichnis, Index und Abbildungslegende).

Nachbeschreibung in (Bösenberg 1902) (als Centromerus Ludovici – dies ist daher die korrekte Schreibweise nach Artikel 32.2.1 des International Code of Zoological Nomenclature).

Abbildungen

Tafel 1, Abbildung 2 in der Originalbeschreibung, und Tafel 12, Abbildung 174 in der Nachbeschreibung von Bösenberg (1902).

Typusmaterial

Locus typicus: "Bei Godesberg am Rhein an einer Hecke, oberhalb des grossen Basaltbruches, hinter der Cäcilienhöhe". Ein Weibchen. Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).

Diskussion

Sowohl Wunderlich als auch Braun halten die Art für ein Mitglied der heutigen Gattung Agyneta. Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Centromerus unctus

mf Centromerus unctus (L. Koch, 1870)....................Eastern Europe [22]
Erigone uncta L. Koch, 1870: 24 (Dmf).
Tmeticus u. Simon, 1884a: 420.
C. u. Reimoser, 1919: 81. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Koch L (1870): Beiträge zur Kenntniss der Arachnidenfauna Galiziens. Jahrbuch der k.k. Gelehrten Gesellschaft in Krakau XLI, S. 1–56. (nur als Sonderabdruck erschienen; Seite 24–26, als Erigone uncta)

Abbildungen

Es sind keine Abbildungen dieser Art bekannt.

Typusmaterial

Locus typicus: Przemyśl, Südost-Polen. Typusmaterial nicht im Natural History Museum, London.

Diskussion

Schon Koch hielt die Art bei der Erstbeschreibung für zweifelhaft und möglicherweise identisch mit Erigone Huthwaitii Cambridge (=Leptorhoptrum robustum). Dieser Auffassung schliesst sich Simon an, und tatsächlich treffen die von Koch als Unterscheidungsmerkmal genannten Details des Pedipalpus vollständig auf L. robustum zu (das Koch vorliegende Männchen war möglicherweise beschädigt). Die Zuordnung zur Gattung Centromerus ist mit Sicherheit auszuschliessen, zumal Koch ausdrücklich die Ähnlichkeit des Pedipalpus mit der Abbildung bei Blackwall betont.

Auch von dieser Art gibt es "balkanische Wiederfunde": durch Alexandru Roşca, und zwar aus der Bukowina, Rumänien. Diese sind wohl ähnlich dubios wie bei den meisten von Bösenbergs Arten.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Leptorhoptrum robustum geführt.

Coelotes atropos anomalus

f Coelotes atropos anomalus Hull, 1955....................Great Britain [23]
C. a. a. Hull, 1955: 51, f. 1a-b, 2b (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Hull JE (1955): British spiders: recent and amended records. Ann. Mag. nat. Hist. (12)8, S. 49–56. (Seite 51–52)

Abbildungen

Abbildung 1a (Habitus), 1b (Augenstellung) und 2b (Schema der Epigyne) in der Erstbeschreibung

Typusmaterial

Locus typicus: England. Verbleib der Typen unbekannt, nicht im Natural History Museum, London. Vermutlich verschollen.

Diskussion

Die beiden von Hull beschriebenen Formen kommen nach seinen Angaben gemeinsam mit der typischen Form vor und sind vermutlich nur individuelle Varianten dieser variablen Art, aber ganz sicher keine Unterarten nach heutigem Verständnis, und wohl auch keine eigenständigen Arten. Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Coelotes atropos geführt.

Coelotes atropos silvestris

f Coelotes atropos silvestris Hull, 1955....................Great Britain [24]
C. a. s. Hull, 1955: 51, f. 2a (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Hull JE (1955): British spiders: recent and amended records. Ann. Mag. nat. Hist. (12)8, S. 49–56. (Seite Seite 51–52)

Abbildungen

Abbildung 2a in der Erstbeschreibung (Schema der Epigyne)

Typusmaterial

Locus typicus: England. Verbleib der Typen unbekannt, nicht im Natural History Museum, London. Vermutlich verschollen.

Diskussion

Siehe Coelotes atropos anomalus. Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Coelotes atropos geführt.

Coelotes obesus

f Coelotes obesus Simon, 1875....................France [25]
C. o. Simon, 1875a: 44 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Simon E (1875): Les arachnides de France. Tome II, S. 1–350.(Seite 44–45)

Abbildungen

Es existieren keine Abbildungen der Art.

Typusmaterial

Locus typicus: Ost-Pyrenäen ("Pyrénées-Orientales"). Typen möglicherweise im Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris.

Diskussion

Die Art wurde bereits durch Simon mit Coelotes pyrenaeus (=Pireneitega pyrenaea) synonymisiert. Dies wurde durch Roewer in seinem Katalog übersehen und entsprechend in (Platnick 2014) übernommen. Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Pireneitega pyrenaea geführt.

Coelotes simoni

f Coelotes simoni Strand, 1907....................France [26]
C. solitarius Simon, 1898e: 173, f. B (f, misidentified).
C. s. Strand, 1907m: 392 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Simon E (1898): Liste des arachnides observés dans la forêt de Fontainbleau et dans la vallée du Loing, en juillet 1896.. Feuille jeun. Natural. 28, S. 172–174.(Seite 173, als Clubiona solitarius)

Strand E (1907): Spinnen des zoologischen Instituts in Tübingen. Zool. Jahrb. Syst. 24, S. 391–468. (Seite 392, als nomen novum ohne weitere Begründung)

Abbildungen

Abbildung B in der "Erstbeschreibung" durch Simon. Es ist jedoch angesichts der sehr knappen Angaben bei Strand noch nicht einmal sicher, dass er sich mit seinem neuen Namen wirklich auf diese Abbildung bezieht.

Typusmaterial

Locus typicus: Alpen. Da Simon keine Beschreibung einer neuen Art beabsichtigte, existieren auch keine identifizierbaren Typen. Entgegen der Angabe bei Platnick und seinem Vorläufer Roewer zeigt die Abbildung von Simon den Pedipalpus eines männlichen Exemplars.

Diskussion

Simon war mit Coelotes solitarius gut vertraut, wie die zahlreichen Fundmeldungen in den Arachnides de France zeigen. Es gibt keinerlei Anlass anzunehmen, dass es sich bei seiner Diskussion in der Veröffentlichung von 1898 um eine Fehlbestimmung handelt. Coelotes simoni ist also nur ein weiteres Beispiel für die zahlreichen überflüssigen nomina nova Strands, die Bonnet bereits zu Strands Lebzeiten scharf verurteilte. Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Coelotes solitarius geführt.

Clubiona caliginosa

f Clubiona caliginosa Simon, 1932....................Germany [27]
C. holosericea L. Koch, 1867a: 311 (f, misidentified).
C. c. Simon, 1932: 965 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Koch L (1867): Die Arachniden-Familie der Drassiden, Heft 7. Nürnberg, S. 305–352. (Seiten 311-315; unter dem Namen Clubiona holosericea).

Simon erkannte (wie vor ihm Thorell) anhand der Abbildungen, dass Kochs Beschreibung sich nicht auf De Geers Clubiona holosericea (=Clubiona phragmitis) bezog, nimmt aber an, dass es sich bei Männchen und Weibchen um verschiedene Arten handelt: während er das Männchen als Clubiona germanica identifiziert, die Art, die von Thorell als neuer Name für Kochs C. holosericea eingeführt wurde, verwendet er für das Weibchen einen neuen Namen, C. caliginosa.

Abbildungen

Tafel XII, Abbildung 199 in (Koch 1867) (Epigyne).

Typusmaterial

Locus typicus: Umgebung von Nürnberg. Die Sammlung O. Pickard-Cambridge im Oxford University Museum of Natural History enthält ein Exemplar von C. holosericea (Bottle 281.9), mit der Information "Clubiona holosericea : Degeer : Clubionidae : Nurnberg : TYPE"; dabei handelt es sich vermutlich um Kochs Material.

Diskussion

Anhand der Abbildung von Koch lässt sich, entgegen den Angaben Simons, wohl nicht sicher ausschliessen, dass das Weibchen zur gleichen Art gehört wie das ebenfalls unter dem Namen Clubiona holosericea beschriebene Männchen, und zwar zu Clubiona germanica, wie auch Thorell annahm, indem er den neuen Namen auf die Beschreibung und Abbildungen beider Geschlechter bezog (Thorell 1871). Simon argumentiert zwar, dass die Epigyne von Kochs Clubiona montana besser zu C. germanica passe, aber C. montana wird gegenwärtig als Synonym von Clubiona neglecta betrachtet (Platnick 2014).

Der Status von Clubiona caliginosa wird dadurch kompliziert, dass in Simons Text die angekündigte Beschreibung von C. caliginosa zu fehlen scheint. Es ist fraglich, ob Simons kurzer Hinweis auf eine anderswo ("plus haut"="weiter oben") zu gebende Beschreibung überhaupt ausreicht, um den Namen als verfügbar zu betrachten, oder ob es sich hier um ein nomen nudum handelt; wahrscheinlich erfüllt aber der Verweis auf Kochs Beschreibung das Kriterium für Verfügbarkeit gemäß Artikel 13.1.2 des International Code of Zoological Nomenclature.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Clubiona germanica geführt.

Diplocephalus semiglobosus

m semiglobosus (Westring, 1861)....................Sweden, Finland, Germany [28]
Erigone semiglobosa Westring, 1861: 235 (Dm).
Plaesiocraerus s. Simon, 1884a: 777. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Westring N (1861): Araneae Svecicae Descriptae. Göteborgs Kongl. Vet. Handl. 7, S. 1–615. (S.235–237)

Abbildungen

Es existieren keine Abbildungen dieser Art.

Typusmaterial

Locus typicus: "In Upl." (=Uppland, Schweden). Der Cephalothorax eines Syntypus-Männchens befindet sich im Naturhistoriska riksmuseet, Stockholm (Sammlung Thorell). Das Exemplar wurde ursprünglich trocken aufbewahrt und von A. Holm aufgeweicht und in Alkohol überführt.

Diskussion

Die Diskussion der Art durch Westring und spätere Autoren deutete auf eine große Ähnlichkeit mit Entelecara acuminata und Diplocephalus picinus hin. Die Untersuchung des verbliebenen Typusmaterials durch A. Holm ergab dann auch, dass es sich bei D. semiglobosus um ein (älteres!) Synonym der sehr ähnlichen Entelecara congenera handelt, wie ein von ihm zugefügtes Etikett angibt. Nomenklatorisch ist die Synonymie nicht relevant, handelt es sich bei D. semiglobosus doch ohne Zweifel um ein nomen oblitum.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Entelecara congenera geführt.

Drassodes myogaster

f Drassodes myogaster (Bertkau, 1880)....................Germany [29]
Drassus m. Bertkau, 1880b: 267, pl. 6, f. 5 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bertkau P (1880): Verzeichniss der bisher bei Bonn beobachteten Spinnen. Verh. naturh. Ver. preuss. Rheinl. Westfal. 37, 215–343.(Seite 267, als Drassus myogaster)

Abbildungen

Tafel 6, Abbildung 5 in der Originalbeschreibung.

Typusmaterial

Locus typicus: "Auf dem Venusberg unter einem Stein" (bei Bonn). Ein Weibchen. Nicht mit anderen Exemplaren aus Bertkau's Sammlung in der Bösenberg-Sammlung des Zoologischen Museums Hamburg.

Diskussion

Laut (Reimoser 1937) und (Grimm 1985) ist D. myogaster ein Synonym von Drassodes lapidosus. Letztere Art wird jedoch von Bertkau ebenfalls beschrieben, und er sieht die Verwandtschaft der neuen Art eher bei D. pubescens, D. portator (=D. luteomicans), D. rubidus, und D. villosus. Grimm versieht ihre als "nov. syn." gekennzeichnete Synonymisierung dann auch mit einem Fragezeichen.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Drassodes voigti

f Drassodes voigti (Bösenberg, 1899)....................Germany, Balkans [30]
Drassus voigtii Bösenberg, 1899: 117, pl. 1, f. 5 (Df).
Drassus v. Bösenberg, 1902: 300, pl. 28, f. 444 (f). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1899): Die Spinnen der Rheinprovinz. Verh. Nat. Ver. Rheinl. Westf. (Stuttgart) 56, S. 69–131. (Seite 117, als Drassus Voigtii).

Nachbeschreibung in (Bösenberg 1902).

Abbildungen

Tafel 1, Abbildung 5 in der Originalbeschreibung. Tafel 28, Abbildung 444 in der Nachbeschreibung.

Typusmaterial

Locus typicus: "In der Poppelsdorfer Allee bei Bonn". Syntypus-Weibchen im Zoologischen Museum Hamburg (Grimm 1985).

Diskussion

Laut (Reimoser 1937) ist D. voigti ein Synonym von Drassodes villosus, die Identität war dadurch aber nicht endgültig geklärt (Braun 1958), und die Revision der Bösenbergschen Sammlung brachte zunächst keinen näheren Aufschluss (Braun 1960) (Braun 1982). Wenig später entdeckte Grimm bei den Arbeiten zu ihrer Revision der Gnaphosidae Mitteleuropas jedoch ein Syntypus-Weibchen in der Hamburger Sammlung Bösenbergs und identifizierte es als Scotophaeus blackwalli (Grimm 1985). Auch die Epigynen-Abbildung und der Fundort im Stadtbereich passen recht gut zu dieser Art. Diese Synonymisierung ist wohl versehentlich nicht in (Platnick 2014) aufgenommen worden.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Scotophaeus blackwalli geführt.

Erigone decens

m Erigone decens Thorell, 1871....................Germany [31]
E. d. Thorell, 1871a: 128 (Dm).
Gongylidium d. Simon, 1884a: 499. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Thorell T. (1871): Remarks on synonyms of European spiders. Part II. Uppsala, S. 97–228. (Seite 128, Fussnote 1)

In einer Fussnote zu Erigone dentifera (=Hylyphantes graminicola) schreibt Thorell: „I possess a ♂ of an Erigone, which I have captured somewhere in Germany, and which I can scarcely distinguish from E. dentifera by any other marks than that the tibial joint is longer than the patellar, and that the clava is long and slender, slenderer than the thighs of the l:st pair of legs, and the length more than double the breadth; I call this species Erigone decens.”

Abbildungen

Es existieren keine Abbildungen dieser Art.

Typusmaterial

Locus typicus: "Somewhere in Germany" (Original-Etikett: "German. sept.", d.h. Norddeutschland). Der Holotypus befindet sich in der Sammlung des Naturhistoriska riksmuseet, Stockholm.

Diskussion

Die Art ist nach der Beschreibung auf keinen Fall ein Mitglied der Gattung Erigone, wie schon Simon erkannte (Platnick 2014), sondern gehört zu Hylyphantes, und zwar als Synonym von Hylyphantes graminicola. Dass Thorell seine Arten hier zu fein unterscheidet, wird auch dadurch bestätigt, dass er H. graminicola und H. dentifera (Westring) als verschiedene Arten behandelt, auch wenn er betont, dass sie sehr ähnlich sind und die Möglichkeit zugesteht, dass es sich nur um Variationen handelt, wie heute allgemein angenommen.

Die Untersuchung des Holotypus durch A. Holm und T. Kronestedt ergab, dass es sich in der Tat um ein gyandromorphes Exemplar von H. graminicola handelt, mit einer voll entwickelten Epigyne, neben den typisch männlichen Pedipalpen.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Hylyphantes graminicola geführt.

Erigone strandi

f Erigone strandi Kolosváry, 1934....................Hungary [32]

Erstbeschreibung

Kolosváry G (1934): 21 neue Spinnenarten aus Slovensko, Ungarn und aus der Banat. Folia Zoologica et Hydrobiologica Rigā 6, S. 12–17.(Seite 14, Abbildungen Seite 13)

Typusmaterial

Locus typicus: Körmöcbánya (Kremnitz, Kremnica), Slowakei. Typusmaterial nicht im Ungarischen Naturhistorischen Museum in Budapest.

Diskussion

Beschreibung und Skizzen sehr minimalistisch. Weder die Beschreibung, noch die Skizzen erlauben eine sichere Identifikation.

Euophrys striolata

f Euophrys striolata (C. L. Koch, 1846)....................Northern, Central Europe [33]
Attus striolatus C. L. Koch, 1846: 47, f. 1306 (Df).
Atta s. Simon, 1864: 311.
E. s. Simon, 1876a, 196. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Koch CL (1846): Die Arachniden. Vierzehnter Band, 1. Lieferung. Verlag von J. J. Lotzbeck, S. 1–88.(Seite 47; als Attus striolatus).

Eine Neubeschreibung nach mit leichten Zweifeln dieser Art zugeordneten Exemplaren aus Ahlelund bei Göteborg gibt Westring N (1862): Araneae Svecicae Descriptae. Sumter et litteris D.F. Bonnier, 615 S.; die von ihm beschriebene Form wird jedoch inzwischen als Synonym von Euophrys frontalis angesehen, und auf ihn beziehen sich spätere Meldungen der Art aus Schweden durch Simon.

Abbildungen

Abbildung 1306 der Erstbeschreibung.

Typusmaterial

Locus typicus: "Bei Carlsbad in Böhmen" (Karlovy Vary, Tschechien) (die Angabe "Bavière" (Bayern) bei Simon ist ein Irrtum). Simon, der für seine Monographie der europäischen Salticidae auch die Typen der von C. L. Koch beschriebenen Arten untersuchte, führt Attus striolatus unter den species invisae (Simon 1868). Die Typen sind also vermutlich verloren gegangen.

Diskussion

Die Art wird bereits von Simon als kaum zu identifizieren erkannt. Er sieht die größte Ähnlichkeit mit der durch ihn beschriebenen Euophrys terrestris (Simon 1876), aber eine Synonymisierung scheint ausgeschlossen. Möglicherweise handelt es sich doch wie bei Westrings Exemplaren um Euophrys frontalis. Die Originalbeschreibung weist auf die Ähnlichkeit mit dieser Art hin, und das Material scheint in recht schlechtem Zustand gewesen zu sein, wie die als besonders auffallendes Merkmal genannten an der Spitze aufwärts gekrümmten Hinterbeine andeuten. Bonnet meint, dass die Art "doit certainement être synonyme d'une espèce commune" (ist sicher ein Synonym einer häufigen Art) (Bonnet 1955).

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Evarcha falcata nigrofusca

?? Evarcha falcata nigrofusca (Strand, 1900)....................Norway [34]
Ergane f. n. Strand, 1900c: 27 (D). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Strand E (1900): Zur Kenntnis der Arachniden Norwegens. Det Kongelige Norske Videnskabers Selskabs Skrifter 1900(2), S. 1–46.(Seite 26–27; als Ergane falcata nigro-fusca).

Abbildungen

Abbildungen der Varietät werden von Strand nicht vorgelegt.

Typusmaterial

Locus typicus: "Røsvandsholmen", d.i. die Insel Røssvassholmen, Norwegen. Der Typus ist vermutlich verloren gegangen; es ist nicht ganz klar, ob es sich um ein Jungtier handelte oder um ein ausgewachsenes Exemplar.

Diskussion

Strand führt diesen Namen an, um eine extreme Form des Färbungsspektrums von Evarcha falcata zu bezeichnen, bei der, wie schon von Menge beschrieben, die hellen Färbungselemente fast völlig fehlen. Er weisst darauf hin, dass "mehr oder weniger deutliche[] Uebergangsformen" häufig gefunden werden. Es handelt sich also ganz sicher nicht um eine Unterart im modernen Sinne.

Gonatium fuscum

f Gonatium fuscum Bösenberg, 1902....................Germany [35]
G. f. Bösenberg, 1902: 161, pl. 14, f. 217 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1902): Die Spinnen Deutschlands. II-IV. Zoologica 14, S. 97–384. (Seite 161)

Abbildungen

Tafel 14, Abbildung 217 der Erstbeschreibung (Habitus von oben und Epigyne ventral und lateral).

Typusmaterial

Locus typicus: Bei Pforzheim. Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).

Diskussion

Laut Braun, der die Sammlung Bösenbergs revidierte, ist die Art "dubios", also nicht mehr zu bestimmen (Braun 1960). Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Gonatium gilbum

f Gonatium gilbum Bösenberg, 1902....................Germany [36]
G. g. Bösenberg, 1902: 162, pl. 14, f. 218 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1902): Die Spinnen Deutschlands. II-IV. Zoologica 14, S. 97–384.(Seite 162)

Abbildungen

Tafel 14, Abbildung 218 der Erstbeschreibung (Habitus von oben und Epigyne ventral und lateral).

Typusmaterial

Locus typicus: Bei Pforzheim. Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).

Diskussion

Laut Braun, der die Sammlung Bösenbergs revidierte, ist die Art "zweifelhaft", also nicht mehr zu bestimmen (Braun 1960). Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Gonatium pallidum

f Gonatium pallidum Bösenberg, 1902....................Germany [37]
G. p. Bösenberg, 1902: 161, pl. 14, f. 215 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1902): Die Spinnen Deutschlands. II-IV. Zoologica 14, S. 97–384.(Seite 161)

Abbildungen

Tafel 14, Abbildung 215 der Erstbeschreibung (Habitus von oben und Epigyne ventral und lateral).

Typusmaterial

Locus typicus: Bei Pforzheim. Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).

Diskussion

Laut Braun, der die Sammlung Bösenbergs revidierte, ist die Art "zweifelhaft", also nicht mehr zu bestimmen (Braun 1960). Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Gongylidiellum compar

mf Gongylidiellum compar (Westring, 1861)....................Europe [38]
Erigone c. Westring, 1861: 286 (Dm).
Tmeticus c. Simon, 1884a: 420.
Centromerus c. Reimoser, 1919: 80.
G. c. Hull, 1932: 105, 108.

Erstbeschreibung

Westring N (1861): Araneae Svecicae Descriptae. Göteborgs Kongl. Vet. Handl. 7, S. 1–615.(Seite 286, als Erigone compar)

Die Erstbeschreibung wurde später durch den Sammler des Typusmaterials, Tamerlan Thorell, um einige Details ergänzt (Thorell 1871).

Abbildungen

Es sind keine Abbildungen dieser Art bekannt.

Typusmaterial

Locus typicus: "Ad Holmiam" (Stockholm, Schweden). Das einzige bekannte Exemplar, ein genadeltes getrocknetes Männchen und ein dazugehörender Pepipalpus, befindet sich in der Sammlung Thorells in Stockholm.

Diskussion

Der Holotypus wurde 1942 von Holm untersucht und als Styloctetor stativus identifiziert. Westrings Name ist daher ein älteres Synonym von S. stativus; letzterer Name ist jedoch schon so lange in Gebrauch, dass eine Namensänderung recht unpraktisch ist. Unglücklicherweise wurde Westrings Name (vor allem in Katalogwerken) auch nach 1899 als gültiger Name gebraucht, und kann daher nicht einfach nach ICZN Artikel 23.9.1 als nomen oblitum behandelt werden. Dazu trug vermutlich auch Hulls Synonymisierung von G. compar und Gongylidiellum latebricola (sensu Simon) bei; eine Verwirrung, die umso erstaunlicher scheint, wenn man entdeckt, dass sich Hull dabei auf eine Epigynen-Abbildung stützt, während Westring nur ein Männchen beschrieben hatte In der Folge verwendete auch Miller Westrings Namen für G. latebricola, und seine detaillierten Abbildungen des Pedipalpus führten vermutlich zur Meldung von G. compar aus diversen osteuropäischen Ländern. E. compar könnte im Prinzip im Interesse der nomenklatorischen Stabilität durch die ICZN unterdrückt werden (nach ICZN Artikel 23.9.3), aber dieses Verfahren ist im vorliegenden Fall wohl nicht durch eine besondere Bedeutung der Art gerechtfertigt.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als älteres Synonym von Styloctetor stativus geführt.

Heliophanus auratus mediocinctus

?? Heliophanus auratus mediocinctus Kulczyński, 1898....................Austria [39]
H. a. m. Kulczyński, 1898: 111 (D). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Kulczyński W (1898): Symbola ad faunam aranearum Austriae inferioris cognoscendam. Rozprawy Akademii Umiejętności Wydziału Matematyczno-Przyrodniczego 36, S. 1–114.(Seite 111 und Checklisteneintrag, Seite 44)

Abbildungen

Es existieren keine Abbildungen der Art.

Typusmaterial

Locus typicus: "Gaisberge, Anninger; 200–400m. 26. VI–13. VIII." Männchen und Weibchen; Material möglicherweise in Krakau; nicht in der Sammlung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau.

Diskussion

Entgegen der Angabe bei (Platnick 2014) macht der Checklisten-Eintrag in der Originalbeschreibung deutlich, dass für die Beschreibung sowohl Männchen als auch Weibchen vorlagen. Bei Bonnet wird die Form als Synonym der Nominatform aufgelistet (Bonnet 1955).

Lepthyphantes beckeri

f Lepthyphantes beckeri Wunderlich, 1973....................Germany [40]
L. b. Wunderlich, 1973b: 421, f. 39-44 (Df).
L. b. Heimer, 1978b: 19, f. 1 (f). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Wunderlich J (1973): Zur Spinnenfauna Deutschlands, XV. Weitere seltene und bisher unbekannte Arten sowie Anmerkungen zur Taxonomie und Synonymie (Arachnida: Araneae). Senckenbergiana biol. 54, S. 405–428.(Seite 421).

Abbildungen

Typusmaterial

Locus typicus: Schloß Lichterfelde, Berlin. Holotypus-Weibchen im Senckenberg Museum Frankfurt (SMF 28792-124)

Diskussion

Die Art gehört zu tenuis-Gruppe von Lepthyphantes im weiteren Sinne, wäre also also in der Gattung Tenuiphantes einzuordnen. Diese Art unterscheidet sich von den anderen Phantomarten dadurch, dass sie erst vor relativ kurzer Zeit beschrieben und seitdem zweimal wiedergefunden wurde (in Grossbritannien; Spider Recording Scheme). Alle bisher gefundenen Exemplare waren jedoch von Parasiten befallen, und es sich daher wahrscheinlich, dass es sich um eine durch Parasitenbefall missgebildete Form einer häufigen Art handelt, vermutlich Tenuiphantes flavipes oder Tenuiphantes mengei (Harvey et al. 2002), die beide gemeinsam mit T. beckeri gefunden wurden (Wunderlich 2008) (die Erstbeschreibung betont besonders die habituelle Ähnlichkeit mit T. mengei). In der aktuellen Checkliste der britischen Spinnen wird die Art daher nicht mehr geführt (Merrett et al. 2014).

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Lepthyphantes thienemanni

f Lepthyphantes thienemanni Schenkel, 1925....................Germany [41]
L. t. Schenkel, 1925a: 144 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Schenkel E (1925): Spinnen der Salzstellen von Oldesloe. Mitt. geogr. Ges. Lübeck (2) 30, S. 143–147.(Seiten 144–145).

Abbildungen

Es existieren keine Abbildungen der Art.

Typusmaterial

Holotypus mit dem Rest der Sammlung von Ehrenfried Schenkel im Naturhistorischen Museum Basel. Die später gesammelten Exemplare wohl verschollen.

Diskussion

Im Gegensatz zu den meisten hier aufgeführten Arten wurde L. thienemanni nach der Erstbeschreibung wiedergefunden. Peus fand ingesamt 4 von Schenkel bestimmte Weibchen in Moorgebieten Nordwestdeutschlands: 1 Weibchen am 19. Juni 1925 im Emsdettener Venn in Torf mit totem Laub, sowie 2 Weibchen am 11. Februar und 1 Weibchen am 9. März 1926 im Dörgener Moor in Torfmoos (Peus 1928). Die Art ist also vermutlich synonym mit einer weitverbreiteten und häufigen Art der Feuchtgebiete.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Liocranoeca striata gracilior

f Liocranoeca striata gracilior (Kulczyński, 1898)....................Switzerland, Germany, Hungary [42]
Agroeca g. Kulczyński, 1898: 98 (Df).
Agroeca g. Bösenberg, 1902: 263, pl. 24, f. 382 (f).
Agroeca s. g. Lessert, 1910b: 428. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Kulczyński W (1898): Symbola ad faunam aranearum Austriae inferioris cognoscendam. Rozprawy Akademii Umiejętności Wydziału Matematyczno-Przyrodniczego 36, S. 1–114. (Seite 98; als Agroeca gracilior)

Abbildungen

Tafel 24, Abbildung 382 in (Bösenberg 1902): Habitus und Epigyne eines Weibchens aus Ems a. d. Lahn.

Typusmaterial

Locus typicus: "Wiener et Laaer Berg, 200–256 m., 15–30. VI.". Zwei Weibchen; Material möglicherweise in Krakau; nicht in der Sammlung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau.

Diskussion

Diese Unterart wird im World Spider Catalogue (Platnick 2014) noch als valide aufgeführt, mit Verbreitung in der Schweiz, Deutschland und Ungarn. Die Form wurde jedoch schon von Simon (unter dem Namen Agraecina striata) und von Reimoser und Sterghiu (unter dem Namen Agroecina striata) mit der Nominatform, Liocranoeca striata, synonymisiert (Simon 1932) (Reimoser 1937) (Sterghiu 1985), und wird auch im Katalog Bonnets entsprechend aufgeführt (Bonnet 1955). Auch die Originalbeschreibung diskutiert die Ähnlichkeit der beiden Formen und merkt an, dass sich die Epigyne nicht unterscheidet. Das von Bösenberg illustrierte Weibchen gehört sicher zu A. striata, und schon Lessert, der gracilior in seinem Katalog der schweizerischen Spinnen als "var. gracilior" zu Agroeca striata stellt, deutet damit an, dass es sich (im heutigen Verständnis) nicht um eine Unterart, sondern um eine individuelle Varietät handelt. Die Art wurde im Gegensatz zu der Angabe bei (Platnick 2014) nicht aus Ungarn, sondern aus Österreich zuerst beschrieben.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym der Nominatform geführt.

Micrargus incomtus

mf Micrargus incomtus (O. P.-Cambridge, 1872)....................Germany [43]
Erigone incomta O. P.-Cambridge, 1872b: 748, pl. 65, f. 2 (Dmf).
Microneta incomta Simon, 1884a: 441.
Blaniargus inconsta Simon, 1926: 517 (lapsus). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Pickard-Cambridge O (1872): Descriptions of Twenty-four new Species of Erigone. Proc. Zool. Soc. London, S. 747–769.(Seite 748, als Erigone incomta)

Die Art wurde von Simon in die Gattung Microneta transferiert, und dann in die Gattung Blaniargus; letztere gilt inzwischen als Synonym von Micrargus (Platnick 2014).

Abbildungen

Tafel LXV, Abbildung 2 in der Originalbeschreibung (Prosoma im Profil und frontal, zwei Ansichten des Pedipalpus).

Typusmaterial

Locus typicus: Nürnberg. Je ein adultes Männchen und Weibchen. Ursprünglich wohl in der Sammlung Cambridges im Oxford University Museum, dort aber nicht aufzufinden.

Diskussion

Cambridge beschreibt Erigone incomta zwischen zwei Arten der Gattung Agyneta: Erigone arietans (=Agyneta arietans, möglicherweise ein Synonym von Agyneta suecica) und Erigone forensis (=Agyneta rurestris) und vergleicht sie mit Agyneta saxatilis und Maso sundevalli. Der lange gewundene Embolus und das Fehlen der Beinstacheln verbieten jedoch die Zuordnung zu diesen beiden Gattungen. Die allgemeine Form des Pedipalpus zeigt Übereinstimmungen mit verschiedenen Micrargus-Arten, aber die lateralen Prosomagruben dieser Gattung scheinen zu fehlen, und eine Artbestimmung ist anhand der Abbildungen nicht möglich.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Microneta iracunda

m Microneta iracunda (O. Pickard-Cambridge, 1879).....................Latvia [44]
Neriene iracunda O. Pickard-Cambridge, 1879f: 346, pl. 17, f. 3 (Dm)
M. iracunda Simon, 1884a: 441.

Erstbeschreibung

Pickard-Cambridge O (1879): On some new species of Araneidea. Annals and Magazine of Natural History (5)4, S. 343–349.(Seite 346, als Neriëne iracunda)

Abbildungen

Tafel XVII, Abbildung 3 der Originalbeschreibung (Lateralansicht, zwei Ansichten des Pedipalpus, Frontalansicht und Habitus).

Typusmaterial

Locus typicus: "Lüvland" (=Livland; heute Litauen oder Estland). Ein einzelnes, von Eugen Graf Keyserling gesammeltes Männchen. Das Material wird im Online-Katalog der Sammlung Cambridges in Oxford nicht aufgeführt.

Diskussion

Die Art hat nach Cambridges Angaben Ähnlichkeit mit Agyneta subtilis, A. conigera und A. innotabilis, ist also mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Gattung Agyneta einzuordnen. Ohne Typusmaterial ist die Art nach der Beschreibung und Abbildung aber nicht mit Sicherheit zu identifizieren.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Oedothorax insignis

f Oedothorax insignis (Bösenberg, 1902)....................Germany [45]
Gonatium insigne Bösenberg, 1902: 161, pl. 14, f. 216 (Df).
O. i. Wunderlich, 1974b: 165 (Tf from Gonatium, probably S of either O. apicatus or O. retusus). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1902): Die Spinnen Deutschlands. II-IV. Zoologica 14, S. 97–384.(Seite 161, als Gonatium insigne)

Abbildungen

Tafel 14, Abbildung 216 der Erstbeschreibung (Habitus von oben und Epigyne ventral und lateral).

Typusmaterial

Locus typicus: Bei Hamburg. Verbleib der Typen unbekannt, vermutlich verschollen, wie die anderen Bösenbergschen Gonatium-Typen; nicht in der Hamburger Sammlung.

Diskussion

Laut Wunderlich ein Mitglied der Gattung Oedothorax und wahrscheinlich synonym mit Oedothorax retusus oder Oedothorax apicatus (Wunderlich 1974). Braun will auch Dismodicus elevatus nicht ausschließen, allerdings ohne hierfür belastbare Argumente anzugeben. In Abwesenheit des Typusmaterials bleibt die Art ein nomen dubium. Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Oedothorax pallidus

f Oedothorax pallidus (Bösenberg, 1902)....................Germany, Romania [46]
Kulczynskiellum pallidum Bösenberg, 1902: 172, pl. 15, f. 235 (Dm).
Stylothorax pallida Reimoser, 1919: 73.
O. p. Rosca, 1968: 82, f. 6a (f). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1902): Die Spinnen Deutschlands. II-IV. Zoologica 14, S. 97–384.(Seite 172, als Kulczynskiellum pallidum)

Abbildungen

Tafel XV, Abbildung 235 der Originalbeschreibung (Habitus und Epigyne ventral).

Typusmaterial

Locus typicus: "Bei Hamburg in der Rahlstedter Haide im kurzen Grase". Zwei Weibchen. Vermutlich verschollen; nicht in der Hamburger Sammlung.

Diskussion

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Oedothorax subniger

f Oedothorax subniger (Bösenberg, 1902)....................Germany, Balkans [47]
Kulczynskiellum subnigrum Bösenberg, 1902: 172, pl. 15, f. 234 (Df).
Stylothorax subnigra Reimoser, 1919: 73. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1902): Die Spinnen Deutschlands. II-IV. Zoologica 14, S. 97–384.(Seite 172, als Kulczynskiellum subnigrum)

Abbildungen

Tafel XV, Abbildung 234 der Originalbeschreibung (Habitus und Epigyne ventral und lateral).

Typusmaterial

Locus typicus: "Bei Hamburg in der Haide". Ein Weibchen. Typus nicht im Senckenberg Museum Frankfurt oder der Hamburger Sammlung.

Diskussion

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Oedothorax tener

f Oedothorax tener (Bösenberg, 1902)....................Germany, Balkans [48]
Kulczynskiellum tenerum Bösenberg, 1902: 172, pl. 15, f. 233 (Df).
Stylothorax tenera Reimoser, 1919: 73. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1902): Die Spinnen Deutschlands. II-IV. Zoologica 14, S. 97–384.(Seite 172, als Kulczynskiellum tenerum)

Abbildungen

Tafel XV, Abbildung 233 der Originalbeschreibung.

Typusmaterial

Locus typicus: Pforzheim. Holotypus-Weibchen verschollen (Braun 1960).

Diskussion

Laut Wiehle (in (Braun 1960)) gehört die Art zur Gattung Oedothorax ist aber anhand der Beschreibung "nicht zu identifizieren", also ein nomen dubium. Wunderlich identifiziert sie mit Zweifeln als Tapinocyba-Art (Wunderlich 1973). Wie bei vielen Arten Bösenberg's (Braun 1982) gibt es auch von Oedothorax tener Meldungen von Funden im Balkan (Platnick 2014). Angesichts der zweifelhaften Identität der Art sind diese kaum zu bewerten.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Pardosa bernensis

f Pardosa bernensis (Lebert, 1877)....................Switzerland [49]
Lycosa b. Lebert, 1877: 290 (Df).
P. b. Roewer, 1955c: 160. (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Lebert H (1877): Die Spinnen der Schweiz, ihr Bau, ihr Leben, ihre systematische Übersicht. Neue Denkschr. schweiz. naturf. Ges. 27, S. 1–321. (Seite 290–291, als Lycosa bernensis)

Abbildungen

Es scheinen keine Abbildungen der Art zu existieren.

Typusmaterial

Locus typicus: "Kandersteg, im Canton Bern". Ein einzelnes Weibchen. Verbleib unbekannt, vermutlich verschollen.

Diskussion

Der Fundort in den Berner Kalkalpen, die Größe (12mm) und der "sonderbare" Habitus (dunkelschwarz, beinahe ungezeichnet, langbeinig) deuten darauf hin, dass es sich bei dieser Art um ein Synonym von Acantholycosa pedestris oder Pyrenecosa rupicola handelt. Die ebenfalls in Frage kommende Art Pardosa nigra wird von Lebert unter dem Namen Lycosa nigra von zahlreichen Fundorten gemeldet und ist daher als Synonym wohl sicher auszuschließen, während die anderen Acantholycosa-Arten kontrastreicher gezeichnet sind.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Pardosa intermedia

f Pardosa intermedia (Bösenberg, 1903)....................Germany [50]
Lycosa i. Bösenberg, 1903: 388, pl. 36, f. 572 (Df).
P. i. Roewer, 1955c: 164 (N.B.: listed as a junior S of P. palustris by Bonnet). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1902): Die Spinnen Deutschlands. II-IV. Zoologica 14, S. 97–384.(Seite 388, als Lyocsa intermedia).

Abbildungen

Tafel XXXVI, Fig. 572 in der Originalbeschreibung (Weibchen-Habitus von oben und Epigyne).

Typusmaterial

Locus typicus: "Bei Pforzheim in den Weinbergen, auf einem Kleeacker". Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).

Diskussion

Bösenberg merkt an, dass die neue Art eine Mittelstellung zwischen Pardosa agrestis, Pardosa albata (=Pardosa albatula), Pardosa monticola und Pardosa palustris einnimmt. Angesichts der allgemein schwierigen Unterscheidung der Arten in der Pardosa monticola-Gruppe, besonders bei Weibchen, ist es ausgeschlossen, dass Pardosa intermedia nach dem Verlust der Typen allein anhand der Epigynen-Abbildung identifiziert werden kann. Bonnet führt die Art in seiner Bibliographie als jüngeres Synonym von Pardosa palustris (Platnick 2014), aber das scheint unsicher, angesichts der Tatsache, dass Simon und Kulczynski die Typen untersucht und nicht mit P. palustris identifiziert haben. Bereits Braun bezeichnet die Art als "zweifelhaft" (Braun 1958).

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Philaeus superciliosus

m Philaeus superciliosus Bertkau, 1883....................Germany (introduced) [51]
P. s. Bertkau, in Förster & Bertkau, 1883: 277, pl. 3, f. 8 (Dm). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bertkau in Förster A. & P. Bertkau (1883): Beiträge zur Kenntniss der Spinnenfauna der Rheinprovinz. Verh. naturh. Ver. preuss. Rheinl. Westfal. 40, 205–278. (Seite 276–278)

Abbildungen

Tafel 3, Abbildung 8 in der Originalbeschreibung.

Typusmaterial

Locus typicus: Bei Aachen. (Die Art wird jedoch als wahrscheinlich exotische Art beschrieben, die möglicherweise mit Farbholz importiert wurde. Entsprechende Einschleppungen verschiedener Tiergruppen werden in der gleichen Ausgabe der Zeitschrift von Farbholz für die Seidefärbereien in Krefeld-Uerdingen am Rhein gemeldet (Stollwerck 1883).) Typus nicht im Senckenberg Museum Frankfurt.

Diskussion

Die Abbildung des Pedipalpus lässt keinen Zweifel daran, dass die Art nicht zur Gattung Philaeus im modernen Sinne gehört. Die Form der retrolateralen Apophyse der Palpustibia, das stumpfe Cymbium, der kurze distale Embolus, die Färbung des Opisthosoma, die spärliche weiße Behaarung von Beinen und Prosomagrübchen, der auffallende Haarkamm am Vorderrand des Prosoma, die kräftige ventrale Bestachelung der Vorderbeine, und die Größe des Tieres sprechen alle dafür, dass es sich stattdessen bei Ph. superciliosus um ein jüngeres Synonym von Sandalodes superbus (Karsch, 1878) handelt, einer häufigen indoaustralischen Springspinne, die regelmäßig unter Baumrinde gefunden wird und durchaus mit Farbholzimporten verschleppt werden könnte.

Philodromus depriesteri

f Philodromus depriesteri Braun, 1965....................Austria, Germany [52]
P. d. Braun, 1965: 411, f. 92-94 (Df). (Platnick 2014a)

Erstbeschreibung

Braun R (1965): Beitrag zu einer Revision der paläarktischen Arten der Philodromus aureolus-Gruppe (Arach., Araneae). Senckenberg. biol. 46, S. 369–428.

Abbildungen

Abbildung 92–94 der Originalbeschreibung (Habitus und Epigyne und Vulva von Holotypus und Paratypoid).

Typusmaterial

Holotypus-Weibchen, Krimml, Österreich (SMF 15286; de Priester leg. VIII. 1955) und Paratypoid-Weibchen (ein stark beschädigtes, trockenes Exemplar), Rheingau, Geisenheim (SMF 17836; Jacobi leg. 7. VI. 1953). Im Senckenberg-Museum Frankfurt.

Diskussion

Segers hält die Art für subadulte oder teratologische Exemplare, möglicherweise von Philodromus collinus (Segers 1992). Braun diskutiert diese Möglichkeit bereits ausführlich in der Originalbeschreibung, und merkt an, dass "den letzten Aufschluß über die Spezifität nur das ♂ erbringen kann". Braun hält die Art aufgrund der großen Ähnlichkeit für die Schwesterart von Ph. collinus – genitalmorphologisch ist sie jedoch sehr ungewöhnlich. Das Fehlen von Rezeptakula und medianem Septum ("Epigynenzunge") ist nicht nur innerhalb der Gattung, sondern auch in der Familie einmalig. Wie Braun andeutet, würde dies auch eine radikal veränderte Pedipalpus-Funktion erfordern. Es scheint unwahrscheinlich, dass so eine dramatische Divergenz zwischen Schwesterarten in einer morphologisch (auch genitalmorphologisch) sonst so auffallend konservativen Artengruppen auftreten kann.

Die Tatsache, dass die Art von sehr weit voneinander entfernten Fundorten beschrieben und in den vergangenen 60 Jahren trotz verstärkter Sammelaktivitäten nie wieder gefunden wurde, deutet ebenfalls darauf hin, dass es sich nicht um eine gute Art handelt.

Es ist vielleicht interessant zu bemerken, dass Ph. depriesteri die einzige der acht von Braun neu beschriebenen Arten und Unterarten ist, die im World Spider Catalog noch als valides Taxon aufgeführt wird.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Philodromus dispar obscurus

mf Philodromus dispar obscurus Lebert, 1877....................Switzerland [53]
P. d. o. Lebert, 1877: 271 (Dmf). (Platnick 2014b)

Erstbeschreibung

Lebert H (1877): Die Spinnen der Schweiz, ihr Bau, ihr Leben, ihre systematische Übersicht. Neue Denkschr. schweiz. naturf. Ges. 27, S. 1–321. (Seite 270–271, als Philodromus dispar, var. obscurus)

Abbildungen

Es existieren keine Abbildungen zu dieser Form.

Typusmaterial

Locus typicus: "Urserenthal, bei 1500 M. Höhe". Männchen und Weibchen (Anzahl?). Verbleib unbekannt, vermutlich verschollen.

Diskussion

Der Name obscurus ist in der Gattung Philodromus präokkupiert durch Philodromus obscurus Blackwall, 1871, ein Synonym von Philodromus cespitum. Ph. dispar obscurus wurde von späteren Autoren entweder ignoriert oder als Synonym der Nominatform behandelt. Nach der Beschreibung scheint es aber unwahrscheinlich, dass die auffallend dunklen Exemplare tatsächlich zu Ph. dispar gehörten. Zum Beispiel gibt Lebert an, dass die Beine der Männchen "dunkelbraun, schwarz berandet" seien, während sie bei Ph. dispar-Männchen als Teil des namensgebenden Sexualdimorphismus besonders hell sind. Das Opisthosoma beschreibt er dagegen als "weissgrau punktirt... hinten eine graue Querbinde", im Vergleich zum einfarbig schwarzglänzenden Hinterleib von Ph. dispar. Für das Weibchen gibt er an, es weiche noch deutlicher ab, sei "grösser, massiver, ganz dunkel, mit dunkelbraunen... Beinen". Nach dem alpinen Fundort scheint es nicht ausgeschlossen, dass Lebert Philodromus vagulus vorliegen hatte, eine Art der subalpinen Lagen in den europäischen Gebirgen. Von Ph. vagulus sind sehr dunkle Tiere bekannt, und die langgestreckte Epigyne hat entfernte Ähnlichkeit mit der von Ph. dispar. Da das Typusmaterial als verloren gelten muss, ist eine unzweideutige Identifizierung aber nicht mehr möglich.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Philodromus micans

m Philodromus micans Menge, 1875....................Germany, Eastern Europe [54]
P. aureolus m. Menge, 1875: 405, f. 228C (Dm).
P. m. Bösenberg, 1902: 332, pl. 31, f. 491 (m). (Platnick 2014c)

Erstbeschreibung

Menge A (1875): Preussische Spinnen VII. Abtheilung. Schrift. naturf. Ges. Danzig N.F.(3), S. 375–422.(Seite 405; als Varietät von Philodromus aureolus).

Eine Nachbeschreibung nach neuem, teilweise durch Menge bestimmtem Material in Bösenberg W (1902): Die Spinnen Deutschlands. II-IV. Zoologica 14, S. 97–384., der die Form in den Artrang erhebt.

Abbildungen

Abbildung 228C der Originalbeschreibung (Habitus, Pedipalpentibia, Körperhaar). Möglicherweise auch Abbildung 491 in (Bösenberg 1902)(Pedipalpus ventral und lateral, Habitus).

Typusmaterial

Locus typicus: Umgebung von Danzig. Typen ursprünglich wohl mit dem Rest von Menges Sammlung im Westpreußisches Provinzial-Museum Danzig und vermutlich im II. Weltkrieg verschollen; die Typen Menges sind jedenfalls nicht mehr aufzufinden (Kraus 2009).

Diskussion

Muster & Thaler halten das von Bösenberg abgebildete Männchen für einen Vertreter von Philodromus buchari (Muster & Thaler 2004). Bei Bonnet wird die Form als Synonym von Ph. aureolus aufgelistet (Bonnet 1955). Menges Art lässt sich jedoch angesichts der sehr subtilen Art-Unterschiede innerhalb der Ph. aureolus-Gruppe ohne Typusmaterial und alleine anhand der Beschreibung und Abbildungen vermutlich nicht sicher identifizieren.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Phlegra rogenhoferi

m Phlegra rogenhoferi (Simon, 1868)....................France, Austria [55]
Attus r. Simon, 1868b: 551 (Dm).
P. r. Simon, 1876a: 127.
P. r. Simon, 1937: 1223, 1266, f. 1967 (m). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Simon E (1868): Monographie des espèces européennes de la famille des attides (Attidae Sundewall. - Saltigradae Latreille). Ann. Soc. ent. Fr. (4)8, S. 11–72, 529–726.(Seite 551–552, als Attus Rogenhoferi).

Nachbeschrieben, als Phlegra Rogenhoferi, in (Simon 1937).

Abbildungen

Abbildung 1967 in (Simon 1937). Außerdem Abbildungen von Ph. rogenhoferi aus der unveröffentlichten Doktorarbeit von S. Heciak in der Salticidae: Diagnostic Drawings Library von Jerzy Proszynski.

Typusmaterial

Locus typicus: Baden bei Wien. Möglicherweise in der Sammlung Simon's im Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris. Ein Exemplar der ursprünglichen Serie aus Baden in O. P.-Cambridges Sammlung in Oxford.

Diskussion

Simon unterscheidet die Art ausdrücklich von Phlegra cinereofasciata, aber Kulczyński hält die Arten dennoch für möglicherweise identisch. Er schreibt dazu:"Num a praecendenti distincta est haec species? Descriptio eius non quadrat quidem in Ph. fuscipedem, sed certo pro parte non recta est (ex. gr. pars tibialis palporum maris inermis describitur)" ("Ist diese Art wirklich von der vorhergehenden [Ph. fuscipes=Ph. cinereofasciata] verschieden? Ihre Beschreibung passt in der Tat nicht ganz zu Ph. fuscipes, ist aber sicher zum Teil inkorrekt; z.B. wird die Tibia des männlichen Pedipalpus als unbestachelt beschrieben") (Kulczyński 1898).

Der Eintrag in der Salticidae: Diagnostic Drawings Library meldet Ph. rogenhoferi mit Verweis auf die Doktorarbeit Heciaks aus Galicien, Spanien (das abgebildete Exemplar), sowie Südwest-Frankreich (nach einem Nachweis aus dem Département Landes in (Simon 1937)), zweifelt das Vorkommen in Österreich aber an. Diese Verbreitungsangabe ist auch im Catalogue of Salticidae aufgenommen, der außerdem Material der Art in Leiden, Oxford und Paris meldet. Die Erstbeschreibung gibt aber ausdrücklich an, dass das beschriebene Männchen von O.P. Cambridge in Österreich gesammelt wurde. Cambridge hatte im Sommer 1865 vier Wochen in Baden bei Wien verbracht, war bei seinen zwei großen Europa-Reisen aber nicht nach Spanien gekommen, und hatte auch Südost-Frankreich nur im Winter besucht (Pickard-Cambridge 1918). Heciak basiert ihre Arbeit zwar vor allem auf Typus-Material der Phlegra-Arten, aber im Fall von Ph. rogenhoferi scheint das Typusmaterial nicht verfügbar gewesen zu sein. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass eine Verwechslung vorliegt, aber das ist unwahrscheinlich: der Besuch Cambridges in Paris war das Gipfeltreffen des Goldenen Zeitalters der Arachnologie, und es ist kaum vorstellbar, dass Simon, dessen Gedächtnis legendär war (Savory 1961), ausgerechnet dieses Material verwechseln sollte. Benannt ist die Art nach Alois Rogenhofer, Kurator am Naturhistorischen Museum Wien, einem Korrespondenten Cambridges. Ein Exemplar aus Cambridges Serie ist in seiner Sammlung in Oxford erhalten (Katalogdaten: 1744.7 : Attus rogenhoferi : Sim. : Salticidae : Baden, Vienna) und könnte Aufschluss über die Identität der Art geben. Aber auch der Fundort, in etwa 10 km Entfernung vom ersten bekannten Vorkommen von Ph. cinereofasciata in Österreich aus dem Jahr 1948, scheint eine Synonymisierung der beiden Arten zuzulassen.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Phlegra cinereofasciata geführt.

Sitticus exiguus

mf Sitticus exiguus (Bösenberg, 1903)....................Germany [56]
Attus e. Bösenberg, 1903: 427, pl. 41, f. 625 (Dmf).
S. exiquus Reimoser, 1919: 104 (lapsus). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

(Bösenberg 1903)

Abbildungen

Tafel XLI, Abbildung 626 in der Originalbeschreibung (Habitus von oben und Epigyne).

Typusmaterial

Locus typicus: Bei Pforzheim. Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).

Diskussion

Im Gegensatz zu den Angaben bei Platnick (Platnick 2014) wurde die Art nach einem einzelnen Weibchen beschrieben. Das Männchen ist unbekannt. Die Epigyne zeigt einige Ähnlichkeit mit Sitticus penicillatus. Die Ähnlichkeit war wohl auch Bösenberg aufgefallen, der S. penicillatus gleich im Anschluss beschreibt (als Attus guttatus Thorell). Die von Braun nach einer Abbildung von Chyzer & Kulczyński angeführte Ähnlichkeit mit Heliophanus kochii ist in der Originalabbildung Bösenbergs nicht zu sehen, aber eine sichere Bestimmung aufgrund der knappen Beschreibung scheint nach dem Verlust der Typen unmöglich. Laut Braun "dürfte [S. exiguus] ein nomen dubium sein" (Braun 1960). Dieser Ansicht ist auch Proszynski im Catalogue of Salticidae, wo die Art als "species dubius, nomen oblitum" markiert ist.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Sitticus manni

Abbildungen

Diskussion

Das Typusmaterial dieser Art ist, wie bei den anderen europäischen Arten Doleschalls, verschollen. Abbildungen sind jedoch in der Sammlung des Naturhistorischen Museums Wien erhalten (Thaler & Gruber 2003). Zusammen mit der Beschreibung im Text zeigen sie klar, dass es sich hier nicht um eine Sitticus-Art handelt, und auch nicht um eine Pellenes-Art, wie von Thaler & Gruber vorgeschlagen, sondern um Heliophanus melinus, eine häufige Art im westlichen Mittelmeerraum, und auch am locus typicus in Kroatien.

Tapinocyba bilacunata

m Tapinocyba bilacunata (L. Koch, 1881)....................Germany [57]
Erigone b. L. Koch, 1881b: 52, pl. 2, f. 5 (Dm).
T. bilacunosa Simon, 1884a: 787 (lapsus). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Koch L (1881): Beschreibungen neuer von Herrn Dr. Zimmermann bei Niesky in der Oberlausitz entdeckter Arachniden. Abh. naturf. Ges. Görlitz 17, S. 41–71. (Seite 52, als Erigone bilacunata)

Abbildungen

Tafel 2, Abbildung 5 der Originalbeschreibung (Prosoma und Patella und Tibia des Pedipalpus).

Typusmaterial

Locus typicus: Umgebung von Niesky, Oberlausitz. Nur das Männchen der Art wurde beschrieben. Typusmaterial nicht in der Sammlung Kochs im Natural History Museum, London.

Diskussion

Die Beschreibung in Verbindung mit den (recht schematischen) Abbildungen erlaubt eine klare Identifizierung als jüngeres Synonym von Silometopus incurvatus. In Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt dieser recht selten gefundenen Art in der Gegend der Typuslokalität von T. bilacunata.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Silometopus incurvatus geführt.

Theridion kollari

?? Theridion kollari Doleschall, 1852....................Austria [58]
T. k. Doleschall, 1852: 649 (D). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Doleschall L (1852): Systematisches Verzeichniss der im Kaiserthum Österreich vorkommenden Spinnen. Sitz.-ber. Akad. Wiss. Wien 9, S. 622–651.(auf S. 649, als Theridion Kollari)

Typusmaterial

Locus typicus: "Aus der Wiener Gegend". Typusmaterial verschollen, aber Iconotypen vorhanden.

Diskussion

Die kurze lateinische Beschreibung (" Theridion mit rötlichem Prosoma und Beinen; Opisthosoma rund und gelblich, dorsal mit einem kreisförmigen Muster aus verlaufenden schwarzen Kreisen, an den Seiten dunkel.") weist eine gewisse Ähnlichkeit mit Steatoda bipunctata auf, und Doleschall bemerkt dies auch, wenn er die Art als "verwandt mit Th. quadripunctatum Walk." (=S. bipunctata) bezeichnet. Thaler & Gruber fanden im Archiv des Naturhistorischen Museums Wien Original-Abbildungen Doleschalls zu seinen neuen Arten, auch von Th. kollari (Thaler & Gruber 2003). Danach identifizieren sie die Art als Enoplognata sp., aber die Zeichnung wäre auch mit S. bipunctata zu vereinbaren. Ohne Typusmaterial bleibt die Synonymie zweifelhaft.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Theridion varians melanotum

mf Theridion varians melanotum Strand, 1907....................Germany [59]
T. v. m. Strand, 1907e: 220 (Dmf). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Strand E (1907): Verzeichnis der bis jetzt bei Marburg von Prof. Dr. H. Zimmermann aufgefundenen Spinnenarten. Zool. Anz. 32, S. 216–243.(auf S. 220, als "Theridium varians var. melanotum")

Typusmaterial

Locus typicus: Marburg. Keine Typen deklariert. Von dem zahlreichen ursprünglichen Material von Th. varians aus Marburg in der Zimmermannschen Sammlung ist in den Naturhistorischen Sammlungen des Museums Wiesbaden nur noch ein einzelnes Männchen, gesammelt am 8. Juni 1906, vorhanden.

Diskussion

Die kurze Beschreibung macht deutlich, dass es sich bei Th. v. melanotum nicht um eine Unterart handeln kann, sondern nur um eine Farbvariante der sehr variablen Art Theridion varians. Formal ist Th. v. melanotum also wohl ein Synonym von Th. varians.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym der Nominatform geführt.

Thomisus trigonus

f Thomisus trigonus Giebel, 1869....................Germany [60]
T. t. Giebel, 1869b: 367 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Giebel C. G. (1869): Thomisus trigonus, neue Spinne der Halleschen Fauna. Zeitschr. gesam. Naturw. 33, S. 367–368.

Abbildungen

Es existieren keine Abbildungen der Art

Typusmaterial

Locus typicus: "Dölauer Haide", ein Waldgebiet westlich von Halle (Saale). Mutmaßliches Typusmaterial befindet sich mit dem Rest der Sammlung Giebels in der Zoologischen Sammlung der Martin-Luther-Universität Halle (die Erstbeschreibung erwähnt nur ein "einziges" Exemplar, das Glas mit den mutmaßlichen Typen enthält jedoch drei Tiere).

Diskussion

Die Erstbeschreibung nach einem trächtigen Weibchen vergleicht Th. trigonus mehrfach mit Thomisus horridus Koch (=Pistius truncatus). Die Beschreibung scheint recht gut zu dieser Art zu passen, und möglicherweise handelt es sich bei Th. trigonus nur um eine Farbvariante von P. truncatus, vielleicht aufgrund der Trächtigkeit des beschriebenen Weibchens. Die Zugehörigkeit zur Gattung Thomisus ist dagegen sehr unwahrscheinlich. Eines der drei Exemplare in Giebels Sammlung wurde untersucht und erwies sich in der Tat als P. truncatus-Weibchen.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Pistius truncatus geführt.

Walckenaeria mengei

f Walckenaeria mengei Bösenberg, 1902....................Germany [61]
W. m. Bösenberg, 1902: 145, pl. 13, f. 192 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1902): Die Spinnen Deutschlands. II-IV. Zoologica 14, S. 97–384.(Seite 145, als Walckenaëra mengei)

Abbildungen

Tafel 13, Abbildung 192 in der Originalbeschreibung (Habitus von oben und Epigyne ventral und lateral). Ausserdem Abbildungen des Weibchens von Tmeticus spinipalpis Menge 1868 (Tafel 36, Abbildung 89, Habitus und Epigyne ventral).

Typusmaterial

Locus typicus: Bei Hamburg. Verbleib der Typen unbekannt; nicht in der Hamburger Sammlung.

Diskussion

Das beschriebene Weibchen ist das Weibchen von Menge's Tmeticus spinipalpis. Wahrscheinlich ein Synonym von Walckenaeria nudipalpis, in Übereinstimmung mit Simon und Menge, auch wenn Bösenberg und Thorell angeben, dass es sich um eine andere Art handelt, ohne jedoch eine deutliche Differentialdiagnose zu geben. Die Abbildungen bei Bösenberg und Menge stimmen gut mit W. nudipalpis überein, ebenso die Beschreibung des Lebensraums und die Tatsache, dass es sich offenbar um eine häufige und weitverbreitete Art handelt (von Bösenberg bei Hamburg im Wald gefunden, von Menge in der Umgebung von Danzig (Heubuder und Heiligenbrunner Wäldchen).

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Xysticus boesenbergi

f Xysticus boesenbergi Charitonov, 1928....................Germany [62]
X. concinnus Bösenberg, 1902: 353, pl. 33, f. 522 (Df, preoccupied).
X. bösenbergi Charitonov, 1928: 56 (replacement name).
X. concinnoides Mello-Leitão, 1929d: 316 (unnecessary replacement name). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Bösenberg W (1902): Die Spinnen Deutschlands. II-IV. Zoologica 14, S. 97–384. (Seite 353, als Xysticus concinnus)

Abbildungen

Tafel XXXIII, Abbildung 522 in der Originalbeschreibung (Habitus von oben und Epigyne)

Locus typicus: "Bei Pforzheim am Waldrande auf Gebüsch". Verbleib des Typus unbekannt, laut (Braun 1960) verschollen.

Diskussion

Die Art ist nicht identisch mit Xysticus concinnus Kroneberg. Charitonov wählte darum einen Ersatznamen, Xysticus boesenbergi. Braun (1960) bezeichnet X. boesenbergi als "serbische" bzw. "balkanische Art", wahrscheinlich auf Grund von Fehlbestimmungen. Die Abbildung der Epigyne erlaubt nicht einmal die sichere Bestimmung der Gattung, und Braun schlägt vor, dass es sich beim Typusmaterial um ein subadultes Weibchen handelte.

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als nomen dubium geführt.

Xysticus lanio alpinus

f Xysticus lanio alpinus Kulczyński, 1887....................Austria [63]
X. lateralis a. Kulczyn'ski, 1887: 257 (Df). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Kulczyński W (1887): Przyczynek do tyrolskiej fauny pajeczakow. Rozprav. spraw. wydz. mat. przyrod. Akad. umiej. Krakowie 16, S. 245–356. (Seite 302–304, als Xysticus lateralis (Hahn) var. alpinus)

Typusmaterial

Locus typicus: "Tirolia meridionalis. In alpinis vallium "Trafoier-Thal" et "Sulden-Thal" sub lapidibus pauca legi exempla" ("Süd-Tirol. In den alpinen Tälern Trafoier-Tal und Sulden-Tal habe ich unter Steinen wenige Exemplare gesammelt"). Entgegen der Angabe bei (Platnick 2014) werden sowohl Männchen wie Weibchen beschrieben, und die Checkliste erwähnt auch Jungtiere. Material möglicherweise in Krakau; nicht in der Sammlung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau.

Diskussion

Die Art wurde, entgegen der Angabe bei (Platnick 2014) nicht aus dem heutigen Österreich beschrieben, sondern aus Südtirol, Italien. Die Seitenangabe ("257") bezieht sich auf einen Checklisteneintrag ohne Artbeschreibung. Bei Bonnet wird die Form als Synonym der Nominatform aufgelistet (Bonnet 1955). Im Gegensatz zu den meisten anderen hier diskutierten Arten handelt es sich aber wohl nicht um eine "Phantomart": nach Thaler & Knoflach und Jantscher vertritt die Form Xysticus lanio in höheren Lagen: Jantscher meldet X. l. alpinus aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien, in der alpinen, montanen Höhenstufe (Jantscher 2001), Thaler & Knoflach von der Waldgrenze und Grasheiden aus zahlreichen österreichischen Bundesländern, sowie nach Funden von Zingerle aus den südtiroler Dolomiten (Thaler & Knoflach 2004). Der Status der Form ist noch unklar. Die Verbreitung scheint einen Unterartstatus auszuschließen, und Jantscher beschreibt zwar Unterschiede in der Morphologie und Färbung der Weibchen, fand aber keine von der Nominatform abweichenden Männchen. Sie schlägt vor, dass es sich um eine Adaption an die klimatischen Bedingungen oder um einen Weibchen-Dimorphismus handeln könnte, wie er aus anderen Spinnenfamilien bekannt ist.

In 2018 von Ballarin et al. neu beschrieben (einschließlich Männchen) und in den Artstatus erhoben (Xysticus alpinus) (Ballarin et al. 2018).

Xysticus paniscus

f Xysticus paniscus L. Koch, 1875....................Germany [64]
X. p. L. Koch, 1875c: 9, pl. 1, f. 7 (Df).
X. p. Bösenberg, 1902: 348, pl. 32, f. 513a-b (f). (Platnick 2014)

Erstbeschreibung

Koch L (1875): Beschreibungen einiger von Herrn Dr. Zimmermann bei Niesky in der Oberlausitz und im Riesengebirge entdeckter neuer Spinnenarten. Abh. naturf. Ges. Görlitz 15, S. 1–21.(Seiten 9–12, als Xysticus Paniscus).

Das Typusmaterial wurde von Bösenberg nachbeschrieben und neu illustriert in (Bösenberg 1902).

Abbildungen

Tafel 1, Abbildung 7 der Originalbeschreibung (Epigyne), und Tafel XXXII, Abbildung 513 bei Bösenberg (Habitus von oben und Epigyne).

Typusmaterial

Locus typicus: "Bei Niesky in einem Kieferhochwald an der Trebuser Strasse hinter Neuhof" (Lausitz, Sachsen). Zwei Weibchen. Holotypus im Museum für Naturkunde in Berlin (ZMB 5674) (Jantscher 2001).

Diskussion

Jüngeres Synonym von Xysticus lineatus (Jantscher 2001).

Im WSC seit 20. Oktober 2015 als Synonym von Xysticus lineatus geführt.

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