Microdipoena jobi
Microdipoena jobi (Kraus, 1967) | ||||||||||||||||||||||||||||
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Mikrokugelspinne | ||||||||||||||||||||||||||||
Männchen | ||||||||||||||||||||||||||||
Systematik | ||||||||||||||||||||||||||||
Ordnung: Araneae (Webspinnen) | ||||||||||||||||||||||||||||
Familie: Mysmenidae (Kleinkugelspinnen) | ||||||||||||||||||||||||||||
Gattung: Microdipoena (Mikrokugelspinnen) | ||||||||||||||||||||||||||||
Verbreitung in Europa[Quellen] | ||||||||||||||||||||||||||||
etabliert, nicht etabliert, nicht betrachtet
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Weitere Informationen | ||||||||||||||||||||||||||||
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:009239 | ||||||||||||||||||||||||||||
Gefährdung nach Roter Liste | ||||||||||||||||||||||||||||
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Synonyme und weitere Kombinationen | ||||||||||||||||||||||||||||
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Merkmale
Körperlänge: Weibchen erreichen 1 mm, Männchen 0,8 mm (Nentwig et al. 2018).
Färbung: Prosoma olivbraun, braunschwarz pigmentiert; vor allem in der Randzone und im Bereich der Augenregion stark verdüstert. Opisthosoma dunkel grauschwarz pigmentiert, mit weißlicher Fleckenzeichnung. Beine mit der Grundfarbe des Prosomas. Breite dunkle Ringelung in der basalen Hälfte der Femora (hier vor allem ventral deutlich). Im distalen Drittel der Tibien und Metatarsen und in der Mitte ebenfalls Ringelung. Patellen vollständig verdunkelt.
Prosoma wenig breiter als lang (Länge ab Vorderkante Clypeus gemessen). Augen: Beide Augenreihen in Dorsalansicht recurv, die vordere noch mehr als die hintere; vordere Augenreihe in Frontalansicht procurv. Cheliceren bemerkenswert klein, vorderer Falzrand mit 4, der hintere mit 1 Zahn. Sternum sehr wenig länger als breit, das Labium nicht abgegliedert, starr, am Ende ohne deutlichen Randwulst. Beine: Tarsen jeweils deutlich länger als die Metatarsen; Patellen mit je 2, Tibien mit je 1 dorsalen Borste; Opisthosoma: In Lateralansicht unregelmäßig birnförmig, deutlich höher als lang. (Kraus 1967).
Weibchen
Beine: Längenabfolge der Laufbeine (Beinformel): Ⅰ-Ⅳ-Ⅱ-Ⅲ. Femora Ⅰ und Ⅱ mit merkwürdiger knopfförmiger Tuberkel-Bildung. Pedipalpus: Ohne Endkralle.
Epigyne: nicht durch besondere Sklerotisierung hervorgehoben, an der Hinterkante ein zungenfönniger Fortsatz. Die Receptacula dunkel durchscheinend erkennbar. Vulva: Receptacula annähernd kugelig, etwa um das 4½-fache ihres Durchmessers voneinander entfernt, so dass sie unmittelbar vor die beiden vorderen Stigmen-Öffnungen zu liegen kommen. Ursprünglicher Einführungsgang ohne Lumen, als flache, S-förmig gebogene und gleichzeitig leicht schraubig gedrehte Spange ausgebildet. Befruchtungsgang normal entwickelt. (Kraus 1967)
Männchen
Prosoma hoch aufragend, Clypeus hoch und steil, leicht konkav. Beine: Längenabfolge der Laufbeine (Beinformel): Ⅰ-Ⅱ-Ⅳ-Ⅱ. Tibia I außerdem distal-prolateral mit 2 und Metatarsus Ⅰ mit 1 grobem Stachel.
Pedipalpus: Femur und Patella ohne Besonderheiten; Tibia kurz, gedrungen, distal scheibenförmig verbreitert und parallel zur distalen Kante mit langen Borsten besetzt, die jedoch auf der Lateralseite fehlen. Cymbium sehr kompliziert gestaltet, der Endabschnitt durch eine tiefe Ausbuchtung in 2 Loben geteilt, mit kurzer schwarzer Kegelspitze, die zum Femur hin gerichtet ist. Am Bulbus eine große hakige Apophyse, die in Ruheposition dem Bulbus-Körper dicht aufliegt; am expandierten Bulbus tritt sie deutlich hervor. Embolus in mehreren Windungen wechselnder Richtung um den Bulbus-Körper aufgewunden. Am Ende sehr komplizierte Anhangsgebilde. (Kraus 1967)
Ähnliche Arten
Mysmena leucoplagiata sieht dieser Art sehr ähnlich. Habitus und Muster dieser Art sind identisch mit denen von Microdipoena jobi (Marusik & Kunt 2011). Auch hier besitzen die Männchen den Sporn an der Unterseite des Metatarsus Ⅰ, die kräftigen Stacheln an der Innenseite der Tibia Ⅰ fehlen jedoch (Kraus 1967).
Etymologie
Benannt nach dem Entdecker der Art, Herrn cand. zool. Wilhelm Job (Institut für Allgemeine Zoologie der Universität Mainz) (Kraus 1967).
Lebensraum
Die Art ist wärmeliebend (Nentwig et al. 2018). Das gezeigte Exemplar wurde unter einer dicken Schicht von pflanzlichen Überresten auf einem trockenen Feld in Ungarn gefunden (W. Pfliegler in litt.).
Verbreitung
Europa, Kaukasus, China, Korea, Japan (World Spider Catalog 2018).
In Mitteleuropa sehr selten gefunden (Nentwig et al. 2018). In Deutschland existieren nur vereinzelte Nachweise im Rheintal (Arachnologische Gesellschaft 2020). In der Türkei erstmals 2009 endeckt; im äußersten Osten an der Grenze zu Georgien (Marusik & Kunt 2011). In Bulgarien 2016 erstmals nachgewiesen (Naumova et al. 2017).
Bilder
Weblinks
Nachweis- und Verbreitungskarten
- Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
- Tutelaers P (2024): Benelux spider distribution maps.
- Muséum national d’Histoire naturelle [Ed.] (2003–2019): Inventaire National du Patrimoine Naturel (https://inpn.mnhn.fr) (Nachweiskarten Frankreichs).
- Harvey P [Koord.] (2014): Spider and Harvestman Recording Scheme. British Arachnological Society.
- Czech Arachnological Society (2015): Distribution Maps of Arachnids in Czechia. Online at: www.arachnology.cz.
- Lissner J & Scharff N: Danish Spiders/Nachweiskarten Dänemarks.
- Koponen S, Pajunen T & Fritzén NR (2013): Atlas of the Araneae of Finland – Finnish Expert Group on Araneae.: Nachweise von Microdipoena jobi (PDF)
- Dimitrov D, Indzhov S (2021): Spiders (Araneae) of Balkan Peninsula. online at http://balkan-spiders.com. Version 2021..
Weitere Links
- Beschreibung von Microdipoena jobi in „araneae - Spiders of Europe”
- Bilder von Microdipoena jobi auf den Seiten von Pierre Oger auf Piwigo.com
- Barcode of Life – Bold Systems: PUBLIC DATA PORTAL - RECORD LIST
- Barcode of Life – Taxonomy Browser
- Microdipoena jobi im World Spider Catalog
Quellen
- Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
- Kraus O (1967): Zur Spinnenfauna Deutschlands, II. Mysmena jobi n. sp, eine Symphytognathide in Mitteleuropa (Arachnida: Araneae: Symphytognathidae). Senckenbergiana Biologica 48, S. 387–399.
- Marusik YM & Kunt KB (2011): Spiders (Aranei) new to the fauna of Turkey. 9. Two new family records (Mysmenidae and Synaphridae) and one species record of Mimetidae. Caucasian Entomological Bulletin 7, S. 3–5.
- Naumova MV, Blagoev G, Dimitrov D, Lazarov C & Deltshev C (2017): New data on the spider fauna (Arachnida: Araneae) of Bulgaria. Acta Zoologica Bulgarica 69 (4), S. 477–481.
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2018): Spinnen Europas. Version 7.2018. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1.
- World Spider Catalog (2018): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 19.0, abgerufen am 2018-07-11, doi:10.24436/2.
Quellen der Nachweise
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2020): Spinnen Europas. Online https://www.araneae.nmbe.ch (automatisch synchronisiert), doi:10.24436/1.