Segestria senoculata

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
(Weitergeleitet von Fischernetzspinne)
Zur Navigation springenZur Suche springen
Segestria senoculata (Linnaeus, 1758)
Gewöhnliche Fischernetzspinne
Senoculata Dammbachsgrund 07-12 01.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Segestriidae (Fischernetzspinnen)
Gattung: Segestria (Echte Fischernetzspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:004321
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[CZ] Tschechien ES
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh= *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinmh===*
[NO] Norwegen LC
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea senoculata

Spinne des Jahres 2025 (Hörweg & Milasowszky 2024)

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 7–10 mm, Männchen 6–9 mm (Roberts 1996).

Prosoma dorsal schwärzlich, hinten aufgehellt. Sternum braun wie die Coxen. Opisthosoma hellgrau-bräunlich und schwarz gefleckt. Median verläuft ein durchgängiges gezacktes oder wellenförmiges schwarzes bzw. braunes Band (siehe Bilder). Ventral ohne Bandzeichnung. (Le Peru 2011)

Segestria senoculata metatarsus1quer.jpg Beine: Metatarsus I mit drei Paar Stacheln (ventrolateral) (siehe Bilder). Mittig sitzt ein zusätzlicher Stachel in der basalen Hälfte. (Le Peru 2011)

Weibchen

Haplogyne Art, daher keine äußeren weiblichen Geschlechtsteile (=Epigyne) ausgeprägt. Vulvenstrukturen können durch Präparation sichtbar gemacht werden.

Männchen

Segestria senoculata Bad Belzig.JPG Bulbusspitze des männlichen Pedipalpus lang ausgezogen (Heimer & Nentwig 1991).

Ähnliche Arten

Segestria bavarica ist am sichersten über die Bestachelung des Metatarsus I (nur ein Stachelpaar) zu unterscheiden.

Lebensraum

Häufig in Waldgebieten. Unter Rinde, in Mauerlöchern und auch in Gebälk (synanthrop) (Heimer & Nentwig 1991). Auch schon in Gärten, an Klippen und auf halbtrockenem Grasland gefunden. Steigt in Frankreich auf bis zu 2200 m (Le Peru 2011).

Kommt auf Salzwiesen der Nordsee vor (Irmler & Heydemann 1986)

Verbreitung

Paläarktisch (World Spider Catalog 2016). In Deutschland weit verbreitet (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Lebensweise

Nachts lauert Segestria senoculata am Eingang der Wohnröhre, wobei nur der Vorderkörper und die vorderen 3 Beinpaare herausragen. Sobald ein Insekt die Signalfäden berührt, wird es blitzartig gepackt und in die Wohnröhre gezogen. Am Tage ruht die Spinne in der Röhre. (Wiehle 1953)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
  • Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
  • Heimer S & Nentwig W (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. ISBN 3-489-53534-0, 543 S.
  • Hörweg C & Milasowszky N (2024): Spinne des Jahres 2025: Die Gewöhnliche Fischernetzspinne Segestria senoculata (Linnaeus, 1758). Arachnologische Gesellschaft e. V..
  • Irmler U & Heydemann B (1986): Die ökologische Problematik der Beweidung von Salzwiesen an der Niederländischen Küste – am Beispiel der Leybucht. Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen – Beiheft Heft 15, S. 1–115.
  • Le Peru B (2011): The Spiders of Europe, a synthesis of data: Atypidae to Theridiidae. Mémoires de la Sociétés linnéenne de Lyon no. 2. 1 Auflage. ISBN 978-2-9531930-3-9, 523 S.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • Wiehle H (1953): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile, 42. Teil Spinnentiere oder Arachnoidea (Araneae) IX: Orthognatha - Cribellatae - Haplogynae Entelegynae. VEB Gustav Fischer Verlag, 150 S.
  • World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-20, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise