Segestria
| Segestria Latreille, 1804 |
|---|
| Echte Fischernetzspinnen |
|
| Segestria bavarica |
| Systematik |
| Ordnung: Araneae (Webspinnen) |
| Familie: Segestriidae (Fischernetzspinnen) |
| Weitere Informationen |
| LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidergen:00479 |
Beschreibung
Merkmale
Alle drei Arten weisen einen ähnlichen Bau auf. Der Vorderkörper ist langoval, der Hinterleib gestreckt. Fischernetzspinnen haben sechs Augen, die von vorn gesehen grob das Muster
8 oo 8
bilden. In Ruhe werden die vorderen drei Beinpaare nach vorn gestreckt, das letzte Beinpaar weist nach hinten. Beide Geschlechter unterscheiden sich wenig, die Männchen sind i. A. kleiner und schlanker. Reife Tiere findet man ganzjährig.
Lebensweise
Die Fangnetze finden sich in Spalten, unter Steinen oder unter Baumrinde. Sie bestehen aus einem nach hinten offenen Gespinstschlauch, in dem sich die Spinne tagsüber aufhält. Das Vorderende bildet einen Trichter, von dem aus Signalfäden sternförmig aus der Spalte herausragen. Das hintere Ende ist offen und dient als Fluchtweg.
Verbreitung
Es wurden 3 Arten der Gattung in Mitteleuropa nachgewiesen. (Blick 2004)
| Name | DE | NL | BE | CH | AT | CZ | SK | PL |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Segestria florentina | × | × | × | × | × | × | × | × |
| Segestria bavarica | × | × | × | × | ||||
| Segestria senoculata | × | × | × | × | × | × | × | × |
Segestria senoculata ist im gesamten Mitteleuropa, in Deutschland häufig und verbreitet. S. bavarica, fehlt in den nördlichen Regionen Europas. S. florentina kommt vor allem im Mittelmeerraum und Südengland vor. Letzter Nachweis in Deutschland aus dem Jahr 1994. (Arachnologische Gesellschaft 2020)
Bestimmung
Leicht unterscheidbar durch die Körpergröße und die Zeichnung des Hinterleibs:
- Miteinander verbundene ovale Flecken: S. senoculata
- Flecken deutlich durch eine helle Mittellinie getrennt:S. bavarica
- Sehr dunkel, mit nur angedeutetem Muster: S. florentina
Im Zweifelsfall kann die Bestachelung des Metatarsus I herangezogen werden:
- 1 Paar laterale Stacheln: S. bavarica und S. florentina
- 3 Paar laterale Stacheln: S. senoculata
Da die Segestriidae haplogyne Spinnen sind, ist eine Unterscheidung der Weibchen anhand der äußeren Geschlechtsteile nicht möglich, weil eine Epigyne nicht vorhanden ist. Die Begattungsorgane der Männchen unterscheiden sich nur durch die Form der Embolusspitze.
Quellen
- Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
- Blick T [Koord.] (2004): Checkliste der Spinnen Mitteleuropas. Checklist of the spiders of Central Europe. (Arachnida: Araneae). Arachnologische Gesellschaft e. V.
