Bathyphantes nigrinus: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Lebensraum)
(Bilder: Zeichnungen v. Harald)
 
(16 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 18: Zeile 18:


==Merkmale==
==Merkmale==
'''Körperlänge:''' Weibchen erreichen 2,2 bis 3,1 mm, Männchen 2,3 bis 2,9 mm. <ref name="Roberts 1995">{{lit roberts field}}</ref>
'''Körperlänge:''' Weibchen erreichen 2,2 bis 3,1 mm, Männchen 2,3 bis 2,9 mm<ref name="Roberts 1995">{{lit roberts field}}</ref>.


'''[[Wiehleformel]]''': 2-2-2-2<ref name="linkey">{{Lit Staeubli Linyphenschluessel Version Mai 2013}}</ref>
'''Prosoma''' hell rotbraun bis rotbraun, an den Seiten dunkler. Clypeus gerade abfallend, etwas länger als die Augenzone. '''Chelizeren''' rotbraun, oberer Furchenrand mit 3 Zähnen, der distale ist der längste, unterer Rand mit 5 fast gleich langen Zähnen im gleichen Abstand. '''Sternum''' fast schwarz. '''Beine''' gelbbraun. Femora {{I-IV}} mit einem dorsalen Stachel, {{I}} dazu mit einem prolateralen und einem retrolateralen, {{II}} mit einem prolateralen. Alle Tibien mit 1—1 Borsten, dazu {{I}} und {{II}} mit 1 oder 2 lateralen. {{TMI}}: 0,21—0,23.<ref name='Wiehle 1956'>{{Lit Wiehle 1956 Spinnentiere oder Arachnoidea Familie Linyphiidae-Baldachinspinnen}}</ref> [[Wiehleformel]]: 2-2-2-2<ref name="linkey">{{Lit Staeubli Linyphenschluessel Version Mai 2013}}</ref>. '''Opisthosoma''' grau bis schwarz. Färbung der Oberseite recht verschieden. Im vorderen Bereich der Oberseite ein großer weißlicher Fleck, der durch einen dunklen Querstreifen in zwei Teile geteilt wird und sich etwas auf die Seitenteile des Opisthosomas ausdehnt. Nach hinten folgen weiße Querflecke, die den Rand der Oberseite nicht mehr erreichen und schließlich zu einem immer schmaler werdenden gezackten Band zusammenfließen. — Oft auch die ganze Oberseite des Opisthosomas hell.<ref name='Wiehle 1956'/>


Eine allgemein nicht gefährdete und regelmäßig auftretende Art.
{{Merkmal|Bathyphantes nigrinus bein 1 rechts HLoevbrekke.jpg|Erstes '''Bein''' rechts: Ein bis mehrere dorsale Dornen (&#9658;&#9658;). Metatarsus I. ohne Dornen (&#9658;).}}
 
Die '''Opisthosoma'''färbung und Zeichnung dieser Art ist sehr variabel. Die Tupfen können hell auf dunkler Färbung oder dunkel auf blass-weißlicher Färbung oder eben dunkel auf rötlich-gelber Färbung auftreten.
 
Die Art ist auf niedriger Vegetation anzutreffen. In trockenen wie in feuchten Wäldern und Mooren. Ebenso auf Wiesen. <ref>{{Literatur
|titel=''{{PAGENAME}}'', Nachweise im südöstlichen Schleswig-Holstein (ausführliche Fundliste)
|autor=Lemke, M.
|verlag=
|auflage=
|jahr=2009
|isbn=
|seiten=
|url=http://spinnen-forum.de/fundliste.php?name=Bathyphantes+nigrinus
}}</ref>


'''[[Wiehleformel]]''': 2-2-2-2 <ref name="Roberts">{{Roberts sogb vol2}}</ref>.
===Weibchen===
'''Epigyne''': rechteckige Grube, seitlich begrenzt durch rotbraune Chitinstücke; Parmula schlank, nicht so lang wie die Grube<ref name='Wiehle 1956'/>.  


{{Merkmal|Bathyphantes nigrinus bein 1 rechts HLoevbrekke.jpg|Erstes '''Bein''' rechts: Ein bis mehrere dorsale Dornen (&#9658;&#9658;). Metatarsus I. ohne Dornen (&#9658;).}}
===Männchen===
'''Prosoma''' braun bis dunkelbraun und fast schwarz, in der Mitte aufgehellt. '''Chelizeren''': Zähne des oberen Furchenrandes auf einer Leiste. '''Pedipalpus''': Tibia etwa so lang wie die Patella, aber schräg abgeschnitten, der obere vordere Rand gerundet. Paracymbium mit einer Anzahl langer, unregelmäßig gestellter Borsten. Cymbium in der Mitte etwas eingeschnürt.<ref name='Wiehle 1956'/>


==Lebensraum==
==Lebensraum==
Art der feuchten Grünländer und lichten Wälder: Knick, Weiden- und Birkenbruch. In Wäldern mit reicher Bodenvegetation häufiger als in krautarmen Wäldern. in Kögen der Nordseeküste, in Feuchtgrünland, Hochmoor, Heiden und vereinzelt in Äckern. Hemiskotophil, hygrophil.<ref name='reinke_irmler_1994'>{{Lit Reinke Irmler 1994 Spinnenfauna SH}}</ref>
Die Art ist auf niedriger Vegetation anzutreffen. In trockenen wie in feuchten Wäldern und Mooren. Ebenso auf Wiesen. Art des feuchten Grünlands und der lichten Wälder: Knick, Weiden- und Birkenbruch. In Wäldern mit reicher Bodenvegetation häufiger als in krautarmen Wäldern. In Kögen (Sturmdeiche) der Nordseeküste, in Feuchtgrünland, Hochmoor, Heiden und vereinzelt in Äckern. Hemiskotophil, hygrophil.<ref name='reinke_irmler_1994'>{{Lit Reinke Irmler 1994 Spinnenfauna SH}}</ref> Bewohnt vorzüglich Bruchwälder an besonders feuchten Stellen, legt dort das Fanggewebe auf und zwischen niedrigen Pflanzen an<ref name='Wiehle 1956'/>.


==Verbreitung==
==Verbreitung==
[[Paläarktis|Paläarktisch]] verbreitet <ref name="Platnick">{{lit platnick}}</ref>.
[[Paläarktis|Paläarktisch]]<ref name="wsc">{{Lit WSC|17|2016-10-7}}</ref>.


==Bilder==
==Bilder==
<gallery caption="Weibchen">
<gallery caption="Weibchen">
Bild:Bathyphantes nigrinus f dorsal.jpg
Bathyphantes nigrinus f dorsal.jpg
Bild:Bathyphantes nigrinus epigyne.jpg|Epigyne
Bathyphantes_nigrinus_female_do_HLovbrekke.jpg|dorsal
Datei:Bathyphantes nigrinus Epigyne HLoevbrekke.jpg|Epigyne
Bathyphantes_nigrinus_female_lateral_HLovbrekke.jpg|lateral
Datei:Bathyphantes nigrinus Vulva HLoevbrekke.jpg|Vulva
Bathyphantes nigrinus 2016-05-18 Dammbachsgrund-endversion.jpg|Zeichnungsvariante
Bathyphantes nigrinus 2016-07-17 TH Paulinzella Epigyne.jpg|Epigyne
Bathyphantes nigrinus epigyne.jpg|Epigyne
Bathyphantes nigrinus Negernboetel-2016-07-31 Epigyne.jpg|Epigyne
Bathyphantes nigrinus Epigyne HLoevbrekke.jpg|Epigyne
Bathyphantes nigrinus Vulva HLoevbrekke.jpg|Vulva
Bathyphantes_nigrinus_vulva_GHMorka.jpg|Vulva
</gallery>
</gallery>


<gallery caption="Männchen">
<gallery caption="Männchen">
Bild:Bathyphantes nigrinus m dorsal.jpg
Bathyphantes nigrinus m dorsal.jpg
Bild:BAthyphantes nigrinus pedi left.jpg|linker Pedipalpus
Bathyphantes nigrinus Negernboetel-2016-07-31 PedipalpusLinksLateral.jpg|linker Pedpalpus von lateral
Bild:Bathyphantes nigrinus 2014-03-28 Timmendorferstrand m.jpg|linker Pedipalpus
BAthyphantes nigrinus pedi left.jpg|linker Pedipalpus
Bild:Bathyphantes_nigrinus_palp_3_MFarlund.jpg|verschiedene Sichten auf Pedipalpus
Bathyphantes nigrinus 2014-03-28 Timmendorferstrand m.jpg|linker Pedipalpus
Datei:Bathyphantes nigrinus Pedipalpus m HLoevbrekke.jpg|Pedipalpus
Bathyphantes_nigrinus_palp_3_MFarlund.jpg|verschiedene Sichten auf Pedipalpus
Datei:Bathyphantes nigrinus Paracymbium links HLoevbrekke.jpg|Paracymbium links
Bathyphantes nigrinus Pedipalpus m HLoevbrekke.jpg|Pedipalpus
Datei:Bathyphantes nigrinus m Embolus links HLoevbrekke.jpg|Embolus links
Bathyphantes nigrinus Paracymbium links HLoevbrekke.jpg|Paracymbium links
Bathyphantes nigrinus m Embolus links HLoevbrekke.jpg|Embolus links
</gallery>
</gallery>


==Weblinks==
==Weblinks==
===Nachweis- und Verbreitungskarten===
{{Weblinks}}
* {{verbreitung_sh}}
* {{verbreitung_deutschland}}
* {{verbreitung_benelux}}
* {{NachweiseSrsUK}}
 
===Weitere Links===
*{{AragesGalerie}}


==Quellen==
==Quellen==
<references/>
<references/>
===Quellen der Nachweise===
 
===Quellen der Nachweise und Checklisten===
<checklistenrefs artname='{{PAGENAME}}'/>
<checklistenrefs artname='{{PAGENAME}}'/>

Aktuelle Version vom 15. November 2024, 17:07 Uhr

Bathyphantes nigrinus (Westring, 1851)
Dunkler Erdweber
Bathyphantes nigrinus f lateral.jpg
Weibchen (Präparat)
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Linyphiidae (Zwerg-/Baldachinspinnen)
Gattung: Bathyphantes (Erdweber)
Reifezeit (Nentwig et al. 2012)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:009583
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinh===*
[D] Brandenburg *
[D] Baden-Württembergh *
[D] Mecklenburg-Vorp.h== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinsh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Diplostyla nigrina
  • Linyphia nigrina
  • Stylophora nigrina

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 2,2 bis 3,1 mm, Männchen 2,3 bis 2,9 mm (Roberts 1996).

Prosoma hell rotbraun bis rotbraun, an den Seiten dunkler. Clypeus gerade abfallend, etwas länger als die Augenzone. Chelizeren rotbraun, oberer Furchenrand mit 3 Zähnen, der distale ist der längste, unterer Rand mit 5 fast gleich langen Zähnen im gleichen Abstand. Sternum fast schwarz. Beine gelbbraun. Femora Ⅰ–Ⅳ mit einem dorsalen Stachel, Ⅰ dazu mit einem prolateralen und einem retrolateralen, Ⅱ mit einem prolateralen. Alle Tibien mit 1—1 Borsten, dazu Ⅰ und Ⅱ mit 1 oder 2 lateralen. Tm Ⅰ: 0,21—0,23. (Wiehle 1956) Wiehleformel: 2-2-2-2 (Stäubli A 2013). Opisthosoma grau bis schwarz. Färbung der Oberseite recht verschieden. Im vorderen Bereich der Oberseite ein großer weißlicher Fleck, der durch einen dunklen Querstreifen in zwei Teile geteilt wird und sich etwas auf die Seitenteile des Opisthosomas ausdehnt. Nach hinten folgen weiße Querflecke, die den Rand der Oberseite nicht mehr erreichen und schließlich zu einem immer schmaler werdenden gezackten Band zusammenfließen. — Oft auch die ganze Oberseite des Opisthosomas hell. (Wiehle 1956)

Bathyphantes nigrinus bein 1 rechts HLoevbrekke.jpg Erstes Bein rechts: Ein bis mehrere dorsale Dornen (►►). Metatarsus I. ohne Dornen (►).

Weibchen

Epigyne: rechteckige Grube, seitlich begrenzt durch rotbraune Chitinstücke; Parmula schlank, nicht so lang wie die Grube (Wiehle 1956).

Männchen

Prosoma braun bis dunkelbraun und fast schwarz, in der Mitte aufgehellt. Chelizeren: Zähne des oberen Furchenrandes auf einer Leiste. Pedipalpus: Tibia etwa so lang wie die Patella, aber schräg abgeschnitten, der obere vordere Rand gerundet. Paracymbium mit einer Anzahl langer, unregelmäßig gestellter Borsten. Cymbium in der Mitte etwas eingeschnürt. (Wiehle 1956)

Lebensraum

Die Art ist auf niedriger Vegetation anzutreffen. In trockenen wie in feuchten Wäldern und Mooren. Ebenso auf Wiesen. Art des feuchten Grünlands und der lichten Wälder: Knick, Weiden- und Birkenbruch. In Wäldern mit reicher Bodenvegetation häufiger als in krautarmen Wäldern. In Kögen (Sturmdeiche) der Nordseeküste, in Feuchtgrünland, Hochmoor, Heiden und vereinzelt in Äckern. Hemiskotophil, hygrophil. (Reinke & Irmler 1994) Bewohnt vorzüglich Bruchwälder an besonders feuchten Stellen, legt dort das Fanggewebe auf und zwischen niedrigen Pflanzen an (Wiehle 1956).

Verbreitung

Paläarktisch (World Spider Catalog 2016).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise und Checklisten