Araneus quadratus

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Araneus quadratus Clerck, 1757
Vierfleck-Kreuzspinne
Araneus quadratus 16 1024.jpg
gelbliches Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Araneidae (Radnetzspinnen)
Gattung: Araneus (Echte Kreuzspinnen)
Reifezeit (Nentwig et al. 2024)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:015144
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlins===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.sh== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalenh===*
[D] Schleswig-Holsteinh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea reaumuri
  • Aranea reaumurii
  • Araneus quadratus minimus
  • Araneus quadratus subviridis
  • Epeira quadrata

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 10,5 bis 20,5 mm, Männchen 7,0 bis 11,0 mm (Nentwig et al. 2024).

Das Prosoma ist hellbraun. Medianband dunkel und relativ breit. Oberfläche relativ dicht mit weißen Haaren besetzt. Sternum dunkelbraun, mitunter hell gefleckt. Das Opisthosoma hat eine variable Grundfärbung und kann, olivgrün, gelblich, orange, rotbraun oder braun sein. Es ist zumeist fast rund und beim Weibchen voluminös. Bei Jungtieren ist oft eine Blattzeichnung zu erkennen, die beim erwachsenen Tier weniger deutlich ist. Immer vorhanden sind vier in einem Trapez angeordnete weiße Flecken (Name!). Die Beine sind kontrastreich geringelt. Bei den Männchen Coxa Ⅰ ohne Dorn, Coxa Ⅱ ohne Dorn im unteren Bereich (vorhanden bei Araneus diadematus und A. marmoreus) (Locket & Millidge 1953).

Araneus quadratus gehört zu den schwersten einheimischen Spinnen.

Genitalmerkmale

Araneus quadratus female A5956 PL5222.jpg Scapus der Epigyne an der Basis verbreitert.
A.quadratus heiligesMeer 2011 lateralnachWiehle.JPG Pedipalpus mit gespaltener (bifider) Medianapophyse (markiert).

Verbreitung

Araneus quadratus ist paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016).

Lebensraum

Auf Wiesen, an Waldrändern und an feuchten Wiesen (Bösenberg 1899). Auch auf alpinen Trockenweiden (Rief & Ballini 2017). Halotolerant, auf Salzwiesen vorkommend (Finch 2008).

Ökologischer Typ: Eurytope Freiflächenart (lebt in allen unbewaldeten Lebensräumen unabhängig von der Feuchtigkeit) (Platen & von Broen 2005).

Aufgrund der Reife der Art im Spätsommer (August/September) reagiert diese Art empfindlich auf maschinelle Mahd von Grasland, besonders zu dieser Zeit. Schon Wiehle (1931) beschrieb ein besonders häufiges Vorkommen der Art auf offenem, feuchtem Ödland, aber auch Vorkommen auf trockenen Flächen. Daneben ist die Art nach ihm auch in jungen Kiefernanpflanzungen zu finden. All diese Habitatbeschreibungen zeigen auf, dass die Art sich relativ unabhängig von der Feuchtigkeit in frühen Sukzessionsstadien von Offenlandlebensräumen einstellt, regelmäßig und großflächig gemähte Wiesenflächen aber meidet. (Wiehle 1931) Extensive, zeitlich eingeschränkte Beweidung und kleinräumige Mahd mit größeren, überjährigen Sukzessionsbereichen, die nicht jedes Jahr ausgemäht werden, stellen daher einfache Alternativen/Maßnahmen dar, um diese besonders große und auffällige Radnetzspinne in Offenlandlebensräumen zu erhalten oder wieder anzusiedeln. Dies sollte insbesondere in Naturschutzgebieten und städtischen Habitaten Vorrang vor ästhetischen Belangen im Winter ("unordentliches Aussehen" von überjährigem Gras) oder ökonomischen Zwängen haben, da auch eine ganze Reihe anderer Tierarten davon profitiert.

Lebensweise

Netzbau

Araneus quadratus baut ein großes Radnetz, meist in niedriger Höhe mit der Nabe maximal 50 cm über dem Boden. Meist hat das Netz etwa 20 Speichen und weniger Radien als bei Araneus diadematus. Am seitlichen Netzrand findet sich ein nach unten (manchmal auch zur Seite hin) offener und getarnter Schlupfwinkel. Dort hält sich die Spinne meistens auf, immer mit einem Signalfaden mit dem Netz verbunden, der Vibrationen, z.B. von gefangener Beute, direkt an die Spinne überträgt. (Wiehle 1931)

Weibchen in Sitzwarte

Fortpflanzung

Im Paarungsverhalten kaum Unterschiede zu Araneus diadematus. Das Männchen zeigt allerdings weniger Ausdauer bei der Werbung und gibt schneller auf (Bellmann 2001).

Im Gegensatz zur Gartenkreuzspinne ist Araneus quadratus eine einjährige Art. Die Entwicklung der im Frühjahr geschlüpften Jungspinnen ist in der Regel im Spätsommer abgeschlossen. (Bellmann 2001)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise und Checklisten