Amilenus aurantiacus: Unterschied zwischen den Versionen

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==Verbreitung==
==Verbreitung==
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Aktuelle Version vom 8. April 2022, 18:35 Uhr

Amilenus aurantiacus (Simon, 1881)
Höhlenlangbein (Komposch 2009)
Amilenus auranticaus, male, Austria, Soboth Schoenhofer.jpg
Männchen
Systematik
Ordnung: Opiliones (Weberknechte)
Familie: Phalangiidae (Schneider)
Gattung: Amilenus
Reifezeit (Bellmann 2006)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[D] Deutschlandmh>?=*
[D] Sachsen-Anhalt 1
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Nelima aurantiaca

syn. Leiobunum aurantiacum; Nelima aurantiaca

Höhlentier des Jahres 2016 (Vogel & Zaenker 2015).

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 3,5 bis 5,5 mm, Männchen 2,8 bis 3,3 mm (Vogel & Zaenker 2015).

Amilenus aurantiacus ist auffallend langbeinig. Auf dem Hinterleib befindet sich eine markante lyraförmige Zeichnung (ein gespiegeltes „z”), welche beim Weibchen markant und beim Männchen wenig kontrastreich ausfällt. (Vogel & Zaenker 2015) Gelbbraun bis graubraun mit dunkler Marmorierung.

Fortpflanzung

Die Weibchen legen im Frühling oder Frühsommer Eier am Waldboden ab. Bis zum Herbst erreichen die Jungen das Subadultenstadium. Von September an begeben sie sich in Höhlen oder unterirdische Verstecke, wo zwischen Dezember und Februar die Reifehäutung erfolgt. (Bellmann 2006)

Lebensraum

Habitat: Partnachklamm, Garmisch-Partenkirchen

Sommerhabitate

Im Sommerhalbjahr lebt diese Art hauptsächlich in montanen Buchenwaldgesellschaften, in subalpinen Nadelwäldern und in Bachauen. Man findet ihn hauptsächlich in der Bodenstreu, unter Steinen und Holz, gelegentlich aber auch in der Krautschicht feuchter Pflanzengesellschaften. (Vogel & Zaenker 2015)

Winterhabitate

Amilenus aurantiacus ist eine subtroglophile Arte welche in Naturhöhlen, Bergwerksstollen, Felskellern und Spaltensystemen überwintert. Die Temperatur an den Überwinterungsorten sinkt hier allenfalls geringfügig unter den Gefrierpunkt 0° C. (Vogel & Zaenker 2015)

Lebensweise

Zur Überwinterung finden sich Aggregationen von hunderten oder tausenden Tieren zusammen um sich zur Reife zu häuten. Seine lokale Häufigkeit wird durch das Vorhandensein geeigneter Winterhabitate limitiert. (Vogel & Zaenker 2015)

Verbreitung

Hauptverbreitung in den Alpen und süddeutschen Mittelgebirgen, vereinzelt im restlichen Mitteleuropa. (Bellmann 2006) Von den französischen Westalpen über die Schweiz, Deutschland, Österreich, Ungarn und auf der Balkanhalbinsel bis ins nördliche Griechenland. Innerhalb von Deutschland im Alpenraum, der Schwäbischen Alb, dem Saarland, Rheinland-Pfalz, dem Odenwald, der Rhön, der Fränkischen Alb, Thüringen, dem Mittel- und Südharz, dem Kyffhäuser und dem Zittauer Gebirge, sowie Rothaargebirge und am Ostsauerländer Gebirgsrand, wo es viele Bergstollen gibt. (Vogel & Zaenker 2015)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Bellmann H (2006): Kosmos Atlas Spinnentiere Europas. Kosmos. 3. Auflage. ISBN 3-440-10746-9, 304 S.
  • Komposch C (2009): Rote Liste der Weberknechte (Opiliones) Österreichs. – In: Zulka P. (Red.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs. Checklisten, Gefährdungsanalysen, Handlungsbedarf. Grüne Reihe des Lebensministeriums 14/3, S. 397–483.
  • Vogel B & Zaenker S (2015): Höhlentier des Jahres 2016. Broschüre des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher e. V., S. 1–6.

Quellen der Nachweise und Checklisten