Gnaphosa lucifuga

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Gnaphosa lucifuga (Walckenaer, 1802)
Leuchtende Plattbauchspinne (Buchholz et al. 2010)
Lucifuga Zietschk 07-06 01.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Gnaphosidae (Plattbauchspinnen)
Gattung: Gnaphosa (Eigentliche Plattbauchspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:027245
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten CR
[CZ] Tschechien LC
[D] Deutschlandmh<?=V
[D] Baden-Württembergmh 3
[D] Bayern 3
[D] Bayern SL 3
[D] Niedersachsen 2
[D] Niedersachsen (H) 2
[D] Niedersachsen (T) 2
[D] Nordrhein-Westfalenss===*
[D] Schleswig-Holsteines??=R
[D] Sachsen 3
[D] Sachsen-Anhalt 3
[D] Thüringen 3
[NO] Norwegen LC
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Pythonissa lucifuga

Merkmale

Größte Art der Gattung in Mitteleuropa.

Körperlänge: Weibchen 12 bis 19 mm, Männchen 10 bis 15 mm (Nentwig et al. 2012).

Grundfarbe dunkelbraun bis fast schwarz. Die Femora der Beine sind etwas heller.

Die Epigyne ist anhand der medianen Einführgänge zu erkennen, welche stark gekrümmt sind, ebenso an dem sehr breiten Scapus (Ovtsharenko et al. 1992).

Der Embolus des männlichen Pedipalpus hat auf der retrolateralen Seite eine Reihe auffälliger, spitzer Höcker (Ovtsharenko et al. 1992).

Ähnliche Arten

Die etwas kleinere Gnaphosa lugubris besiedelt ähnliche Lebensräume (manchmal auch zusammen mit Gnaphosa lucifuga) und ist nur genitalmorphologisch sicher von dieser Art zu unterscheiden.

Gnaphosa lucifuga besitzt jedoch einen wesentlich breiteren und längeren Scapus, der mitunter an die Seitenränder der Epigyne reicht. Der Pedipalpus von G. lugubris hat eine massive und leicht geschwungene, distale Bulbusapophyse. Diese ist bei Gnaphosa lucifuga nur als kleiner Haken vorhanden.

Lebensraum

Fundort von Gnaphosa lucifuga

Xerotherme Lebensräume wie Trockenrasen an Hängen, Felsheiden und Felssteppen. Wahrscheinlich ist eine Bindung an Kalk-Untergrund. Tagsüber unter Steinen und in Felsspalten. Gemieden werden Standorte mit geschlossener Vegetation wie Wälder. (Grimm 1985)

Verbreitung

Paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2020)

Auch in Skandinavien, z.B. in Schweden (Kronestedt 2001).

In Deutschland nur in der Mitte und im Südwesten. Dort vor allem entlang der großen Flusstäler. In einigen Regionen nicht selten (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Lebensweise

Die kräftig gebauten Spinnen scheinen sich auf Käfer (v.a. Laufkäfer), Bienen und andere wehrhafte Beute spezialisiert zu haben. Diese wird recht ungestüm angegriffen, wobei die Spinne mit ihren kurzen kräftigen Cheliceren in der Lage ist, auch stärker chitinisierte Körperteile zu durchbeißen (z.B. den Kopf von Laufkäfern). Verletzungen trägt die Spinne trotz heftiger Gegenwehr der Beute nicht davon. Ihre Beine scheinen so robust zu sein, dass sie sie regelmäßig von den Mundwerkzeugen von Käfern, Bienen, Wespen etc. einklemmen lassen kann, ohne Schaden davonzutragen.


Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Weblinks

Quellen

Quellen der Nachweise