Phantomarten: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Januar 2014, 12:56 Uhr
Eine Reihe von Spinnenarten wurde nach deutschen Exemplaren beschrieben aber seit der Erstbeschreibung vor mehr als 100 Jahren nie wieder gefunden. Diese „Phantomarten” (oder species inquirenda) werden hier aufgelistet und diskutiert.
Bathyphantes enslini
Erstbeschreibung
Strand E. (1910): Bemerkungen über einige Arachniden aus württembergischen und fränkischen Höhlen. Arch. Naturg. 76, S. 44–52. (Strand 1910)
Abbildungen
Es existieren keine Abbildungen dieser Art.
Typusmaterial
Möglicherweise im Museum für Naturkunde, Berlin.
Diskussion
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine nach einem unreifen Tier beschriebene Art jemals wieder gefunden und zuverlässig identifiziert wird, ist praktisch null. Formal ist diese Beschreibung zwar gültig, es handelt sich aber mit einiger Sicherheit um ein nomen dubium.
Pardosa intermedia
Erstbeschreibung
Bösenberg, W. (1903) Die Spinnen Deutschlands. V, VI. Zoologica (Stuttgart) 14: 385-465 (als Lyocsa intermedia).
Abbildungen
Tafel XXXVI, Fig. 572 in der Originalbeschreibung (Weibchen-Habitus von oben und Epigyne).
Typusmaterial
Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).
Diskussion
Bösenberg merkt an, dass die neue Art eine Mittelstellung zwischen Pardosa agrestis, Pardosa albata (=Pardosa albatula), Pardosa monticola und Pardosa palustris einnimmt. Angesichts der allgemein schwierigen Unterscheidung der Arten in der Pardosa monticola-Gruppe, besonders bei Weibchen, ist es fast ausgeschlossen, dass Pardosa intermedia nach dem Verlust der Typen allein anhand der Epigynen-Abbildung identifiziert werden kann. Bonnet führt die Art in seiner Bibliographie als jüngeres Synonym von Pardosa palustris (Platnick 2013), aber das scheint unsicher, angesichts der Tatsache, dass Simon und Kulczynski die Typen untersucht und nicht mit P. palustris identifiziert haben.
Agelena mengeella
Erstbeschreibung
Menge, A. Preussische Spinnen. IV. Abtheilung. Schrift. naturf. Ges. Danzig (N. F.) 2: 265–296 (als Agalena brunea)
Abbildungen
Typusmaterial
Verbleib unbekannt.
Diskussion
Da Menges A. brunea nicht identisch mit Blackwells Agroeca brunnea ist, wurde von Strand 1942 ein Ersatzname gewählt. Strand gibt eine kurze Beschreibung der Art, aber ohne neue Abbildungen. Bereits Menge stellte eine Ähnlichkeit mit Agalena gracilens (=Allagelena gracilens) fest.
Philaeus superciliosus
Sitticus exiguus
Typusmaterial
Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).
Thomisus trigonus
Xysticus boesenbergi
Xysticus paniscus
Centromerus ludovici
Typusmaterial
Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).
Erigone decens
Gonatium fuscum
Typusmaterial
Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).
Gonatium gilbum
Typusmaterial
Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).
Gonatium pallidum
Typusmaterial
Das Typusmaterial im Königlichen Naturalienkabinett Stuttgart wurde im II. Weltkrieg vernichtet (Renner 1988).
Lepthyphantes thienemanni
Oedothorax insignis
Walckenaeria mengei
Quellen
- Platnick NI (2013): The World Spider Catalog, Version 14.0. The American Museum of Natural History.
- Renner F (1988): Liste der im Krieg vernichteten Typen des Königlichen Naturalienkabinetts in Stuttgart. XI. Europäisches Arachnologisches Colloquium, S. 319–329.
- Strand E (1910): Bemerkungen über einige Arachniden aus württembergischen und fränkischen Höhlen. Arch. Naturg. 76, S. 44–52.