Argiope lobata: Unterschied zwischen den Versionen

Argiope lobata Pallas, 1772
	Weibchen
Systematik
	Ordnung: Araneae (Webspinnen)
	Familie: Araneidae (Radnetzspinnen)
	Gattung: Argiope (Südliche Radnetzspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Verbreitung in Europa[Quellen]
	etabliert, nicht etabliert, nicht betrachtet
Weitere Informationen
	LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:015380
Gefährdung nach Roter Liste
Synonyme und weitere Kombinationen
	Argyope lobata;

Version vom 14. November 2015, 12:52 Uhr

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 18 bis 25 mm, Männchen 5 mm (Nentwig et al. 2012).

Weibchen

Das Prosoma und große Teile des Opisthosomas sind mit einer feinen, silbrigen Behaarung bedeckt.

Das Opisthosoma läuft in auffällige, stumpfe und voneinander deutlich abgegrenzte Zacken aus (meist vier oder fünf je Seite), kaudal in der Regel mit einem medianen Fortsatz. An den Flanken und an der Spitze des Opisthosomas zeigt sich die gelbe, manchmal orangene Grundfarbe und eine dunkle Querstreifung.

Die Beine sind kontrastreich schwarz-gelblich geringelt.

Epigyne mit einem einfachen, lappenförmigen Scapus mit breiter Basis.

Männchen

Das wesentlich kleinere Männchen hat keine auffälligen Zacken am Opisthosoma. Dieses trägt zudem zwei braun-orangene Längstreifen, die sich auf dem Prosoma fortsetzen und dabei leicht ihre Richtung zum Außenrand hin ändern.

Die Beine sind wesentlich undeutlicher in einem schmutzigen Braun geringelt.

Pedipalpus mit gezähnter Medianapophyse, deren Zacken nicht gleichgroß sind.

Determination

Durch ihre Körperform sind Weibchen der Art in Europa unverwechselbar und leicht zu erkennen. Im Nahen Osten, Nordafrika und auf den Kapverdischen Inseln kommt jedoch Argiope sector vor (Platnick 2013), die Argiope lobata recht ähnlich ist.

Verbreitung

Argiope lobata ist eine mediterrane Art und nur in der Alten Welt verbreitet (Platnick 2013). Nördlich bis in die Slowakei.

Lebensraum

Trockene und stark besonnte Flächen mit lückig stehendem Gebüsch und karger Bodenvegetation, daher besonders in steinigen Bereichen. Gebietsweise recht häufig. (Bellmann 2001)

Lebensweise

Manchmal kann man in ihren Netzen die kleptoparasitischen Diebsspinnen der Gattung Argyrodes (Theridiidae) finden. Diese ernährt sich häufig von kleinen, im Netz hängenden Insekten, die von Argiope lobata aufgrund der geringen Größe nicht beachtet werden, stiehlt aber auch schon eingesponnene Beute. (Bellmann 2001)

Bilder

Weibchen und Eikokons
nach der Häutung
Ventralansicht
Sternum im Detail
mit Beute
mit Exuvie
frontal
Beute einspinnend
im Netz mit Stabiliment
Eikokon

Männchen
Paar im Größenvergleich
Paar

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Staudt A. [Koord.] (2008): Europäische Verbreitung. AraGes e. V.

Quellen

Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2012): Spinnen Europas. Version 01.2012. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1.
Platnick NI (2013): The World Spider Catalog, Version 13.5. The American Museum of Natural History.

Quellen der Nachweise

Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2020): Spinnen Europas. Online https://www.araneae.nmbe.ch (automatisch synchronisiert), doi:10.24436/1.

@@ Zeile 43: / Zeile 43: @@
 ==Lebensweise==
-''{{PAGENAME}}'' baut ihr Netz gerne dicht über dem Boden, kann aber auch in einer Höhe von ungefähr 60 bis 120&nbsp;cm gefunden werden. Netze in diesem Bereich werden regelmäßig zwischen Agaven konstruiert. Falls nötig, kann die Spinne dafür einen sehr langen Brückenfaden anbringen. Oftmals ist in den Netzen ein ähnliches Stabiliment wie bei ''[[Argiope bruennichi]]'' vorhanden.
-Mithilfe ihrer sehr reißfesten Fangfäden ist die Art in der Lage, auch wehrhafte und kräftige Arthropoden zu erbeuten, z.&thinsp;B. große Heuschrecken oder Libellen. Dafür wartet sie tagsüber und meistens im prallen Sonnenlicht in der Netzmitte. Sobald ein potenzielles Beutetier ins Netz gerät, eilt sie sofort zu der Stelle, injiziert Gift und wickelt die Beute sorgfältig mit Spinnseide ein. <ref name="Inder">{{lit Srinivasulu et al 2004 Argiope lobata Pradesh}}</ref>
-Die Weibchen bauen ihre Eikokons im Spätsommer.
 Manchmal kann man in ihren Netzen die [[Kleptoparasitismus|kleptoparasitischen]] Diebsspinnen der Gattung ''[[Argyrodes]]'' (Theridiidae) finden. Diese ernährt sich häufig von kleinen, im Netz hängenden Insekten, die von ''{{PAGENAME}}'' aufgrund der geringen Größe nicht beachtet werden, stiehlt aber auch schon eingesponnene Beute. <ref name="bellmann"/>