Gnaphosa lucifuga: Unterschied zwischen den Versionen

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Grundfarbe dunkelbraun bis fast schwarz. Die Femora der Beine sind etwas heller.
Grundfarbe dunkelbraun bis fast schwarz. Die Femora der Beine sind etwas heller.
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==Lebensraum==
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An warmen, wenig bewachsenen und trockenen Stellen unter Steinen, besonders im fast kahlen mittleren Bereich von sonnenexponierten Kalktrockenhängen unter größeren Steinplatten.
Xerotherme Lebensräume wie Trockenrasen an Hängen, Felsheiden und Felssteppen. Wahrscheinlich ist eine Bindung an Kalk-Untergrund. Tagsüber unter Steinen und in Felsspalten. Gemieden werden Standorte mit geschlossener Vegetation wie Wälder. <ref name="Grimm">{{Lit Grimm 1986 Gnaphosidae}}</ref> An sonnigen Abhängen<ref>{{Lit Bösenberg 1899 Die Spinnen der Rheinprovinz}}</ref>.


==Verbreitung==
==Verbreitung==
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In Deutschland nur in der Mitte und im Südwesten. Dort vor allem entlang der großen Flusstäler.


==Lebensweise==
==Lebensweise==
Die kräftig gebauten Spinnen scheinen sich auf Käfer (v.a. Laufkäfer), Bienen und andere wehrhafte Beute spezialisiert zu haben. Diese wird recht ungestüm angegriffen, wobei die Spinne mit ihren kurzen kräftigen Cheliceren in der Lage ist, auch stärker chitinisierte Körperteile zu durchbeißen (z.B. den Kopf von Laufkäfern). Verletzungen trägt die Spinne trotz heftiger Gegenwehr der Beute nicht davon. Ihre Beine scheinen so robust zu sein, dass sie sie regelmäßig von den Mundwerkzeugen von Käfern, Bienen, Wespen etc. einklemmen lassen kann, ohne Schaden davonzutragen.
Es liegen Untersuchungen an Beutetierresten aus Baden-Württemberg vor, die belegen, dass das Beutespektrum von ''{{PAGENAME}}'' zu einem großen Teil aus Lauf- und Sandlaufkäfern (Carabidae) bestehen kann, welche ebenfalls meist räuberisch leben und mitunter sehr wehrhaft sein können. Darunter waren auch eine hohe Anzahl großer, bis zu 2 cm messende Arten (z.B. ''Carabus convexus''), die damit die ungefähre maximale Körperlänge von ''{{PAGENAME}}'' erreichen, wobei diese Käfer das Gewicht der Spinne bei weitem übertreffen. Ebenso wurden stark sklerotisierte (sehr hart gepanzerte) und bei Bedrohung Wehrsekrete abgebende Laufkäferarten unter den Beutetierresten identifiziert. Weitere registrierte Beutetiere waren z.B. der gemeine Ohrwurm (''Forficula auricularia''), verschiedene Rüsselkäfer, Schnellkäfer und Weichkäfer. Daneben fand man auch einige Reste verschiedener Hautflügler. <ref name="Trautner">{{Lit Trautner 1994 Gnaphosa lucifuga}}</ref>


==Ähnliche Arten==
Mitunter wurde eine große Zahl von Beutetierresten in einem einzelnen Versteck gefunden, was darauf hindeutet, dass es von den Spinnen längere Zeit genutzt wird. <ref name="Trautner"/>
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==Bilder==
==Bilder==
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Lucifuga_Terrarium_08-09_03.jpg|Spiderlinge, ca. 1,5 mm
Bild:Lucifuga_Goennatal_08-03_02.jpg|Männchen
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Bild:Lucifuga_Goennatal_08-03_03-Pedipalpus.jpg|Pedipalpen
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Gnaphosa-lucifuga Bosnien-Hochplateau 13-02 04.jpg|Männchen (Bosnien)
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==Weblinks==
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===Nachweis- und Verbreitungskarten===
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==Quellen==
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===Quellen der Nachweise===
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Aktuelle Version vom 8. Dezember 2023, 19:10 Uhr

Gnaphosa lucifuga (Walckenaer, 1802)
Nachtplattbauchspinne
Lucifuga Zietschk 07-06 01.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Gnaphosidae (Plattbauchspinnen)
Gattung: Gnaphosa (Eigentliche Plattbauchspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:027245
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten CR
[CZ] Tschechien LC
[D] Deutschlandmh<?=V
[D] Baden-Württembergmh 3
[D] Bayern 3
[D] Bayern SL 3
[D] Niedersachsen 2
[D] Niedersachsen (H) 2
[D] Niedersachsen (T) 2
[D] Nordrhein-Westfalenss===*
[D] Schleswig-Holsteines??=R
[D] Sachsen 3
[D] Sachsen-Anhalt 3
[D] Thüringen 3
[NO] Norwegen LC
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Pythonissa lucifuga

Merkmale

Größte Art der Gattung in Mitteleuropa.

Körperlänge: Weibchen 12 bis 19 mm, Männchen 10 bis 15 mm (Heimer & Nentwig 1991).

Grundfarbe dunkelbraun bis fast schwarz. Die Femora der Beine sind etwas heller.

Weibchen

Die Epigyne ist anhand der medianen Einführgänge zu erkennen, welche stark gekrümmt sind, ebenso an dem sehr breiten Scapus (Ovtsharenko et al. 1992).

Männchen

Der Embolus des männlichen Pedipalpus hat auf der retrolateralen Seite eine Reihe auffälliger, spitzer Höcker (Ovtsharenko et al. 1992).

Ähnliche Arten

Die etwas kleinere Gnaphosa lugubris besiedelt ähnliche Lebensräume (manchmal auch zusammen mit Gnaphosa lucifuga) und ist nur genitalmorphologisch sicher von dieser Art zu unterscheiden.

Gnaphosa lucifuga besitzt jedoch einen wesentlich breiteren und längeren Scapus, der mitunter an die Seitenränder der Epigyne reicht. Der Pedipalpus von G. lugubris hat eine massive und leicht geschwungene, distale Bulbusapophyse. Diese ist bei Gnaphosa lucifuga nur als kleiner Haken vorhanden.

Lebensraum

Fundort von Gnaphosa lucifuga

Xerotherme Lebensräume wie Trockenrasen an Hängen, Felsheiden und Felssteppen. Wahrscheinlich ist eine Bindung an Kalk-Untergrund. Tagsüber unter Steinen und in Felsspalten. Gemieden werden Standorte mit geschlossener Vegetation wie Wälder. (Grimm 1985) An sonnigen Abhängen (Bösenberg W 1899).

Verbreitung

Paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016).

Auch in Skandinavien, z.B. in Schweden (Kronestedt 2001).

In Deutschland nur in der Mitte und im Südwesten. Dort vor allem entlang der großen Flusstäler.

Lebensweise

Es liegen Untersuchungen an Beutetierresten aus Baden-Württemberg vor, die belegen, dass das Beutespektrum von Gnaphosa lucifuga zu einem großen Teil aus Lauf- und Sandlaufkäfern (Carabidae) bestehen kann, welche ebenfalls meist räuberisch leben und mitunter sehr wehrhaft sein können. Darunter waren auch eine hohe Anzahl großer, bis zu 2 cm messende Arten (z.B. Carabus convexus), die damit die ungefähre maximale Körperlänge von Gnaphosa lucifuga erreichen, wobei diese Käfer das Gewicht der Spinne bei weitem übertreffen. Ebenso wurden stark sklerotisierte (sehr hart gepanzerte) und bei Bedrohung Wehrsekrete abgebende Laufkäferarten unter den Beutetierresten identifiziert. Weitere registrierte Beutetiere waren z.B. der gemeine Ohrwurm (Forficula auricularia), verschiedene Rüsselkäfer, Schnellkäfer und Weichkäfer. Daneben fand man auch einige Reste verschiedener Hautflügler. (Trautner 1994)

Mitunter wurde eine große Zahl von Beutetierresten in einem einzelnen Versteck gefunden, was darauf hindeutet, dass es von den Spinnen längere Zeit genutzt wird. (Trautner 1994)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise