Xysticus desidiosus: Unterschied zwischen den Versionen

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==Lebensraum==
==Lebensraum==
Die Art kommt in Gebirgen vor, unter Steinen in alpinen Rasen und Zwergstrauchheide. Die Fundorte liegen zwischen 960 und 2300&nbsp;m. <ref name="Jantscher"/>. Wie viele Arten der alpinen Hochlagen ist ''{{PAGENAME}}'' eventuell zumindest regional durch die globale Erwarmung bedroht, z.B. durch das Verschieben der Baumgrenze und dem Verlust seines Lebensraums.
Die Art kommt in Gebirgen vor, unter Steinen in alpinen Rasen und Zwergstrauchheide. Die Fundorte liegen zwischen 960 und 2300&nbsp;m. <ref name="Jantscher"/>. Wie viele Arten der alpinen Hochlagen ist ''{{PAGENAME}}'' unter Umständen zumindest regional durch die globale Erwärmung bedroht, z.B. durch das Verschieben der Baumgrenze und dem Verlust seines (offfenen) Lebensraums.


==Verbreitung==
==Verbreitung==

Version vom 14. Dezember 2020, 09:09 Uhr

Xysticus desidiosus Simon, 1875
Alpenrasen-Krabbenspinne
Xysticus desidiosus female A6398 PP0650.JPG
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Thomisidae (Krabbenspinnen)
Gattung: Xysticus (Echte Krabbenspinnen)
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:031866
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
[D] Deutschlandss=?=*
[FR] Frankreich VU
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Xysticus glacialis

Merkmale

Körperlänge: Weibchen werden 4,6 bis 7,8 mm und Männchen 3,3 bis 4,3 mm lang (Jantscher 2001).

Prosoma dunkelbraun bis hellbraun.

Weibchen: Körper ist braun, rotbraun, sandfarben bis olivbraun, mit weißem bis cremefarbenem, V-förmigem Abzeichen, mit hellem, cremefarbenem Augenfeld. Sternum ist hellbraun oder beige, z.T. auch cremefarben marmoriert, Rand ist dunkelbraun, längsoval, mit schütterer Bestachelung. Die Chelizeren sind proximal braun, anschließend breit cremefarben und distal beige. (Jantscher 2001)

Die Chelizeren des Männchens besitzen je einen langen, dünnen Stachel, bei dem Weibchen gibt es einen langen und einen kürzeren Stachel, selten mit zusätzlichen Borsten. Beine sind hell- bis dunkelbraun, mit kaum weißen Anteilen, außer z.T dorsale Längsstreifung. Opisthosoma ist teilweise sehr kontrastreich, weiß und braun, mit weißem Rand und unscharf abgegrenzter brauner bis beiger ovaler oder blattförmiger Zeichnung. Die Spinnwarzen sind hellbraun bis braun. (Jantscher 2001)

Pedipalpus: mit charakteristischem, polsterförmigem Tutaculum (eine Art Apophyse, die die Embolusspitze trägt), mit 2 Bulbusapophysen: eine ventrale, hakenförmige, um 90° gebogene Apophyse, die leicht schräg gestellt ist und eine laterale, die meißelartig, gerade ist. Cymbium und Bulbus sind rundlich. Tibialapophyse liegt ventral und ist basal blasenförmig, distal diagonal abgeschrägt. Der Pedipalpus trägt eine weitere retrolaterale Apophyse, die an der Basis breit ist und sich zur Spitze hin verjüngt. Embolus ist eher massiv. (Jantscher 2001)

Epigyne ist charakteristisch dunkel umrahmt und stark sklerotisiert, mit medianem Septum. Epigynengruben sind von variabler Form, oft mit dunklem, harten Drüsensekret verschlossen (auf dem Bild unten schon entfernt). Vulva hat 2 variable, sackartige, voneinander getrennte Strukturen, ohne erkennbare Gänge. (Jantscher 2001)

Taxonomie

Die Verbreitung und Taxonomie der Art bedarf weiterer Untersuchungen. So listen verschiedene Autoren Nachweise unter diesem Namen aus nicht-alpinen Lebensräumen: Jantscher (2001), die sehr wahrscheinlich kein Typusmaterial aus Korsika, allerdings anderes Simon'sches Material aus den Alpen vorliegen hatte, listet ein Weibchen aus "Lorch, Rhein", Dentici (2019) listet einen zweifelhaften Nachweis aus Sizilien, Bösenberg (1902) aus "Nassau" (Nassau, Westerwald/Taunus?) und Simon listet als Typuslokalität die Insel Korsika. Da aktuell unter dem Artnamen vor allem Individuen aus den Hochlagen der Alpen erfasst werden, erscheint möglich, dass Simon (1875) ursprünglich eine andere (bisher weitgehend unbekannte?) Art beschrieb. (Dentici A. 2019) (Bösenberg W 1902) (Simon 1875)

Lebensraum

Die Art kommt in Gebirgen vor, unter Steinen in alpinen Rasen und Zwergstrauchheide. Die Fundorte liegen zwischen 960 und 2300 m. (Jantscher 2001). Wie viele Arten der alpinen Hochlagen ist Xysticus desidiosus unter Umständen zumindest regional durch die globale Erwärmung bedroht, z.B. durch das Verschieben der Baumgrenze und dem Verlust seines (offfenen) Lebensraums.

Verbreitung

Eine Art der Hochlagen der Alpen (Jantscher 2001). Nachweise außerhalb dieses Gebiets, z.B. in Osteuropa oder im Mittelmeerraum (Dentici A. 2019) sind zu überprüfen und betreffen eventuell unbeschriebene aus diesem Gebiet nicht bekannte, ähnliche Arten (World Spider Catalog 2020).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise