Aelurillus aeruginosus: Unterschied zwischen den Versionen

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==Merkmale==
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'''Körperlänge:''' Weibchen ungefähr 6,5 bis 7 mm Männchen um 4 mm (interpoliert aus {{Autor|Prószinsky}} 2003).  
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===Weibchen===
===Weibchen===
Prosoma dorsal mit weißen Haaren besetzt und einigen Gruppen etwas dunkler beiger Haare, ingesamt deutlich heller als die Lateralflächen. Unterhalb des Augenfeld mit einem relativ dunklen Band, dahinter heller. Clypeus mit einem Band aus blass-beigen, fast weißen Haaren bedeckt, jedoch nicht sonderlich markant. Sternum graugelb mit kurzer und dichter weißer Behaarung Augenfeld eng anliegend grau behaart und ohne Linien wie beim Männchen, zudem mit mehr einzelnen, schwarzen Borsten als beim Männchen. Opisthosoma dorsal gelb mit einem Muster aus versprengten grauen Punkten. Ventral gelblich mit spärlicher dunkler Behaarung. <ref name="Pros">{{lit Proszinsky 2003 Levante}}</ref>
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===Männchen===
===Männchen===
Prosoma dorsal mit weißer Behaarung, Carapax selbst dunkel. An den Seiten dunkler, gelblich, ventrale Rille des Carapax mit konstrastierender weißer Linie. Augenfeld hinten weißlich, vorne mit drei weißen Längslinien, die lateralen sind etwas länger und diagonal. Vordere Mittelaugen weiß umrandet, einige diagonale Haare hängen über die Chelizeren, vorderer Bereich davon weiß behaart. Vordere Seitenaugen dorsal hinten mit einigen hellorangenen Haaren besetzt. Sternum dunkelbraun, Coxen weißgelb gefärbt  Opisthosoma dicht besetzt mit weißer, eng anliegender Behaarung mit leicht beigem Anflug. Einige wenige dunkle Haare sind marginal vorhanden. Ventral hell. <ref name="Pros"/>
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Pedipalpus weißgelb, Tibia und Cymbium dorsal jedoch schwarz, mit hellerer Spitze. Femur prolateral und retrolateral mit langen weißen Haaren besetzt (siehe auch Bilder). Ventrale Apophyse braun und breit dreieckig. <ref name="Pros"/>
'''Pedipalpus''' weißgelb, Tibia und Cymbium dorsal jedoch schwarz, mit hellerer Spitze. Femur prolateral und retrolateral mit langen weißen Haaren besetzt (siehe auch Bilder). Ventrale Apophyse braun und breit dreieckig. <ref name="Pros"/>


==Lebensraum==
==Lebensraum==
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Bodenbewohner. In Israel in der Wüste zu finden <ref name="Li">{{Lit Li et al 1999 Aelurillus ants}}</ref>


==Verbreitung==
==Verbreitung==
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==Lebensweise==
''{{PAGENAME}}'' ist ausgesprochen myrmecophag (ameisenfressend) und besitzt ein spezielles, nur bei Ameisen eingesetztes Beutefangverhalten, erjagt jedoch auch andere Insekten. Trifft die Art auf eine Ameise, positioniert sie sich rasch frontal gegenüber dem Kopf der Ameise. Ist die Ameise ungefähr eine Körperlänge entfernt, attackiert die Spinne die Beute dadurch, indem sie sich rasch auf sie stürzt oder anspringt. Läuft die Ameise von der Spinne weg, wird sie auch direkt von hinten angegriffen. Angriffe von der Seite finden kaum statt. Beim Ameisenfang neigt ''{{PAGENAME}}'' (wie andere myrmecophage Vertreter der Familie) dazu, die Ameise nicht sofort zu packen, sondern mehrmals zuzubeißen und sich dazwischen ein paar Milimeter zurückzuziehen, bis die Ameise bewegungsunfähig ist. Auch danach wird die Beute meist frontal gepackt. Nachdem die Ameise mit den Chelizeren gepackt wurde, wird sie mit dem Beinpaaren I und II umgriffen. Nach einigen Sekunden wird Beinpaar II entspannt, etwas später entspannt sich Beinpaar I, letzteres berührt jedoch nicht den Untergrund. Das gesamte Ameisenfangverhalten zeigt sich nicht beim Erbeuten von anderen Insekten, hier gleichen die Tiere anderen Springspinnen.  <ref name="Li"/>
 
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==Quellen==
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===Quellen der Nachweise===
 
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Aktuelle Version vom 10. April 2018, 10:16 Uhr

Aelurillus aeruginosus (Simon, 1871)
A.aeruginosus 1.jpg
Männchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Salticidae (Springspinnen)
Gattung: Aelurillus (Katzenaugen)
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:032159
Gefährdung nach Roter Liste
Rote Liste-Daten liegen uns für dieses Taxon nicht vor.
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aelurops aeruginosus

Merkmale

Körperlänge: Weibchen ungefähr 6,5 bis 7 mm Männchen um 4 mm (interpoliert aus Prószinsky 2003).

Weibchen

Prosoma dorsal mit weißen Haaren besetzt und einigen Gruppen etwas dunkler beiger Haare, ingesamt deutlich heller als die Lateralflächen. Unterhalb des Augenfeld mit einem relativ dunklen Band, dahinter heller. Clypeus mit einem Band aus blass-beigen, fast weißen Haaren bedeckt, jedoch nicht sonderlich markant. Sternum graugelb mit kurzer und dichter weißer Behaarung Augenfeld eng anliegend grau behaart und ohne Linien wie beim Männchen, zudem mit mehr einzelnen, schwarzen Borsten als beim Männchen. Opisthosoma dorsal gelb mit einem Muster aus versprengten grauen Punkten. Ventral gelblich mit spärlicher dunkler Behaarung. (Prószyński J 2003)

Männchen

Prosoma dorsal mit weißer Behaarung, Carapax selbst dunkel. An den Seiten dunkler, gelblich, ventrale Rille des Carapax mit konstrastierender weißer Linie. Augenfeld hinten weißlich, vorne mit drei weißen Längslinien, die lateralen sind etwas länger und diagonal. VMA weiß umrandet, einige diagonale Haare hängen über die Chelizeren, vorderer Bereich davon weiß behaart. Vordere Seitenaugen dorsal hinten mit einigen hellorangenen Haaren besetzt. Sternum dunkelbraun, Coxen weißgelb gefärbt. Opisthosoma dicht besetzt mit weißer, eng anliegender Behaarung mit leicht beigem Anflug. Einige wenige dunkle Haare sind marginal vorhanden. Ventral hell. (Prószyński J 2003)

Pedipalpus weißgelb, Tibia und Cymbium dorsal jedoch schwarz, mit hellerer Spitze. Femur prolateral und retrolateral mit langen weißen Haaren besetzt (siehe auch Bilder). Ventrale Apophyse braun und breit dreieckig. (Prószyński J 2003)

Lebensraum

Bodenbewohner. In Israel in der Wüste zu finden (Li et al. 1999)

Verbreitung

Mittelmeerraum (World Spider Catalog 2017).

Lebensweise

Aelurillus aeruginosus ist ausgesprochen myrmecophag (ameisenfressend) und besitzt ein spezielles, nur bei Ameisen eingesetztes Beutefangverhalten, erjagt jedoch auch andere Insekten. Trifft die Art auf eine Ameise, positioniert sie sich rasch frontal gegenüber dem Kopf der Ameise. Ist die Ameise ungefähr eine Körperlänge entfernt, attackiert die Spinne die Beute dadurch, indem sie sich rasch auf sie stürzt oder anspringt. Läuft die Ameise von der Spinne weg, wird sie auch direkt von hinten angegriffen. Angriffe von der Seite finden kaum statt. Beim Ameisenfang neigt Aelurillus aeruginosus (wie andere myrmecophage Vertreter der Familie) dazu, die Ameise nicht sofort zu packen, sondern mehrmals zuzubeißen und sich dazwischen ein paar Milimeter zurückzuziehen, bis die Ameise bewegungsunfähig ist. Auch danach wird die Beute meist frontal gepackt. Nachdem die Ameise mit den Chelizeren gepackt wurde, wird sie mit dem Beinpaaren I und II umgriffen. Nach einigen Sekunden wird Beinpaar II entspannt, etwas später entspannt sich Beinpaar I, letzteres berührt jedoch nicht den Untergrund. Das gesamte Ameisenfangverhalten zeigt sich nicht beim Erbeuten von anderen Insekten, hier gleichen die Tiere anderen Springspinnen. (Li et al. 1999)

Im Labor gemachte Versuche zeigten zudem, dass Aelurillus aeruginosus Ameisen gegenüber anderen Insekten (darunter selbst die ameisenählichen Termiten) stark bevorzugt und oftmals selbst schon gemachte Insektenbeute für eine Ameise aus den Chelizeren fallen lässt. Das lässt auf einen sehr gut ausgeprägten Sehsinn schließen, wie für Springspinnen allgemein angenommen. Nur Tiere, die lange Zeit hungerten, griffen gleichermaßen Ameisen wie andere Insekten an. (Li et al. 1999)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Li D, Jackson R & Harland DP (1999): Prey-capture techniques and prey preferences of Aelurillus aeruginosus, A. cognatus and A. kochi, ant-eating jumping spiders (Araneae: Salticidae) from Israel. Israel Journal of Zoology 45, S. 341–359.
  • Prószyński J (2003): Salticidae of the Levant. Annales Zoologici, Warszawa 53, S. 1–180.
  • World Spider Catalog (2017): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 18.5, abgerufen am 2017-09-15, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise und Checklisten