Agraecina canariensis: Unterschied zwischen den Versionen

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==Merkmale==
==Merkmale==
'''Körperlänge:''' Weibchen und Männchen werden 4,5 bis 8,5 mm lang<ref name="Wunderlich92"/>.
'''Körperlänge:''' Weibchen und Männchen werden 4,5 bis 8,5 mm lang<ref name="Wunderlich92"/>.
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Tibia etwa 3.2 mal länger als breit (dorsal), deutlich länger als das Cymbium , Median-Apophyse groß, in der distalen Hälfte
gebogen, Embolus lang , dünn und gerade . Epigyne ( Abb .750-750 b) sehr variabel, wenig sklerotis iert , meist mit breitem medialem
Steg , der s ich hinten verschmälert und der nicht zwischen die
fast in Berührung stehenden Receptacula re icht . Vulva ( Abb . 750 c)
mit langovalen Receptacu la, medial e inige o f f enbar drüs ige Strukturen


'''Prosoma''' deutlich länger als breit, frontal abrupt schmaler, gelbbraun bis mittelbraun , mit langem Thoracal-Ritz, spärlich mit dünnen Haaren besetzt. Augen sehr variabel (auch intrapopular), winzig bis mäßig groß; hintere Reihe schwach recurv , vordere Mittelaugen am kleinsten , h intere
'''Prosoma''' deutlich länger als breit, frontal abrupt schmaler, gelbbraun bis mittelbraun , mit langem Thoracal-Ritz, spärlich mit dünnen Haaren besetzt. Augen sehr variabel (auch intrapopular), winzig bis mäßig groß; hintere Reihe schwach rekurv, {{VMA}} am kleinsten, hintere Mittelaugen kaum größer, hintere Mittelaugen um 1,2 bis 3 Durchmesser getrennt; reduziert sind insbesondere die mittleren vier Augen.<ref name="Wunderlich92"/>
Mittelaugen kaum größer , hintere Mittelaugen um 1.2 bis 3 Durchmesser
 
getrennt ; reduz iert s ind insbesondere die m itt leren 4
Grundglieder der '''Chelizeren''' deutlich vorstehend, vorderer Furchenrand mit drei meist breiten Zähnen (der mediale selten klein), hinterer Rand mit zwei kleinen, weit getrennten Zähnen in deutlicher Entfernung von der langen Giftklaue. Labium etwas länger als breit, Gnathocoxen deutlich länger als breit, ohne Depression, nicht über dem Labium konvergierend.<ref name="Wunderlich92"/>
Augen . Grundgl ieder der Chel iceren deut lich vortehend ( Abb.7 43) ,
 
vorderer Furchenrand mit 3 meist breiten Zähnen ( der mediale selten
'''Sternum''' 1,3 mal länger als breit, nicht zwischen die Coxen IV verlängert. Kralle des männlichen Pedipalpus mit 6 Zähnen.<ref name="Wunderlich92"/>
klein ) , hinterer Rand mit 2 kleinen , weit getrennten Zähnen
 
in deutlicher Ent fernung von der langen Gift- Klaue . Labium etwas
'''Beine''' gelb, lang und mäßig robust, Abfolge der Länge IV-I-II-III, Bein III kaum kürzer als II, reich bestachelt: Femora dorsal 1/1/1 in der distalen Hälfte, und mit weiteren distal, Tibien I und II ventral mit 2 Paar langen Stacheln und apikal 1 Paar, Tibien III und IV mit etwa 13 Stacheln. Metatarsen I und II ventral 2 Paar
länger als breit , Gnathocoxen deut l ich länger als brei t , ohne
lange Stacheln, apikal keine, Metatarsen III und IV mit zahlreichen Stacheln. Scopula nur unter Tarsen und Metatarsen I und II des Weibchens, beim Männchen fehlend. Tarsen mit zahlreichen Trichobothrien in mehreren Reihen. Tarsal-Krallen meist mit mehr als 7 langen Zähnen.<ref name="Wunderlich92"/>
Depress ion , nicht über dem Labium konvergierend ( Abb . 744) . Sternum
 
1.3 mal länger als bre it , nicht zwischen die Coxen IV verlängert
'''Opisthosoma''' langoval , hell- bis mittelgrau, dorsal eher spärlich mit mäßig langen Haaren besetzt, mit 2 Paar kleinen Sigillen. Hinteres Tracheen-Stigma nahe bei den Spinnwarzen. Grundglieder der vorderen und hinteren Spinnwarzen konisch, mäßig lang; Spinnwarzen zweigliedrig, die vorderen um weniger als ihren Durchmesser getrennt; die mittleren nicht komprimiert, mit 3 großen Spinnspulen.<ref name="Wunderlich92"/>
. Kralle des Q-Pedipa lpus mit 6 Zähnen .
 
Beine gelb , lang und mäß ig robust, Abfolge der Länge IV/I/ II/ III ,
'''Genitalien:''' Tibia etwa 3,2 mal länger als breit (dorsal), deutlich länger als das Cymbium , Median-Apophyse groß, in der distalen Hälfte gebogen, Embolus lang, dünn und gerade. Epigyne sehr variabel, wenig sklerotisiert, meist mit breitem medialem Steg, der sich hinten verschmälert und der nicht zwischen die fast in Berührung stehenden Receptacula reicht. Vulva mit langovalen Receptacula, medial einige offenbar drüsige Strukturen.<ref name="Wunderlich92"/>
III kaum kürzer als I I , reich bestachelt : Femora dorsal 1/1/l in
 
der distalen Häl fte , und mit weiteren distal , Tibien I und II
 
ventral mit 2 Paar langen Stacheln und apical 1 Paar , Tibien III
==Ähnliche Arten==
und IV mit etwa 13 Stacheln . Metatarsen I und II ventral 2 Paar
Es bestehen sehr enge Beziehungen zu ''[[Agraecina lineata|A. lineata]]'' (SIMON 1878) (Frankreich, NW-Afrika); ''A. lineata'' ist aber mit einer Prosoma-Länge von l,7 bis 2,2 mm kleiner, die Augen sind nicht reduziert, die Tibia des männlichen Pedipalpus ist nur etwa so lang wie das Cymbium und dorsal nur doppelt so lang wie breit, die Median-Apophyse ist in der distalen Hälfte gerade.
lange Stacheln , apical keine , Metatarsen III und IV mit zahlreichen
 
Stacheln . Scopula nur unter Tars�n und Metatarsen I und II
des Q, beim 6 fehlend . Tarsen mit zahlreichen Trichobothrien in
mehreren Reihen . Tarsal-Krallen meist mit mehr a ls 7 langen Zähnen
.
Opisthosoma langoval , hel l - bis mitte lgrau , dorsal eher spärlich
mit mäß ig langen Haaren besetzt , mit 2 Paar kleinen S igil len .
Hinteres Tracheen- St igma nahe bei den Spinnwarzen . Grundglieder
der vorderen und hinteren Spinnwarzen konisch , mäß ig lang ; Spinnwarzen
zwe igliedrig , die vorderen um weniger als ihren Durchmes ­
ser getrennt ( Abb . 74 5 ) ; die mittleren n icht komprimiert , mit 3
großen Spinnspulen .
Genital-Organe : S iehe die Diagnose .
Beziehungen : Es bestehen sehr enge Bez iehungen zu �· l ineata
( SIMON 1878) ( Frankre ich , NW-Afrika ); lineata ist aber mit einer
Prosoma-Länge von l.7 - 2 . 2mm ( 6) kleiner , die Augen s ind nicht reduziert,
die Tibia des 0-Pedipalpus ist nur etwa so lang wie das
Cymbium und dorsal nur doppelt so lang wie breit , die Median -Apophyse
ist in der distalen Hälfte gerade ( Abb . 7 50 d ) . - Agroeca
striata KULCZYNSKI 1882 , die von verschiedenen Autoren zu Agraecina
gestellt wurde , gehört nicht zu e iner anderen Gattung ( Revi ­
sion in Vorbereitung ) .
Aqraecina S IMON 1932 wurde von LEHTINEN ( 1 967 : 210) mit Agroeca
WESTRING 1862 synonymi s iert , aber vorn GRIMM und anderen Autoren
für eine eigenständige Gattung geha lten . Beide Gattungen s ind
nach den Genital-Strukturen deut l ich verschieden : Bei Aqroeca
bes itzt der Bulbus einen komplex ausgebi ldeten Endapparat , die
Median-Apophys e ist hakenförmig, die Epigyne besitzt ein Paar
taschen ( helm) förmige Strukturen , die Receptacula s ind nicht nieren
förmig und bes itzen Auss ackungen . Außerdem tragen die Metatarsen
I und II ventral 3 Paar Stacheln (bei Agraec ina fehlt das
apicale Paar ) und die paarigen Tarsal -Kral len tragen nur 5-6
Zähne .
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==Lebensraum==
==Lebensraum==
In Spaltensystemen der oberen Erdschichten, unter großen Steinen und in Höhlen<ref name="Wunderlich92"/>.
In Spaltensystemen der oberen Erdschichten, unter großen Steinen und in Höhlen<ref name="Wunderlich92"/>.

Aktuelle Version vom 9. April 2018, 08:16 Uhr

Agraecina canariensis (Wunderlich, 1992)
Agraecina-canariensis Teneriffa-LasCasas 15-04 03-safemale.jpg
subadultes Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Liocranidae (Feldspinnen)
Gattung: Agraecina
Verbreitung in Europa (Wunderlich 1991)
Teneriffa.jpg
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:024140
Gefährdung nach Roter Liste
Rote Liste-Daten liegen uns für dieses Taxon nicht vor.

Merkmale

Körperlänge: Weibchen und Männchen werden 4,5 bis 8,5 mm lang (Wunderlich 1991).

Prosoma deutlich länger als breit, frontal abrupt schmaler, gelbbraun bis mittelbraun , mit langem Thoracal-Ritz, spärlich mit dünnen Haaren besetzt. Augen sehr variabel (auch intrapopular), winzig bis mäßig groß; hintere Reihe schwach rekurv, VMA am kleinsten, hintere Mittelaugen kaum größer, hintere Mittelaugen um 1,2 bis 3 Durchmesser getrennt; reduziert sind insbesondere die mittleren vier Augen. (Wunderlich 1991)

Grundglieder der Chelizeren deutlich vorstehend, vorderer Furchenrand mit drei meist breiten Zähnen (der mediale selten klein), hinterer Rand mit zwei kleinen, weit getrennten Zähnen in deutlicher Entfernung von der langen Giftklaue. Labium etwas länger als breit, Gnathocoxen deutlich länger als breit, ohne Depression, nicht über dem Labium konvergierend. (Wunderlich 1991)

Sternum 1,3 mal länger als breit, nicht zwischen die Coxen IV verlängert. Kralle des männlichen Pedipalpus mit 6 Zähnen. (Wunderlich 1991)

Beine gelb, lang und mäßig robust, Abfolge der Länge IV-I-II-III, Bein III kaum kürzer als II, reich bestachelt: Femora dorsal 1/1/1 in der distalen Hälfte, und mit weiteren distal, Tibien I und II ventral mit 2 Paar langen Stacheln und apikal 1 Paar, Tibien III und IV mit etwa 13 Stacheln. Metatarsen I und II ventral 2 Paar lange Stacheln, apikal keine, Metatarsen III und IV mit zahlreichen Stacheln. Scopula nur unter Tarsen und Metatarsen I und II des Weibchens, beim Männchen fehlend. Tarsen mit zahlreichen Trichobothrien in mehreren Reihen. Tarsal-Krallen meist mit mehr als 7 langen Zähnen. (Wunderlich 1991)

Opisthosoma langoval , hell- bis mittelgrau, dorsal eher spärlich mit mäßig langen Haaren besetzt, mit 2 Paar kleinen Sigillen. Hinteres Tracheen-Stigma nahe bei den Spinnwarzen. Grundglieder der vorderen und hinteren Spinnwarzen konisch, mäßig lang; Spinnwarzen zweigliedrig, die vorderen um weniger als ihren Durchmesser getrennt; die mittleren nicht komprimiert, mit 3 großen Spinnspulen. (Wunderlich 1991)

Genitalien: Tibia etwa 3,2 mal länger als breit (dorsal), deutlich länger als das Cymbium , Median-Apophyse groß, in der distalen Hälfte gebogen, Embolus lang, dünn und gerade. Epigyne sehr variabel, wenig sklerotisiert, meist mit breitem medialem Steg, der sich hinten verschmälert und der nicht zwischen die fast in Berührung stehenden Receptacula reicht. Vulva mit langovalen Receptacula, medial einige offenbar drüsige Strukturen. (Wunderlich 1991)


Ähnliche Arten

Es bestehen sehr enge Beziehungen zu A. lineata (SIMON 1878) (Frankreich, NW-Afrika); A. lineata ist aber mit einer Prosoma-Länge von l,7 bis 2,2 mm kleiner, die Augen sind nicht reduziert, die Tibia des männlichen Pedipalpus ist nur etwa so lang wie das Cymbium und dorsal nur doppelt so lang wie breit, die Median-Apophyse ist in der distalen Hälfte gerade.

Lebensraum

In Spaltensystemen der oberen Erdschichten, unter großen Steinen und in Höhlen (Wunderlich 1991).

Verbreitung

Bisher nur auf den Kanareninseln Teneriffa und Gran Canaria nachgewiesen (World Spider Catalog 2015) (Wunderlich 1991).

Bilder

Quellen

  • World Spider Catalog (2015): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 16.5, abgerufen am 2015-08-19, doi:10.24436/2.
  • Wunderlich J (1991): Die Spinnen-Fauna der Makaronesischen Inseln. Verlag Jörg Wunderlich, 620 S., ISSN 0930-1526.