Segestria senoculata

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Segestria senoculata (Linnaeus, 1758)
Fischernetzspinne (Buchholz et al. 2010)
Senoculata Dammbachsgrund 07-12 01.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Segestriidae (Fischernetzspinnen)
Gattung: Segestria (Echte Fischernetzspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:004321
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[CZ] Tschechien ES
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh= *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinmh===*
[NO] Norwegen LC
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea senoculata

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 7 bis 10 mm, Männchen 6 bis 9 mm (Roberts 1996).

Prosoma dorsal schwärzlich, hinten aufgehellt. Sternum braun wie die Coxen. Opisthosoma hellgrau-bräunlich und schwarz gefleckt. Median verläuft ein durchgängiges gezacktes oder wellenförmiges schwarzes bzw. braunes Band (siehe Bilder). Ventral ohne Bandzeichnung. (Le Peru 2011)

Segestria senoculata metatarsus1quer.jpg Beine: Metatarsus I mit drei Paar Stacheln (ventrolateral) (siehe Bilder). Mittig sitzt ein zusätzlicher Stachel in der basalen Hälfte. (Le Peru 2011)

Weibchen

Haplogyne Art, daher keine äußeren weiblichen Geschlechtsteile (=Epigyne) ausgeprägt. Vulvenstrukturen können durch Präparation sichtbar gemacht werden.

Männchen

Segestria senoculata Bad Belzig.JPG Bulbusspitze des männlichen Pedipalpus lang ausgezogen (Heimer & Nentwig 1991).

Ähnliche Arten

Segestria bavarica ist am sichersten über die Bestachelung des Metatarsus I (nur ein Stachelpaar) zu unterscheiden.

Lebensraum

Häufig in Waldgebieten. Unter Rinde, in Mauerlöchern und auch in Gebälk (Heimer & Nentwig 1991). Auch schon in Gärten, an Klippen und auf halbtrockenem Grasland gefunden. Steigt in Frankreich auf bis zu 2200 m (Le Peru 2011).

Verbreitung

Paläarktisch (Platnick 2013). In Deutschland häufig und verbreitet (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Lebensweise

Nachts lauert Segestria senoculata am Eingang der Wohnröhre, wobei nur der Vorderkörper und die vorderen 3 Beinpaare herausragen. Sobald ein Insekt die Signalfäden berührt, wird es blitzartig gepackt und in die Wohnröhre gezogen. Am Tage ruht die Spinne in der Röhre. (Wiehle 1953)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
  • Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
  • Buchholz S, Hartmann V & Kreuels M (2010): Rote Liste und Artenverzeichnis der Webspinnen - Araneae - in Nordrhein-Westfalen. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen 3. Fassung, Stand August 2010, S. 1–25.
  • Heimer S & Nentwig W (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. ISBN 3-489-53534-0, 543 S.
  • Le Peru B (2011): The Spiders of Europe, a synthesis of data: Atypidae to Theridiidae. Mémoires de la Sociétés linnéenne de Lyon no. 2. 1 Auflage. ISBN 978-2-9531930-3-9, 523 S.
  • Platnick NI (2013): The World Spider Catalog, Version 13.5. The American Museum of Natural History.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • Wiehle H (1953): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile, 42. Teil Spinnentiere oder Arachnoidea (Araneae) IX: Orthognatha - Cribellatae - Haplogynae Entelegynae. VEB Gustav Fischer Verlag, 150 S.

Quellen der Nachweise