Parasteatoda lunata

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Parasteatoda lunata (Clerck, 1757)
Mondspinne
Achaearanea-lunata 11-06-2009 Geisweid-Schiessberg-web.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Theridiidae (Kugelspinnen)
Gattung: Parasteatoda (Mondspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa (Blick 2004) (Kronestedt 2001) (Scharff & Gudik-Sørensen 2011) (Koponen 2008) (Cardoso 2000) (Harvey et al. 2002) (Åkra & Hauge 2000) (Blagoev et al. 2002) (Bayram et al. 2008)
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:006814
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten LC
[CZ] Tschechien ES
[D] Deutschlandh===*
[D] Berlinmh==*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh=(↓) *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalenh===*
[D] Schleswig-Holsteinmh===*
[NO] Norwegen LC
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Achaearanea lunata
  • Theridion formosum
  • Theridion lunatum
  • Theridium lunatum

syn. Achaearanea lunata

Merkmale

Die Körperlänge beträgt beim Männchen ca. 3 mm, bei den weiblichen Tieren 3,5 bis 5 mm (Bellmann & H. 2006).

Prosoma, Chelizeren und Sternum rotbraun bis fast schwarz, die Beine sind gelblichrot und dunkelbraun bis schwarz geringelt. Das Opisthosoma ist i. d. R. farbenprächtig (manchmal auch schwarz) mit schwarzer, weißer, roter und gelber Zeichnung.

Darüber hinaus gibt es noch eine seltene, komplett rötlich-orange bis gelblich gefärbte Variante.

Lebensraum

Häufig in Wäldern an Baumstämmen zu finden (Bellmann & H. 2006), allerdings auch an menschlichen Behausungen.

Lebensweise

P. lunata baut am Übergang von Baumstamm und Ast ihr Netz mit Schlupfwinkel (Bellmann & H. 2006).

Verfängt sich ein Insekt im Netz, wird es zunächst von der Spinne mit Klebefäden beworfen und damit fixiert. Anschließend erfolgt der Giftbiss, das Insekt wird gegebenenfalls weiter fixiert. Die Beute wird nun solange in verschiedene Körperteile/-stellen gebissen, bis sie sich nicht mehr bewegt. Dabei spinnt Parasteatoda lunata ihr Opfer mit zickzackförmigen Bewegungen des Hinterleibs und unter Zuhilfenahme des vierten Beinpaares ein. Anschließend werden die Klebefäden durchgebissen und das Insekt zum Schlupfwinkel gezogen.

In der Zeit von Mai bis Juli bauen die Weibchen ihre Kokons, welche sie ständig bewachen. Die Jungen schlüpfen nach etwa 3 Wochen und verbleiben noch eine Weile beim Muttertier. Vom Weibchen gefangene Beute wird gemeinsam gefressen.

Verbreitung

In Europa weit verbreitet und allgemein häufig (Bellmann & H. 2006).

Netzbau

In jedem Netz befinden sich etwa in der Mitte irgend welche scheinbar zufällig dort hin gelangte Fremdkörper, die aussehen, als seien sie dort hinein gefallen. Beispielsweise Blätter, Blütenreste usw.

Bei näherer Betrachtung erkennt aber der Beobachter, dass sich genau hier die Spinne verbirgt. Und dass regelmäßig die Individuen dieser Art so verfahren. Die Netze erwecken erst den Anschein, sie seien verlassen, aber im Regelfall wird man das Tier genau hier finden. Auch wenn man selbst bei genauer Betrachtung zunächst nichts entdecken kann.

Bei Störung lässt sich das Tier an seinem Sicherungsfaden fallen.

Terraristik

Parasteatoda lunata ist eine sehr einfach zu haltende Art. Alle zwei bis drei Tage wird das Terrarium (ca. 15×15×15 cm) leicht mit Wasser besprüht, damit sich, ähnlich wie Tautropfen, kleine Wasserperlen an den Fäden des Netzes bilden, welche die Spinne trinken kann. Einmal pro Woche sollte ein Insekt (Fliege, Heimchen, o.ä.), welches etwa die gleiche Größe hat wie die Spinne selbst, verfüttert werden.

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Weblinks

Quellen