Mitopus morio: Unterschied zwischen den Versionen

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==Merkmale==
==Merkmale==
'''Körperlänge''': Weibchen erreichen 6,4 bis 8,2 mm, Männchen 4,2 bis 5,3 mm.<ref name="martens">{{lit_martens}}</ref>
'''Körperlänge''': Weibchen erreichen 6,4 bis 8,2 mm, Männchen 4,2 bis 5,3 mm<ref name="martens">{{lit_martens}}</ref>.


'''Beinlänge''': Die Beinlänge ist je nach Fundort sehr unterschiedlich. So ist das Laufbein II eines Männchens in der Ebene etwa 48 - 50 mm lang, im Gebirge (auf 2400 m Höhe) nur ca. 23 mm. Jedoch kommen im alpinen Raum auch langbeinige Tiere vor.  
'''Beinlänge''': Die Beinlänge ist je nach Fundort sehr unterschiedlich. So ist das Laufbein {{II}} eines Männchens in der Ebene etwa 48–50 mm lang, im Gebirge (auf 2400 m Höhe) nur ca. 23 mm. Jedoch kommen im alpinen Raum auch langbeinige Tiere vor. Die Beinlänge nimmt zudem in höheren nördlichen Breiten ab. Tiere aus Nord-Norwegen sind z.B. ähnlich kurzbeinig wie solche aus dem Hochgebirge.<ref name="martens">{{lit_martens}}</ref> '''Zeichnung und Färbung''': ''{{PAGENAME}}'' ist sehr variabel in Zeichnung und Färbung. Die Grundfarbe reicht von weiß über gelblich und braunrot bis hin zu schwarz. Über die Dorsalseite erstreckt sich eine mehrfach eingeschnürte, schwarze bzw. dunkelbraune Sattelzeichnung, die im mittleren und hinteren Drittel verwaschen und verschwommen sein kann.{{Zitat}} Tiere aus dem Gebirge weisen eine helle Mittellinie auf, die mit zunehmender Höhe des Lebensraumes immer deutlicher hervortritt<ref name="martens">{{lit_martens}}</ref>. Doch auch bei Individuen des Flachlandes (z. B. Niederlande, Norddeutschland) kommen helle Mittellinien vor; insbesondere bei frisch gehäuteten Exemplaren<ref>Pageler J. (2010) Eigene Beobachtungen. Spinnenwiki Userpage [[Benutzer:J%C3%B6rg_Pageler/Beobachtungen|Pageler]]</ref> Der Augenhügel von ''{{PAGENAME}}'' ist mit kleinen Tuberkeln besetzt, die ihrerseits eine kleine Borste tragen<ref name="wijnhoven">{{Lit wijnhoven 2009}}</ref>.
Die Beinlänge nimmt zudem in höheren nördlichen Breiten ab. Tiere aus Nord-Norwegen sind z.B. ähnlich kurzbeinig wie solche aus dem Hochgebirge. <ref name="martens">{{lit_martens}}</ref>
 
'''Zeichnung und Färbung''': ''{{PAGENAME}}'' ist sehr variabel in Zeichnung und Färbung. Die Grundfarbe reicht von weiß über gelblich und braunrot bis hin zu schwarz. Über die Dorsalseite erstreckt sich eine mehrfach eingeschnürte, schwarze bzw. dunkelbraune Sattelzeichnung, die im mittleren und hinteren Drittel verwaschen und verschwommen sein kann.{{Zitat}}
 
Tiere aus dem Gebirge weisen eine helle Mittellinie auf, die mit zunehmender Höhe des Lebensraumes immer deutlicher hervortritt. <ref name="martens">{{lit_martens}}</ref>  
 
Doch auch bei Individuen des Flachlandes (z. B. Niederlande, Norddeutschland) kommen helle Mittellinien vor; insbesondere bei frisch gehäuteten Exemplaren. <ref>Pageler J. (2010) Eigene Beobachtungen. Spinnenwiki Userpage [[Benutzer:J%C3%B6rg_Pageler/Beobachtungen|Pageler]]</ref>
Der Augenhügel von ''{{PAGENAME}}'' ist mit kleinen Tuberkeln besetzt, die ihrerseits eine kleine Borste tragen. <ref name="wijnhoven">{{Lit wijnhoven 2009}}</ref>


==Lebensraum==
==Lebensraum==
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In der Ebene ist ''{{PAGENAME}}'' hauptsächlich nachtaktiv, im Hochgebirge tagaktiv.
In der Ebene ist ''{{PAGENAME}}'' hauptsächlich nachtaktiv, im Hochgebirge tagaktiv.


Die Eier werden in hohle Pflanzenteile abgelegt, bevorzugt in Stengel von Stauden. <ref name="martens">{{lit_martens}}</ref>
Die Eier werden in hohle Pflanzenteile abgelegt, bevorzugt in Stengel von Stauden<ref name="martens">{{lit_martens}}</ref>.


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==Reifezeit==
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Engeres Mitteleuropa, Flach- und Hügelland: Ende Juli bis Ende November.
Engeres Mitteleuropa, Flach- und Hügelland: Ende Juli bis Ende November.


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'''Niederlande''': Mitte Juni bis Mitte November<ref name="wijnhoven"/>. In '''Dänemark''' sind reife Tiere dagegen von Mitte Mai bis Ende Oktober zu finden<ref name="martens">{{lit_martens}}</ref>.


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==Verbreitung==
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''{{PAGENAME}}'' besiedelt von allen Weberknechten das größte Gebiet. In Europa ist die Art überall außerhalb des mediterranen Raumes zu finden. Auch in gemäßigten und arktischen Klimazonen Asiens und Nordamerikas ist sie zu Hause.<ref name="wijnhoven"/>


==Bilder==
==Bilder==
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==Weblinks==
==Weblinks==
===Nachweis- und Verbreitungskarten===
{{Weblinks Opiliones}}
* {{verbreitung_sh_opil}}
* {{verbreitung_deutschland}}
* {{Literatur
|titel=Opiliones in Belgium
|autor=Vanhercke, L.
|jahr=2004
|url=http://www.elve.net/opilio/mm.htm
}}
* {{AragesVerbreitung|1056}}
 
===Weitere Links===
*{{AragesGalerie}}


==Quellen==
==Quellen==

Aktuelle Version vom 6. Juni 2017, 08:41 Uhr

Mitopus morio (Fabricius, 1779)
Gemeiner Gebirgsweberknecht (Komposch 2009)
Mitopus-Paar.jpg
oben Männchen, unten Weibchen
Systematik
Ordnung: Opiliones (Weberknechte)
Familie: Phalangiidae (Schneider)
Gattung: Mitopus
Reifezeit (Martens 1978)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten DD
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlin *
[D] Sachsen-Anhalt 1
[NO] Norwegen LC
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Holosctotolemon jaqueti

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 6,4 bis 8,2 mm, Männchen 4,2 bis 5,3 mm (Martens 1978).

Beinlänge: Die Beinlänge ist je nach Fundort sehr unterschiedlich. So ist das Laufbein Ⅱ eines Männchens in der Ebene etwa 48–50 mm lang, im Gebirge (auf 2400 m Höhe) nur ca. 23 mm. Jedoch kommen im alpinen Raum auch langbeinige Tiere vor. Die Beinlänge nimmt zudem in höheren nördlichen Breiten ab. Tiere aus Nord-Norwegen sind z.B. ähnlich kurzbeinig wie solche aus dem Hochgebirge. (Martens 1978) Zeichnung und Färbung: Mitopus morio ist sehr variabel in Zeichnung und Färbung. Die Grundfarbe reicht von weiß über gelblich und braunrot bis hin zu schwarz. Über die Dorsalseite erstreckt sich eine mehrfach eingeschnürte, schwarze bzw. dunkelbraune Sattelzeichnung, die im mittleren und hinteren Drittel verwaschen und verschwommen sein kann.[Literaturzitat fehlt] Tiere aus dem Gebirge weisen eine helle Mittellinie auf, die mit zunehmender Höhe des Lebensraumes immer deutlicher hervortritt (Martens 1978). Doch auch bei Individuen des Flachlandes (z. B. Niederlande, Norddeutschland) kommen helle Mittellinien vor; insbesondere bei frisch gehäuteten Exemplaren ( 2010) Der Augenhügel von Mitopus morio ist mit kleinen Tuberkeln besetzt, die ihrerseits eine kleine Borste tragen (Wijnhoven 2009).

Lebensraum

Mitopus morio ist eine euryöke Art, die in vielen verschiedenen Biotopen zu finden ist. In Mitteleuropa lebt sie hauptsächlich in schattigen Wäldern. Sie kommt sowohl in der Ebene als auch im Gebirge vor, wo sie bis in eine Höhe von 3000 m aufsteigt. Während der frühen Jugend lebt Mitopus morio am Boden in der Laubstreu und im Detritus, Subadulte und Adulte in der Krautschicht, letztere auch an Baumstämmen, auf Felsen und an Mauern. (Martens 1978)

Habitat der alpinen Form in der Schweiz auf 1900 m Höhe

Lebensweise

In der Ebene ist Mitopus morio hauptsächlich nachtaktiv, im Hochgebirge tagaktiv.

Die Eier werden in hohle Pflanzenteile abgelegt, bevorzugt in Stengel von Stauden (Martens 1978).

Reifezeit

Mitopus morio ist stenochron sommer- und herbstreif, wobei sich die Reifezeit abhängig von der Höhe des Biotops um mehrere Wochen verschieben kann:

Engeres Mitteleuropa, Flach- und Hügelland: Ende Juli bis Ende November.

Niederlande: Mitte Juni bis Mitte November (Wijnhoven 2009). In Dänemark sind reife Tiere dagegen von Mitte Mai bis Ende Oktober zu finden (Martens 1978).

Verbreitung

Mitopus morio besiedelt von allen Weberknechten das größte Gebiet. In Europa ist die Art überall außerhalb des mediterranen Raumes zu finden. Auch in gemäßigten und arktischen Klimazonen Asiens und Nordamerikas ist sie zu Hause. (Wijnhoven 2009)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Komposch C (2009): Rote Liste der Weberknechte (Opiliones) Österreichs. – In: Zulka P. (Red.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs. Checklisten, Gefährdungsanalysen, Handlungsbedarf. Grüne Reihe des Lebensministeriums 14/3, S. 397–483.
  • Martens J (1978): Die Tierwelt Deutschlands 64. Teil, Weberknechte, Opiliones. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 464 S.
  • Wijnhoven H (2009): De Nederlandse hooiwagens (Opiliones). Supplement Bij Nederlandse Faunistische Mededelingen, 118 S., ISSN 1875-760X.
  • Pageler J. (2010) Eigene Beobachtungen. Spinnenwiki Userpage Pageler

Quellen der Nachweise