Leiobunum subalpinum

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Leiobunum subalpinum Komposch, 1998
Subalpiner Schwarzrückenkanker (Komposch 2009)
Leiobunum subalpinum, male, Schoenhofer.jpg
Leiobunum subalpinum, Männchen
Systematik
Ordnung: Opiliones (Weberknechte)
Familie: Sclerosomatidae (Kammkrallenkanker)
Gattung: Leiobunum
Reifezeit (Komposch 1998)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 4,8–6,5 mm, Männchen 3,7–5,5 mm (Komposch 1998).

Cx mit markanter breiter, brauner Bänderung bei 8 , 9 und juv.; Cx-Bezahnung: markante Körnchen-Reihe nur auf Cx Ⅰ prolateral, einzelne Körnchen auf Cx Ⅱ prolateral; Zeichnung und Färbung der Dorsalseite: Prosoma-Rand braun, frontad bis auf Höhe der Cx Ⅱ reichend; Laufbein Ⅱ-Länge geringer als bei L. rupestre und L. religiosum (Komposch 1998).

Ähnliche Arten

Die besten Merkmale zur Erkennung von L. subalpinum im Freiland stellen zweifellos die auffällige braune Bänderung der Laufbein-Coxen sowie die dunkle Färbung der Prosoma-Seiten dar. Dadurch ist die Art vom sympatrisch vorkommenden L. rupestre leicht zu trennen. Das in seinem Habitus stark abweichende L. religiosum lässt sich zudem durch seine geographische Verbreitung leicht ansprechen. (Komposch 1998)

Die Ausdifferenzierung der männlichen Genitalstrukturen lässt auf eine verwandtschaftliche Nähe von L. subalpinum zu L. rupestre schließen, dem es auch in Größe und Habitus ähnelt. Einzig das auffallende Merkmal der Coxen-Bänderung hat es mit dem SW-alpinen L. religiosum gemeinsam. Mit dem markanten Muster der Coxenbekörnung nimmt L. subalpinum innerhalb der Gattung eine isolierte Stellung ein, der phylogenetische Wert dieses Merkmalkomplexes wird allerdings als gering erachtet (vergleiche Martens: 417 – (Martens 1978)). (Komposch 1998)

Lebensweise

Phänologie: Die Art ist nach bisheriger Kenntnis stenochron sommerreif. Der Fund von zwei juvenilen Tieren am 6. November in der Exenhöhle könnte neben der vermutlichen Überdauerung im Eistadium auf eine eventuelle Überwinterung in Höhlen, Stollen und Spaltensystemen hinweisen. (Komposch 1998)

Juvenile Tiere überwintern in Blockschutt (Komposch & Gruber 2004).

Lebensraum

Die felsbewohnende Art lebt schwerpunktmäßig in der Subalpinstufe der Ostalpen, wo sie in lockeren Lärchen-Fichtenwäldern im Bereich der Waldgrenze häufig gefunden werden kann (Komposch 1998). Hauptsächlich in Höhen von 1500 bis 2100 m. Senkrechte und überhängende Felswände, manchmal auch auf Baumstämmen. (Komposch & Gruber 2004)

Verbreitung

Leiobunum subalpinum ist in den Ostalpen endemisch. Sein Vorkommen beschränkt sich auf die östlichen Zentralalpen und das nördlichste Slowenien. (Komposch 2009)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Komposch C & Gruber J (2004): Die Weberknechte Österreichs (Arachnida, Opiliones). Denisia 12, S. 485–534.
  • Komposch C (1998): Leiobunum subalpinum n. sp., ein neuer Weberknecht aus den Ostalpen (Opiliones: Phalangiidae). Wissenschaftliche Mitteilungen aus dem Nationalpark Hohe Tauern Bd. 4, S. 19–40.
  • Komposch C (2009): Rote Liste der Weberknechte (Opiliones) Österreichs. – In: Zulka P. (Red.): Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs. Checklisten, Gefährdungsanalysen, Handlungsbedarf. Grüne Reihe des Lebensministeriums 14/3, S. 397–483.
  • Martens J (1978): Die Tierwelt Deutschlands 64. Teil, Weberknechte, Opiliones. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 464 S.

Quellen der Nachweise