Araneus circe

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Araneus circe (Audouin, 1826)
Mittelmeerkreuzspinne
Araneus circe female A5927 PK6668.JPG
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Araneidae (Radnetzspinnen)
Gattung: Araneus (Echte Kreuzspinnen)
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:014794
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten CR
[SK] Slowakei R*
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Araneus circe strandi

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 21 bis 22 mm, Männchen 13,5 bis 14,5 mm (Heimer & Nentwig 1991).

Prosoma dorsal rotbraun. Sternum mit Längsfleck, dieser ist breiter als bei Araneus angulatus. Opisthosoma dorsal relativ hell, lehmfarben und mit zwei Höckern. Bei lebenden Exemplaren sind deutlich sichtbare weiße Flaumhaare (siehe Bilder) vorhanden. Ventral dunkel, mittig aufgehellt. Vier helle Querflecken sind zusätzlich vorhanden, das erste Paar sitzt direkt hinter der Epigastralfurche, das zweite zwischen Epigastralfurche und Spinnwarzen. Pedipalpus des Männchens mit flügelartig verbreiteter distaler Apophyse. Grundfarbe der Beine rotbraun. Männchen mit langen und kräftigen Stacheln an Tibia Ⅱ. Epigyne: Seitenteile des Scapus schließen fast vollständig und lassen nur eine nahtartige Mittelstruktur erkennen. Für eine Ansicht muss der zungenartige Stiel des Scapus („Clavus”) hochgeklappt werden. (Dahl 1931)

Ähnliche Arten

Ähnelt farblich sowie habituell sehr Araneus angulatus, ist aber genital zu unterscheiden. Männchen können zusätzlich über die längeren und kräftigen Stacheln an Tibia Ⅱ unterschieden werden. (Heimer & Nentwig 1991)

Namensgebung

Dar Name nimmt höchstwahrscheinlich Bezug auf die Zauberin Kirke (latinisiert Circe), einer Figur aus der griechischen Mythologie, welche z.B. auch in der Odysseussage vorkommt.

Lebensraum

Wiehle (1931) nennt aus eigener Beobachtung im Tessin ein Dorf aus steinernen Häusern als Lebensraum, wo die Tiere auch an Ställen und Straßenlampen vorgefunden wurden und zitiert Simon und Gerhardt, welche Felswände als Habitat listen.

Verbreitung

Paläarktisch (World Spider Catalog 2016), fehlt aber in Mitteleuropa nördlich der Alpen.

Ältere Literatur nennt ein häufiges Vorkommen in Tirol (Bösenberg 1901).

Der einzige Nachweis in Deutschland (Arachnologische Gesellschaft 2020) durch Bertkau bei Bonn wurde schon von Wiehle (1931) und Bösenberg (1901) aufgrund mangelhafter Fundortdaten angezweifelt. (Bertkau 1889)

Lebensweise

Die Tiere sind nicht so strikt nachtaktiv wie Araneus angulatus, sondern können mitunter zu jeder Tageszeit beim Netzbau angetroffen werden. Erwachsene Weibchen findet man meist in ihrem wenig ausgebauten Schlupfwinkel, welcher durch die Anheftung vieler Sicherheitsfäden und wenige stärkere Fäden gekennzeichnet ist. Ein spezieller Signalfäden ist nicht vorhanden, die Spinne sitzt z.B. am Ende einer Speiche oder ist mit einem Sicherheitsfaden mit dem Netz verbunden. Jungtiere sind auch tagsüber auf der Nabe anzutreffen. (Dahl 1931)

Das kreisförmige Netz hat einen Fangbereich von 40 bis 50 cm und eine Speichenzahl zwischen 26 und 38 Zahlen. Die Nabe ist grob ausgesponnen. (Dahl 1931)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
  • Bertkau P (1889): Interessante Tiere aus der Umgebung von Bonn. Verh. naturh. Ver. preuss. Rhein. Westfal. 46, S. 69–82.
  • Bösenberg W (1901): Die Spinnen Deutschlands I. Zoologica (Stuttgart), 121 S.
  • Dahl M (1931): Die Tierwelt Deutschands und der angrenzenden Meeresteile, 23. Teil Spinnentiere oder Arachnoidea VI: Agelenidae. Gustav Fischer Verlag, Jena, S. 1–46.
  • Heimer S & Nentwig W (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. ISBN 3-489-53534-0, 543 S.
  • World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-27, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise und Checklisten