Araneus alsine

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Araneus alsine (Walckenaer, 1802)
Orangenkreuzspinne
Araneus alsine female A6189 PL3956.JPG
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Araneidae (Radnetzspinnen)
Gattung: Araneus (Echte Kreuzspinnen)
Reifezeit (Harvey 2014)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:014679
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
[CZ] Tschechien VU
[CZ] Oberschlesien ?
[D] Deutschlandmh<?=V
[D] Berlines<?=1
[D] Brandenburg 2
[D] Baden-Württemberg 3
[D] Bayern 3
[D] Bayern OG 3
[D] Bayern SL 3
[D] Bayern T/S 3
[D] Mecklenburg-Vorp.ss<<= 2
[D] Niedersachsen 3
[D] Niedersachsen (H) G
[D] Niedersachsen (T) 3
[D] Nordrhein-Westfalens===*
[D] Schleswig-Holsteinss==-D; F3
[D] Sachsen 3
[D] Sachsen-Anhalt 2
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea alsine
  • Epeira alsine

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 7 bis 13 mm, Männchen 5 bis 6 mm (Roberts 1996). Nentwig et al. nennen für die Weibchen bis zu 15 mm, für die Männchen bis zu 8,5 mm (Nentwig et al. 2012).

Prosoma rotorange, mit angedeutetem dunklen Medianstrich. Augen gelb umrandet. Chelizeren ebenfalls rotorange. Sternum rotbraun. Opisthosoma hellorange bis rotorange. Die gesamte Fläche ist mit kleinen weißgelben Punkten besetzt. Vier Punkte im vorderen Bereich leicht vergrößert. Mitunter ist eine Kreuzzeichnung angedeutet (Bellmann 2010). Beine einfarbig wie Prosoma, ohne Ringelung. Beim Männchen ist eine leichte Ringelung angedeutet (Locket & Millidge 1953).

Epigyne mit sehr langem Scapus, dessen Ränder parallel verlaufen (siehe Bilder).

Determination

Araneus alsine ist in Europa mit keiner anderen Art der Gattung zu verwechseln und durch ihre auffällige Färbung und Zeichnung leicht zu erkennen. Auf dem amerikanischen Kontinent existiert jedoch mit Araneus iviei ein beinahe identisch aussehendes Pendant zu dieser Art (Levi 1971).

Verbreitung

Von Europa über Kasachstan und Russland bis nach Japan (World Spider Catalog 2020).

In Deutschland selten und verstreut nachgewiesen (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Lebensraum

Feuchtwiesen, feuchte Waldränder und Waldlichtungen (Levi 1971) (Heimer & Nentwig 1991), dort u.a. auf Gras und Gebüsch (Bösenberg 1901).

Trotz ihrer weiten Verbreitung ist die Art nur lokal in geeigneten Lebensräumen vorhanden. In Deutschland wurde sie selbst in stark besammelten Gebieten (Saarland, Schleswig-Holstein) nur unregelmäßig nachgewiesen. Araneus alsine ist, wie viele andere Arten der Feuchtlebensräume, von der Trockenlegung von Mooren, Melioration von Feuchtwiesen und dem Verlust von natürlichen bis halbnatürlichen Auwäldern und verwandten Lebensräumen durch Flussbegradigungen und intensive Forstwirtschaft betroffen. Man kann durch den gut dokumentierten, anthropogen bedingten Rückgang ihres Lebensraums davon ausgehen, dass die Art früher häufiger war und dass die Bestände auch heute weiter zurückgehen. Daher wird sie zu Recht in Deutschland auf der Vorwarnliste sowie auf den Länderlisten in verschiedenen Gefährdungskategorien geführt (siehe Infobox). Für Naturschutzgebiete o.Ä. mit Vorkommen dieser Art wäre es denkbar, diese aufgrund ihrer farblichen Attraktivität als Flaggschiffart, z.B. auf Infoschildern und Flyern, zu verwenden.

Lebensweise

Araneus alsine Unterschlupf Waldlichtung Oberpfalz EKlimsa.JPG Araneus alsine baut ein Radnetz nah am Boden, die Nabe in einer Höhe von 15 bis 20 cm (Levi 1971). Oft befindet es sich über kleinen Pfützen. Direkt daneben baut sich die Spinne einen Schlupfwinkel aus einem trockenen Blatt, welches sie zusammenrollt und mit Webfäden an Pflanzen befestigt. (Bellmann 2010)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
  • Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
  • Bösenberg W (1901): Die Spinnen Deutschlands I. Zoologica (Stuttgart), 121 S.
  • Harvey P [Koord.] (2014): Spider and Harvestman Recording Scheme. British Arachnological Society.
  • Heimer S & Nentwig W (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. ISBN 3-489-53534-0, 543 S.
  • Levi HW (1971): The diadematus-Group of the orb-weaver genus Araneus north of Mexico (Araneae: Araneidae). Bull. Mus. Comp. Zool. 141 (4), S. 131–179.
  • Locket GH & Millidge AF (1953): British Spiders Vol. II. Ray Society, 449 S.
  • Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2012): Spinnen Europas. Version 01.2012. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • World Spider Catalog (2020): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 21.0, abgerufen am 2020-07-08, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise und Checklisten