Lycosidae
| Lycosidae Sundevall, 1833 |
|---|
| Wolfspinnen |
| Alopecosa schmidti |
| Systematik |
| Ordnung: Araneae (Webspinnen) |
| Weitere Informationen |
| LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spiderfam:0100 |
Lycosidae (Wolfspinnen) sind eine Familie von Webspinnen. Weltweit sind aktuell 2336 Arten in 110 Gattungen beschrieben. (World Spider Catalog 2020) Davon kommen in Mitteleuropa etwa 90 Arten vor. (Bellmann 2001)
Körperbau
Wolfspinnen haben ein Prosoma mit einer rundlichen hinteren Hälfte und einer breiten Stirnseite. Das Opisthosoma ist Ei- bis Spindelförmig. Bei erwachsenen Weibchen ist es etwas größer als das Prosoma, bei Männchen etwas kleiner.
Die Beine sind kräftig und alle etwa gleich lang. An den Tarsen findet man zwei Klauen und bei manchen Arten Hafthaare (Scopulae).
Die Spinnwarzen sind wenig auffällig.
Die Augen sind in drei Reihen angeordnet. An der Vorderseite des Prosoma befindet sich über den Chelizeren eine horizontale Reihe von vier kleinen Augen. Darüber sind zwei stark vergrößerte, nach vorne gerichtete Augen angeordnet. Die zwei restlichen, mittelgroßen Augen befinden sich weiter hinten auf dem Prosoma und sind seitlich nach oben gerichtet.
Alle Wolfspinnen sind ecribellate, entelegyne Spinnen.
Weibchen und Männchen sehen sich meist recht ähnlich. Letztere sind meistens etwas kleiner (insbesondere das Opisthosoma), und die Beine sind oft länger. Die Zeichnung von der beiden Geschlechter kann unterschiedlich sein.
Lebensweise
Beutefang
Wolfspinnen leben und jagen in der Krautschicht, meist direkt am Boden. Die kleineren Arten (z. B. Pardosa) laufen frei umher und erbeuten kleine Insekten. Größere Arten (z. B. Alopecosa) graben oft eine Erdröhre, die mit Spinnseide ausgekleidet wird. Dort halten sich die Tiere die meiste Zeit auf und erbeuten Insekten, die an der Röhrenöffnung vorbeilaufen.
Ein Fangnetz wird nicht gebaut. Lediglich Aulonia albimana baut zuweilen ein kleines Trichternetz. Spinnseide wird nur zum Auskleiden der Wohnröhre und zum Bau des Kokons verwendet.
Beim Beutefang wird die Beute mit den Beinen ergriffen, überwältigt und mit einem Biss der Chelizeren getötet. Die Beute wird dann mit den Chelizeren geknetet, mit Verdauungsflüssigkeit bespuckt und die verflüssigte Beute aufgesaugt.
Fortpflanzung
Verbreitung
Quellen
- Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
- World Spider Catalog (2020): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch, doi:10.24436/2.