Dysdera crocata: Unterschied zwischen den Versionen

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Nachtaktiver Jäger, mit Gespinstsack als Rückzugsort, z.&thinsp;B. unter Steinen <ref name="Roberts"/>.
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Aktuelle Literatur über das Beutespektrum greift ältere Autoren auf, die der der Art ein weites Beuteschema zusprechen. Dennoch werden regelmäßig Asseln erbeutet (siehe dazu auch Gattungsartikel). Die Art scheint jedoch ökologisch recht plastisch zu sein, was eventuell die kosmopolite Verbreitung erklärt. <ref name="Rezac">{{Lit Rezac et al Dysdera woodlouse 2008}}</ref>  
Aktuelle Literatur über das Beutespektrum greift ältere Autoren auf, die der der Art ein weites Beuteschema zusprechen. Dennoch werden regelmäßig Asseln erbeutet (siehe dazu auch Gattungsartikel). Die Art scheint jedoch ökologisch recht anpassungsfähig zu sein, was eventuell die kosmopolite Verbreitung erklärt. <ref name="Rezac">{{Lit Rezac et al Dysdera woodlouse 2008}}</ref>  


Adulte Tiere können mehrere Jahre leben <ref name="Heimer Nentwig"/>.
Adulte Tiere können mehrere Jahre leben <ref name="Heimer Nentwig"/>.

Version vom 27. März 2014, 10:44 Uhr

Dysdera crocata C. L. Koch, 1838
Safran-Sechsaugenspinne (Buchholz et al. 2010)
Dysdera crocata female A6093 PK6758.JPG
Portrait des Weibchens
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Dysderidae (Sechsaugenspinnen)
Gattung: Dysdera (Asselfresser)
Reifezeit (Heimer & Nentwig 1991)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:004397
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[CZ] Tschechien ES
[D] Deutschlandmh>==*
[D] Berlinh===*
[D] Brandenburg *
[D] Baden-Württembergmh *
[D] Mecklenburg-Vorp.es?? R
[D] Niedersachsen R
[D] Niedersachsen (H) R
[D] Nordrhein-Westfalenmh===*
[D] Schleswig-Holsteines===R
[SK] Slowakei EN
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Dysdera crocota

syn. Dysdera crocota

In Algerien sind durch Simon 1910 die zwei Unterarten Dysdera crocata mutica und Dysdera crocata parvula beschrieben worden.

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 11 bis 15 mm, Männchen 9 bis 10 mm (Cheliceren nicht mitgemessen) (Roberts 1996).

Prosoma dorsal rotbraun bis orange und fein gekörnt, Laterale Ränder des Kopfbereichs parallel, basales Segment verlängert (Řezáč M et al. 2008). Augen: Hintere Mittelaugen etwas größer als hintere Seitenaugen. Beine: Femur Ⅳ in der Regel mit zwei (jedoch auch eins bis drei möglich (Roberts 1996)), Tibia Ⅲ mit vier bis neun Stacheln, Tibia Ⅳ mit vier bis zehn Stacheln. (Le Peru 2011)

Chelizeren auffällig, mindestens so lang wie Kopfbereich breit oder länger (Heimer & Nentwig 1991).

Weibchen

Vulva mit gleichmäßig breiten, nach außen gebogenen vorderen Fortsätzen der Spermatheken (siehe Bilder) (Heimer & Nentwig 1991).

Männchen

Bulbus im apikalen Bereich mit bogenförmigen Grat ohne Apophysen (Řezáč M et al. 2008).

Ähnliche Arten

Dysdera crocata unterscheidet sich von D. erythrina, neben der Größe der erwachsenen Tiere, durch das Vorhandensein von ein bis drei dorsalen Stacheln auf dem Femur IV und in der Form des männlichen Pedipalpus (Roberts 1996).

Dysdera ninnii, die dritte in Deutschland nachgewiesene Art, unterscheidet sich durch kürzere Chelizeren (diese kürzer als die Breite der Kopfregion) und durch den mit kleinen, rundlichen Einsenkungen übersäten Carapax (Heimer & Nentwig 1991).

In Osteuropa und Südeuropa kommen viele ähnliche bis sehr ähnliche Arten hinzu, die meist schwer zu unterscheiden sind.

Die anderen, mitunter extrem ähnlichen Mitglieder der Dysdera crocata-Gruppe leben vor allem in Nordafrika (Řezáč M et al. 2008).

Taxonomie

Die Art wurde im Laufe der Zeit durch ihre kosmopolite Verbreitung unter etlichen anderen Namen neu beschrieben, teilweise aus Südamerika und sogar Australien (Řezáč M et al. 2008).

Verbreitung

Kosmopolit (World Spider Catalog 2020), fehlt in Skandinavien (siehe Karte).

In Deutschland vor allem in westlichen Teilen entlang der Flusstäler nachgewiesen (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Lebensraum

Oft in der Nähe von Siedlungsgebiet, in Wäldern und Parks. Fehlt im Gebirge (Heimer & Nentwig 1991). Unter Steinen, Totholz und anderen Ablagerungen (oft in Gärten). In nicht zu trockenen warmen Habitaten. Waldähnliche Habitate werden bevorzugt. (Roberts 1996)

In Mitteleuropa wohl an relativ trockenes synanthropes oder semisynanthropes Gebiet und dessen Umgebung gebunden (Řezáč M et al. 2008).

Lebensweise

Nachtaktiver Jäger, mit Gespinstsack als Rückzugsort, z. B. unter Steinen (Roberts 1996).

Aktuelle Literatur über das Beutespektrum greift ältere Autoren auf, die der der Art ein weites Beuteschema zusprechen. Dennoch werden regelmäßig Asseln erbeutet (siehe dazu auch Gattungsartikel). Die Art scheint jedoch ökologisch recht anpassungsfähig zu sein, was eventuell die kosmopolite Verbreitung erklärt. (Řezáč M et al. 2008)

Adulte Tiere können mehrere Jahre leben (Heimer & Nentwig 1991).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise