Cheiracanthium erraticum: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
Zur Navigation springenZur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(33 dazwischenliegende Versionen von 7 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 7: Zeile 7:
|jahr=1802
|jahr=1802
|urspr_name=nein
|urspr_name=nein
|familie=Miturgidae
|familie=Cheiracanthiidae
|lsid=023304
|lsid=023304
|reife=<lifecycle female=4-9 male=4-7 />
|reife=<lifecycle female=4-9 male=4-7 />
|nachweise_reife=<ref name="bellmann2010"/>
|nachweise_reife=<ref name="bellmann2010">{{Lit bellmann2010}}</ref>
|bild=Cheiracanthium erraticum m+f-25.06.10-491-0.jpg
|bild=Erraticum 2-1-.jpg
|bildtext=Männchen + Weibchen
|bildtext=Männchen  
|verbreitung=<europakarte name='{{PAGENAME}}' listed='be+nl+de+ch+at+cz+sk+pl+dk+no+se+fi+hu+gb+it+es+pt+ro+tr+lt' nicht='hr+ru' width='400' />
|verbreitung=<europakarte name='{{PAGENAME}}' width='400' />
|nachweise_verbreitung=<ref name="Blick">{{lit checkliste}}</ref> <ref>{{Lit checklist dk}}</ref> <ref>{{Lit checklist no farlund}}</ref> <ref>{{Lit checklist se}}</ref> <ref>{{Lit checklist fi}}</ref> <ref>{{Lit checklist hu}}</ref> <ref>{{Lit checklist gb}}</ref> <ref>{{lit checklist it}}</ref> <ref>{{Lit checklist es}}</ref> <ref>{{Lit checklist pt}}</ref> <ref>{{Lit checklist hr}}</ref> <ref>{{Lit checklist ro}}</ref> <ref>{{Lit checklist ru}}</ref> <ref>{{Lit checklist tr}}</ref> <ref>{{Lit checklist lt}}</ref>
|nachweise_verbreitung=
 
}}
}}


==Merkmale==
==Merkmale==
'''Körpergröße''': Weibchen werden 6 bis 9 mm groß, Männchen 5 bis 6,5 mm.<ref name="Roberts 1995">{{lit roberts field}}</ref>
'''Körperlänge:''' Weibchen erreichen 6 bis 9 mm, Männchen 5 bis 6,5 mm<ref name="Roberts 1995">{{lit roberts field}}</ref>.
 
'''Prosoma''' und '''Beine''' gelbbraun bis grünlich. '''Opisthosoma''' grüngelb mit einem durchgehenden, dunkelroten Längsstreifen. Spitzen der Chelizerengrundglieder dunkel. <ref name="bellmann2010"/>
 
Besonders bei den Weibchen ist oftmals eine deutliche, grau-grüne Prosomazeichnung vorhanden, die von der Fovea radial ausstrahlt und sich in Richtung Augenbereich in drei bis an die Chelizeren reichende Längsstriche auflöst.
 
===Männchen===
{{merkmal|Cheiracanthium erraticum Nds Misselhorner Heide 19062014 Linker Pedipalpus-DEAIL.jpg|Die Pedipalpen unter den unterschiedlichen ''Cheiracanthium''-Arten ähneln sich stark. Für ''{{PAGENAME}}'' sollte man auf die Kante hinter der Cymbium-Spitze achten, welche bei den anderen Arten weniger ausgeprägt ist oder fehlt.}}


Prosoma und Beine gelbbraun bis grünlich. Opisthosoma grüngelb mit einem dunkelroten Längsstreifen. Spitzen der Chelizerengrundglieder dunkel.<ref name="bellmann2010">{{Lit bellmann2010}}</ref>
==Ähnliche Arten==
''[[Cheiracanthium pennyi]]'' besitzt eine sehr ähnliche Färbung und Zeichnung und kann wohl nur genitalmorphologisch von ''{{PAGENAME}}'' abgegrenzt werden.


==Lebensweise==
==Lebensweise==
''{{PAGENAME}}'' errichtet ein Wohngespinst im Gras. Das Weibchen spinnt hierin auch einen Kokon und bewacht später die Spiderlinge.<ref name="bellmann2010"/>
''{{PAGENAME}}'' errichtet ein Wohngespinst im Gras. Das Weibchen spinnt hierin auch einen Kokon und bewacht später die Spiderlinge. <ref name="bellmann2010"/>


==Reifezeit==
==Lebensraum==
Adulte Männchen findet man von April bis Juli, Weibchen auch noch im September.<ref name="bellmann2010"/>
'''Ökologischer Typ''': Eurytope Freiflächenart (lebt in allen unbewaldeten Lebensräumen unabhängig von der Feuchtigkeit)<ref name='platen'>{{Lit Platen vBroen 2005 Rote Liste Spinnen Berlin}}</ref>. Sonnige Waldränder, Feuchtwiesen und Heideflächen und im Gras<ref name="bellmann2010"/>. Halotolerant, auch auf Salzwiesen der Nordsee vorkommend<ref name='Finch 2008'>{{Lit Finch 2008 Webspinnen Weberknechte und Pseudoskorpione der Ostfriesischen Inseln}}</ref>.[[Kategorie:Halotolerant]]


==Vorkommen==
Hinweise auf Vertrittempfindlichkeit der Art in Grauen Dünen;(hemi)photophil, (hemi)xerophil<ref name='ri84'>{{Lit Reinke Irmler 1994 Spinnenfauna SH}}</ref>.
Sonnige Waldränder, Feuchtwiesen und Heideflächen; im Gras.<ref name="bellmann2010"/>


==Verbreitung==
==Verbreitung==
Paläarktisch verbreitet <ref name="Platnick">{{lit platnick}}</ref>.  
[[Paläarktis|Paläarktisch]] verbreitet<ref name="wsc">{{Lit WSC|17.5|2016-12-26}}</ref>.


==Bilder==
==Bilder==
<gallery perrow="3">
<gallery caption="Weibchen">
Bild:Ch. erraticum (w) Bergholz 25.05.2010 (Eiche) IMG 1516.JPG|Weichen mit Epigyne
Bild:Cheiracanthium-erraticum w.jpg|Weibchen
Bild:Cheiracanthium erraticum m+f-25.06.10-491-0.jpg
Bild:Ch. erraticum (w) Bergholz 25.05.2010 (Eiche) IMG 1516.JPG|Weibchen mit Epigyne
Bild:Cheiracanthium erraticum Epigyne-25.06.10-491-0.jpg|Epigyne
Bild:Cheiracanthium erraticum Epigyne-25.06.10-491-0.jpg|Epigyne
Bild:Cheiracanthium erraticum pedileft-lat-25.06.10-491-0.jpg|Linker Pedipalpus von lateral
Cheiracanthium-erraticum.jpg|Epigyne
Bild:Cheiracanthium erraticum pedileft-vent-25.06.10-491-0.jpg|Linker Pedipalpus von ventral
Bild:Cheiracanthium_erraticum_epigyn_HLovbrekke.jpg|Epigyne
Bild:Cheiracanthium_erraticum_vulva_do_HLovbrekke.jpg|Vulva dorsal
Bild:Cheiracanthium_erraticum_vulva_ventr_HLovbrekke.jpg|Vulva ventral
</gallery>
 
<gallery caption="Männchen">
Bild:Cheiracanthium erraticum m do Burgenland WOertel.jpg|dorsal
Bild:Cheiracanthium-erraticum-m.jpg|Männchen
Bild:Erraticum 1.jpg|Portrait
Bild:Cheiracanthium_erraticum_chelizere_male_HLovbrekke.jpg|Chelizere
Bild:Erraticum 3.jpg|Augenregion und Palpus lateral
Bild:Cheiracanthium erraticum m ve Burgenland WOertel.jpg|ventral
Bild:Cheiracanthium erraticum Nds Misselhorner Heide 19062014 Linker Pedipalpus.jpg|linker Pedipalpus
Bild:Cheiracanthium erraticum pedileft-lat-25.06.10-491-0.jpg|linker Pedipalpus von lateral
Bild:Cheiracanthium erraticum m pedi Burgenland WOertel.jpg|linker Pedipalpus
Bild:Cheiracanthium erraticum m pedi Burgenland WOertel (2).jpg|linker Pedipalpus
Bild:Cheiracanthium erraticum pedileft-vent-25.06.10-491-0.jpg|linker Pedipalpus von ventral
Bild:Cheiracanthium_erraticum_palp_HLovbrekke.jpg|Pedipalpus
Bild:Cheiracanthium_erraticum_tibialapophyse_von_unten_ventral_HLovbrekke.jpg|Tibialapophyse ventral
Bild:Cheiracanthium_erraticum_C_virescens_Palpetupp_HLovbrekke.jpg|Palpenspitze im Vergleich zu ''[[Cheiracanthium virescens]]''
</gallery>
</gallery>


==Weblinks==
==Weblinks==
===Nachweis- und Verbreitungskarten===
{{Weblinks}}
* {{verbreitung_sh}}
* {{verbreitung_deutschland}}
* {{verbreitung_benelux}}
* {{AragesVerbreitung|165}}
<!-- * {{verbreitung world|<key>}} -->
 
===Weitere Links===
*{{AragesGalerie}}


==Quellen==
==Quellen==
<references/>
<references/>
===Quellen der Nachweise===
 
===Quellen der Nachweise und Checklisten===
<checklistenrefs artname='{{PAGENAME}}'/>
<checklistenrefs artname='{{PAGENAME}}'/>

Aktuelle Version vom 11. August 2024, 16:55 Uhr

Cheiracanthium erraticum (Walckenaer, 1802)
Heidedornfinger
Erraticum 2-1-.jpg
Männchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Cheiracanthiidae (Dornfingerspinnen)
Gattung: Cheiracanthium (Echte Dornfinger)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:023304
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinss===*
[D] Brandenburg *
[D] Baden-Württembergmh *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh=(↓) *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalenh<(↓)=*
[D] Schleswig-Holsteinmh>-D*
[D] Thüringen 3
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Cheiracanthium carnifex
  • Cheiracanthium dumetorum
  • Cheiracanthium erroneum

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 6 bis 9 mm, Männchen 5 bis 6,5 mm (Roberts 1996).

Prosoma und Beine gelbbraun bis grünlich. Opisthosoma grüngelb mit einem durchgehenden, dunkelroten Längsstreifen. Spitzen der Chelizerengrundglieder dunkel. (Bellmann 2010)

Besonders bei den Weibchen ist oftmals eine deutliche, grau-grüne Prosomazeichnung vorhanden, die von der Fovea radial ausstrahlt und sich in Richtung Augenbereich in drei bis an die Chelizeren reichende Längsstriche auflöst.

Männchen

Cheiracanthium erraticum Nds Misselhorner Heide 19062014 Linker Pedipalpus-DEAIL.jpg Die Pedipalpen unter den unterschiedlichen Cheiracanthium-Arten ähneln sich stark. Für Cheiracanthium erraticum sollte man auf die Kante hinter der Cymbium-Spitze achten, welche bei den anderen Arten weniger ausgeprägt ist oder fehlt.

Ähnliche Arten

Cheiracanthium pennyi besitzt eine sehr ähnliche Färbung und Zeichnung und kann wohl nur genitalmorphologisch von Cheiracanthium erraticum abgegrenzt werden.

Lebensweise

Cheiracanthium erraticum errichtet ein Wohngespinst im Gras. Das Weibchen spinnt hierin auch einen Kokon und bewacht später die Spiderlinge. (Bellmann 2010)

Lebensraum

Ökologischer Typ: Eurytope Freiflächenart (lebt in allen unbewaldeten Lebensräumen unabhängig von der Feuchtigkeit) (Platen & von Broen 2005). Sonnige Waldränder, Feuchtwiesen und Heideflächen und im Gras (Bellmann 2010). Halotolerant, auch auf Salzwiesen der Nordsee vorkommend (Finch 2008).

Hinweise auf Vertrittempfindlichkeit der Art in Grauen Dünen;(hemi)photophil, (hemi)xerophil (Reinke & Irmler 1994).

Verbreitung

Paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
  • Finch OD (2008): Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione der Ostfriesischen Inseln. Schriftenreihe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer 11, S. 103–112.
  • Platen R & von Broen B (2005): Gesamtartenliste und Rote Liste der Webspinnen und Weberknechte (Arachnida: Araneae, Opiliones) des Landes Berlin. Der Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege/Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Hrsg.): Rote Listen der gefährdeten Pflanzen und Tiere von Berlin., 79 S.
  • Reinke HD & Irmler U (1994): Die Spinnenfauna (Araneae) Schleswig-Holsteins am Boden und in bodennaher Vegetation. Faun.-Ökol. Mitt. Supplement 17, S. 1–147, ISSN 0430-1285.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-26, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise und Checklisten