Micrommata virescens: Unterschied zwischen den Versionen

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==Merkmale==
==Merkmale==
'''Körperlänge''': 12 bis 15 mm (Weibchen) bzw. 8 bis 10 mm (Männchen)<ref name="bellmann">{{Lit bellmann}}</ref>.
'''Körperlänge''': Weibchen erreichen 12&ndash;15 mm, Männchen 8&ndash;10 mm<ref name="bellmann">{{Lit bellmann}}</ref>.


Das '''Weibchen''' ist fast vollständig leuchtend grün, mit einem deutlichen Herzfleck. Das '''Männchen''' hat ebenso grüne Beine und Prosoma. Das Opisthosoma ist jedoch gelb mit einem roten Mittelstreifen und roten Seitenstreifen. Junge Männchen sind eher blassgrün, und die Färbung des Opisthosomas ist wenig ausgeprägt.
Das '''Weibchen''' ist fast vollständig leuchtend grün, mit einem deutlichen Herzfleck. Das '''Männchen''' hat ebenso grüne Beine und Prosoma. Das Opisthosoma ist jedoch gelb mit einem roten Mittelstreifen und roten Seitenstreifen. Junge Männchen sind eher blassgrün, und die Färbung des Opisthosomas ist wenig ausgeprägt.
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===Fortpflanzung===
===Fortpflanzung===
Im Frühling und Frühsommer suchen die Männchen aktiv nach den Weibchen. Dabei laufen sie im Zickzack umher, stellen sich regelmäßig auf die Hinterbeine und tasten die Umgebung mit den Vorderbeinen ab, wobei sie sich um die eigene Achse drehen. Trifft das Männchen auf das Weibchen, beginnt es dessen Dorsalseite mit den Vorderbeinen zu betrommeln. Kommt es zur Paarung, besteigt das Männchen seine Partnerin von vorne und führt seitlich einen der Taster ein<ref name="bellmann2010">{{Lit bellmann2010}}</ref>. Die Paarung kann insgesamt mehrere Stunden dauern, wobei der Taster nur einmal gewechselt wird.<ref name="Rödel">{{Lit Rödel 2003 Die Grüne Huschspinne (Micrommata virescens, CLERCK 1757) in der Döberitzer Heide}}</ref>
Im Frühling und Frühsommer suchen die Männchen aktiv nach den Weibchen. Dabei laufen sie im Zickzack umher, stellen sich regelmäßig auf die Hinterbeine und tasten die Umgebung mit den Vorderbeinen ab, wobei sie sich um die eigene Achse drehen. Trifft das Männchen auf das Weibchen, beginnt es dessen Dorsalseite mit den Vorderbeinen zu betrommeln. Kommt es zur Paarung, besteigt das Männchen seine Partnerin von vorne und führt seitlich einen der Taster ein<ref name="bellmann2010">{{Lit bellmann2010}}</ref>. Die Paarung kann insgesamt mehrere Stunden dauern, wobei der Taster nur einmal gewechselt wird<ref name="Rödel">{{Lit Rödel 2003 Die Grüne Huschspinne (Micrommata virescens, CLERCK 1757) in der Döberitzer Heide}}</ref>.


Für die Eiablage webt das Weibchen einige Blätter zu einer Kammer zusammen (siehe Bilder). Die ebenfalls grünen Eier werden vom Weibchen bis zum Schlupf bewacht. Auch danach bleibt es noch einige Zeit bei den Jungtieren, bis diese sich zerstreuen.<ref name="Jäger et al"/>
Für die Eiablage webt das Weibchen einige Blätter zu einer Kammer zusammen (siehe Bilder). Die ebenfalls grünen Eier werden vom Weibchen bis zum Schlupf bewacht. Auch danach bleibt es noch einige Zeit bei den Jungtieren, bis diese sich zerstreuen.<ref name="Jäger et al"/>
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Micrommata-virescens_RiechheimerBerg_09-05_02.jpg|Weibchen
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Micrommata-virescens RiechheimerBerg 09-05 01-Epig.jpg|Epigyne
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Virescens_Reinstaedt_08-05_06.jpg
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Micrommata virescens Ped 9-01178.jpg|Pedipalpus, ventral
Micrommata virescens Ped 9-01178.jpg|Pedipalpus, ventral
Micrommata virescens Ped 9-01179.jpg|Pedipalpus, lateral
Micrommata virescens Ped 9-01179.jpg|Pedipalpus, lateral

Aktuelle Version vom 6. Oktober 2025, 14:45 Uhr

Micrommata virescens (Clerck, 1757)
Grüne Huschspinne
Micrommata virescens W 7-6962.jpg
Weibchen
Micrommata virescens m A-BadFischau Derschmidt 120520 019 kl.jpg
Männchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Sparassidae (Riesenkrabbenspinnen)
Gattung: Micrommata (Huschspinnen)
Reifezeit (Nentwig et al. 2012)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:029082
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandh===*
[D] Berlinex 0
[D] Brandenburg R
[D] Baden-Württembergmh *
[D] Mecklenburg-Vorp.s<(↓) 3
[D] Niedersachsen 3
[D] Niedersachsen (H) 3
[D] Niedersachsen (T) 3
[D] Nordrhein-Westfalenmh<(↓)=V
[D] Schleswig-Holsteines==-F1
[D] Thüringen 3
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea ornata
  • Micrommata fulva
  • Micrommata ornata
  • Micrommata roseum
  • Micrommata roseum ornata
  • Micrommata roseum ornatum
  • Micrommata virescens ornata
  • Micrommata virescens valvulata
  • Micrommata virescens virescens
  • Micrommata viridissima
  • Sparassus fulvus
  • Sparassus ornatus

Micrommata virescens war Spinne des Jahres 2004 (Jäger P et al. 2004).

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 12–15 mm, Männchen 8–10 mm (Bellmann 2001).

Das Weibchen ist fast vollständig leuchtend grün, mit einem deutlichen Herzfleck. Das Männchen hat ebenso grüne Beine und Prosoma. Das Opisthosoma ist jedoch gelb mit einem roten Mittelstreifen und roten Seitenstreifen. Junge Männchen sind eher blassgrün, und die Färbung des Opisthosomas ist wenig ausgeprägt.

Die Jungtiere und auch die subadulten Männchen sind noch nicht grün gefärbt, sondern beige und blass bräunlich, und besitzen eine Zeichnung aus rötlichen Streifen und Pünktchen.

Lebensraum

Micrommata virescens lebt in warmen Gebieten an Waldrändern, in Gebüsch und auf verbuschtem Trockenrasen (Bellmann 2001), aber auch in Hoch- und Niedermooren, Frisch- und Nasswiesen, Kiefernwäldern, Waldsteppen und Zwergstrauchheiden. Im Wald an sonnigen Stellen auf lichtem Gebüsch (Bösenberg W 1899).

Verbreitung

Micrommata virescens ist von Europa bis nach Japan verbreitet (World Spider Catalog 2023).

Die Art ist in Deutschland weit verbreitet, wurde aber im Tiefland wesentlich weniger nachgewiesen als im Bergland (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Lebensweise

Beutefang

Lauert in der Vegetation bewegungslos auf Beute, die bei Annäherung sofort mit den Vorderbeinen gegriffen und zu den Chelizeren geführt wird. Flüchtende Beute wird verfolgt. Mitunter setzt die Spinne einen kleinen Sprung ein, um die Beute zu überwältigen.

Fortpflanzung

Im Frühling und Frühsommer suchen die Männchen aktiv nach den Weibchen. Dabei laufen sie im Zickzack umher, stellen sich regelmäßig auf die Hinterbeine und tasten die Umgebung mit den Vorderbeinen ab, wobei sie sich um die eigene Achse drehen. Trifft das Männchen auf das Weibchen, beginnt es dessen Dorsalseite mit den Vorderbeinen zu betrommeln. Kommt es zur Paarung, besteigt das Männchen seine Partnerin von vorne und führt seitlich einen der Taster ein (Bellmann 2010). Die Paarung kann insgesamt mehrere Stunden dauern, wobei der Taster nur einmal gewechselt wird (Rödel I 2003).

Für die Eiablage webt das Weibchen einige Blätter zu einer Kammer zusammen (siehe Bilder). Die ebenfalls grünen Eier werden vom Weibchen bis zum Schlupf bewacht. Auch danach bleibt es noch einige Zeit bei den Jungtieren, bis diese sich zerstreuen. (Jäger P et al. 2004)

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise