Cheiracanthium

Aus Wiki der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
Version vom 25. August 2009, 06:31 Uhr von Arno (Diskussion | Beiträge) (Abschnitt Giftwirkung)
Zur Navigation springenZur Suche springen
Cheiracanthium C. L. Koch, 1839
Dornfingerspinnen
Cheiracanthium viriscens m.jpg
Cheiracanthium virescens (Sundevall, 1833)
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Miturgidae (Wanderspinnen)
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidergen:02093

Wenn von Cheiracanthium die Rede ist, denken die meisten Menschen an den Ammendornfinger Cheiracanthium punctorium, weil dieser durch die Medienberichterstattung eine gewisse Bekanntheit als „Giftspinne“ erlangt hat. (Diekmann & K. 2006) (Anonymus 2006) Diese Seite soll zeigen, dass in Mitteleuropa weitaus mehr Arten der Gattung Cheiracanthium vorkommen.

Körperbau und Aussehen

Cheiracanthium-Arten haben einen gedrungenen Körperbau. Das Prosoma ist breit und kurz. Das Opisthosoma ist oval, schließt breit an das Prosoma an und läuft hinten etwas spitz zu. Die Cheliceren sind relativ lang und stehen an der breiten Stirn senkrecht nach unten.

Die Beine sind relativ lang. Gattungstypisch ist ein deutlich verlängertes 1. Beinpaar (Beinformel: 1423, im Unterschied zu Clubiona!). Die Tarsen aller Beinpaare sind in Bezug zu den Metatarsen nach außen abgewinkelt.

Die Färbung der Cheiracanthium-Arten reicht von grünlich bis gelblich braun. Einige Arten besitzen ein dunkleres Längsband oder Muster auf dem Opisthosoma.

Giftwirkung der Cheiracanthium-Arten

Lebensraum

Cheiracanthium-Arten bevorzugen warme, offene und zumeist trockene Lebensräume wie Wiesen, Heiden, Dünen und Waldränder. Sie leben und jagen in der Vegetation und legen dort auch bevorzugt ihre Wohngespinste an. Seltener findet man sie am Boden oder unter Steinen.

Lebensweise

Cheiracanthium-Arten sind nachtaktive Jäger, die sich tagsüber in selbstgebauten Gespinstsäcken aufhalten, die durch das Zusammenspinnen mehrerer Grashalme oder anderer Pflanzenteile entstehen.

Verbreitung

Es wurden 14 Arten der Gattung in Mitteleuropa nachgewiesen; davon elf in Deutschland. (Blick 2004) (Van Keer et al. 2007)

Name DE NL BE CH AT CZ SK PL
Cheiracanthium campestre ×       × × × ×
Cheiracanthium cuniculum             ×  
Cheiracanthium effossum ×     ×   × ×  
Cheiracanthium elegans ×       × × × ×
Cheiracanthium erraticum × × × × × × × ×
Cheiracanthium gratum ×              
Cheiracanthium mildei ×   × × ×   ×  
Cheiracanthium montanum ×   × ×   × × ×
Cheiracanthium oncognathum ×     × × × × ×
Cheiracanthium pennyi × × ×   × × ×  
Cheiracanthium punctorium ×   × × × × × ×
Cheiracanthium rupestre             ×  
Cheiracanthium seidlitzii             ×  
Cheiracanthium virescens × × × × × × × ×

Quellen