Scotophaeus: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Vorderbeine der ''{{PAGENAME}}''-Arten sind sehr kräftig und kurz (abgesehen von den Männchen). Der gesamte Körper und die Beine sind dicht behaart. Pro- und Opistosoma erhalten dadurch oft einen typischen „speckigen“ Glanz. | |||
Die Arten der Gattung besitzen an ihren Füßen sehr gut entwickelte Scopula, die es ihnen ermöglicht auch an glatten Flächen emporzulaufen. Außerdem sind die Unterseiten der Tarsen und Metatarsen der Vorderbeine (1. und 2. Beinpaar) mit dichten Scopulapolstern versehen, die dem Beutefang dienen. | |||
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Die Arten der Gattung ''{{PAGENAME}}'' leben ursprünglich an Bäumen, unter deren Rinde und in natürlichen Höhlungen. Sie haben daneben aber vor allem in unserer urbanen und semiurbanen Umgebung einen Lebensraum gefunden, sodass man die Arten heute häufiger [[synanthrop]], also in Wohnungen, Gartenlauben, Garagen, Scheunen und ähnlichem finden kann, als abseits menschlicher Zivilisation. | |||
==Lebensweise== | |||
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Neben Insekten fallen ihnen auch regelmäßig andere Spinnen zum Opfer. Diese werden frontal angegriffen und mit den kräftigen Vorderbeinen blitzschnell unter das Prosoma der Spinne geschoben, sodass sie ihre Beute unter Umgehung deren Cheliceren von oben in den [[Anatomie von Spinnen|Petiolus]] beißen kann. | |||
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In den Nachweiskarten tauchen relativ wenige Funde der ''{{PAGENAME}}''-Arten auf. Das steht im Widerspruch zu eigenen Erfahrungen und den undeterminierten Fundmeldungen von Laien im [http://www.spinnen-forum.de Forum mitteleuropäischer Spinnen]. Der Autor nimmt an, dass die Gründe hierfür in der vor allem synanthropen Verbreitung und der versteckten Lebensweise (Rindenart) im Freiland zu suchen sind. | |||
Version vom 30. November 2008, 22:18 Uhr
| Scotophaeus Simon, 1893 |
|---|
| Mausspinnen |
| Scotophaeus scutulatus (Linnaeus, 1758) |
| Systematik |
| Ordnung: Araneae (Webspinnen) |
| Familie: Gnaphosidae (Plattbauchspinnen) |
| Weitere Informationen |
| LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidergen:02474 |
Aussehen und Körperbau
Die Scotophaeus-Arten sind dunkle (als Jungtiere hell) gefärbte Plattbauchspinnen mit kompaktem, kräftigem Körperbau. Als Anpassung an ihren Lebensarum ist ihr Körper stärker abgeflacht, als bei anderen mitteleuropäischen Gnaphosiden. Die Kopfregion ist schmal und die Cheliceren verhältnismäßig klein (siehe im Unterschied dazu Gnaphosa).
Die Vorderbeine der Scotophaeus-Arten sind sehr kräftig und kurz (abgesehen von den Männchen). Der gesamte Körper und die Beine sind dicht behaart. Pro- und Opistosoma erhalten dadurch oft einen typischen „speckigen“ Glanz.
Die Arten der Gattung besitzen an ihren Füßen sehr gut entwickelte Scopula, die es ihnen ermöglicht auch an glatten Flächen emporzulaufen. Außerdem sind die Unterseiten der Tarsen und Metatarsen der Vorderbeine (1. und 2. Beinpaar) mit dichten Scopulapolstern versehen, die dem Beutefang dienen.
Lebensraum
Die Arten der Gattung Scotophaeus leben ursprünglich an Bäumen, unter deren Rinde und in natürlichen Höhlungen. Sie haben daneben aber vor allem in unserer urbanen und semiurbanen Umgebung einen Lebensraum gefunden, sodass man die Arten heute häufiger synanthrop, also in Wohnungen, Gartenlauben, Garagen, Scheunen und ähnlichem finden kann, als abseits menschlicher Zivilisation.
Lebensweise
Scotophaeus-Arten sind streng nachtaktiv und sehr lichtscheu. Tagsüber verstecken sie sich in Gespinstsäcken, die sie mit Vorliebe in Ritzen und Spalten anlegen. Nachts streifen sie auf der Suche nach Nahrung umher.
Neben Insekten fallen ihnen auch regelmäßig andere Spinnen zum Opfer. Diese werden frontal angegriffen und mit den kräftigen Vorderbeinen blitzschnell unter das Prosoma der Spinne geschoben, sodass sie ihre Beute unter Umgehung deren Cheliceren von oben in den Petiolus beißen kann.
Arten und Verbreitung
Es wurden vier Arten der Gattung in Mitteleuropa nachgewiesen. (Blick 2004)
| Name | DE | NL | BE | CH | AT | CZ | SK | PL |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Scotophaeus blackwalli | × | × | × | × | × | × | × | |
| Scotophaeus nanus | × | |||||||
| Scotophaeus quadripunctatus | × | × | × | × | × | × | × | |
| Scotophaeus scutulatus | × | × | × | × | × | × | × | × |
In den Nachweiskarten tauchen relativ wenige Funde der Scotophaeus-Arten auf. Das steht im Widerspruch zu eigenen Erfahrungen und den undeterminierten Fundmeldungen von Laien im Forum mitteleuropäischer Spinnen. Der Autor nimmt an, dass die Gründe hierfür in der vor allem synanthropen Verbreitung und der versteckten Lebensweise (Rindenart) im Freiland zu suchen sind.