Pholcus phalangioides/Beobachtungen/Pageler J: Unterschied zwischen den Versionen
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Am 11.01.2008 wurde in einer Wohnung in Oldenburg (Niedersachsen, MTB 2815) ein Jungtier der Großen Zitterspinne ''[[{{Rootpagename}}]]'' eingefangen und in einem Terrarium untergebracht, um die Entwicklung dieser Art unter kontrollierten Bedingungen beobachten und fotografisch dokumentieren zu können. | |||
Am 11.01.2008 wurde in einer Wohnung in Oldenburg (Niedersachsen, MTB 2815) ein Jungtier der Großen Zitterspinne ''[[ | |||
Da häufig zu lesen ist, daß Spinnen in der Lage sind, lange Zeit mit nur sehr wenig Nahrung auszukommen, sollte z.B. herausgefunden werden, wieviel Beute die Spinne bei optimaler Versorgung annehmen würde. | Da häufig zu lesen ist, daß Spinnen in der Lage sind, lange Zeit mit nur sehr wenig Nahrung auszukommen, sollte z.B. herausgefunden werden, wieviel Beute die Spinne bei optimaler Versorgung annehmen würde. | ||
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Das Terrarium bestand aus einer Holzkiste (21 x 14 x 8 cm), die vorne und an einer Seite mit Glasscheiben versehen war, die zu Fotozwecken und zur Fütterung herausgenommen werden konnten. | Das Terrarium bestand aus einer Holzkiste (21 x 14 x 8 cm), die vorne und an einer Seite mit Glasscheiben versehen war, die zu Fotozwecken und zur Fütterung herausgenommen werden konnten. | ||
Die Spinne war ein junges Weibchen mit einer Körperlänge von 3 mm. Wie sich später | Die Spinne war ein junges Weibchen mit einer Körperlänge von 3 mm. Wie sich später herausstellte, benötigte sie noch zwei Häutungen bis zur Geschlechtsreife. Einige gleichgroße Spinnen, die sich ebenfalls bereits ca. vier bis fünf Wochen am Fundort befanden, blieben frei und dienten in der ersten Zeit als Vergleich zur Entwicklung der gefangenen Spinne. | ||
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Stechmücke (Culicidae) verfüttert. Die noch sehr schlanke Spinne geht die Beute sofort an und spinnt sie ein. Sechs bis acht Stunden später ist die Mücke ausgesaugt und die Spinne schon deutlich | Stechmücke (Culicidae) verfüttert. Die noch sehr schlanke Spinne geht die Beute sofort an und spinnt sie ein. Sechs bis acht Stunden später ist die Mücke ausgesaugt und die Spinne schon deutlich dicker geworden. | ||
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Datei:Pholcus phalangioides mit Beute (2).jpg| | Datei:Pholcus_phalangioides_16.01.2008.JPG|Jungspinne vor der Nahrungsaufnahme | ||
Datei:Pholcus phalangioides mit Beute (2).jpg|Stechmücke wird eingesponnen | |||
Datei:Pholcus phalangioides mit Beute (4).jpg|mit erbeuteter Stechmücke | Datei:Pholcus phalangioides mit Beute (4).jpg|mit erbeuteter Stechmücke | ||
Datei:Pholcus phalangioides mit Beute.jpg|mit erbeuteter Stechmücke | Datei:Pholcus phalangioides mit Beute.jpg|mit erbeuteter Stechmücke | ||
Datei:Pholcus_phalangioides_16.01.2008_(2).JPG|mit erbeuteter Stechmücke (bereits dicker geworden) | |||
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Häutung. Die Spinne ist nun 4,5 mm groß und im subadulten Stadium. | Häutung. Die Spinne ist nun 4,5 mm groß und im subadulten Stadium. | ||
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Datei:Pholcus phalangioides juv (2).jpg|Nach der Häutung. Spinne ist subadult | |||
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Gegen Mittag | Gegen Mittag wird ein Kabinettkäfer (''Anthrenus verbasci'', Dermestidae, Körperlänge: ca. 3 mm) zugeführt. Nachdem er sich zunächst sehr ruhig verhält, wird die Spinne doch noch auf ihn aufmerksam, fängt ihn und spinnt ihn ein. Es hat auch den Anschein, als würde sie ihn aussaugen. Auch am Abend sieht noch alles normal aus. Doch wenige Stunden später läuft der Käfer agil und scheinbar unversehrt durch das Terrarium. Eine angebotene Fliege wird von der Spinne sofort gefangen und ausgesaugt. | ||
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Anders als bei leichteren Beutetieren, die lose in den Cheliceren gehalten werden, wird die ''Tegenaria'' von der Zitterspinne mit zusätzlichen Fäden im Netz aufgehängt. Nach ca. zwei Tagen ist die Beute ausgesaugt und wird fallengelassen. Die Zitterspinne ist nun extrem dick und 6 mm lang. | Anders als bei leichteren Beutetieren, die lose in den Cheliceren gehalten werden, wird die ''Tegenaria'' von der Zitterspinne mit zusätzlichen Fäden im Netz aufgehängt. Nach ca. zwei Tagen ist die Beute ausgesaugt und wird fallengelassen. Die Zitterspinne ist nun extrem dick und 6 mm lang. | ||
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Datei:Pholcus phalangioides juv.JPG|sehr gut genährt | |||
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Reifehäutung. Die Spinne ist nun (unmittelbar nach der Häutung und ohne Nahrungsaufnahme) 6,5 mm groß. Die Vergleichsspinnen, die am Fundort dieses Exemplars verblieben waren (siehe oben), haben sich unterdessen nicht weiterentwickelt und sind noch genauso groß wie vor über zwei Monaten. Wenig später sind sie verschwunden. | Reifehäutung. Die Spinne ist nun (unmittelbar nach der Häutung und ohne Nahrungsaufnahme) 6,5 mm groß. Die Vergleichsspinnen, die am Fundort dieses Exemplars verblieben waren (siehe oben), haben sich unterdessen nicht weiterentwickelt und sind noch genauso groß wie vor über zwei Monaten. Wenig später sind sie verschwunden. | ||
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Bild: | Bild:Pholcus phalangioides w Häutung.JPG|Häutung | ||
Datei:Pholcus phalangioides Häutung.JPG|Häutung | |||
Datei:Pholcus phalangioides w Häutung (2).jpg|Häutung | |||
Datei:Pholcus phalangioides Häutung (2).JPG|Häutung | |||
Bild:Pholcus_phalangioides_22.03.2008.JPG|frisch gehäutet | |||
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'''20.04.2008:''' | '''20.04.2008:''' | ||
Die Spinne nimmt keine Nahrung mehr an. Sie macht | Die Spinne nimmt keine Nahrung mehr an. Sie macht einen sehr gut genährten Eindruck (nach 17 Beutetieren innerhalb von 15 Tagen). | ||
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In einer Garage in Lemwerder (Niedersachsen, MTB 2817) wird ein adultes Männchen (Körperlänge: 8 mm) gefangen, um es mit dem Weibchen zu verpaaren. | In einer Garage in Lemwerder (Niedersachsen, MTB 2817) wird ein adultes Männchen (Körperlänge: 8 mm) gefangen, um es mit dem Weibchen zu verpaaren. | ||
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Bild: | Datei:Pholcus phalangioides m.jpg|Männchen | ||
Bild:Pholcus phalangioides m 11.01.2008.JPG|Männchen | |||
Datei:Pholcus phalangioides m (2).jpg|Männchen Portrait | |||
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'''08.06.2008:''' | '''08.06.2008:''' | ||
Paarung. Das Terrarium des Weibchens wird kurz geöffnet, um das Männchen hineinkrabbeln zu lassen. Das Männchen bewegt sich vorsichtig aber zielstrebig in das Netz. Das Weibchen verhält sich ruhig. Es scheint, als könne es erkennen, daß sich ein Männchen nähert, und sich nicht etwa ein Beutetier im Netz befindet (Die Männchen der Zitterspinnen sollen die Weibchen mit Zupfsignalen an den Fäden auf sich aufmerksam machen, doch das konnte mit bloßem Auge nicht beobachtet werden). Nach sehr kurzer Zeit geht das Männchen direkt auf das Weibchen zu und stößt mit seinem Kopf mehrmals an die Unterseite/Epigyne des Weibchens. | Paarung. Das Terrarium des Weibchens wird kurz geöffnet, um das Männchen hineinkrabbeln zu lassen. Das Männchen bewegt sich vorsichtig aber zielstrebig in das Netz. Das Weibchen verhält sich ruhig. Es scheint, als könne es erkennen, daß sich ein Männchen nähert, und sich nicht etwa ein Beutetier im Netz befindet (Die Männchen der Zitterspinnen sollen die Weibchen mit Zupfsignalen an den Fäden auf sich aufmerksam machen, doch das konnte mit bloßem Auge nicht beobachtet werden). Nach sehr kurzer Zeit (1-2 Minuten) geht das Männchen direkt auf das Weibchen zu und stößt mit seinem Kopf mehrmals an die Unterseite/Epigyne des Weibchens. | ||
Um 20:07 Uhr beginnt die Paarung. | Um 20:07 Uhr beginnt die Paarung. Arttypisch führt das Männchen beide Taster gleichzeitig ein. Während der Paarung sind beide Spinnen so gut wie regungslos. | ||
Um 21:05 Uhr trennen sich die Partner. Kurz darauf beginnt das Männchen innerhalb des Netzes Fäden zu spinnen. Das Weibchen schenkt dem keinerlei Beachtung. | Um 21:05 Uhr trennen sich die Partner. Kurz darauf beginnt das Männchen innerhalb des Netzes Fäden zu spinnen. Das Weibchen schenkt dem keinerlei Beachtung. | ||
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Um 21:20 wird das Männchen wieder aus dem Terrarium entfernt, und das Weibchen sitzt in gewohnter Haltung in ihrem Netz. | Um 21:20 wird das Männchen wieder aus dem Terrarium entfernt, und das Weibchen sitzt in gewohnter Haltung in ihrem Netz. | ||
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Bild: | Datei:Pholcus phalangioides Paarung (2).JPG|Paarung | ||
Datei:Pholcus phalangioides Paarung (3).jpg|Paarung | |||
Bild:Pholcus_phalangioides_08.06.2008.JPG|Paarung | |||
Datei:Pholcus phalangioides Paarung.JPG|Paarung | |||
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Fliege (Muscidae) verfüttert. Die Spinne ist nun sehr dick. Sie hat Eier entwickelt, die man im Hinterleib bereits erkennen kann. | Fliege (Muscidae) verfüttert. Die Spinne ist nun sehr dick. Sie hat Eier entwickelt, die man im Hinterleib bereits erkennen kann. | ||
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Datei:Pholcus phalangioides w trächtig.jpg|wenige Stunden vor der Eiablage | |||
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Am frühen Morgen trägt die Spinne (13 Tage nach der Paarung) einen Kokon. Auffällig ist eine große Beule an der Seite des Opisthosomas. | Am frühen Morgen trägt die Spinne (13 Tage nach der Paarung) einen Kokon. Auffällig ist eine große Beule an der Seite des Opisthosomas. | ||
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Bild: | Bild:Pholcus_phalangioides_20.06.2008_(2).JPG|Mit Kokon wenige Stunden nach Eiablage | ||
Bild:Pholcus_phalangioides_20.06.2008.JPG|Mit Kokon wenige Stunden nach Eiablage | |||
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Ein Ei des Kokons scheint abzusterben. | Ein Ei des Kokons scheint abzusterben. | ||
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Datei:Pholcus phalangioides 25.06.2008.JPG|Kokon 4 Tage nach Eiablage | |||
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In den Eiern sind bereits Strukturen zu erkennen. Hin und wieder ist zu beobachten, wie die Spinne den Kokon an einem Faden aufhängt und am Netz arbeitet. Bei der geringsten Störung eilt sie jedoch sofort zum Kokon und nimmt ihn mit den Cheliceren auf. | In den Eiern sind bereits Strukturen zu erkennen. Hin und wieder ist zu beobachten, wie die Spinne den Kokon an einem Faden aufhängt und am Netz arbeitet. Bei der geringsten Störung eilt sie jedoch sofort zum Kokon und nimmt ihn mit den Cheliceren auf. | ||
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Bild: | Bild:Pholcus_phalangioides_03.07.2008.JPG|Kokon 12 Tage nach Eiablage | ||
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'''08.07.2008:''' | '''08.07.2008:''' | ||
Abends beißt die Spinne einige Fäden des Kokons durch. Die einzelnen Eier sind somit innerhalb des Kokons nicht mehr so dicht gepackt und besser voneinander getrennt. | Abends beißt die Spinne einige Fäden des Kokons durch. Die einzelnen Eier sind somit innerhalb des Kokons nicht mehr so dicht gepackt und besser voneinander getrennt. | ||
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Datei:Pholcus_phalangioides_08.07.2008.JPG|Kokon 17 Tage nach Eiablage | |||
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'''09.07.2008:''' | '''09.07.2008:''' | ||
18 Tage nach der Eiablage bzw. 31 Tage nach der Paarung schlüpfen die ersten Jungen. Kurz zuvor | 18 Tage nach der Eiablage bzw. 31 Tage nach der Paarung schlüpfen die ersten Jungen. Kurz zuvor beißt die Spinne erneut einige Fäden des Kokons durch. | ||
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Bild: | Bild:Pholcus_phalangioides_09.07.2008_(2).JPG | ||
Bild:Pholcus_phalangioides_09.07.2008.JPG|Kokon 18 Tage nach Eiablage | |||
Datei:Pholcus phalangioides Schlupf Mosaik 09.07.2008.jpg|Erste Spinne schlüpft | |||
Datei:Pholcus phalangioides w+juv (5).jpg|Zwei Spinnen sind geschlüpft | |||
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'''10.07.2008:''' | '''10.07.2008:''' | ||
Alle Jungen sind geschlüpft. Noch in der Nacht | Alle Jungen sind geschlüpft. Noch in der Nacht hängt die Spinne den Kokon mit den schlüpfenden Jungen ins Netz. Zwei Jungspinnen haben den Kokon bereits verlassen, die anderen sind noch zusammengedrängt. Die Mutter ist währenddessen mit Ausbesserungsarbeiten am Netz beschäftigt oder sitzt neben dem Kokon. Bei Störung eilt sie jedoch noch zum Kokon und nimmt ihn auf. | ||
Abends kleine Fliege zugeführt. Wird jedoch nicht angenommen. | Abends kleine Fliege zugeführt. Wird jedoch nicht angenommen. | ||
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Bild: | Datei:Pholcus phalangioides w+juv (7).jpg|Alle Jungen sind geschlüpft | ||
Bild:Pholcus_phalangioides_10.07.2008_(2).JPG|Mutterspinne neben dem Kokon | |||
Bild:Pholcus_phalangioides_10.07.2008.JPG|Jungspinne frei im Netz | |||
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Auch bei Störung geht die Spinne nun nicht mehr an den Kokon, auf dem noch immer die meisten Jungen zusammengedrängt beieinander sitzen. Eine der Jungspinnen wurde offensichtlich schon von der Mutter ausgesaugt. | Auch bei Störung geht die Spinne nun nicht mehr an den Kokon, auf dem noch immer die meisten Jungen zusammengedrängt beieinander sitzen. Eine der Jungspinnen wurde offensichtlich schon von der Mutter ausgesaugt. | ||
Die Jungspinnen auf dem Kokon sind so gut wie regungslos. | Die Jungspinnen auf dem Kokon sind so gut wie regungslos. | ||
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Bild:Pholcus_phalangioides_11.07.2008.JPG|Jungspinnen auf dem Kokon | |||
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'''12.07.2008:''' | '''12.07.2008:''' | ||
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2 Fliegen (Muscidae) verfüttert. | 2 Fliegen (Muscidae) verfüttert. | ||
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Bild: | Bild:Pholcus_phalangioides_16.07.2008_(2).JPG|Häutung einer Jungspinne | ||
Bild:Pholcus_phalangioides_16.07.2008.JPG|Jungspinne im Netz | |||
Bild:Pholcus_phalangioides_16.07.2008_(3).JPG|Mutter mit erbeuteter Fliege | |||
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Eine der Jungspinnen scheint an einer Kabinettkäferlarve (''Anthrenus verbasci'', Dermestidae) zu saugen, die in die Dose eingebracht worden war. Zwei Tage später sollte sich herausstellen, daß dieser Eindruck trog: Die Jungspinne ist von der Larve gefressen worden. | Eine der Jungspinnen scheint an einer Kabinettkäferlarve (''Anthrenus verbasci'', Dermestidae) zu saugen, die in die Dose eingebracht worden war. Zwei Tage später sollte sich herausstellen, daß dieser Eindruck trog: Die Jungspinne ist von der Larve gefressen worden. | ||
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Bild: | Bild:Pholcus_phalangioides_21.07.2008.JPG|Jungspinne mit Larve von ''Anthrenus verbasci'' | ||
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Die Spinne verliert ein Bein, während sie die ausgesaugte Amaurobius aus dem Netz entfernt. | Die Spinne verliert ein Bein, während sie die ausgesaugte ''Amaurobius'' aus dem Netz entfernt. | ||
'''27.02.2010:''' | '''27.02.2010:''' | ||
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'''25.11.2010:''' | '''25.11.2010:''' | ||
Mücke (Culicidae) zugeführt. Wird jedoch nicht angenommen. | Mücke (Culicidae) zugeführt. Wird jedoch nicht angenommen. | ||
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Letzte Fotos. | |||
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Bild:Pholcus_phalangioides_28.11.2010.JPG|Zitterspinne im Alter von über drei Jahren | |||
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'''04.12.2010:''' | '''04.12.2010:''' | ||
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Es darf angenommen werden, | Es darf angenommen werden, dass sie in Freiheit deutlich weniger Beute gemacht hätte - dass sie jedoch auch mit deutlich weniger ausgekommen wäre. Zwischenzeitlich war die Spinne so gesättigt, dass sie keine weitere angebotene Nahrung mehr annahm. Man kann wohl von einer Entwicklung unter optimalen Bedingungen sprechen. | ||
So hatte die Spinne auch genug Substanz, um innerhalb von etwa drei Monaten vier Kokons zu entwickeln (nach einmaliger Begattung). | So hatte die Spinne auch genug Substanz, um innerhalb von etwa drei Monaten vier Kokons zu entwickeln (nach einmaliger Begattung). | ||
--[[Benutzer:Jörg Pageler|Jörg Pageler]] 20:46, 6. Sep. 2011 (CEST) | --[[Benutzer:Jörg Pageler|Jörg Pageler]] 20:46, 6. Sep. 2011 (CEST) | ||
==Zitat== | |||
{{Lit Pageler Beobachtungen zu Pholcus phalangioides}} | |||
[[Kategorie:Beobachtungen]] | |||
Aktuelle Version vom 25. Oktober 2014, 09:19 Uhr
Persönliche Beobachtungen von Pageler,J. zu Pholcus phalangioides
Der Lebenszyklus der Großen Zitterspinne Pholcus phalangioides
Am 11.01.2008 wurde in einer Wohnung in Oldenburg (Niedersachsen, MTB 2815) ein Jungtier der Großen Zitterspinne Pholcus phalangioides eingefangen und in einem Terrarium untergebracht, um die Entwicklung dieser Art unter kontrollierten Bedingungen beobachten und fotografisch dokumentieren zu können.
Da häufig zu lesen ist, daß Spinnen in der Lage sind, lange Zeit mit nur sehr wenig Nahrung auszukommen, sollte z.B. herausgefunden werden, wieviel Beute die Spinne bei optimaler Versorgung annehmen würde.
Das Terrarium bestand aus einer Holzkiste (21 x 14 x 8 cm), die vorne und an einer Seite mit Glasscheiben versehen war, die zu Fotozwecken und zur Fütterung herausgenommen werden konnten.
Die Spinne war ein junges Weibchen mit einer Körperlänge von 3 mm. Wie sich später herausstellte, benötigte sie noch zwei Häutungen bis zur Geschlechtsreife. Einige gleichgroße Spinnen, die sich ebenfalls bereits ca. vier bis fünf Wochen am Fundort befanden, blieben frei und dienten in der ersten Zeit als Vergleich zur Entwicklung der gefangenen Spinne.
11.01.2008:
Fang der Jungspinne, die zu dieser Zeit bereits mehrere Monate alt gewesen sein dürfte.
16.01.2008: Stechmücke (Culicidae) verfüttert. Die noch sehr schlanke Spinne geht die Beute sofort an und spinnt sie ein. Sechs bis acht Stunden später ist die Mücke ausgesaugt und die Spinne schon deutlich dicker geworden.
17.01.2008: Stechmücke (Culicidae) verfüttert.
18.01.2008: Stechmücke (Culicidae) verfüttert.
19.01.2008: 2 Stechmücken (Culicidae) verfüttert.
20.01.2008: 2 Stechmücken (Culicidae) verfüttert.
21.01.2008: Stechmücke (Culicidae) verfüttert.
22.01.2008: Die Spinne nimmt eine angebotene Stechmücke nicht mehr an.
11.02.2008: Häutung. Die Spinne ist nun 4,5 mm groß und im subadulten Stadium.
12.02.2008: Stechmücke (Culicidae) verfüttert.
13.02.2008: Stechmücke (Culicidae) verfüttert.
23.02.2008: Gegen Mittag wird ein Kabinettkäfer (Anthrenus verbasci, Dermestidae, Körperlänge: ca. 3 mm) zugeführt. Nachdem er sich zunächst sehr ruhig verhält, wird die Spinne doch noch auf ihn aufmerksam, fängt ihn und spinnt ihn ein. Es hat auch den Anschein, als würde sie ihn aussaugen. Auch am Abend sieht noch alles normal aus. Doch wenige Stunden später läuft der Käfer agil und scheinbar unversehrt durch das Terrarium. Eine angebotene Fliege wird von der Spinne sofort gefangen und ausgesaugt.
24.02.2008: Stechmücke (Culicidae) verfüttert.
25.02.2008: Große Winkelspinne (Tegenaria atrica, Agelenidae) verfüttert. Die Tegenaria ist nicht sehr lebhaft. Die Zitterspinne spinnt die große Beute deutlich stärker ein als kleinere Tiere wie z.B. Stechmücken. Sobald sich die Tegenaria noch etwas regt, werden die Anstrengungen sie einzuspinnen verstärkt. Der Giftbiss erfolgt erst sehr spät, als die Beute sicher eingesponnen ist.
Anders als bei leichteren Beutetieren, die lose in den Cheliceren gehalten werden, wird die Tegenaria von der Zitterspinne mit zusätzlichen Fäden im Netz aufgehängt. Nach ca. zwei Tagen ist die Beute ausgesaugt und wird fallengelassen. Die Zitterspinne ist nun extrem dick und 6 mm lang.
08.03.2008: Stechmücke (Culicidae) verfüttert.
20.03.2008: 5 geflügelte Blattläuse (Aphididae) zugeführt. Die Spinne zeigt keine Regung.
22.03.2008: Reifehäutung. Die Spinne ist nun (unmittelbar nach der Häutung und ohne Nahrungsaufnahme) 6,5 mm groß. Die Vergleichsspinnen, die am Fundort dieses Exemplars verblieben waren (siehe oben), haben sich unterdessen nicht weiterentwickelt und sind noch genauso groß wie vor über zwei Monaten. Wenig später sind sie verschwunden.
26.03.2008: 7 geflügelte Blattläuse (Aphididae) zugeführt. Die Spinne nimmt sie an und spinnt schon die zweite ein, während sie gleichzeitig die erste aussaugt. Schließlich werden 6 Blattläuse verzehrt.
27.03.2008: 7 geflügelte Blattläuse (Aphididae) zugeführt. Mindestens 4 werden in den folgenden Tagen verzehrt.
29.03.2008: Kleine Fliege (Muscidae) verfüttert. Wird eingesponnen, während gleichzeitig eine Blattlaus ausgesaugt wird.
03.04.2008: Stechmücke (Culicidae) verfüttert.
04.04.2008: 2 Stechmücken (Culicidae) verfüttert.
05.04.2008: 3 Stechmücken (Culicidae) verfüttert.
06.04.2008: Stelzmücke (Limoniidae) verfüttert.
07.04.2008: 2 Stechmücken (Culicidae) verfüttert.
09.04.2008: 2 Stechmücken (Culicidae) verfüttert.
11.04.2008: 2 Stechmücken (Culicidae) verfüttert.
15.04.2008: 2 Stechmücken (Culicidae) verfüttert.
17.04.2008: Stechmücke (Culicidae) verfüttert.
18.04.2008: Stechmücke (Culicidae) verfüttert.
20.04.2008: Die Spinne nimmt keine Nahrung mehr an. Sie macht einen sehr gut genährten Eindruck (nach 17 Beutetieren innerhalb von 15 Tagen).
23.04.2008: Die Spinne nimmt wieder Beute an: Stelzmücke (Limoniidae).
24.04.2008: Stelzmücke (Limoniidae) verfüttert.
28.04.2008: Stelzmücke (Limoniidae) verfüttert.
02.05.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
04.05.2008: Stelzmücke (Limoniidae) verfüttert.
19.05.2008: Stelzmücke (Limoniidae) verfüttert.
27.05.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
28.05.2008: Fliege (Muscidae) zugeführt. Wird jedoch nicht angenommen.
07.06.2008: In einer Garage in Lemwerder (Niedersachsen, MTB 2817) wird ein adultes Männchen (Körperlänge: 8 mm) gefangen, um es mit dem Weibchen zu verpaaren.
08.06.2008: Paarung. Das Terrarium des Weibchens wird kurz geöffnet, um das Männchen hineinkrabbeln zu lassen. Das Männchen bewegt sich vorsichtig aber zielstrebig in das Netz. Das Weibchen verhält sich ruhig. Es scheint, als könne es erkennen, daß sich ein Männchen nähert, und sich nicht etwa ein Beutetier im Netz befindet (Die Männchen der Zitterspinnen sollen die Weibchen mit Zupfsignalen an den Fäden auf sich aufmerksam machen, doch das konnte mit bloßem Auge nicht beobachtet werden). Nach sehr kurzer Zeit (1-2 Minuten) geht das Männchen direkt auf das Weibchen zu und stößt mit seinem Kopf mehrmals an die Unterseite/Epigyne des Weibchens.
Um 20:07 Uhr beginnt die Paarung. Arttypisch führt das Männchen beide Taster gleichzeitig ein. Während der Paarung sind beide Spinnen so gut wie regungslos.
Um 21:05 Uhr trennen sich die Partner. Kurz darauf beginnt das Männchen innerhalb des Netzes Fäden zu spinnen. Das Weibchen schenkt dem keinerlei Beachtung.
Um 21:20 wird das Männchen wieder aus dem Terrarium entfernt, und das Weibchen sitzt in gewohnter Haltung in ihrem Netz.
09.06.2008: Stechmücke (Culicidae) und Fliege (Muscidae) verfüttert. Nachdem die Spinne bei der letzten angebotenen Nahrung desinteressiert war, geht sie die Beute nun wieder sehr aktiv an.
11.06.2008: 2 Fliegen (Muscidae) verfüttert.
13.06.2008: Fliege (Muscidae) zugeführt. Wird jedoch nicht angenommen.
15.06.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
17.06.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert. Die Spinne ist nun sehr dick. Sie hat Eier entwickelt, die man im Hinterleib bereits erkennen kann.
21.06.2008: Am frühen Morgen trägt die Spinne (13 Tage nach der Paarung) einen Kokon. Auffällig ist eine große Beule an der Seite des Opisthosomas.
25.06.2008: Ein Ei des Kokons scheint abzusterben.
03.07.2008: In den Eiern sind bereits Strukturen zu erkennen. Hin und wieder ist zu beobachten, wie die Spinne den Kokon an einem Faden aufhängt und am Netz arbeitet. Bei der geringsten Störung eilt sie jedoch sofort zum Kokon und nimmt ihn mit den Cheliceren auf.
08.07.2008: Abends beißt die Spinne einige Fäden des Kokons durch. Die einzelnen Eier sind somit innerhalb des Kokons nicht mehr so dicht gepackt und besser voneinander getrennt.
09.07.2008: 18 Tage nach der Eiablage bzw. 31 Tage nach der Paarung schlüpfen die ersten Jungen. Kurz zuvor beißt die Spinne erneut einige Fäden des Kokons durch.
10.07.2008: Alle Jungen sind geschlüpft. Noch in der Nacht hängt die Spinne den Kokon mit den schlüpfenden Jungen ins Netz. Zwei Jungspinnen haben den Kokon bereits verlassen, die anderen sind noch zusammengedrängt. Die Mutter ist währenddessen mit Ausbesserungsarbeiten am Netz beschäftigt oder sitzt neben dem Kokon. Bei Störung eilt sie jedoch noch zum Kokon und nimmt ihn auf. Abends kleine Fliege zugeführt. Wird jedoch nicht angenommen.
11.07.2008: Auch bei Störung geht die Spinne nun nicht mehr an den Kokon, auf dem noch immer die meisten Jungen zusammengedrängt beieinander sitzen. Eine der Jungspinnen wurde offensichtlich schon von der Mutter ausgesaugt. Die Jungspinnen auf dem Kokon sind so gut wie regungslos.
12.07.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert. Während die Mutter sofort auf die Beute losgeht, bleiben die Jungspinnen vollkommen unbewegt.
13.07.2008: 2 Fliegen (Muscidae) verfüttert. Während die Spinne an einer Beute saugt, fängt sie die zweite Fliege, spinnt sie ein und hängt sie ins Netz. Die Jungspinnen sind nun im Netz verteilt.
16.07.2008: Die Jungspinnen häuten sich. Sie gehen noch nicht an die Beutetiere der Mutter, selbst wenn sie direkt vor ihnen hängen.
2 Fliegen (Muscidae) verfüttert.
18.07.2008: Schnake (unbekannte Art, Tipulidae) verfüttert. Die Jungspinnen sind schon in der Lage, das typische Alarm- und Abwehrverhalten der Zitterspinnen, das „Zittern“ zu zeigen. Sie sitzen nun alle frei im Netz. Die Reste des Kokons werden von der Mutter aus dem Netz entfernt.
19.07.2008: Die Spinne nimmt die Schnake vom Vortag nochmal auf und saugt daran, obwohl sie sie schon auf den Boden des Terrariums geworfen hatte (das Netz reicht bis zum Boden).
20.07.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
21.07.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert. 3 Jungspinnen werden dem Terrarium entnommen und in einer separaten Dose untergebracht. Sie sind zunächst anscheinend nicht in der Lage, eigene Netze zu spinnen. Sie laufen lediglich unbeholfen auf dem Boden herum. Später am Tag sind nur einzelne Fäden gezogen.
Eine der Jungspinnen scheint an einer Kabinettkäferlarve (Anthrenus verbasci, Dermestidae) zu saugen, die in die Dose eingebracht worden war. Zwei Tage später sollte sich herausstellen, daß dieser Eindruck trog: Die Jungspinne ist von der Larve gefressen worden.
22.07.2008: Leeren Kokon entnommen. Einige Eier waren offenbar nicht zur Reife gelangt. Insgesamt haben sich 17 Jungspinnen entwickelt.
23.07.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
24.07.2008: Die Spinne entwickelt (ohne erneute Paarung) schon wieder Eier.
27.07.2008: Die Spinne hat erneut Eier abgelegt. Jedoch trägt sie sie nicht als Kokon, sondern hat sie auf den Boden des Terrariums fallenlassen.
29.07.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
02.08.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
04.08.2008: 2 Fliegen (Muscidae) verfüttert.
05.08.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
07.08.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
09.08.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
10.08.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
12.08.2008: Die Spinne entwickelt erneut Eier.
14.08.2008: Abends trägt die Spinne einen Kokon. Es ist die dritte Eiablage innerhalb von knapp zwei Monaten. Und auch diesmal weist das Opisthosoma der Spinne seitlich eine auffällige Beule auf, die sich nur sehr langsam zurückbildet.
11.09.2008: Die Eier im Kokon haben sich nicht weiterentwickelt. Die Spinne saugt sie aus und läßt die Reste zu Boden fallen.
16.09.2008: Fliege (Muscidae) verfüttert.
20.09.2008: Mücke (Culicidae) verfüttert.
27.09.2008: Mücke (Culucidae) verfüttert.
28.09.2008: Die Spinne trägt wieder einen Kokon (Nr. 4). Er ist etwas kleiner als die vorherigen.
28.10.2008: Einige Jungspinnen schlüpfen.
31.10.2008: Es ist nur noch eine Jungspinne übrig. Die Mutter saugt die anderen aus.
07.11.2008: Mücke (Culucidae) verfüttert.
19.11.2008: Mücke (Culucidae) verfüttert.
03.12.2008: Mücke (Culucidae) verfüttert.
08.01.2008: Mittelgroße Spinne (unbekannte Art) verfüttert.
01.02.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
08.04.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
03.05.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
16.05.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
21.05.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
06.06.2009: Mücke (Culucidae) verfüttert.
16.06.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
20.06.2009: Fliege (Muscidae) zugeführt. Wird jedoch nicht angenommen.
17.07.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
30.07.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
15.08.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
11.09.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
16.09.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
17.09.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
05.10.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
09.10.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
20.10.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
02.11.2009: Fliege (Muscidae) verfüttert.
19.11.2009: Kleinen Frostspanner (Operophtera brumata, Geometridae) verfüttert.
28.12.2009: Schildwanze (unbekannte Art) verfüttert.
31.01.2010: Amaurobius similis (Amaurobiidae) verfüttert.
01.02.2010: Die Spinne verliert ein Bein, während sie die ausgesaugte Amaurobius aus dem Netz entfernt.
27.02.2010: Fliege (Muscidae) verfüttert.
22.03.2010: Kellerassel (Porcellio scaber) verfüttert. Die Spinne ist in der Lage, Tiere, die an den Wänden des Terrariums entlanglaufen und die Fäden des Netzes berühren, „herunter zu schaufeln“, indem sie sie sehr aktiv bedrängt.
18.04.2010: Fliege (Muscidae) verfüttert.
19.04.2010: Fliege (Muscidae) verfüttert.
05.05.2010: Fliege (Muscidae) verfüttert.
23.05.2010: Fliege (Muscidae) verfüttert.
08.06.2010: Fliege (Muscidae) verfüttert.
15.06.2010: Fliege (Muscidae) zugeführt. Wird jedoch nicht angenommen.
06.07.2010: Fliege (Muscidae) verfüttert.
30.07.2010: Fliege (Muscidae) verfüttert.
04.08.2010: Fliege (Muscidae) verfüttert.
19.08.2010: Fliege (Muscidae) verfüttert.
16.09.2010: Fliege (Muscidae) verfüttert.
14.10.2010: Mücke (Culicidae) verfüttert.
29.10.2010: Mücke (Culicidae) verfüttert.
02.11.2010: Mücke (Culicidae) verfüttert.
25.11.2010: Mücke (Culicidae) zugeführt. Wird jedoch nicht angenommen.
28.11.2010: Letzte Fotos.
04.12.2010: Mücke (Culicidae) zugeführt. Wird jedoch nicht angenommen.
06.12.2010: Sektorspinne Zygiella x-notata (Araneidae) zugeführt. Der Zitterspinne gelingt es nicht, sie zu erbeuten. Das Fangverhalten sieht deutlich weniger dynamisch und agil aus als sonst.
07.12.2010: Die Zitterspinne stirbt.
Zusammenfassung
Die Zitterspinne wurde über einen Zeitraum von knapp drei Jahren in einem Terrarium gehalten. In dieser Zeit nahm sie eine beachtliche Menge an Nahrung auf:
- 52 Fliegen
- 38 Stechmücken
- 1 Schildwanze
- 1 Kleiner Frostspanner
- 1 Kellerassel
- 1 Amaurobius similis
- 1 mittelgroße Spinne
- 1 Schnake
- 1 Tegenaria atrica
- 6 Stelzmücken
- ca. 12 Blattläuse
Es darf angenommen werden, dass sie in Freiheit deutlich weniger Beute gemacht hätte - dass sie jedoch auch mit deutlich weniger ausgekommen wäre. Zwischenzeitlich war die Spinne so gesättigt, dass sie keine weitere angebotene Nahrung mehr annahm. Man kann wohl von einer Entwicklung unter optimalen Bedingungen sprechen.
So hatte die Spinne auch genug Substanz, um innerhalb von etwa drei Monaten vier Kokons zu entwickeln (nach einmaliger Begattung).
--Jörg Pageler 20:46, 6. Sep. 2011 (CEST)
Zitat
Pageler J: Beobachtungen zu Pholcus phalangioides. Spinnen-forum.de, 1 S.