Nachweismethoden: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Allgemeinen geht die Gefährdung einer Spinnenart viel stärker von der Veränderung beziehungsweise Zerstörung ihres Lebensraumes aus, als von der Entnahme einzelner oder gar vieler Exemplare. Das Vermehrungspotenzial der meisten Arten ist so groß, dass der Verlust einiger | Im Allgemeinen geht die Gefährdung einer Spinnenart viel stärker von der Veränderung beziehungsweise Zerstörung ihres Lebensraumes aus, als von der Entnahme einzelner oder gar vieler Exemplare. Das Vermehrungspotenzial der meisten Arten ist so groß, dass der Verlust einiger Individuen keine Rolle spielt. | ||
Dennoch sollten Spinnen nicht ohne Sinn aus ihren Lebensräumen entnommen und getötet werden. Es sind Tiere mit einer ausgeprägten Sinneswahrnehmung und einem wichtigen Stellenwert innerhalb der Ökosysteme. | Dennoch sollten Spinnen nicht ohne Sinn aus ihren Lebensräumen entnommen und getötet werden. Es sind Tiere mit einer ausgeprägten Sinneswahrnehmung und einem wichtigen Stellenwert innerhalb der Ökosysteme. | ||
Version vom 17. März 2011, 23:39 Uhr
Dieser Artikel behandelt das Auffinden und Fangen (Sammeln) von Spinnen zum Zweck der Bestimmung und Erbringung von Nachweisen.
Zweck des Fangens von Spinnen
In den meisten Fällen geschieht das Fangen von Spinnen im Rahmen von Artenerfassungsprogrammen oder ökologischen Untersuchungen. So gelten die Spinnen neben Käfern und einigen anderen Arthropodengruppen als gute Anzeiger für Biotopqualitäten, da sie eine überschaubare Gruppe sind und sich viele ökologische Spezialisten unter ihnen befinden. Spinnen werden aber auch z. B. für Tests von Pestiziden gefangen, um ihr Gift für die medizinische Forschung zu untersuchen oder um Zuchtexemplare für Hobbyzüchter zu gewinnen.
Nicht zuletzt gibt es eine große Gruppe von Menschen, die Spinnen einfach nur in ihren natürlichen Lebensräumen aufspüren wollen, um sie fotografieren oder beobachten zu können. Auch so, ohne die Entnahme von Tieren, können einige Arten nachgewiesen werden.
Rechtliche Bestimmungen
Auch wenn sie nicht wie bestimmte Säugetier- und Vogelarten im Fokus der Öffentlichkeit stehen, sind einige Spinnenarten in bestimmten Regionen äußerst selten und in ihrem Bestand bedroht. Der Gefährdungs- bzw. Schutzstatus der einzelnen Arten wird in den Artikeln – so weit bekannt – genannt.
Zur Zeit ist nur eine Spinnenart europaweit gesetzlich geschützt (Macrothele calpeiana). In Deutschland sind folgende fünf Spinnenarten besonders geschützt (Bundesministerium der Justiz 2005):
Davon stehen Arctosa cinerea, Dolomedes plantarius und Philaeus chrysops unter strengem Schutz. (Bundesministerium der Justiz 2005)
Geschütze Arten dürfen in keinem Fall ohne Ausnahmegenehmigung in ihrem Lebensraum gestört, entnommen oder gar getötet werden. Alle anderen Spinnenarten sind nur indirekt in Naturschutzgebieten geschützt. In diesen speziell gekennzeichneten Lebensräumen dürfen (ohne Ausnahmegenehmigung) keine Tier und Pflanzenarten entnommen oder beeinträchtigt werden. (Bundesministerium der Justiz 2005)
Im Allgemeinen geht die Gefährdung einer Spinnenart viel stärker von der Veränderung beziehungsweise Zerstörung ihres Lebensraumes aus, als von der Entnahme einzelner oder gar vieler Exemplare. Das Vermehrungspotenzial der meisten Arten ist so groß, dass der Verlust einiger Individuen keine Rolle spielt.
Dennoch sollten Spinnen nicht ohne Sinn aus ihren Lebensräumen entnommen und getötet werden. Es sind Tiere mit einer ausgeprägten Sinneswahrnehmung und einem wichtigen Stellenwert innerhalb der Ökosysteme.
Spinnen finden
Webspinnen besiedeln fast jedes Ökosystem auf unserer Erde und sind deshalb auch überall zu finden. Einige Arten, wie die großen Radnetzspinnen, bauen ihre Netze exponiert in Augenhöhe und sitzen in dessen Mitte, andere springen tagsüber auffällig herum oder verraten sich in den Morgenstunden durch ihre taubehängten Netze. Der größte Teil der Spinnenarten führt allerdings eine sehr viel verstecktere Lebensweise. Sie verbergen sich tagsüber unter Steinen oder Rinde, sind in ihrem Lebensraum ausgesprochen gut getarnt oder graben sich Erdröhren, in denen sie Leben. Das tun sie nicht in erster Linie, um den Arachnologen zu entgehen, die sie für eine Arten-Bestandsaufnahme bestimmen wollen, sondern um sich ihren Fressfeinden zu entziehen.
Verschiedene Arten haben ganz unterschiedliche Strategien entwickelt, sich unauffällig zu machen oder zu verstecken. Deshalb muss man auch verschieden Such- und Fangmethoden anwenden, um ein möglichst breites Spektrum an Arten zu erfassen.
- Bodenfallen
- Reittersieb
- Klopfschirm
- Streifkescher
- Baumeklektoren
- Handaufsammlung
Quellen
- Bundesministerium der Justiz [Hrsg.] (2005): Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung - BArtSchV).