Cheiracanthium: Unterschied zwischen den Versionen
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== Spinnengift== | |||
Im Prinzip sind alle Spinnen mehr oder weniger giftig. Sie benötigen ihr Gift zum betäuben ihrer Beutetiere. Nach Literaturangaben sind von den über 38.000 weltweit bekannten Spinnenarten lediglich etwa 20 Arten für den Menschen gefährlich. Keine von den gefährlichen Spinnen lebt in Mitteleuropa. Bei den „Giftmischungen“ der bekannten Spinnenarten herrschen die Neurotoxine (Nervengifte) vor, die die Beute möglichst rasch bewegungsunfähig machen sollen. Andere Bestandteile der Spinnengifte zerstören Gewebezellen oder auch Insektenblut. | |||
==Körperbau und Aussehen== | ==Körperbau und Aussehen== | ||
Version vom 24. August 2009, 09:29 Uhr
| Cheiracanthium C. L. Koch, 1839 |
|---|
| Dornfingerspinnen |
| Cheiracanthium virescens (Sundevall, 1833) |
| Systematik |
| Ordnung: Araneae (Webspinnen) |
| Familie: Miturgidae (Wanderspinnen) |
| Weitere Informationen |
| LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidergen:02093 |
Wenn von Cheiracanthium die Rede ist, denken die meisten Menschen an den Ammendornfinger Cheiracanthium punctorium, weil dieser durch die Medienberichterstattung eine gewisse Bekanntheit als „Giftspinne“ erlangt hat. (Diekmann & K. 2006) (Anonymus 2006) Diese Seite soll zeigen, dass in Mitteleuropa weitaus mehr Arten der Gattung Cheiracanthium vorkommen.
Spinnengift
Im Prinzip sind alle Spinnen mehr oder weniger giftig. Sie benötigen ihr Gift zum betäuben ihrer Beutetiere. Nach Literaturangaben sind von den über 38.000 weltweit bekannten Spinnenarten lediglich etwa 20 Arten für den Menschen gefährlich. Keine von den gefährlichen Spinnen lebt in Mitteleuropa. Bei den „Giftmischungen“ der bekannten Spinnenarten herrschen die Neurotoxine (Nervengifte) vor, die die Beute möglichst rasch bewegungsunfähig machen sollen. Andere Bestandteile der Spinnengifte zerstören Gewebezellen oder auch Insektenblut.
Körperbau und Aussehen
Cheiracanthium-Arten haben einen gedrungenen Körperbau. Das Prosoma ist breit und kurz. Das Opisthosoma ist oval, schließt breit an das Prosoma an und läuft hinten etwas spitz zu. Die Cheliceren sind relativ lang und stehen an der breiten Stirn senkrecht nach unten.
Die Beine sind relativ lang. Gattungstypisch ist ein deutlich verlängertes 1. Beinpaar (Beinformel: 1423, im Unterschied zu Clubiona!). Die Tarsen aller Beinpaare sind in Bezug zu den Metatarsen nach außen abgewinkelt.
Die Färbung der Cheiracanthium-Arten reicht von grünlich bis gelblich braun. Einige Arten besitzen ein dunkleres Längsband oder Muster auf dem Opisthosoma.
Lebensraum
Cheiracanthium-Arten bevorzugen warme, offene und zumeist trockene Lebensräume wie Wiesen, Heiden, Dünen und Waldränder. Sie leben und jagen in der Vegetation und legen dort auch bevorzugt ihre Wohngespinste an. Seltener findet man sie am Boden oder unter Steinen.
Lebensweise
Cheiracanthium-Arten sind nachtaktive Jäger, die sich tagsüber in selbstgebauten Gespinstsäcken aufhalten, die durch das Zusammenspinnen mehrerer Grashalme oder anderer Pflanzenteile entstehen.
Verbreitung
Es wurden 14 Arten der Gattung in Mitteleuropa nachgewiesen; davon elf in Deutschland. (Blick 2004) (Van Keer et al. 2007)
| Name | DE | NL | BE | CH | AT | CZ | SK | PL |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Cheiracanthium campestre | × | × | × | × | × | |||
| Cheiracanthium cuniculum | × | |||||||
| Cheiracanthium effossum | × | × | × | × | ||||
| Cheiracanthium elegans | × | × | × | × | × | |||
| Cheiracanthium erraticum | × | × | × | × | × | × | × | × |
| Cheiracanthium gratum | × | |||||||
| Cheiracanthium mildei | × | × | × | × | × | |||
| Cheiracanthium montanum | × | × | × | × | × | × | ||
| Cheiracanthium oncognathum | × | × | × | × | × | × | ||
| Cheiracanthium pennyi | × | × | × | × | × | × | ||
| Cheiracanthium punctorium | × | × | × | × | × | × | × | |
| Cheiracanthium rupestre | × | |||||||
| Cheiracanthium seidlitzii | × | |||||||
| Cheiracanthium virescens | × | × | × | × | × | × | × | × |
Quellen
- Anonymus (2006): Hitze in Europa: Mehrere Hilferufe wegen Giftspinnen. Wikinews 28. Juli.
- Blick T [Koord.] (2004): Checkliste der Spinnen Mitteleuropas. Checklist of the spiders of Central Europe. (Arachnida: Araneae). Arachnologische Gesellschaft e. V.
- Diekmann, K. (2006): Giftspinnen-Alarm: „Dornfinger“ auch in Norddeutschland gesichtet. Shortnews 05.09.06.
- Van Keer, K., J. Van Keer, H. de Koninck & H. Vanuytven (2007): Another Mediterranean spider, Cheiracanthium mildei L. Koch, 1864 (Araneae: Miturgidae), new to Belgium.. Nieuwsbr. Belg. Arachnol. Ver. 22, 61-64.