Xysticus cristatus

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Xysticus cristatus (Clerck, 1757)
Gewöhnliche Krabbenspinne
Xysticus cristatus W 7-5463.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Thomisidae (Krabbenspinnen)
Gattung: Xysticus (Echte Krabbenspinnen)
Reifezeit (Bellmann 2010)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:031858
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NT
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinsh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.sh== *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh>=*
[D] Schleswig-Holsteinsh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala *
[PL] Kattowitz *
[PL] Opole *
[PL] Oberschlesien *
[PL] Tschenstochau *
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Aranea viatica
  • Thomisus viaticus
  • Xysticus viaticus

Xysticus cristatus gehört der Xysticus cristatus-Gruppe an (Jantscher 2003).

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 6 bis 8 mm, Männchen 3 bis 5 mm (Roberts 1996).

Weibchen

Prosoma dorsal an den Seiten scheckig beigebraun. Zentral mit einem gelbweißen Band, welches eine beigefarbene und keilförmige Musterung besitzt. Diese entspringt hinter den hinteren Augenpaaren und besitzt eine dunklere Spitze. Opisthosoma blass beige mit hellbraunem Folium. Beine gelbweiß und hellbraun marmoriert und durchsetzt. Tibia I in der Regel mit vier Paar Ventralstacheln. (Locket & Millidge 1951)

Männchen

Prosoma in der Regel dunkler, Spitze der zentralen Keilzeichnung dunkler. Opisthosoma gelbweiß mit dunkelbraunem Folium. Beine gelbweiß, braun (mitunter schwarz; siehe Foto) vor allem auf den Femora und den Patellen. Ebenfalls vier ventrale Stachelpaare an Tibia I. Pedipalpus mit medianer T-förmiger Apophyse, bei der einer der beiden Arme wesentlich länger und stärker gekrümmt ist. Zahn der basalen Apophyse relativ klein. (Locket & Millidge 1951)

Ähnliche Arten

Genitale Ähnlichkeit

Weibchen

Die Epigyne ähnelt stark der von Xysticus audax (Jantscher 2003). Siehe die ausführliche Diskussion zur Arttrennung der beiden Arten.

Männchen

Ähnliche Pedipalpen haben Xysticus audax, Xysticus ferrugineus und der Gebirgsart Xysticus macedonicus.

Habituelle Ähnlichkeit

Weibchen (und Jungtiere) sehen X. kochi sehr ähnlich (Locket & Millidge 1951) und sollten durch eine Genitaluntersuchung, evlt. auch mit Präparation der Vulva, von dieser Art unterschieden werden.

Weitere ähnliche Art des Gebirges ist X. macedonicus (Nentwig et al. 2013).

Lebensraum

Meist in offenen Lebensräumen mit nicht zu hoher Vegetation. Sowohl in Großbritannien (Locket & Millidge 1951) wie auch in Deutschland weit verbreitet (Arachnologische Gesellschaft 2020).

Halotolerant, auch auf Salzwiesen der Nordsee vorkommend (Finch 2008).

Verbreitung

Xysticus cristatus ist paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016).

Lebensweise

Sitzt in familientypischer Manier im Unterwuchs oder auf niedrigen Pflanzen und lauert dort auf Beute.

Wie die allermeisten Krabbenspinnen bewacht auch Xysticus cristatus ihren Kokon. Dennoch konnte in diesen parasitischer Befall festgestellt werden (Finch 2001).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

  • Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
  • Bellmann H (2010): Der Kosmos Spinnenführer: Über 400 Arten Europas. Kosmos. 1. Auflage. ISBN 3-440-10114-2, 429 S.
  • Finch OD (2001): Zönologische und parasitologische Untersuchungen an Spinnen (Arachnida, Araneae) niedersächsischer Waldstandorte. Martina Galunder-Verlag, Nümbrecht. ISBN 3-931251-70-5, 199 S.
  • Finch OD (2008): Webspinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione der Ostfriesischen Inseln. Schriftenreihe Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer 11, S. 103–112.
  • Jantscher E (2003): Xysticus brevidentatus (Thomisidae): further records and first description of the female. The Journal of Arachnology 31, S. 363–370.
  • Locket GH & Millidge AF (1951): British Spiders Vol. I. Ray Society, 310 S.
  • Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2013): Spinnen Europas. Version 10.2013. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1.
  • Roberts MJ (1996): Collins Field Guide. Spiders of Britain and Northern Europe. HarperCollins Publishers Ltd.. ISBN 0-00-219981-5, 383 S.
  • World Spider Catalog (2016): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 17.5, abgerufen am 2016-12-21, doi:10.24436/2.

Quellen der Nachweise