Walckenaeria nudipalpis: Unterschied zwischen den Versionen

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===Weibchen===
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'''Prosoma''' dunkelrotbraun mit schwach angedeuteten schwarzen, strahlenartig angeordneten Strichen auf dem hinteren Teil und vorn mit einem schwarzen Fleck. Haut fein genarbt. Längs den Seiten des hinteren Teils äußerst feinrunzelig mit schwach angedeuteten strahlenförmigen Furchen. '''Sternum''' dunkel rotbraun mit schwarzer Kante. Haut mit verstreuten Punktgruben und feinrunzeliger Außenkante. '''Beine''' rotgelb, die apikalen Coxen schwarz.  Tibien {{I}} und {{IV}} mit 2 dorsalen Stacheln, nicht länger als die Breite des Gliedes. Metatarsen {{I}} und {{IV}} mit Trichobothrium ungefähr in der Mitte des Gliedes. '''Augen''': {{VAR}} gerade. Seitenaugen halb so groß wie die Mittelaugen, fast zusammenstoßend. {{HAR}} gerade oder schwach prokurv. Hintere Seitenaugen unbedeutend größer als die Mittelaugen, welche fast so groß sind, wie die {{VMA}}. Hintere und vordere Seitenaugen sind ungefähr gleich groß. '''Chelizeren''' mit 4 großen Zähnen am vorderen Falzrand; ebenso viele aber kleine am hinteren. '''Opisthosoma''' schwarzgrau. <ref name='tull55'>{{Lit Tullgren 1955 Schwedische Erigoniden}}</ref>
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===Weibchen===
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===Männchen===
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Farbe und Prosomaform wie beim Weibchen. '''Sternum''' und '''Chelizeren''' ebenso. '''Augen''': Hintere Seitenaugen deutlich kleiner als die vorderen.<ref name='tull55'/>
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==Verbreitung==
 
==Verbreitung==
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==Bilder==
 
==Bilder==
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W._antica_u_W._nudipalpis_Prosoma_HLovbrekke.JPG|Vergleich der Kopfform von ''W. antica'' und ''W. nudipalpis''
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Walckenaeria_nudipalpis_2_1024.jpg|Präparat
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Walckenaeria nudipalpis female A5965 PS8011.jpg|Sternum und Epigyne
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walckenaeria_nudipalpis_epigyn_Balteskard_Troms_5.8.2010_GHMorka.jpg|Epigyne
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Walckenaeria nudipalpis-HH.jpg|Epigyne
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Walckenaeria nudipalpis female A5965 O3012.jpg|Epigyne (Mikroskoppräparat)
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W._nudipalpis_epigyn_vulva_HLovbrekke.JPG|Zeichnung Epigyne und Vulva
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Walckenaeria_nudipalpis_vulva_Balteskard_Troms_5.8.2010_GHMorka.jpg|Vulva
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Walckenaeria_nudipalpis_vulva_Arne_Fjellberg.jpg|Vulva
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Walckenaeria nudipalpis female A5965 O3013.jpg|Vulva (Mikroskoppräparat)
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Walckenaeria_obtusa_nudipalpis_vulva_Arne_Fjellberg.jpg|Vergleich der Vulva zu ''Walckenaeria obtusa''
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Walckenaeria nudipalpis_feuchtes_Moos_m_2-3mm_IMG_9456w_900x666TToepfer.JPG|dorsal
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Walckenaeria_nudipalpis_m_la_3mm_hausmauer_Oberpfalz_550müNN_21Nov14_JGuttenberger.JPG|lateral
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Walckenaeria nudipalpis_m_Augen_Pedipalpen_IMG_9469_TToepfer.JPG
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Walckenaeria nudipalpis_m_Pedipalpen_IMG_9474w_TToepfer.JPG|Pedipalpen
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Walckenaeria_nudipalpis_m_pp_2013-04-21_Bømlo-syd_BAadland.JPG|Pedipalpus
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Walckenaeria_nudipalpis_m_re_PP_3mm_hausmauer_Oberpfalz_550müNN_21Nov14_JGuttenberger.JPG|rechter Pedipalpus
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Walckenaeria_nudipalpis_m_pp2_2013-04-21_Bømlo-syd_BAadland.JPG|Pedipalpus
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Walckenaeria_nudipalpis_pp_GHMorka.jpg|Pedipalpus
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Walckenaeria-nudipalpis.jpg|Pedipalpus
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Walckenaeria_nudipalpis_palp_prolateralt_BAadland.jpg|prolateral
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Walckenaeria nudipalpis 29.09.2018 NSG Pantener Moorweiher VS Bachufer Linker Pedipalpus.jpg|linker Pedipalpus
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Walckenaeria nudipalpis 29.09.2018 NSG Pantener Moorweiher VS Bachufer Linker Pedipalpus-dorsal.jpg|linker Pedipalus von dorsal
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Walckenaeria_nudipalpis_palp_HLovbrekke.jpg|Zeichnung des Pedipalpus
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Wakckenaeria_nudipalpis_tibialapofyse_HLovbrekke.jpg|Zeichnung der Tibialapophyse
 
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
===Nachweis- und Verbreitungskarten===
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===Weitere Links===
 
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==Quellen==
 
==Quellen==
 
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===Quellen der Nachweise===
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Aktuelle Version vom 8. Dezember 2023, 23:29 Uhr

Walckenaeria nudipalpis (Westring, 1851)
Schmuckloses Zierköpfchen
Walckenaeria nudipalpis female A5965 PL0850.JPG
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Linyphiidae (Zwerg-/Baldachinspinnen)
Gattung: Walckenaeria (Zierköpfchen)
Reifezeit (Nentwig et al. 2012)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:013348
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschlandsh===*
[D] Berlinmh===*
[D] Brandenburg *
[D] Mecklenburg-Vorp.mh=(↓) *
[D] Niedersachsen *
[D] Niedersachsen (H) *
[D] Niedersachsen (T) *
[D] Nordrhein-Westfalensh===*
[D] Schleswig-Holsteinsh===*
[NO] Norwegen LC
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz ?
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien ?
[PL] Tschenstochau ?
[SK] Slowakei V*
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Trachynella nudipalpis

Merkmale

Körpergröße: Weibchen erreichen 2,60–3,80 mm, Männchen 2,50–2,85 mm (Nentwig et al. 2017).

Beine: Wiehleformel 2-2-1-1. Tm Ⅰ 0,45 – 0,54. (Roberts 1993)

Weibchen

Prosoma dunkelrotbraun mit schwach angedeuteten schwarzen, strahlenartig angeordneten Strichen auf dem hinteren Teil und vorn mit einem schwarzen Fleck. Haut fein genarbt. Längs den Seiten des hinteren Teils äußerst feinrunzelig mit schwach angedeuteten strahlenförmigen Furchen. Sternum dunkel rotbraun mit schwarzer Kante. Haut mit verstreuten Punktgruben und feinrunzeliger Außenkante. Beine rotgelb, die apikalen Coxen schwarz. Tibien Ⅰ und Ⅳ mit 2 dorsalen Stacheln, nicht länger als die Breite des Gliedes. Metatarsen Ⅰ und Ⅳ mit Trichobothrium ungefähr in der Mitte des Gliedes. Augen: VAR gerade. Seitenaugen halb so groß wie die Mittelaugen, fast zusammenstoßend. HAR gerade oder schwach prokurv. Hintere Seitenaugen unbedeutend größer als die Mittelaugen, welche fast so groß sind, wie die VMA. Hintere und vordere Seitenaugen sind ungefähr gleich groß. Chelizeren mit 4 großen Zähnen am vorderen Falzrand; ebenso viele aber kleine am hinteren. Opisthosoma schwarzgrau. (Tullgren 1955)

Weibchen

Epigyne ähnelt stark der von W. obtusa, es bestehen jedoch Unterschiede in der Vulvenstruktur. Die Vulva hat ein großes Rezeptakulum, welches sich mit seinem äußeren wurstähnlichen Teil nach der Seite über den unten liegenden kleinen Rezeptakulumkomplex biegt. (Tullgren 1955)

Männchen

Farbe und Prosomaform wie beim Weibchen. Sternum und Chelizeren ebenso. Augen: Hintere Seitenaugen deutlich kleiner als die vorderen. (Tullgren 1955)

Lebensraum

Sehr feuchte Biotope (Schaefer 1972). Halotolerant, auf Salzwiesen vorkommend (Finch 2008). Hauptsächlich in feuchten Uferbiotopen und in Erlenwäldern; seltener im feuchten oder mittelfeuchten Grünland und Hochmoor, vereinzelt in Wäldern und Knicks sowie auf Äckern, auch in Heiden, Dünen und Halbtrockenrasen; hemiphotophil, (hemi)hygrophil, halotolerant (Reinke & Irmler 1994).

Verbreitung

Paläarktisch verbreitet (World Spider Catalog 2016).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise