Steatoda paykulliana
Steatoda paykulliana (Walckenaer, 1806) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Falsche Schwarze Witwe | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weibchen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Systematik | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ordnung: Araneae (Webspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Familie: Theridiidae (Kugelspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gattung: Steatoda (Fettspinnen) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Reifezeit (Nentwig et al. 2012) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Verbreitung in Europa[Quellen] | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
etabliert, nicht etabliert, nicht betrachtet
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Weitere Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:008097 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gefährdung nach Roter Liste | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Synonyme und weitere Kombinationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Merkmale
Körperlänge: Weibchen erreichen ungefähr 9 bis 13 mm, Männchen 5 bis 8,5 mm (Levy & Amitai 1982).
Prosoma und Sternum dunkelbraun bis schwarz, Granulierungen nicht vorhanden. Die lateralen Augen berühren sich nicht. Apikaler Rand der Chelizeren beim Männchen mit breitem Zahn und deutlichem Grat und spitzen Erhöhungen. Chelizerenklaue des Männchens mit deutlich eingekerbter Basis. Opisthosoma schwarz glänzend, im vordersten Bereich mit einem gelblich bis roten Band, welches seitlich weiter verläuft. Dorsal mit einem Fischgrätenmuster, welches drei bis fünf paarige, seitlich ausstrahlende Arme besitzt. Der vorderste Arm reicht mitunter bis an die weißen Lateralflächen. Es existieren auch Exemplare ohne Dorsalzeichnung. Beine hellbraun, an den Gelenken dunkler werdend. (Levy & Amitai 1982)
Pedipalpus mit fadenförmigem Embolus, der sich über die konkave Medianapophyse schraubt. Auf dem retromarginalen Rand trägt das Cymbium einen kleinen Haken. (Levy & Amitai 1982)
Epigyne mit deutlicher Ausbuchtung des hinteren Randes, der weit in die Öffnung der Epigynenplatte ragt. (Levy & Amitai 1982)
Ähnliche Arten
Steatoda paykulliana sieht den Schwarzen Witwen der Gattung Latrodectus ähnlich und wird oft mit diesen verwechselt. Man kann sie allerdings anhand der Geschlechtsorgane oder der Augenstellung unterscheiden, wie auch an der Bezahnung der Chelizeren. Weiteres siehe „Steatoda oder Latrodectus”.
Verbreitung
Verbreitet vom europäischen Mittelmeerraum bis Zentralasien (World Spider Catalog 2017).
Lebensraum
Trockene, steinige Flächen (Bellmann 2001).
Lebensweise
Baut ein für die Gattung typisches Netz bestehend aus einer unordentlichen Netzdecke und nach unten verlaufenden Fangfäden, welche nahe dem Ankerpunkt Klebetropfen tragen. (Cawsey 1999) Anscheinend ist das Gift der Art für Arthropoden sehr toxisch. Selbst junge Tiere können wesentlich größere Heuschrecken leicht überwältigen.
Der Eikokon der Weibchen ist mit teilweise über 15 mm recht groß und kann hunderte winzige Jungtiere enthalten. Jungtiere werden nach 8 bis 10 Monaten adult. (Levy & Amitai 1982)
Giftigkeit
In Laborversuchen zeigte sich, dass Bisse von weiblichen Steatoda paykulliana bei Meerschweinchen und Mäusen Vergiftungserscheinungen auslösen konnten. Die dominierenden Symptome waren Krämpfe, Lähmungen, Störungen der Bewegungskoordination und vermehrter Speichelfluss. Wurden die Meerschweinchen von nur einer oder wenigen Spinnen gebissen, erholten sie sich meist wieder. Bei einer erhöhten Anzahl von in kurzen Zeitabständen zugefügten Bissen verschiedener Steatoda paykulliana starben wiederholt Meerschweinchen an den Folgen der Vergiftung. Insgesamt erinnerten die Symptome an Vergiftungserscheinungen, die durch Bisse von Latrodectus tredecimguttatus hervorgerufen werden, wenngleich sich das Gift von Steatoda paykulliana als wesentlich weniger potent für die Versuchstiere erwies. In diesem Zusammenhang gilt zu erwähnen, dass Steatoda paykulliana in den Laborversuchen agressiver als L. tredecimguttatus erschien und ihr Biss wohl auch kräftiger ist. Zudem waren stärkere lokale Folgen an der Bissstelle zu beobachten, darunter größere Rötungen und Nekrosen. (Maretić et al. 1964)
Verschiedene Literaturstellen weisen ebenfalls darauf hin, dass ein Biss von Steatoda paykulliana auch für den Menschen potentiell recht schmerzhaft sein soll (Bellmann 2006).
Bilder
Weblinks
Nachweis- und Verbreitungskarten
- Arachnologische Gesellschaft (2020): Atlas der Spinnentiere Europas.
- Tutelaers P (2024): Benelux spider distribution maps.
- Muséum national d’Histoire naturelle [Ed.] (2003–2019): Inventaire National du Patrimoine Naturel (https://inpn.mnhn.fr) (Nachweiskarten Frankreichs).
- Harvey P [Koord.] (2014): Spider and Harvestman Recording Scheme. British Arachnological Society.
- Czech Arachnological Society (2015): Distribution Maps of Arachnids in Czechia. Online at: www.arachnology.cz.
- Lissner J & Scharff N: Danish Spiders/Nachweiskarten Dänemarks.
- Koponen S, Pajunen T & Fritzén NR (2013): Atlas of the Araneae of Finland – Finnish Expert Group on Araneae.: Nachweise von Steatoda paykulliana (PDF)
- Dimitrov D, Indzhov S (2021): Spiders (Araneae) of Balkan Peninsula. online at http://balkan-spiders.com. Version 2021..
Weitere Links
- Beschreibung von Steatoda paykulliana in „araneae - Spiders of Europe”
- Bilder von Steatoda paykulliana auf den Seiten von Pierre Oger auf Piwigo.com
- Barcode of Life – Bold Systems: PUBLIC DATA PORTAL - RECORD LIST
- Barcode of Life – Taxonomy Browser
- Steatoda paykulliana im World Spider Catalog
Quellen
- Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
- Bellmann H (2006): Kosmos Atlas Spinnentiere Europas. Kosmos. 3. Auflage. ISBN 3-440-10746-9, 304 S.
- Cawsey P (1999): Observations on the false widow spider, Steatoda paykulliana (Walckenaer, 1806), in captivity. British Arachnological Society Newsletter 85, 16.
- Levy G & Amitai P (1982): The Cobweb Spider Genus Steatoda (Araneae, Theridiidae) of Israel and Sinai. Zoologica Scripta 11 (1), S. 13–30, doi:10.1111/j.1463-6409.1982.tb00515.x.
- Maretić Z, Levi HW & Levi LR (1964): The theridiid Spider Steatoda paykulliana, poisonous to mammals. Pergamon Press Ltd. Toxicon 2, S. 149–154.
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2012): Spinnen Europas. Version 01.2012. Online https://www.araneae.nmbe.ch, doi:10.24436/1.
- World Spider Catalog (2017): World Spider Catalog. Natural History Museum Bern, online auf http://wsc.nmbe.ch , Version 18.5, abgerufen am 2017-08-23, doi:10.24436/2.
Quellen der Nachweise
- Nentwig W, Blick T, Bosmans R, Gloor D, Hänggi A & Kropf C (2020): Spinnen Europas. Online https://www.araneae.nmbe.ch (automatisch synchronisiert), doi:10.24436/1.