Steatoda paykulliana: Unterschied zwischen den Versionen

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Bild:Steatoda paykulliana weibchen augen-kroatien-2011-05.jpg|Augenstellung (Weibchen)
 
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Bild:Steatoda_paykulliana_m.jpg|Männchen
 
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Version vom 29. Dezember 2011, 01:19 Uhr

Steatoda paykulliana (Walckenaer, 1805)
Falsche Schwarze Witwe
Steatoda pay.jpg
Weibchen
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Theridiidae (Kugelspinnen)
Gattung: Steatoda (Fettspinnen)
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:008097
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten VU
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Lithypantes paykullianus
  • Steatoda latrodectoides

Merkmale

Körpergröße: Weibchen werden bis zu 13 mm groß, Männchen bis zu 6 mm.

Sehr dunkles, häufig auch völlig schwarzes Prosoma.

Das Opisthosoma hat in den meisten Fällen einen hellen, gelblich bis rötlichen Streifen am vorderen Rand. Ebenso kommen regelmäßig Exemplare mit einem breiteren Längsstrich vor, der an mehreren Stellen von kürzeren Querstrichen gekreuzt wird (siehe Foto). Oftmals fehlt dieses Zeichnungselement aber auch.

Die Beine sind einfarbig schwarz oder braun schattiert.

Ähnliche Arten

Steatoda paykulliana sieht den Schwarzen Wittwen der Gattung Latrodectus ähnlich und wird oft mit diesen verwechselt. Man kann sie allerdings anhand der Geschlechtsorgane oder der Augenstellung (siehe Gattungsseite) unterscheiden.

Verbreitung

Verbreitet vom europäischen Mittelmeeraum bis Zentralasien (Platnick 2013).

Lebensraum

Trockene, steinige Flächen (Bellmann 2001).

Lebensweise

Baut ein für die Gattung typisches Netz bestehend aus einer unordentlichen Netzdecke und nach unten verlaufenden Fangfäden, welche nahe dem Ankerpunkt Klebetropfen tragen.

Die Weibchen bauen einen kugelförmigen Eikokon, den sie zumindest bis zum Schlupf bewachen. (Cawsey P. 1999)

Giftigkeit

In Laborversuchen zeigte sich, dass Bisse von weiblichen Steatoda paykulliana bei Meerschweinchen und Mäusen Vergiftungserscheinungen auslösen konnten. Die dominierenden Symptome waren Krämpfe, Lähmungen, Störungen der Bewegungskoordination und vermehrter Speichelfluss. Wurden die Meerschweinchen von nur einer oder wenigen Spinnen gebissen, erholten sie sich meist wieder. Bei einer erhöhten Anzahl von in kurzen Zeitabständen zugefügten Bissen verschiedener Steatoda paykulliana starben wiederholt Meerschweinchen an den Folgen der Vergiftung.

Insgesamt erinnerten die Symptome an Vergiftungserscheinungen, die durch Bisse von Latrodectus tredecimguttatus hervorgerufen werden, wenngleich sich das Gift von Steatoda paykulliana als wesentlich weniger potent für die Versuchstiere erwies. In diesem Zusammenhang gilt zu erwähnen, dass Steatoda paykulliana in den Laborversuchen agressiver als L. tredecimguttatus erschien und ihr Biss wohl auch kräftiger ist. Zudem waren stärkere lokale Folgen an der Bissstelle zu beobachten, darunter größere Rötungen und Nekrosen. (Maretic Z. et al. 1964)

Verschiedene Literaturstellen weisen ebenfalls darauf hin, dass ein Biss von Steatoda paykulliana auch für den Menschen potentiell recht schmerzhaft sein soll (Bellmann 2006).

Bilder

Quellen

  • Bellmann H (2001): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Frankh-Kosmos Verlag. ISBN 3-440-09071-X, 304 S.
  • Bellmann H (2006): Kosmos Atlas Spinnentiere Europas. Kosmos. 3. Auflage. ISBN 3-440-10746-9, 304 S.
  • Cawsey P. (1999): Observations on the false widow spider, Steatoda paykulliana (Walckenaer, 1806), in captivity. British Arachnological Society Newsletter 85, 16.
  • Maretic Z., H.W. Levi & L. R. Levi (1964): The theridiid Spider Steatoda paykulliana, poisonous to mammals. Pergamon Press Ltd.. Toxicon 2, 149-154.
  • Platnick NI (2013): The World Spider Catalog, Version 13.5. The American Museum of Natural History.

Quellen der Nachweise