Steatoda grossa

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Steatoda grossa (C. L. Koch, 1838)
Große Fettspinne
Stea.grossa Canu.jpg
Weibchen (Sardinien)
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Familie: Theridiidae (Kugelspinnen)
Gattung: Steatoda (Fettspinnen)
Reifezeit (Levy & Amitai 1982)
Monat:123456789101112
Verbreitung in Europa[Quellen]
    etabliert,    nicht etabliert,    nicht betrachtet
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spidersp:008055
Gefährdung nach Roter Liste
RegionBSLTKTRFRRL
[AT] Kärnten NE
[CZ] Tschechien ES
[CZ] Oberschlesien *
[D] Deutschland nb
[D] Berlin nb
[D] Brandenburg *
[D] Bayern D
[D] Bayern SL D
[D] Bayern T/S D
[D] Nordrhein-Westfalens??=D
[D] Schleswig-Holsteinss?? *
[PL] Bielitz-Biala ?
[PL] Kattowitz ?
[PL] Opole ?
[PL] Oberschlesien ?
[PL] Tschenstochau ?
Synonyme und weitere Kombinationen
  • Steatoda grossa obliterata
  • Teutana grossa

Merkmale

Körperlänge: Weibchen erreichen 6,5 bis 10 mm, Männchen 4 bis 6 mm (Roberts 1996).

Prosoma dorsal braun, Sternum gelblich. Die Lateralaugenpaare berühren sich.

Opisthosoma violett schwarz, mit weißer vorderer Randzeichnung (oft sichelförmig) und dahinterliegenden rhombischen weißen Zeichnungselementen von abnehmender Größe. An den Seiten liegen ebenfalls Reihen heller Flecken (siehe auch Galerie). Ventral hinten in der Regel hell (mitunter groß und trapezförmig), vorne heller. Bei den Männchen ist der vordere Teil dunkel und geschwollen.

Beine gelb bis braun.

Ältere Weibchen verlieren ihre Zeichnungselemente auf dem Hinterleib und erscheinen dann rein violett schwarz und glänzend (siehe Bild).

Epigyne mit erhöhtem medianen Septum, welches oftmals die zentrale Grube teilt. Seiten des Septums s-förmig geschwungen (Snazell & Jones 1993). Insgesamt recht variabel.

Pedipalpus mit Embolus, der sich hoch über die Medianapophyse schraubt. Zusätzlich ist ein in dieser Höhe gelegener, membranöser Konduktor vorhanden (erreicht Spitze des Cymbiums). (Levy & Amitai 1982)

Ähnliche Arten

Bei entsprechender Zeichnung kann die Art vor allem als Jungtier mit Steatoda triangulosa verwechselt werden. Diese bleibt aber wesentlich kleiner. Ebenso sieht sie Latrodectus tredecimguttatus, einer schwarzen Witwe, recht ähnlich. Diese besitzt aber in den meisten Fällen rote Zeichnungselemente und eine andere Augenstellung.

Verbreitung

Kosmopolit, heute praktisch überall auf der Welt zuhause (Platnick 2012). Bisher in Deutschland nur vereinzelt gefunden, mit einer auffälligen Nachweisballung um Köln (Arachnologische Gesellschaft 2020). In Schleswig-Holstein 2006 erstmals nachgewiesen (Lemke 2008).

Lebensraum

Steatoda grossa kommt in unseren Breiten üblicherweise in Häusern vor (Locket & Millidge 1953), wurde aber auch schon im Freiland gefunden (Heide).

Selbst in Israel wurden die Tiere hauptsächlich in Häusern (vor allem in temperierten Zuchtbetrieben für Tiere) gefunden (Levy & Amitai 1982).

Lebensweise

Das Netz ähnelt dem von Steatoda bipunctata.

Steatoda grossa erbeutet alle Arten von Insekten, jedoch auch Asseln und Tausendfüßer. Weibchen können mehrere ungefähr 10 mm große Eikokons mit einer variablen Anzahl Eier produzieren (mitunter über 100). Die Jungtiere schlüpfen nach einem Monat, Weibchen werden etwa nach 6 Monaten reif. Weibliche Steatoda grossa können noch 18 Monate nach der Paarung befruchtete Eikokons produzieren. (Levy & Amitai 1982)

Die Lebenserwartung weiblicher Tiere ist relativ hoch. In Laborverhältnissen lebten Weibchen nach der Reifehäutung noch über 2 Jahre, auch schon von 5 Jahren wurde berichtet. (Levy & Amitai 1982)

Giftigkeit

Es wird berichtet, dass der Biss von Steatoda grossa Bläschenbildung um die Bissstelle und allgemeines körperliches Unwohlsein hervorrufen kann, welches mehrere Tage anhält (Jacobs S. 2002).

Bilder

Weblinks

Nachweis- und Verbreitungskarten

Weitere Links

Quellen

Quellen der Nachweise