Segestriidae: Unterschied zwischen den Versionen

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Das röhrenförmige Netz wird in Mauer- oder Felsritzen, unter Baumrinde oder in Bohrlöchern von holzfressenden Insekten angelegt. Die Gespinströhre erweitern sich an einem Ende zu einem Trichter. Vom Rand des Trichters ziehen kräftige Signalfäden einige Zentimeter in die Umgebung. Tagsüber hält sich die Spinne in der Tiefe ihrer Röhre versteckt, nachts lauert sie am Röhreneingang auf vorbeilaufende Beute. Macht sich ein potenzielles Beutetier durch Berührung eines der Signalfäden bemerkbar, schießt die Spinne blitzartig aus ihrem Versteck und schnappt mit den langen Vorderbeinen und den Cheliceren zu. Danach zieht sie sich (mit oder ohne Beute) sofort wieder in die Röhre zurück.
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Das röhrenförmige Netz wird in Mauer- oder Felsritzen, unter Baumrinde oder in Bohrlöchern von holzfressenden Insekten angelegt. Die Gespinströhre erweitern sich an einem Ende zu einem Trichter. Vom Rand des Trichters ziehen kräftige Signalfäden einige Zentimeter in die Umgebung. Tagsüber hält sich die Spinne in der Tiefe ihrer Röhre versteckt, nachts lauert sie am Röhreneingang auf vorbeilaufende Beute (siehe Gallerie). Macht sich ein potenzielles Beutetier durch Berührung eines der Signalfäden bemerkbar, schießt die Spinne blitzartig aus ihrem Versteck und schnappt mit den langen Vorderbeinen und den Cheliceren zu. Danach zieht sie sich (mit oder ohne Beute) sofort wieder in die Röhre zurück.
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Eine aufallende Ähnlichkeit in der Konstruktion des Netzes besteht zu den nicht näher verwandten [[Filistatidae]]. Bei diesen besteht Netz und Signalfäden allerdins aus [[Unterordnung Cribellatae|cribellaten]] Fäden und dienen neben der Alarmfunktion auch schon der Imobilisierung der Beute. Deshalb schnappen Filistatidae auch nicht blitzartig nach ihrer Beute sondern gehen beim Beutefang eher vorsichtig vor. Ihre Cheliceren sind im Gegensatz zu denen der {{PAGENAME}} in Größe und Funktion reduziert.
 
Eine aufallende Ähnlichkeit in der Konstruktion des Netzes besteht zu den nicht näher verwandten [[Filistatidae]]. Bei diesen besteht Netz und Signalfäden allerdins aus [[Unterordnung Cribellatae|cribellaten]] Fäden und dienen neben der Alarmfunktion auch schon der Imobilisierung der Beute. Deshalb schnappen Filistatidae auch nicht blitzartig nach ihrer Beute sondern gehen beim Beutefang eher vorsichtig vor. Ihre Cheliceren sind im Gegensatz zu denen der {{PAGENAME}} in Größe und Funktion reduziert.

Version vom 12. September 2012, 14:20 Uhr

Segestriidae Simon, 1893
Fischernetzspinnen
Segestria florentina (6)a.jpg
Segestria senoculata (Linnaeus, 1758)
Systematik
Ordnung: Araneae (Webspinnen)
Weitere Informationen
LSID WSC: urn:lsid:nmbe.ch:spiderfam:0089

Die Familie der Segestriidae (Fischernetzspinnen) ist mit nur drei Gattungen und 111 Arten (Stand 2010) relativ klein.

Taxonomie

Die Arten der Familie wurden früher zu den Dysderidae gezählt. Die Typusgattung ist Segestria.

Beschreibung

Die Vertreter der Familie haben 6 Augen. Sie zeichnen sich durch einen sehr schlanken, länglichen Körperbau aus. Das Prosoma ist flach, der Kopf kaum schmaler als das Prosoma. Die Cheliceren sind lang und kräftig und stehen schräg nach vorne. Das Opisthosoma ist länglich oval und in manchen Fällen mit einem Muster versehen.

Lebensweise

Das röhrenförmige Netz wird in Mauer- oder Felsritzen, unter Baumrinde oder in Bohrlöchern von holzfressenden Insekten angelegt. Die Gespinströhre erweitern sich an einem Ende zu einem Trichter. Vom Rand des Trichters ziehen kräftige Signalfäden einige Zentimeter in die Umgebung. Tagsüber hält sich die Spinne in der Tiefe ihrer Röhre versteckt, nachts lauert sie am Röhreneingang auf vorbeilaufende Beute (siehe Gallerie). Macht sich ein potenzielles Beutetier durch Berührung eines der Signalfäden bemerkbar, schießt die Spinne blitzartig aus ihrem Versteck und schnappt mit den langen Vorderbeinen und den Cheliceren zu. Danach zieht sie sich (mit oder ohne Beute) sofort wieder in die Röhre zurück.

Eine aufallende Ähnlichkeit in der Konstruktion des Netzes besteht zu den nicht näher verwandten Filistatidae. Bei diesen besteht Netz und Signalfäden allerdins aus cribellaten Fäden und dienen neben der Alarmfunktion auch schon der Imobilisierung der Beute. Deshalb schnappen Filistatidae auch nicht blitzartig nach ihrer Beute sondern gehen beim Beutefang eher vorsichtig vor. Ihre Cheliceren sind im Gegensatz zu denen der Segestriidae in Größe und Funktion reduziert.

Lebensraum

Segestriidae-Arten leben in verschiedenen Lebensräumen, die Spalten und Ritzen bieten: Baumrinde, Felsen und Mauern. Sie sind in sowohl feuchteren, als auch sehr trockenen Gebieten zu finden.

Gattungen und Verbreitung

In Europa und im Maghreb kommen nach Datenlage dieses Wikis 2 Gattungen der Familie Segestriidae vor.[A]

NameNOSEFIIEGBGB-NIRDKDENLBELUPLLTLVEECHATLICZSKHU
Segestria×××××××××××××××××××××
NamePTESES-IBADFRFRHITIT82IT88ROBGBASIHRMEMKRSKVALGRGR-M
Ariadna××× ××××          ××
Segestria×××××××××××××××××××××
NameUABYMDRU-KGDRU-RUWRU-RUCRU-RUERU-RUNRU-RUSTR-EURTR-ASICYAMAZGEMADZTNLYEGMT
Ariadna         ×××   ××××× 
Segestria××× ×   ×××× ××××× ××
Legende/Legend
? Checkliste nicht verfügbar No checklist available
× Gattungsvorkommen bekannt Genus documented
(×) Gattungsvorkommen bekannt, keine Art etabliert Genus documented, no species established
Gattungsvorkommen bekannt, alle Arten gestrichen Genus documented, all species removed from list
  Checkliste enthält Gattung nicht Checklist consulted, but genus not found
Hinweise zur Nutzung der Tabellen:
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Quellen

    Quellen der Nachweise